Rollstuhl 3 km/h zu schnell-Mann darf ihn nicht mehr nutzen

Einem Mann in Venedig droht laut einem Bericht der Nachrichtenagentur Ansa ein Bußgeld, weil sein Rollstuhl die vorgegebene Höchstgeschwindigkeit von neun Kilometern pro Stunde überschreitet hat. Zwei Polizisten hielten ihn auf offener Straße an, weil er drei Stundenkilometer zu schnell unterwegs war. Sie verbaten ihm, den Rollstuhl weiterhin zu nutzen. Nun wartet er auf einen neuen Rollstuhl, der den gesetzlichen Regelungen vom Jahr 2005 entspricht. Die Herstellung und Lieferung dieses Rollstuhls dauert vier Monate - in dieser Zeit hat der Mann keine Möglichkeit, das Haus zu verlassen. In einem Interview sagte er dazu, dass er sich fühle, als stünde er unter Hausarrest.

Lg, Tauraxx

Das ist natürlich echt blöd, der Rollstuhl ist doch für behinderte Menschen immens wichtig.
Aber muss es gleich ein neuer Rollstuhl sein, könnte man den Motor des alten Rollstuhls nicht irgendwie drosseln oder gar austauschen?

Ich find das lächerlich ^^

Genausogut könnte man Bußgelder verhängen weil man zu schnell zu Fuß geht.
Ich weiß wie es ist mal mit nem Rollstuhl unterwegs zu sein, und es ist wirklich besch***** wenn man in einem solchem Tempo nur vorwärts kommt.
12km/h ... das ist etwa wie zügiges joggen... und das soll jemanden stören?

Wieder mal einfach nur bürokratische Hürden ohne realitätsbezug, gemacht von Menschen die kein bisschen von dem Gesetz betroffen sind.

Gruß

Vielleicht sind die Bremsen des Rollstuhls für nur 9 km/h ausgelegt...
Dann darf der Mann sein Gefährt wirklich nicht mehr bewegen,da es eine Gefährdung der öffentlichen Sicherheit darstellt und nicht mehr den zulässigen Sicherheitsvorschriften entspricht. Vielleicht hat Opi aber auch seinen Rollstuhl getunt, um schneller voranzukommen...

Also auf ersten Blick klingt das ja echt gemein. Einem armen alten Mann den Rollstuhl wegzunehmen, weil der 3 km/h zu schnell fährt. (ist es eigentlich auch, da könnte man zumindest ein Auge zudrücken bis er seinen neuen Rollstuhl hat...)
Andererseits sollte man das eventuell auch von einer anderen Seite betrachten: Wenn man gemütlich geht, dann bewegt man sich mit etwa 4-5 km/h. Im Vergleich dazu sind 12 km/h schon wieder ganz schön viel und das könnte auch eventuell schon gefährlich werden (ich weiß Radfahrer sind oftmals noch viel schneller, aber die dürfen im Normalfall auch nicht auf dem Fußweg fahren). Und wenn nunmal 9 km/h Vorschrift sind, dann muss man sich eben auch dran halten. Und wenn man eine Ausnahme macht dann kommen auch andere und wollen die Ausnahme für ihren Rollstuhl der ja nur 4 km/h schneller ist oder 5 oder 6...

Was ich aber absolut nicht verstehe: Die Dinger funktionieren doch meist mit Elektromotoren oder? Da sollte dann doch ein einfaches absenken der Batteriespannung (z.B. durch einen Trafo) zur Reduzierung der Geschwindigkeit ausreichen?!

MfG
Phantomlord

Wie ist er ueberhaupt an so ein Geraet gekommen? Welcher Haendler baut bzw. verkauft denn einen Rollstuhl der nicht zugelassen ist? Oder ist der Rollstuhl aelter gewesen als die gesetzliche Regelung von 2005 und davor waren schnellere Modelle noch erlaubt? Wieso gab es dann aber keine Sonderklausel oder Nachruestungspflicht fuer aeltere Rollstuehle? Oder hat der Mann einfach eine Uebergangszeit dafuer verpennt? Find ich auch komisch, dass es ein neuer Rollstuhl sein muss und dass man da keine geeignete Uebergangsnotloesung finden konnte, so dass der Mann trotzdem mobil bleibt.

Wie ist er ueberhaupt an so ein Geraet gekommen?

Import!?

Hm, ja irgendwo schon albern, besonders da der Mann nun wirklich in einer dummen Situation ist, wenn er nicht mehr raus kann.
Irgendwie ist das doch nicht zumutbar oder?
Vielleicht hätte man den zu schnellen Rollstuhl ja auch "drosseln" können . ( Was eigentlich ja möglich wäre )

Ich habe jetzt mal genauer nachgeschaut:

Rollstühle, die Fußgängern im italienischen Straßenverkehr gleichgestellt sein sollen, müssen seit dem 01.07.2005 genaue festgelegte technische Voraussetzungen erfüllen oder eine Sonderzulassung vom entsprechenden italienischen Ministerium haben. Dazu gehört unter anderem, dass die Höchstgeschwindigkeit auf 6 km/h begrenzt, das entspricht zügigem Gehen, aber auch Länge, Höhe und Breite sowie Gewicht. Diese Voraussetzungen sind im sogenannten Straßenkodex festgeschrieben. Wer diese im italienischen Original nachlesen möchte bitte hier klicken.

Erfüllt ein Rollstuhl diese Voraussetzungen nicht und hat er auch keine Sonderzulassung, so gilt dieser Rollstuhl als Kleinkraftrad. Und damit benötigt der Halter den entsprechenden Führerschein und für sein Vehikel Kennzeichen, Zulassung und Haftpflichtversicherung.

Unter diesen Gesichtspunkten betrachtet, sieht die Meldung doch schon ganz anders aus!

Es ist einfach nur lächerlich, einen Mann seinen Rollstuhl zu verbieten. Denn es ist ja sein Hilfsmittel, und wenn er das nicht nutzen darf, ist der Mann gar nicht mobil und kann überhaupt nix machen und liegt nur regungslos in seinem Bett. 10 KM/h entsprechen der Schrittgeschwindigkeit! Da sind 12 KM/h gar nix und völlig ungefährlich. Außerdem kann man so einen Motor ohne viel Aufwand ohne Probleme drosseln und die Sache hat sich so mit erledigt. Währe ich der Fahrer des Rollstuhls gewesen, hätte ich der Polizei dazu ein paar Takte gesagt und der Fahrer fährt den Stuhl sicherlich doch Jahre lang und hat das Ding unter Kontrolle, sodass er die andern Teilnehmer nicht gefährden kann.