Politiker ignoriert Finanzkrise

Ein Politiker in Russland verbietet seinen Angestellten über die Finanzkrise zu reden, sonst droht die Kündigung. Der Politiker Wladimir Laptew sagt dazu, dass die Finanzkrise nur als Mittel zu Stellenstreichungen genutzt wird und sie nur in den Köpfen der Menschen sitzt und nicht in der wahren Wirtschaft. In den USA kursiert in einem Unternehmen ein ähnliches Verbot. Der Unternehmer meinte, dass er so die Arbeitsmoral verbessern wolle.

Ich muss den beiden Männern zustimmen. Denn ist es nicht so, dass der Wirtschaftskrise nur entgegengewirkt werden kann, wenn die Kaufkraft wieder steigt? Wenn jeder sein Geld spart, weil er Angst hat, schlechtere Zeiten kommen auf einen zu, machen die Unternehmen keinen Profit und gehen pleite. Das führt wiederum dazu, dass sie Leute entlassen müssen und diese dann kein Geld ausgeben.

Klar, Tabus und einfach totschweigen sind natürlich immer die beste Möglichkeit, ein Problem zu klären - auch verbessert man durch einen Maulkorb von oben auf jeden Fall das Arbeitsklima. Da hast Du aber schön mitgedacht .

Mal abgesehen davon: Mit einer Kaufkratsteigerung kann der Wirtschaftskrise entgegenwirkt werden - guter Witz! Das ist vielleicht eine Möglichkeit, aber lange nicht die, die das Pendel stark ausschwingen lässt, denn es geht u. A. bei soetwas auch um Nachhaltigkeit. Vor allem die Exportwirtschaft profitiert natürlich enorm von der Binnenkaufkraft .

Und nur weil man hier und da gezwungermaßen nicht über die Krise reden darf soll das etwas ändern - zur Aufklärung: Die Zeiten, in denen Arbeiter ihr Leben lang nur ihren Betrieb und nichts außerhalb dessen gesehen haben sind schon lange vorbei. Die meisten Menschen werden nicht vom Gefasel ihrer Kollegen geprägt, sondern von den Medien. Da nützt der betriebsinterne Maulkorb aber viel - der nutzt wohl eher dem Unternehmer, damit er das nicht dauernd vor Augen hat.