Arzttermin machen und Arzthelferin den Grund nennen?

vom 09.06.2009, 06:26 Uhr

So dann mal ein paar Infos darüber von einer echten Arzthelferin. ;-) Der Grund weswegen ihr gefragt werdet ist, zumindest bei uns so, dass man wissen muss ob es akute Beschwerden sind oder Beschwerden die schon länger andauern. Meistens reicht diese Info auch schon aus.

Manchmal ist es auch so, dass die Arzthelferin es wissen MUSS weil sie eventuell einen Termin für einen bestimmten Behandlungsraum festlegen muss indem z.B. Ultraschall möglich ist. Dies ist nützlich um eine Wartezeit an dem Behandlungstag des Patienten zu verkürzen wenn er z. B. einen Ultraschall haben muss wegen ungeklärten Bauchschmerzen, Nierenschmerzen, Blasenschmerzen oder ähnlichem. Wer das dann nicht sagen möchte, kann eventuell Pech haben und muss dann vielleicht nochmal kommen oder eben lange auf den Ultraschall warten wenn der benötigte Raum besetzt ist.

Und außerdem, es nützt nichts der Arzthelferin die Beschwerden verschweigen zu wollen, da der Arzt die Daten in den PC oder in die Behandlungskarte einträgt und jede Arzthelferin sie dann einsehen kann. Dazu ist der Arzt sogar verpflichtet. Anamnese und Krankheitsdokumentation. Wenn ihr eure Ärzte danach fragt werden die es bestimmt abstreiten, aber glaubt mir es ist so wie ich es sage.

Arzthelferinnen unterliegen genauso wie der Arzt der Schweigepflicht, das heißt sie dürfen mit niemandem außer dem Arzt über eure Krankheiten reden. Genauso wie der Arzt mit niemandem anders als der Arzthelferin darüber sprechen darf, außer es liegt eine schriftliche Schweigepflichtsentbindung vor.

Und wer der Meinung ist Arzthelferinnen hätten nichts anderes zu tun, als sich von allen Patienten oder nur ausgerechnet von euch das Krankheitsbild einzuprägen und es dann beim Kaffeeklatsch brühwarm weiter zu erzählen hat sich aber gewaltig geirrt. Sorry aber ist so. Es gibt viel interessantere Themen als irgendwelche Krankheitsbilder von irgendwelchen Patienten. Außerdem glaubt ihr ernsthaft daran dass man sich von knapp 150 Patienten am Tag jede einzelne Krankheit merken kann?

Der Arzt kann das auch nicht auch wenn es so scheint, er liest das alles in der Kartei oder im PC nach. Bei manchen nervigen (Oh Herr Doktor heute kribbelt das linke Bein und morgen das rechte Bein) oder schwer kranken Patienten kann es schon mal sein, wenn die jeden Tag oder mindestens ein Mal in der Woche vor der Tür stehen dass er es auch auswendig weiß, aber die Arzthelferinnen dann auch.

Also macht euch deswegen mal nicht ins Hemd. ;-) Die Daten bleiben wo sie sind, und sollte eine Arzthelferin dagegen mal verstoßen und ihr bekommt das mit, sofort dem Arzt melden dann kriegt die deswegen mindestens einen auf den Deckel oder sogar eine Abmahnung.

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» jenny7488 » Beiträge: 324 » Talkpoints: 2,24 » Auszeichnung für 100 Beiträge



Ich finde es fast normal, dass man schon am Telefon von der Arzthelferin gefragt wird um was es geht. Aber gerade beim Gynäkologen fragen sie oft nur, ob es lediglich zur Vorsorge ist oder Beschwerden vorliegen. Ich persönlich finde auch nichts daran zu sagen, weshalb ich komme, was aber wahrscheinlich daran liegt, dass es bei mir bei den Ärzten (Zahnarzt, Augenarzt, Gynäkologe) nur um Kontrollbesuche geht oder unwichtige Dinge, wie neue Kontaktlinsen.

Wenn es etwas wäre, was ich ungern der Arzthelferin sagen möchte, dann würde ich ihr sagen, das ich das gerne nur mit dem Arzt besprechen würde und gut ist. Dass sie fragen, finde ich überhaupt nicht schlimm, bin ja alt genug um zu sagen, dass ich das nicht sagen möchte. Es wäre nur störend, wenn sie darauf besteht, dass ich diese Information preisgebe.

» SabrinaMuc » Beiträge: 788 » Talkpoints: 15,76 » Auszeichnung für 500 Beiträge


Ich muss da Jenny7488 absolut Recht geben, die Arzthelferinnen fragen in der Tat meistens am Telefon, worum es denn geht bei dem Termin und das machen sie nicht aus purer Neugier oder um etwas neues zum tratschen zu haben, sondern um die Termine richtig zu koordinieren. Viele Ärzte haben neben der normalen Sprechstunde auch Spezialsprechstunden, wo sie teilweise bis zu einer Stunde pro Patient einplanen müssen, sowas kann man dann nicht einfach so während der normalen Sprechzeiten abklären.

Außerdem werden eben öfter auch spezielle Gerätschaften (wie Jenny auch schon geschrieben hat) gebraucht, zum Beispiel eben ein Ultraschallgerät, EKG, Lungenfunktion und was es eben noch so gibt. Da ist man ja eigentlich als Patient eher dankbar, wenn man so eingetaktet wird, dass man nicht ewig im Wartezimmer warten muss.

Außerdem kenne ich es auch von einigen Ärzten, dass die sich gerne einen Tagesplan ausdrucken lassen und da eben schon sehen wollen, was der Patient für Beschwerden hat. Außerdem ist es wie schon gesagt wurde oft auch wichtig zu wissen, ob es akute Beschwerden sind, die sofort behandelt werden müssen oder ob Muttchen XY schon seit 6 Wochen Schmerzen in der linken Schulter hat, da werden 1-2 Wochen länger auch nicht mehr so viel ausmachen. Man muss eben als Arzthelferin Prioritäten setzen.

Und gerade Ärzte, wo scheinbar viele Patienten Hemmungen haben wie der Gynäkologe oder der Urologe sind schon so viele Jahre im Dienst, sehen jeden Tag 100 Vaginas mit den abstraktesten Piercings, Tattoos oder auch Krankheiten, denkt ihr wirklich, dass da noch jemand die Stirn runzelt oder heimlich kichert, wenn jemand sagt, dass er Juckreiz oder Ausfluss hat? Das gehört ganz normal zur täglichen Arbeit wie beim Automechaniker ein Ölwechsel, macht euch da also mal keine Sorgen, das ist deren Job und da macht sich garantiert keiner lustig, es ist einfach nichts besonderes für sie.

Ich sage meistens sogar schon von mir aus am Telefon, worum es geht, natürlich nicht in allen Einzelheiten aber zum Beispiel kann man beim Gynäkologen ja sagen, dass man einen Termin zur normalen Routineuntersuchung haben will oder eben aufgrund von akuten Beschwerden. Teilweise habe ich es auch schon erlebt, dass es erst hieß, es wäre kein schneller Termin möglich und als ich dann geschildert habe, was ich habe, konnte ich manchmal noch am gleichen Tag kommen, es kann also auch Vorteile haben, wenn man sagt worum es geht. ;-)

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» Grooovegirl » Beiträge: 3409 » Talkpoints: 11,54 » Auszeichnung für 3000 Beiträge



Bei einigen Ärzten wurde ich auch schon bei der Terminvereinbarung gefragt, welches Anliege ich denn habe. Auch wenn ich ohne Termin zum Hausarzt gehe und mich dort bei dem Arzthelfer melde, wurde ich gefragt, mit welchem Problem oder Anliegen ich gekommen bin.

Ich finde es nicht schlimm, wenn man von einem Mitarbeiter des Arztes gefragt wird, worum es denn geht. Schließlich müssen diese Mitarbeiter die Termine koordinieren und dafür sorgen, dass keine unnötigen Wartezeiten entstehen. Nicht jeder Termin dauert gleich lang. Ich kenne zum Beispiel auch eine Hausärztin, die neben ihrer normalen ärztlichen Tätigkeit auch Psychotherapie anbietet.

Bei ihr gibt es kurze und lange Termine. Wenn nun jemand eine Magenverstimmung hat, wird er einen kurzen Termin bekommen, der sicher nur wenige Minuten dauert. Wenn jemand in psychotherapeutischer Behandlung ist, bekommt er einen langen Termin, der sicher deutlich länger dauert. Es gibt auch viele andere Behandlungen oder Untersuchungen, die etwas mehr Zeit in Anspruch nehmen und es ist besser, wenn die Praxisangestellten diese Überlegungen in ihre Planung einbeziehen können.

Ich denke auch nicht, dass die Angestellten solche Fragen aus persönlicher Neugier stellen oder dem Patienten damit etwas Böses wollen. Letztendlich ist es auch für den Patienten vorteilhaft, wenn die Termine in einer Praxis gut koordiniert werden, da dann keine unnötig langen Wartezeiten entstehen.

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» Cologneboy2009 » Beiträge: 14210 » Talkpoints: -1,06 » Auszeichnung für 14000 Beiträge



Mir ist es ebenfalls nicht bekannt, dass die Arzthelfer hartnäckig nachfragen weswegen man einen Termin möchte. Jedoch ruf ich auch selten an, sondern geh immer persönlich vorbei und sage das ich gern den Doktor sehen würde. Es könnte aber auch daran liegen das mein Arzt einfach nicht allzu überlaufen ist. Aber ich kenne es von sehr "ausgebuchten" Ärzten das sie sich in der Terminvergabe sich sehr kleinlich haben.

Ich würde einfach hartnäckig bleiben und die Beschwerden für mich behalten/ nur dem Doktor anvertrauen. Ich denke wenn du darauf oft genug bestanden hast, dann fragen die Arzthelfer auch nicht mehr nach. :wink:

» .-thea-. » Beiträge: 264 » Talkpoints: 6,52 » Auszeichnung für 100 Beiträge


Also, wenn ich am Telefon gefragt werde, warum ich einen Termin möchte, finde ich das gar nicht so schlimm. Aber was ich wirklich schlimm finde, ist, wenn die Arzthelferin vor Ort fragt, warum man in die Sprechstunde möchte. Denn da stehen ja in der Regel auch andere Patienten an der Anmeldung. Das ist mir mittlerweile schon mehrmals passiert. Und außer dem Arzt geht das wirklich niemanden etwas an!

» lloriena » Beiträge: 13 » Talkpoints: 4,25 »


Mir ist das auch schon öfters passiert und ich bin der Meinung das es jetzt immer mehr wird das die Sprechstundenhilfen genau wissen wollen was der Grund für den Arztbesuch ist. Ich kann mich nicht erinnern das ich früher mal nach dem Grund meines Arztbesuches gefragt wurde.

Wenn ich nur einen normalen Kontrolltermin habe ist es mir eh egal und ich sage einfach das ich einen Kontrolltermin möchte. Oft lasse ich es mir noch einreden wenn es um spezielle Untersuchungen geht wo die vielleicht etwas herrichten oder planen müssen, so wie es bei mir letzte Woche beim Orthopäden war.

Aber wenn ich zum Allgemeinmediziner gehe oder zum Internisten dann geht das die Sprechstundenhilfe überhaupt nichts an. Ich sage dann meistens das ich das Thema mit dem Arzt besprechen möchte oder ich sage irgendetwas kleines und bespreche das richtige Thema dann mit dem Arzt.

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» torka » Beiträge: 4376 » Talkpoints: 7,91 » Auszeichnung für 4000 Beiträge



Also ich mache fast alle Arzttermine am Telefon aus, selbst wenn ich am gleichen Tag hin will, denn oftmals bekommt man dann noch einen Termin und muss nicht so lange warten und ich werde eigentlich jedes Mal gefragt weswegen ich diesen Termine wahrnehmen möchte und ich denke das ist auch logisch und zeugt eher von einer gut organisierten Arztpraxis.

Zum Einen kann es ja sein, das man spezielle Untersuchungen benötigt, oder der Arzt längst etwas gesagt hatte weswegen man wiederkommen soll und dies können vielleicht sogar die Schwestern erledigen. Andererseits gibt es doch auch mal Untersuchungen die etwas länger dauern können und dann muss ja auch mehr Zeit eingeplant sein. Besonders beim Hautarzt und beim Frauenarzt ist es aus Zeitgründen oft sehr wichtig das man von Anfang an sagt weswegen man den Termin will, da man sonst für manche Untersuchungen erstmal wieder weggeschickt wird.

Auch habe ich es schon erlebt, das für manche Geräte einen Tag in der Woche ein Spezialist da ist und man diesen Service dann auch halt nur nutzen kann, wenn man genau an dem Tag einen Termin hat und eingeplant ist.

Den Grund zu nennen hat letztlich immer den Zweck das man nicht nur einmal kurz angeguckt wird, sondern das weitere Behandlungsmaßnahmen vielleicht schon eingeplant sein können und man nicht noch zehnmal wieder kommen muss. Ist es einem natürlich unangenehm muss man das Wiederkommen einfach in Kauf nehmen und sagt der Schwester am Telefon einfach ob es eine einfache Kontrolluntersuchung oder eine auf Verdacht sein soll. Da braucht einem ja nichts peinlich sein und man hat damit oft schon die wichtigsten Angaben gemacht.

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» pichimaus » Beiträge: 2016 » Talkpoints: 6,99 » Auszeichnung für 2000 Beiträge


Ich finde es ein wenig albern der Arzthelferin nicht sagen zu wollen, worum es geht. Wie hier schon einige Arzthelferinnen vor mir erklärt haben, geht es nicht darum, der Arzthelferin zehn Minuten lang alle Beschwerden zu erklären und sie von der Arbeit abzuhalten, sondern darum ihr eine patientenfreundliche Terminplanung zu ermöglichen. Es reicht also eine ganz grobe Auskunft.

Arztpraxen, in denen absolut nicht nachgefragt wird und in denen ich aufgrund dessen trotz Termin stundenlang warten muss, versuche ich zu vermeiden. Es sei denn, der Grund sind nicht vorhersehbare Notfälle. Aber auch diese sollten in einer gut durchorganisierten Arztpraxis bis zu einem gewissen Punkt mit eingeplant sein.

Nichts ist nerviger, als wenn ich nicht gefragt werde und für eine Kleinigkeit dreimal in die Praxis muss. Wenn es mir beispielsweise nur darum geht, mein Blut durchchecken zu lassen. Der erste Termin ist an einem Nachmittag. Für die Blutabnahme muss ich dann extra an einem anderen Tag in die Praxis, weil diese nüchtern erfolgen muss und immer nur morgens. Und einen dritten Termin für die Besprechung der Ergebnisse. Hätte in zwei Terminen erledigt sein können.

Oder ich habe wirklich mal starke Beschwerden für die gewisse Untersuchungen nötig sind. Dann ist nichts nerviger, als wenn ich deshalb mehrfach die Räumlichkeiten wechseln muss. Denn jeder Wechsel ist wiederum mit einer Wartezeit verbunden. Wenn die Arzthelferin weiß, dass ich Schmerzen in einem bestimmten Bereich habe, weiß sie ja, welche Untersuchungen notwendig sein werden und kann mich direkt ins entsprechende Behandlungszimmer setzen.

Wenn jemand sich ziert, einer Arzthelferin einen Grund zu nennen, dann sollte sich diese Person aber auch nie beschweren, wenn es bei ihr mal länger dauert.

Ich habe meine Ausbildung damals in einer urologischen Praxis gemacht. Bei gewissen Beschwerden konnte man dem Patienten schon am Telefon kurze Anweisungen geben; beispielsweise er möge gewisse Proben schon einmal mitbringen. Hat den Vorteil: der Patient kommt in die Praxis, die Probe (beispielsweise der Morgenurin) wird untersucht, der Patient wird direkt in den richtigen Raum (mit dem Ultraschallgerät) geführt und wenn er mit dem Arzt spricht, liegen bereits die Ergebnisse vor.

Einen Patienten zu zwingen den Grund zu nennen, ist wahrscheinlich nicht in Ordnung. Aber so etwas als peinlich zu empfinden finde ich etwas seltsam. Und wenn doch, sollte sich der Patient wie angemerkt nicht über Wartezeiten beschweren, die er trotz Termin in Kauf nehmen muss. Peinlicher wäre mir der Arzthelferin gegenüber nicht mein Krankheitsbild, über das die Dame sowieso Bescheid weiß, sondern eher das Getue.

» M. Mizere » Beiträge: 342 » Talkpoints: 172,88 » Auszeichnung für 100 Beiträge


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