Tod durch Schichtwechsel

vom 08.06.2009, 19:11 Uhr

In England ereignete sich durch einen Krankenwagenfahrer ein tragischer Tod. Während der Krankenwagenfahrer einen Schlaganfallpatienten im Wagen hatte, steuerte er statt das nächste Krankenhaus das Krankenwagendepot (Unterstand vor Fahrzeuge) an, um einen Schichtwechsel zu vollziehen. Nach dem Wechsel fuhr der nächste Fahrer seelenruhig zum Krankenhaus. Er wusste nicht, dass er einen Patienten geladen hatte. Als sie ankamen, war der Patient schon tot. Er starb an einem durch den Schlaganfall verursachten Herzinfarkt.

Nun werden Ermittlungen gegen den ersten Fahrer und die Ärzte durchgeführt. Alle beteiligten wurden vom Dienst suspendiert.

Also meiner Meinung nach ist es nicht in Ordnung den Menschen einfach so sterben zu lassen. Zwar ist es richtig, ja sogar notwendig, einen Wechsel pünktlich durchzuführen, aber nur, weil die Fahrer sonst zu unkonzentriert sind und so eine Gefahr für andere, speziell für die Patienten darstellen. Das ist hier jedoch nicht der Fall. Im Gegenteil, der Patient ist nur wegen des Wechsels verstorben.

» testfreak » Beiträge: » Talkpoints: Gesperrt »

Zuletzt geändert von Midgaardslang am 08.06.2009, 21:06, insgesamt 1-mal geändert. Zeige Beitragsversionen


Solche Dinge dürfen einfach nicht vorkommen. Natürlich kann man nicht jeden Patienten retten, allerdings sind solche Fehler wie der beschriebene wirklich unnötig. Das Leben und Wohlergehen des Patienten sollte immer Priorität haben und es kann nicht sein, dass ein Sanitäter seinen pünktlichen Feierabend über das Leben des Patienten stellt.

Es hätte ja gar keine grossartigen Überstunden bedeutet, wenn der Fahrer direkt in das richtige Krankenhaus gefahren wäre. Somit wären auch die zusätzlichen Minuten Arbeitszeit unproblematisch gewesen und hätten auch keine Unkonzentriertheit bedeutet. Es kam ja nicht auf eine stundenlange Mehrarbeit an. Ich verstehe auch nicht, warum der Fahrer nicht wenigstens in dem zuerst angefahrenen Krankenhaus mit Krankenwagendepot bescheid gesagt hat, damit der Patient vielleicht dort erstversorgt wird.

Insgesamt klingt dieser Fall sehr merkwürdig und wenn sich das alles so ereignet hat, finde ich es unfassbar und ich hoffe, dass der Fahrer angemessen bestraft wird.

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» Cologneboy2009 » Beiträge: 14210 » Talkpoints: -1,06 » Auszeichnung für 14000 Beiträge


Ist es nicht bei uns sogar so, dass bei einem Einsatz zum Zeitpunkt des Schichtwechsels die Leute diesen Einsatz noch beenden müssen? Ich kann mir nämlich nicht vorstellen, dass sowas hier in Deutschland auch gemacht wird.

Ich finde es richtig so, dass die nun belangt werden. Meiner Meinung nach dürften die nie wieder in solch verantwortungsvollem Job arbeiten. Hoffentlich fällt die Strafe schön hoch aus.

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» Mandylein » Beiträge: 1521 » Talkpoints: 10,39 » Auszeichnung für 1000 Beiträge



Ich kenne jemanden bei der Feuerwehr und kann von daher sagen, dass in Deutschland, zumindest bei der Feuerwehr, zum Schichtwechsel der Einsatz erst zu Ende gebracht wird, bzw. bei Großlagen der Wechsel auf Anweisung des Einsatzleiters auch mal am Einsatzort stattfindet. So etwas, wie da beschrieben wird, kommt nicht vor.

Wie das bei privaten Krankentransportfirmen aussieht, weiss ich nicht. Aber das ist nur schwer vorstellbar, dass es da anders geht. Zumal der gesunde Menschenverstand einem ja auch schon sagt, dass ich mit einem Patienten nicht erst noch durch die Gegend fahre. Wenn ich mit einem Taxi gefahren werde und der Fahrer sagt "Da am Strassenrand wartet mein Kollege, wir tauschen mal eben die Plätze" dann will ich mir das ja noch gefallen lassen, aber auch nur, wenn das kein langer Umweg wird. Aber als Krankenwagenfahrer geht das definitiv nicht.

» Squeeky » Beiträge: 2792 » Talkpoints: 6,18 » Auszeichnung für 2000 Beiträge



Ich habe diese Nachricht auch vor ein oder zwei Tagen gelesen und muss sagen, dass ich doch sehr geschockt darüber wie. Wie kann der Krankenwagenfahrer es bitte mit seinem Gewissen vereinbaren, dass er nun für den Tod dieses Menschen verantwortlich ist. Natürlich stumpft man mit der Zeit in diesen Berufen ein wenig ab, damit man nicht alles an sich rankommen lässt und die grausamen Erlebnisse mit nach Hause nimmt, aber wie kann man bitte so skrupellos sein.

Natürlich kann ich nachvollziehen, dass man unter gewissen Umständen einfach keiner Überstunden machen möchte, wenn man sie eventuell nicht bezahlt kriegt oder direkt nach der Arbeit zu einem dringenden Termin muss. Aber es hätte sich hierbei vermutlich um ein paar Minuten gehandelt. Dann kommt noch dazu, dass er wohl den Kollegen, der in abgelöst hat, nicht darüber aufgeklärt hat, dass er einen Patienten geladen hat. Da frage ich mich dann, ob er alleine unterwegs war und gar kein Arzt oder Sanitäter hinten bei dem Patienten war. Eigentlich trifft diesen auch eine Mitschuld, denn er hat nicht verhindert, dass der Fahrer zuerst zum Schichtwechsel ins Depot fährt, bevor es in Krankenhaus ging.

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» diezeuxis » Beiträge: 1207 » Talkpoints: 964,75 » Auszeichnung für 1000 Beiträge


Mandylein hat geschrieben:Ist es nicht bei uns sogar so, dass bei einem Einsatz zum Zeitpunkt des Schichtwechsels die Leute diesen Einsatz noch beenden müssen? Ich kann mir nämlich nicht vorstellen, dass sowas hier in Deutschland auch gemacht wird.

Sorae hatte sowas meine ich mal erwähnt, sie arbeitet(e?) ja im Rettungsdienst. Ich denke da ist auch egal ob das ein privates Krankentransportunternehmen ist oder nicht, das dürfte eigentlich für alle gelten. Und ich denke, in England wird das auch wohl genauso der Fall sein. Genau das dürfte jawohl auch der Grund für die Ermittlungen und die Dienstsuspensierung sein, wenn das Verhalten so "rechtens" gewesen wäre, müsste ja niemand suspendiert werden ;)

Ich bin allerdings wie diezeuxis auch verwundert, ob der Fahrer denn alleine unterwegs war? Laut Eingangspost sind ja auch Ärzte suspendiert worden. Waren diese dann hinten drin oder was haben die damit zu tun? Ich dachte auch, im Rettungswagen wäre man immer zu zweit unterwegs? Erstens damit zum Beispiel soetwas nicht so leicht passieren kann und zweitens auch einfach um akute Notfälle eben während der Fahrt auch soweit möglich versorgen zu können.

Spontan fällt mir noch auf, dass diese Meldung nun schon wieder aus England kommt - mir sind innerhalb eines Jahres verschiedene Fälle von Notärzten im Gedächtnis geblieben, wo jeder normale Mensch den Kopf drüber schüttelt und das moralisch absolut nicht in Ordnung ist - und all jene Fälle die mir gerade einfallen ereigneten sich ebenfalls in England. Ich frage mich, wie dort die Zustände für das Rettungspersonal sein müssen - scheint ja sehr schlimm zu sein wenn die so richtig gar keinen Bock auf ihren Job mehr haben?!

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» Taline » Beiträge: 3594 » Talkpoints: 0,75 » Auszeichnung für 3000 Beiträge


Also das ist wirklich erschreckend, dass sowas überhaupt vorkommen kann. Wieso hat der erste Fahrer überhaupt nicht erst den Patienten zum Krankenhaus gebracht und dann die Schicht gewechselt? Ist ein Menschenleben nicht mehr wert, als der -sicherlich wohlverdiente- Feierabend? Und wenn man den Schichtewechsel schon erst machen muss, was ich unmöglich finde, wieso sagt man nicht als erstes dem anderen Fahrer, das da ein Patient drin ist?

Das Tun des ersten Fahrers ist wirklich unerklärlich. Nein, ich kann nicht nachvollziehen, dass man in solch einem Fall keine Überstunden machen will -das MUSS man, wenn man diesen eruf ergreift und sowas ansteht nunmal.

Der zweite Fahrer hätte sein Fahrzeug sicherlich kontrollieren müssen, aber man kann durchaus erwarten, dass man gesagt bekommt, dass da noch ein Patient drin ist. Sind normalerweise nicht noch Rettungssanitäter oder so mit im Wagen? Haben die ihren Mund auch nicht aufbekommen?

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» winny2311 » Beiträge: 15159 » Talkpoints: 4,91 » Auszeichnung für 15000 Beiträge



Taline hat geschrieben:Ich bin allerdings wie diezeuxis auch verwundert, ob der Fahrer denn alleine unterwegs war? Laut Eingangspost sind ja auch Ärzte suspendiert worden. Waren diese dann hinten drin oder was haben die damit zu tun? Ich dachte auch, im Rettungswagen wäre man immer zu zweit unterwegs? Erstens damit zum Beispiel soetwas nicht so leicht passieren kann und zweitens auch einfach um akute Notfälle eben während der Fahrt auch soweit möglich versorgen zu können.

Spontan fällt mir noch auf, dass diese Meldung nun schon wieder aus England kommt - mir sind innerhalb eines Jahres verschiedene Fälle von Notärzten im Gedächtnis geblieben, wo jeder normale Mensch den Kopf drüber schüttelt und das moralisch absolut nicht in Ordnung ist - und all jene Fälle die mir gerade einfallen ereigneten sich ebenfalls in England. Ich frage mich, wie dort die Zustände für das Rettungspersonal sein müssen - scheint ja sehr schlimm zu sein wenn die so richtig gar keinen Bock auf ihren Job mehr haben?!

Im wirklichen Rettungsdienst wird ein Krankenwagen wohl kaum einzeln besetzt sein, da müssen immer wenigstens zwei Personen dabei sein. Man weiss ja nie genau, was bei einem Unfall passiert ist oder schwer der Patient, den man transportieren soll, verletzt oder erkrankt ist. Der muss doch während der Fahrt betreut werden und kann nicht einfach nur seinem Schicksal auf der Krankentrage überlassen werden, während der Fahrer vorne sitzt und ins Krankenhaus fährt.

Bei reinen Kranken- oder Altentransporten kann ich mir schon eher vorstellen, dass der Krankenwagen einzeln besetzt sein könnte, aber selbst da, sollte jemand bei dem Patienten oder älteren Mitmenschen sein, um ihn zu beruhigen.

Ja, ich meine auch, dass solche Berichte sich in letzter Zeit häufen und meistens wirklich auf England kommen. Gab es da nicht einen Fall, wo sich die Sanitäter extremst über einen Patienten lustig gemacht haben, weil er eine grosse körperfülle hatte, und man dies über Funk mitbekommen hat. Sie haben ihm irgendwie die Hilfe verweigert und er ist dann gestorben. Da gab es meine ich sogar einen Thread hier im Forum zu diesem Vorfall.

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» diezeuxis » Beiträge: 1207 » Talkpoints: 964,75 » Auszeichnung für 1000 Beiträge


diezeuxis hat geschrieben:Im wirklichen Rettungsdienst wird ein Krankenwagen wohl kaum einzeln besetzt sein, da müssen immer wenigstens zwei Personen dabei sein. Man weiss ja nie genau, was bei einem Unfall passiert ist oder schwer der Patient, den man transportieren soll, verletzt oder erkrankt ist. Der muss doch während der Fahrt betreut werden und kann nicht einfach nur seinem Schicksal auf der Krankentrage überlassen werden, während der Fahrer vorne sitzt und ins Krankenhaus fährt.
Bei reinen Kranken- oder Altentransporten kann ich mir schon eher vorstellen, dass der Krankenwagen einzeln besetzt sein könnte, aber selbst da, sollte jemand bei dem Patienten oder älteren Mitmenschen sein, um ihn zu beruhigen.

Deswegen ja die Frage, was für Ärzte neben dem Fahrer zusätzlich suspendiert wurden (s. Eingangspost), wenn es Ärzte aus dem Krankenhaus waren sind sie wohl kaum suspendiert worden weil sie den toten Mann im später Krankenhaus für tot erklärt haben. Also müssten diese angesprochenen Ärzte wohl eher etwas mit der Fahrt als solcher zu tun gehabt haben (beispielsweise eben als Mitfahrer hinten, was allerdings wirklich merkwürdig wäre).

diezeuxis hat geschrieben:Ja, ich meine auch, dass solche Berichte sich in letzter Zeit häufen und meistens wirklich auf England kommen. Gab es da nicht einen Fall, wo sich die Sanitäter extremst über einen Patienten lustig gemacht haben, weil er eine grosse körperfülle hatte, und man dies über Funk mitbekommen hat. Sie haben ihm irgendwie die Hilfe verweigert und er ist dann gestorben. Da gab es meine ich sogar einen Thread hier im Forum zu diesem Vorfall.

Ja, nur dass es übers Telefon war (der Mann hatte nach dem Absetzen des Notrufs nicht aufgelegt und deswegen konnte die Notrufzentrale das alles mitanhören). Und ja, das war auch in England und auch mit der krasseste Fall, der mir in Erinnerung kam.

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» Taline » Beiträge: 3594 » Talkpoints: 0,75 » Auszeichnung für 3000 Beiträge


Mandylein hat geschrieben:Ist es nicht bei uns sogar so, dass bei einem Einsatz zum Zeitpunkt des Schichtwechsels die Leute diesen Einsatz noch beenden müssen? Ich kann mir nämlich nicht vorstellen, dass sowas hier in Deutschland auch gemacht wird.

Genau das ist so geregelt ! Bekommt man eine Notfallpatienten fahrt die über den Feierabend hinaus geht, dann ist diese durchzuführen. Etwas lockerer wird das ganze gesehen wenn es sich dabei um einen Krankentransport, sprich einen Transport ohne akute Lebensgefahr der vorher zeitlich bekannt ist und bei dem eine Verzögerung auch nicht zu Schäden führt, kann man durchaus "unter der Hand" den Dienst wechseln ohne das großartig etwas gesagt wird, wenn es auf dem Weg liegt. Man kann selbstverständlich keinen 30 Kilometer Umweg fahren um die Nachtschicht aufs Fahrzeug zu laden. Gestattet wäre selbst dieses nicht, denn sobald man sich einem Patienten annimmt übernimmt man für diesen die Fürsorgepflicht und die beginnt ab dem Ort der Aufnahme (Wohnung, Strasse etc.) bis zu einer geeigneten Einrichtung mit medizinischer Versorgung, und das ist nun mal keine Rettungswache sondern eine Arztpraxis bzw. Krankenhaus.

Aber einmal allgemein zum Verständnis für diesen Beruf, ich will hier niemanden in Schutz nehmen aber denkt mal darüber nach. Man fängt morgens an, hat eine 12 Stunden Schicht und rollt meistens auch durch. Dabei sieht man dann dicke, dünne Leute usw. und auch einiges Elend. Vieles verarbeitet man nur dadurch, dass man auch einmal hinterher lästert schimpft damit man es nicht mit nach Hause nimmt zur Familie.

Und dicke Patienten, was meint ihr wie oft ich darüber geschimpft habe. Habt ihr schon einmal 180 Kilogramm eine Treppe mit 60 Stufen herabgeschleppt ohne abzusetzen und das ganze zu zweit? Inzwischen macht man das 1-2 mal die Woche. Und das Equip was wir haben, ist nicht für solche Patienten ausgelegt, und dann lass dir mal was einfallen oder hoffe das es funktioniert auch wenn die Sachen nur bis 160 Kilogramm zugelassen sind.

Sobald dem Patienten etwas passiert, haftet man dann privat für die Schäden. Klar macht man sich da lustig drüber, irgendwie muss man die Rückenschmerzen hinterher ja rechtfertigen. Und zum Thema Diensttausch, das ist genau das selbe kurz vor dem Feierabend bekommt man noch "Nofallfahrten" die so getarnt werden und eigentlich Krankentransporte sind die seit dem Mittag "vergessen" wurden und deswegen macht man dann noch 2-3 Überstunden.

Pausen gibt es nicht, was sich zum einen mit den Lenkzeiten widerspricht und auch zum anderen mit dem Arbeitsgesetz - eine Pause bekommt man nur, wenn man ein wenig "trödelt" vor dem Krankenhaus und in 3 Minuten schafft sein Essen reinzudrücken oder auf den Anfahren zu den Patienten eben. Es gibt keine Pausen, da ja immer etwas passieren kann und wenn dann der Rettungswagen "in Pause" ist, dann würde niemand zu den Patienten kommen innerhalb der Hilfsfrist - deswegen gibt es keine Pause sondern nur Bereitschaftszeiten. Melder klingelt, Essen was gerade warm gemacht wurde ist egal es geht raus mit Knurrendem Magen.

Also sitzt man 15 h ununterbrochen auf dem Rettungswagen/Krankenwagen, karrt Leute von A nach B und wenn man einmal auf die Toilette muss oder sich was zu trinken kauft, quengelt die Leitstelle über dem FME ("Piepser") wo man denn steckt, es geht direkt weiter. Ach ja, und der nächste Tag sieht genauso aus nachdem man vorher ca. 17 h unterwegs war mit 5 Stunden Schlaf am Tag direkt weiter und am besten noch in der Wechselschicht, dass man alle 2 Tage seinen Rhythmus umstellen muss von Tag auf Nacht und umgekehrt.

Die Leute sind einfach nur kaputt und verbraucht, im Schnitt kommen die ersten Burn Out Symptome nach 1 Jahr, danach manifestiert sich das ganze bis zum "ist mir doch egal", und dann wird halt auch einmal pünktlich getauscht, ob mit oder ohne Patient. Man muss dazu sagen, es geht auch in 99 % der Fälle gut, und diese bedauerlichen Einzelfälle werden dann zur großen Bühne ala "Bild dir deine Meinung" gemacht, gesagt wie schlecht die Leute sind und darf nicht passieren etc. aber über die andere Seite macht sich niemand Gedanken! Oder kennt ihr sonst noch einen Beruf, der eine Woche von 72-96 h die Woche umfasst für 1100-1200 Euro Netto (Berufsanfänger bzw. 2-4 Jahre im Dienst, danach wirds ein wenig mehr), sich den Buckel kaputt hebt und ständig voll da sein soll um die richtigen Entscheidungen zu treffen?

Familie und Privatleben kann man in diesem Berufssektor eh abschreiben, sieht man so gut wie nie oder man vertröstet seine Bekannten das man nach einer 12 Stunden Schicht abends nicht mehr ausgeht sondern nur noch ins Bett will, bzw. Nachtschicht hat. Das Verständnis auch von denen lässt nach, spätestens nach einem halben Jahr hat man dann hat man keine Freunde mehr die nicht selbst im Schichtdienst arbeiten.

Macht euch auch mal darüber Gedanken, vielleicht merkt ihr dann das eine solche Einstellung "ich will einmal einen pünktlichen Feierabend" nicht von ungefähr kommt sondern einen Hintergrund hat.

Sind halt auch nur Menschen, und die machen auch Fehler - Nur das hier keine Maschine kaputt geht, sondern ein personeller Schaden entsteht. Und deswegen wird es gleich ganz anders aufgefasst, als wenn in der Zeitung steht "Kran wegen Diensttausch umgestürzt, dabei unbewohntes Haus eingestürzt".

Was ich hier nicht verstehe, das ganze ließt sich so als wenn der Kollege aus England alleine unterwegs wäre. Auch in England werden Krankenwagen und Rettungswägen mit zwei Leuten ausgestattet, und dann müsste es doch mindestens einer erwähnt haben das noch ein Patient geladen war oder nicht. Und vor allem mit einem Schlaganfall (wenn das den stimmt) und auch im allgemeinen sobald ein Patient geladen ist, muss die verantwortlich, höchste Qualifizierte Kraft auf dem Fahrzeug am Patienten hinten drinnen bleiben! Eine Wechselschicht würde doch sehen wenn jemand hinten aussteigt anstatt von der Beifahrerseite.

Denke das ist auch nur so ein "Bild Artikel" bei dem wieder einiges durcheinander geworfen wurde. Denn auch in England gibt es unqualifizierte Krankentransporte, die sind dann auch nur mit 1 Mann besetzt aber diese haben nicht mehr als eine Erste Hilfe Ausbildung als Qualifikation geschweige denn ein Blaulicht.

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» Sorae » Beiträge: 19435 » Talkpoints: 1,29 » Auszeichnung für 19000 Beiträge


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