Kein Haustier anschaffen aus Angst, dass es stirbt
Neulich habe ich mich mit einer Freundin unterhalten, welche mich sehr verwundert hat. Sie ist sehr tierlieb und hatte ihr ganzes Leben lang schon verschiedene Tiere (Kleintiere und Katzen). Momentan ist es so, dass sie zwar gerne wieder eine oder zwei Katzen hätte und sich das auch ohne Probleme leisten könnte. Sie hat mir jedoch gesagt, sie will sich lieber kein Tier anschaffen, weil sie sonst zu traurig wäre, wenn das Tier stirbt.
Was haltet ihr davon? Würdet ihr aus diesem Grund auch auf ein Tier verzichten? Ich denke, dass man sich trotzdem ein Tier anschaffen sollte. Es wächst einem ans Herz und es macht doch so viel Freude. Soll ich meine Freundin weiterhin überreden, sich doch ein Tier anzuschaffen?
Sie hat sich ja schon für Katzen entschieden, welche doch relativ lange leben, wie ich gehört habe. Und wenn sie sowieso zwei hat, ist es doch unwahrscheinlich, dass beide gleichzeitig sterben. Deswegen würde ich mir an ihrer Stelle die Tiere holen.
Ich kann die Angst verstehen, würde deswegen aber nicht auf ein Haustier verzichten. Mein Herz gehört den Senioren und so wird auch der nächste Hund ein alter sein. Der Tod und der damit verbundenen Schmerz gehören da leider dazu. Ich bin kein Eisklotz, auch mir wächst schon nach kurzer Zeit ein Hund ans Herz aber egal ob 2, 6 oder 15 Jahre - am Ende fühlt sich alles viel zu kurz an. Trotz Trauer möchte ich nicht auf die schönen Tage und die Erinnerungen verzichten.
Ich würde deine Freundin nicht weiter überreden. Vielleicht hängt sie noch zu sehr an den bereits verstorbenen Tieren. Wenn sie soweit ist, wird sie sich ein Haustier holen. Und wenn nicht ist es eben ihre Entscheidung. Auch wenn es gut gemeint ist, sollte man niemanden zu etwas drängen. Tiere sind sensibel und nehmen die kleinsten Stimmungsschwankungen wahr. Es wäre für alle ein schwieriger Start, wenn sie schon am Anfang über den Tod des Tieres nachdenken würde und Angst davor hätte.
Da ich immer sehr dran zu knabbern habe wenn ein Haustier stirbt, haben wir uns vor einigen Jahren entschlossen, dass wir uns keine so kurzlebigen Tiere mehr anschaffen. Und so haben wir uns von der Ratten und Hamsterhaltung verabschiedet.
Mittlerweile haben wir 7 Degus und 4 Meerschweinchen. In den letzten 2 Jahren sind 2 Degus gestorben. Einer, weil er sehr alt wart und einer aus heiterem Himmel sehr jung. Damit muss man halt auch rechnen, dass ein Tier eben auch mal jung sterben kann. Wie es beim Menschen eben auch ist.
Nun sind mein Mann und ich soweit, dass wir sagen, wenn unsere Degus und Meerschweinchen mal nicht mehr sind, werden wir uns keine Tiere mehr anschaffen. Denn mir graut ehrlich gesagt schon vor der Zeit, wenn hier die restlichen Tiere gehen müssen. Meerschweinchen und Degus können ungefähr genauso alt werden und alle 11 Tiere haben ungefähr ein Alter. Da kann man sich vorstellen, dass in spätestens 3-4 Jahren hier das große Sterben los geht und das trifft mich immer sehr.
Ob wir es durchhalten werden uns wirklich keine Tiere anzuschaffen steht in den Sternen. Ich wollte zwar wieder einmal einen Hund haben, aber ich weiß nicht, ob ich nach dem "großen Tiersterben" dann auch noch oder wieder bereit bin, Tiere anzuschaffen.
Ich kann also jeden verstehen, der genau wegen dem Verlust der Tiere sich keine Tiere mehr anschafft. Denn wenn man jedesmal so darunter leidet, wenn ein Tier stirbt, dann ist das auch sehr belastend.
Verstehen kann ich die Angst natürlich schon. Egal ob klein oder groß, Tiere wachsen einem schnell ans Herz. Ich würde deine Freundin auch nicht bedrängen. Wenn sie noch nicht bereit ist, sich auf ein neues Tier einzulassen, dann solltest du das respektieren.
Dennoch finde ich prinzipiell, dass der Tod einfach zum Leben dazugehört. Das sollte man, egal wie schwer es auch sein mag, akzeptieren. Ich möchte meinen kleinen Gesellen einfach ein schönes Leben gestalten und wenn es dann soweit ist, ist das eben so. Klar werde ich traurig sein, war ich bei meinen vorherigen Tierchen auch. Aber das gehört dazu. Mir nur aus Angst vor dem Sterben meiner Tierchen keine mehr anschaffen würde ich nicht wollen. Zu schön sind doch die Momente mit Tieren.
Außerdem könnte ich dann auch sagen, dass ich keine Freundschaften oder persönlichen Kontakte möchte, auch aus der Angst heraus, diese zu verlieren. Auch da fände ich es schade, sich solchen Dingen zu verwehren, aus Verlustängsten heraus. Leben und Sterben gehört einfach zusammen. Denkt man dauernd an die Möglichkeit, heute ein geliebtes Wesen zu verlieren, wird man auf Dauer ja total unglücklich. Und bringen tut das auch keinem was. Akzeptanz ist meiner Meinung nach das Zauberwort, so kann man auch die meist eher kürzere Zeit mit Tieren unbeschwert genießen.
Ich kann die Ängste deiner Freundin auch gut verstehen. Ich Trauer auch jedes mal wenn eins meiner Tiere gestorben ist. Das ist jedes mal wieder sehr schlimm und traurig.
Ich habe durch eine üble Krankheit 8 Meerschweinchen hinter einander verloren. Das war auch sehr schlimm und ich habe mich vor allem schrecklich Vorwürfe gemacht, dass es meine Schuld sein könnte. Ich musste die Schweinchen nacheinander einschläfern lassen, da kein Medikament anschlug. Manche sind auch so gestorben und lagen tot im Stall. Letztes Jahr habe ich dann noch ein Meerschweinchen verloren, da es Blasentumore hatte und ebenfalls erlöst werden musste. Nun habe ich noch 4 Meerschweinchen überlege auch, ob ich nochmal Meerschweinchen haben möchte, wenn diese irgendwann nicht mehr sind. Für mich steht auf jeden Fall fest, dass ich keine so große Gruppe an Meerschweinchen mehr haben möchte.
Als unsere Hunde gestorben sind, als ich noch bei meinen Eltern wohnte, war das auch sehr schlimm. Und ich weiß noch wie sehr ich geweint habe, als mein erstes Meerschweinchen starb. Ich frage mich auch manchmal, was ich nur machen soll, wenn mein Hund und die beiden Katzen nicht mehr da sind. Ich denke, dass ich schrecklich traurig sein werde. Aber ich würde trotzdem nicht auf Tiere verzichten wollen. Sie sind ein sehr wichtiger Teil in meinem Leben und ohne sie wäre ich sehr einsam und käme mir ganz überflüssig vor. Wenn ich mal traurig bin, geben mir die Tiere wieder Kraft und bringen mich zum lachen.
Als der Hund meiner Eltern starb, hat es meiner Mutter geholfen, dass die ein paar Monate danach einen neuen Hund bekommen hat. Das hat sie etwas abgelenkt und der neue Hund fordert ja auch seine Aufmerksamkeit und muss gepflegt werden. Ich finde es auch sehr schlimm, wenn ein geliebtes Tier stirbt, aber die schönen und freudigen Momente und Jahre, die man mit den Tieren hat, überwiegen doch. Man hat dann noch all die schönen Erinnerungen an das Tier. Daher würde ich mir auch immer wieder neue Tiere ins Haus holen.
Eine Freundin von mir hat aus dem gleichen Grund keine Haustiere. Weil sie panische Angst davor hat, dass diese sterben. Sie leidet sogar bei den Tieren anderer Leute immer entsetzlich mit. Ich finde das ganz schrecklich, weil man sich auf diese Weise nicht nur um die schönen Momente mit den Tieren bringt, sondern auch darauf verzichtet, einem Tier (z.B. aus dem Tierheim) ein schönes Zuhause zu geben.
Überreden würde ich deine Freundin an deiner Stelle aber nicht. Sie sollte erst ihre Angst überwinden, bevor sie sich wieder ein Tier anschafft. Wenn sie vom ersten Moment an daran denkt, dass das Tier sterben könnte, wird sie die Zeit mit ihm auch weniger genießen können und vielleicht übervorsichtig sein.
Ich kann ehrlich gesagt nicht verstehen, dass jemand eine solche Panik vor dem Tod eines Haustieres entwickelt, dass er aus diesem Grund keine Tiere halten will.
Natürlich ist der Tod eines liebgewonnenen Lebewesens traurig, ganz gleich ob es sich dabei um einen Menschen oder um ein Haustier handelt. Allerdings endet jedes Leben irgendwann und die Zeit, die man zuvor mit dem Lebewesen verbracht hat, sollte die Trauer über den Verlust eigentlich aufwiegen. Wenn man immer Angst vor dem Tod hat, könnte man sich ja eigentlich auch nicht auf Freundschaften mit Menschen einlassen, denn auch diese sterben irgendwann.
Ich würde aus dem genannten Grund nicht auf ein Haustier verzichten, sofern ich eines haben wollte. Dass das Leben des Tieres nicht unendlich ist, weiß ich ja im Vorfeld und würde mich darauf einstellen können. Zudem finde ich persönlich die verbrachte schöne Zeit mit dem Tier wichtiger als die Tatsache, dass es irgendwann sterben wird.
Ich versteh die Angst total gut und kann das nachfühlen. Ich hatte in meinem Leben erst 5 Haustiere: Einen Vogel, zwei Meerschweinchen und zwei Mäuse. Den Vogel hatte ich mit 10 und als er starb konnte ich auch fast zwei Wochen nicht richtig essen und war total niedergeschlagen. Bei den Meerschweinchen war es noch schlimmer. Die hatte ich dann vier Jahre später und heute noch träume ich nachts von ihnen und träume immer wieder, dass ich schuld bin an ihrem Tod (ich mache mir Vorwürfe, dass ich nicht gemerkt habe, dass das eine krank war, aber es war einfach nichts anzumerken, es hat normal gefressen und war dann eines Tages einfach tot im Käfig gelesen) und bei den beiden Mäusen war es im letzten Jahr dann noch schlimmer. Da weine ich manchmal heute noch.
Ich liebe einfach Tiere echt mehr als Menschen, das ist vielleicht das große Problem dabei. Mir tut das immer unheimlich weh, wenn eines stirbt, weil ich echt so richtig ins Herz schließe und es einfach für ein Grund auf liebes und friedliches und gutes Tier halte und wenn es dann stirbt, dann hab ich absolutes Mitleid und mache mir Vorwürfe. Das hindert mich schon daran, mir ein neues Tier zu holen. Auch wenn ich gerne eins hätte, ich weiß, dass ich am Ende nur wieder unendlich traurig wäre und monatelang nachts kaum schlafen könnte.
Ein Tierchen egal welches ist immer eine tolle Sache. Man kann sich darum kümmern, vielleicht einem Tier auch ein wunderschönes Zuhause bieten damit es nicht ins Tierheim muss.
Ich würde auf jeden Fall deine Freundin weiter überreden wieder ein Tier haben zu wollen. Der Grund das es nicht lange lebt ist kein gutes Argument. Wir sterben alle mal und so ein Tier kann ihr bis dahin noch sehr viele schöne Tage bereiten und sie ihm oder ihr. Es kann ihr viel geben, wärme und liebe. Tiere sind die dankbarsten Lebewesen auf Erden.
Wir haben eine Hundedame die bald 15 Jahre wird. Es ist natürlich der Gedanke da, dass sie uns vielleicht bald verlässt. Dieser Gedanke wurde uns aber schon vor gut 2 Jahren vom Tierarzt mit auf den Weg gegeben. Um uns den Verlust nicht all zu schwer zu machen, haben wir uns einen Zweithund angeschafft, mit dem Gedanken, dass dieser von unserer Dame noch so einiges lernt.
Das ganze ist auch sehr positiv ausgefallen. Unsere Große wird jetzt bald 15 Jahre alt und die kleine wird nächsten Monat zwei. Beide verstehen sich super und unsere alte Dame hat noch eine richtige Lebenslust, trotzdem sie schon (leider) zwei Schlaganfälle hatte. Wir hoffen natürlich, dass sie noch lange bei uns bleibt doch irgendwann wird es sicherlich nicht mehr gehen.
Ich würde deiner Freundin raten, ein neues Tier anzuschaffen. Es bereitet einem so viel Lebensfreude und der Alltag wird dadurch lebendiger und auch man selber freut sich, wenn jemand zu Hause ist, der auf einen wartet und einen in sein Herz geschlossen hat. Jeder muss irgendwann gehen und das ist bei Menschen genauso wie bei Tieren. Allerdings würde ich es verstehen, wenn sie sich keinen Hamster anschaffen will, aber eine Katze hat ein langes Leben und kann einen selber eine lange, lange Zeit erfreuen.
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