Unverantwortliche Mutter?

Allerdings würde ich diese Mutter nur auf Grund dieser einen isolierten Beobachtung nicht sofort als verantwortungslos hinstellen. Da müsste man wirklich schon die genaueren Umstände kennen.

Naja ich sage mal am Sachverhalt ändert das ja auch nichts. Wie bei Gericht, wo es auch um die Tat als solches geht und dann nur höchstens irgendwelche mildernden Umstände angeführt werden können.

Im Grunde bleibt es gleich, wenn ich den Vater/die Mutter vor dem Kind schlecht mache hat das ganz sicher keine gute Folgen auf die Psyche des kleinen und wie ist denn in dem Moment bitte der Schimpfenden geholfen? Was bringt es mir, nem 2 Jährigen Kind oder der Öffentlichkeit meinen Mißmut vorzujaulen? Das kann ich doch maximal ner Freundin am Telefon oder am besten dem Mann selbst so erzählen aber warum quatsche ich damit mein Kind voll? Vielleicht weil ich mir selbst gegenüber irgendeinen Frustkauf rechtfertigen will, keine Ahnung.

Bei dem was du mitbekommen hast, kann man mit ruhigen Gewissen sagen, das die Wortwahl die Falsche war. Allerdings vertrete ich die Meinung, das Kinder auch die Diskussionen zwischen Eltern erleben sollten, solange diese sachlich und in einem normalen Umgangston stattfinden.

Denn nur so können Kinder lernen, das man sich zwar streiten, aber nicht mit Bauklötzen oder Sandschaufeln auf den anderen losgeht. Warum sollte man Kindern denn immer nur die heile Welt vorspielen? Probleme diskutieren müssen sie genauso lernen, wie laufen, schreiben und rechnen.

In so eine Situation ein Kleinkind mit rein zuziehen geht gar nicht. Die Mutter ist sauer und das Kind muss ihre Wut irgendwo abfangen und das wo es doch gar nicht versteht was Mutti so aufregt. Sie liebt Beide gleich doll und muss nun Mutters Gemecker abfangen. Am Ende steht sie zwischen Baum und Borke und versteht das ganze nicht. Bei ihr kommt wahrscheinlich nur an, Papa ist blöd.

Das man sich streitet und auch mal richtig zofft, ist o.k. und gehört auch ab und an mal dazu aber dabei darf nie ein Kind dazwischen stehen. Das Kind darf das nicht so nebenbei mitbekommen und schon gar nicht als Ansprechpartner in der Situation herhalten. Was das Einmischen eingeht, das ist so eine Sache. Richtig war es in meinen Augen auch nicht wie die Mutter sich verhalten hat aber ist das schon eine Situation wo man sich als fremde Person einzumischen hat?

Also, ich würde wahrscheinlich nicht direkt auf die Mutter zugehen und sie maßregeln. Ich würde eher vorbei gehen und ein bisschen zweifelnd gucken, wenn sie das bemerkt und mich darauf ansprechen würde – worauf ich es wahrscheinlich anlegen würde, dann würde ich ihr ganz ruhig sagen, dass das Kind ja nichts dafür kann und vielleicht nicht ihre Ausbrüche abkriegen sollte.

Mehr aber dann auch schon nicht, einfach mal einen kleinen Denkanstoß geben, manchmal reicht so was ja schon. Aber generell würde ich nicht sagen, dass das schon eine Situation ist in der man direkt auf die Mutter losgehen sollte.

Ich finde das Verhalten der Frau auch absolut indiskutabel, allerdings aus zwei Gründen.

Zum einen denke ich auch, dass man das Kind nicht in die eigenen Ehestreitigkeiten einbeziehen darf und die Unzufriedenheit mit den Einkäufen des Mannes nicht benutzen sollte, um den Vater im Beisein des Kindes schlecht darzustellen. Kinder merken sich solche Äusserungen und Sinn kann ja nicht sein, dass das Kind ein schlechtes Bild des Vaters bekommt.

Sehr unpassend finde ich überhaupt die ganze Situation. Ich finde, dass solche Streitigkeiten nicht in der Öffentlichkeit ausgetragen werden müssen und finde es völlig peinlich, wie sich diese Frau vor dem Supermarkt benommen hat.

Ich denke, dass man als erwachsener Mensch in der Lage sein sollte, seine Enttäuschung über etwas, was der Partner scheinbar falsch gemacht hat, in einer angemessenen Weise zu klären. Peinliches Gemotze in der Öffentlichkeit muss echt nicht sein, erst recht nicht in Gegenwart des Kindes.

Auch das ist mal wieder ein klarer Fall von einer überforderten Mutter und ich glaube nicht, dass es hier einen gelernten Erzieher braucht um die Situation erkennen zu können und sagen zu können, dass sich sowas einfach nicht gehört und dass es eben einfach nicht sein kann, dass man seinen eigenen Frust und Wut am eigenen Kind aus lässt, ganz besonders dann nicht, wenn es noch so jung ist.

Mehr oder weniger hat die Kleine nun vermutlich gedacht, sie wäre in irgendeiner Form Schuld an der Misere und hat sich schuldig gefühlt oder so. Ich muss schon sagen, dass ich es schlimm finde, wenn Mütter ihre eigenen Emotionen nicht unter Kontrolle haben und sich dass dann eben darin zeigt, dass sie bestimmte Dinge an den Kindern auslassen, aber verhindern kann man das auch nicht, wenn Einmischen in die Erziehung wäre in einem solchen Fall auch nicht großartig angebracht.

Ich selbst würde mal sagen, dass meine Mutter in dieser Hinsicht schon eine sehr gute Mutter war, aber meine Eltern waren auch immer beide berufstätig und haben sie den Haushalt demnach auch geteilt. Bei meiner Tante schaute das beispielsweise immer ein bisschen anders aus, denn in den Ferien war ich auch schon mal bei ihr und habe auf die Kinder aufgepasst, weil sie arbeiten ging und sie nicht immer zu Bekannten geben wollte. Sie arbeitete einige Stunden weniger als der Mann, war dann aber eben noch für den Haushalt verantwortlich.

Ihre Kinder angeschrien hat sie in der Form wie du berichtest zwar meiner Erfahrung nach nicht, aber man hat immer sehr gemerkt, dass sie gereizt war, wenn sie wieder gekommen ist und man hat dass auch in einer gewissen Ungeduld im Umgang mit den Kindern gemerkt. Es ist natürlich schön, wenn Mütter sich diesbezüglich beherrschen können, aber ich vermute mal, dass das eben auch nicht immer möglich ist und manchmal lässt man sich dann eben auch mal am Kind aus, meistens ungewollt.

Man bekommt einen Auszug aus einer Situation mit und schon ist die Mutter verantwortungslos? Nein, das ist mir zu schnell beurteilt worden, immerhin weiß man nicht, was vorher geschehen ist und was hinterher wirklich passiert ist. So etwas ist zwar kein Freifahrtschein, um das Kind mit in diese Geschichte hineinzuziehen, aber als verantwortungslos hätte ich diese kurze Szene nicht wirklich bezeichnet.

Ein Streit zwischen zwei Elternteilen sollte auch zwischen ihnen ausgetragen werden, ja, vielleicht musste die Mutter in dem Moment auch einfach nur mal Luft ablassen, das Kind selbst wird es wohl kaum verstanden haben, auch, wenn es einige Worte durchaus versteht und zusammenbringen kann.

Etwas, was verantwortungslos gewesen wäre, wäre, wenn sich die Mutter aus dem Staub gemacht hätte, um den Vater zu suchen und dem Kind gesagt hätte, es solle dort allein stehen bleiben oder etwas in der Richtung! Aber diese Szene nun direkt auf eine verantwortungslose Mutter zu beziehen, halte ich für übertrieben.

Ich denke nicht, dass man so was vor seinem Kind sagen sollte. Ein Kind muss von den Streitigkeiten der Eltern ferngehalten werden und daher ist diese Erklärung, was der Vater so alles falsch gemacht hat, absolut fehl am Platz.

Ob nun wirklich die Mutter als verantwortungslos abgestempelt werden kann, bin ich mir nicht sicher. Immerhin ist das nur eine Momentaufnahme, und wenn der Vater wirklich so wenig beim Einkauf nachgedacht hat, dann kann man auch irgendwo verstehen, warum man sich so aufregt, allerdings darf man das dann eben auch nicht vor dem Kind rauslassen und sich zusammenreißen.

Ich würde nur von dem Hören diesen Gesprächs nicht sagen, dass man die Mutter als verantwortungslos bezeichnen kann. So eine Momentaufnahme ist meiner Meinung nach nicht aussagekräftig und jeder kann mal einen wirklich miesen Tag haben und dann eben auch so blöde Sachen sagen.

Natürlich sollte man vor einem Kind nicht schlecht über das andere Elternteil reden, aber mal ehrlich seid ihr alle Heilige? Ich glaube nicht und oftmals sagt man im Eifer des Gefechts einfach Dinge, die man sonst vielleicht nicht sagen würde.

Man darf doch auch nicht vergessen, dass dieses heimlich "belauschte" Gespräch lediglich eine kurze Momentaufnahme einer Frau gewesen ist. Wer weiss denn schon wie sie sich im Alltag verhält? Sie aufgrund eines kurzen Gesprächs als verantwortungslose Mutter darzustellen finde ich jedenfalls ungerechtfertigt und, ehrlich gesagt, menschlich auch ziemlich daneben.