Hilfe, mein Sohn will nicht arbeiten
Ich habe große Probleme mit meinem Sohn. Er gehört zu den jungen Leuten, die vom Staat leben und nicht bereit sind zu Arbeit. Eigentlich war mein Tim schon immer ein Faulpelz. In der Schule ist er in den letzten Jahren nur mit Mühe versetzt worden. Er hatte keine Lust zum Lernen.
Es war erstaunlich, dass er seine Lehrzeit durchgehalten und die Prüfung bestanden hat. Seit zwei Jahren ist er nun zuhause, arbeitslos und bezieht Geld vom Staat. Er ist nur bereit zu arbeiten, wenn er dafür mindestens 2000 € netto erhält. So junger Mann kann das doch nicht sein?
Ich weiß ja nicht was dein Sohn gelernt hat aber 2000 Euro Netto? Von was träumt der Nachts! Ich weiß ja nicht was er gelernt hat, aber 2000 Euro Netto als lediger junger Mann bekommt man nicht mal wenn man in drei Schichten arbeitet!
Aber wenn es so ist wie du schilderst muss es ihm zuhause ja gut genug gehen, wenn er mit den paar Euro die er bekommt vom Staat auskommt! Vielleicht solltest du ihm mal jegliche Unterstützung von deiner Seite streichen und ihn zur Not vor die Tür setzen, treu nach dem Motto "raus aus Hotel Mama".
Habe ich es richtig verstanden, dass dein Sohn noch bei dir zu Hause wohnt? Dann würde ich ihn, wie bereits erwähnt, schleunigst vor die Tür setzen!
Auch wenn du es sicher nicht gerne hörst, so tragen die Eltern nicht unwesentlich zur Arbeitsmotivation der Kinder bei. Wenn man sein Kind verwöhnt, Essen kocht, Wäsche wäscht und für es einkaufen geht, dann ist es logisch, dass das Kind keinen Bock auf Arbeit hat, denn es hat ja alles was es braucht...
Wie alt ist denn dein Sohn und was hat er erlernt?
2000€ netto ist nicht ganz utopisch, je nachdem was er gelernt hat. Allerdings vermute ich mal eher, dass er einen "einfachen" Beruf erlernt hat und dann wäre die Gehaltsvorstellung sicher unsinnig. Zumal ein Arbeitgeber sicherlich nicht daran interessiert ist viel Geld für einen zu zahlen, der nicht mal Berufserfahrung hat.
Was sagt denn die zuständige Behörde dazu? Zahlen die brav, oder machen die ein bisschen Druck? Vielleicht solltest du dich auch mal an den zuständigen Sachbearbeiter wenden bzw. deinem Sohn vorher eine Frist setzen bis zu der er sich Arbeit suchen soll. Tut er dies nicht, so kannst du dies ja als Erziehungsmaßnahme verwenden. Natürlich muss es realistisch sein, dass er einen Job in seiner Branche finden kann.
Hat er sich denn jemals schon nach der Ausbildung beworben? Woran scheiterte es?
Also wir wollen den Ball mal flach halten. 2000€ ist nicht gerade wenig, aber für einen gelernten, der meinetwegen schon in der Ausbildung gut war und dann übernommen wird, ist nicht so ganz untypisch, kommt aber immerhin auch drauf an, was er gemacht hat. Ganz ehrlich muss ich aber auch sagen, dass ein junger Mensch, der seinen Hintern nicht gegen die Wand bekommt 2000€ einfach nur Wunschdenken ist, dann wird mir da keiner widersprechen.
Es ist nicht so einfach, dass sie ihren Sohn raus schmeißt. Denn wenn sie dies machen würde, würde das Amt auch erst mal zu ihr gehen und dann warum, wieso und weshalb fragen. Wenn jemand echt keinen Bock hat etwas zu tun, dann ist es echt schwer ihn zu motivieren. Wenn sich jemand durch den Tag schleppt, Geld vom Staat bekommt, dazu noch Essen von zu Hause bekommt und so weiter, warum soll sich so ein Mensch noch bemühen?
Die Vorstellung von 2000 Euro/Netto ohne aber eine konkrete Perspektive (Branche, Beruf, Tätigkeitsfeld usw.) sind eher Träumereien und kommen dem Berufswunsch "Superstar" schon recht nahe. Daher vermute ich hier ein wenig den fehlenden Realitätssinn. Und das wundert mich doch ein wenig, weil ich nicht annehme, dass der Mensch gar keine Kontakte zu gleichaltrigen hat. Und wenn hier geprahlt wird, dass locker im Monat 2000 Euro übrig bleiben, sollte er sich eben an die halten.
Er verwundert mich auch ein wenig, wieso recht wenig Druck aufgebaut wird. Es ist doch letztlich so, dass kaum ein Mensch zum Selbstzweck arbeiten geht, sondern dafür entlohnt wird. In dem vorliegenden Fall scheint es einen Menschen zu geben, der trotz fehlendem Wunsch nach Erwerbstätigkeit genügend finanziellen Spielraum hat, dass sich keine Wünsche aufbauen, eben selbst für die Verwirklichung zu sorgen. Spätestens wenn das ALG wegfällt, sollte wirklich wenig genug da sein, dass man sich selbst um eine Anstellung bemüht. Und dann fallen auch die Ansprüche ...
Ich finde eine solche Haltung auch immer wieder seltsam und frage mich, welche Gegebenheiten es einem jungen Menschen eigentlich erlauben, eine derartige Anspruchshaltung zu entwickeln und bis zum Vorliegen entsprechender Konditionen lieber arbeitslos zu bleiben und Arbeitslosengeld 2 zu beziehen. Ob diesen Menschen nicht klar ist, dass sie sich damit ihr Leben nur unnötig schwer machen und sie lieber zusehen sollten, dass sie sich etwas aufbauen können?
Das Arbeitslosengeld 2 zusammen mit der Miete, die er sich durch das Wohnen im Elternhaus erspart und das Essen, das er dort vermutlich ebenfalls kostenlos bekommen wird, reichen doch trotzdem bei Weitem noch nicht an das heran, was er sich mit einem eigenen Gehalt verwirklichen könnte. In Saus und Braus leben, wie er sich das mit seinen erträumten 2.000 Euro netto wohl wünscht, kann er jedenfalls mit Arbeitslosengeld 2 zu Hause doch auch nicht. Wirklich eine seltsame Haltung und Lebenseinstellung und ich würde gern mal wissen, wo diese genau ihren Ursprung findet, denn scheinbar scheint es sich hier doch mittlerweile um eine eher verbreitete Ansicht zu handeln.
Traurig finde ich, dass ich hier immer wieder den Stolz jedes Einzelnen vermisse, der eine solche Aussage macht. Abgesehen von der Rücksichtslosigkeit denen gegenüber, bei denen er sich einnistet und von denen er umfangreiche Versorgung verlangt, ist der nicht vorhandene Stolz und das mangelnde Ehrgefühl wohl kennzeichnend in einer solchen Situation. Wenn es absehbar sein sollte, dass hier in der Erziehung irgendwelche Grundlagen geschaffen wurde, was meistens wohl unbeabsichtigt und wider besseres Wissen passiert, so würde ich wohl versuchen, diesen Teil der Erziehung dringend nachzuholen und zu prüfen, ob ich diesen Sohn nicht dazu bringen kann, nötigenfalls auch mit härteren Maßnahmen, damit er endlich begreift, dass er nicht nur dann erwachsen sein kann, wenn er es auch will, weil er dann einen entsprechenden Vorteil genießt, sondern dass er erwachsen ist und die sich daraus ergebenden Konsequenzen auch entsprechend zu tragen hat.
Ein paar Gespräche mit deutlichen Worten von Seiten der Eltern sind hier also sicherlich noch notwendig, möglicherweise auch ein paar Änderungen der gegenwärtigen Konditionen, die der junge Mann zu Hause genießt. Ohne diese Änderungen wird sich sicherlich kaum etwas von selbst einfach so ändern, jedenfalls würde ich als Elternteil davon nicht wirklich ausgehen wollen.
Ich finde es immer ganz schön dreist und absolut nicht in Ordnung, wenn Leute auf die Kosten vom Staat leben und nicht arbeiten, weil sie meinen, dass sie dann nicht genügend Geld bekommen und weil sie keine Lust haben.
Ich bin der Meinung, dass du deinen Sohn einfach machen lassen solltest. Soweit ich weiß ist es so, dass das Arbeitslosengeld doch auch von Jahr zu Jahr weniger wird und dass er dann irgendwann nur noch sehr wenig haben wird.
Ich denke, dass dein Sohn irgendwann merken wird, dass es nicht schön ist, wenn man arbeitslos ist. Auch faulen Leuten wird dann irgendwann langweilig und er wird merken, dass er sich auch nicht sehr viel leisten kann, wenn er nur Arbeitslosengeld kriegt. Mit Arbeitslosengeld kann man sich keine schicken Wohnungen und Party und so weiter leisten.
Dein Sohn wohnt noch bei Dir zu Hause und Du unterstützt ihn noch dabei oder hat er eine eigene Wohnung, die er unterhält? Jedenfalls sollte man meinen, dass ein junger Mann im Alter von vermutlich Anfang 20 durchaus in der Lage ist, gewisse Ziele zu haben und sein eigenes Geld zu verdienen. Aber dass es gleich 2000 Euro netto sein müssen? Was bitte hat er denn für eine Ausbildung gemacht, dass er so weit denkt und wie viel Geld bekommt er vom Staat? Aus dem Bezug von Arbeitslosengeld I dürfte er ja schon weggefallen sein und ins Arbeitslosengeld II gerutscht sein. Da ist es doch wirklich ein Aufstieg, wenn er von dem Arbeitslosengeld II wegkäme und dann wieder mit einem Einstiegsgehalt zu tun hat. Mit der Zeit kann man sich je nach Branche auch hoch arbeiten und dann mehr Geld verdienen, aber von nichts kommt definitiv nichts und ich denke, das solltest Du auch Deinem Sohn klarmachen.
Eine solche Haltung gehört nicht unterstützt und ich denke, es sind da durchaus Konsequenzen zu ziehen. Dummerweise kannst Du ihn ja, angenommen, er ist noch keine 25 Jahre alt, hat schon immer zu Hause gewohnt und er bezieht eben dieses Arbeitslosengeld II, nicht einfach so aus der Wohnung werfen. Aber ich denke, Du könntest ihm dafür dann mehr Aufgaben zu Hause übertragen und wenn ihm das nicht passt, soll er seine Wäsche selbst waschen, sein Essen selbst kaufen und zubereiten und so weiter. Da müsste man ja dann doch konsequent sein.
Zudem frage ich mich, ob er keine Auflagen vom Amt bekommt, von dem er die Bezüge bekommt. Meines Wissens nach müssen Bewerbungen nachgewiesen werden, um eben von dem Arbeitslosengeld II wegzukommen und sonst muss auch einiges in Angriff genommen werden, wenn er keine Konsequenzen von Amtswegen spüren will. Daher frage ich mich, wie er so etwas denn komplett umgeht und ob so etwas nicht auffällt?
Man kann mit Sicherheit 2000 Euro netto oder auch deutlich mehr verlangen. Aber dann muss man auch etwas anzubieten haben. Ein abgeschlossenes Studium, zum Beispiel in verschiedenen Ingenieursdisziplinen oder manchen naturwissenschaftlichen Fächern kann einem schon ein solches Einstiegsgehalt oder sogar noch mehr bescheren. Wenn man aber nichts gelernt hat oder nur eine Ausbildung in einem eher mäßig bezahlten Bereich vorweisen kann, dann sollte man den Ball wirklich ganz flach halten. Am liebsten sind mir dabei wirklich die Leute, die den Hintern nicht hochbekommen, nichts lernen möchten, keine Leistung abliefern, aber dennoch bezahlt werden wollen wie Leute, die sich bemühen und hoch qualifiziert sind. Da wird es wirklich Zeit, dass dein Sohn mal aus seiner Traumwelt aufwacht und sich der Realität stellt - aber träumen ist sicher einfacher.
Ich hatte auf die Schule auch keine Lust, aber wenn man dieses Kapitel mal abgehakt hat, kann man doch sicher etwas finden, das einem zusagt. Ich glaube ehrlich gesagt nicht, dass es Leute gibt, die sich mit keinem Beruf identifizieren können. Die Schule ist ein Fall für sich, aber auf dem Arbeitsmarkt ist das Angebot so riesig, dass eigentlich für jeden etwas dabei sein sollte. Ob sich das dann mit der Gehaltsvorstellung unter einen Hut bringen lässt, ist nicht gewährleistet, aber dein Sohn sollte sich schon mal an den Gedanken gewöhnen, dass er, gerade als Berufseinsteiger, zumindest in vielen Bereichen weniger als 2000 Euro netto verdienen wird. Wenn er mehr haben möchte, muss er auch mehr anzubieten haben - so einfach ist das.
Ich frage mich aber auch, warum du das Verhalten deines Sohnes noch unterstützt. Er scheint sich ja ganz gut eingerichtet zu haben im Hotel Mama und bekommt das, was er braucht. Er scheint da ja relativ anspruchslos zu sein, sonst hätte er sicher schon etwas an seiner Situation geändert. Deshalb gehe ich auch davon aus, dass er sich die 2000 Euro Nettoeinkommen ausgedacht hat, weil sie in seiner Situation geradezu utopisch erscheinen und er sich dann bequem auf der Begründung ausruhen kann, dass er keine Stelle bekommt - denn die bekommt er bei seinen Vorstellungen auf keinen Fall. An deiner Stelle würde ich den jungen Mann nicht weiter unterstützen. Wenn er nämlich merkt, dass er nicht mehr so viel Unterstützung von dir bekommt, schafft er es vielleicht, sich Gedanken darüber zu machen, wie er sein Leben selbst in die Hand nehmen kann.
Wie habt ihr die Sache mit dem Arbeitslosengeld geregelt? Mittlerweile dürfte er doch schon Arbeitslosengeld II erhalten, oder? Das Geld für die Miete und ähnliches lässt du dir doch hoffentlich geben, oder? Auch für das Essen sollte er selbst aufkommen. Ich würde dazu übergehen, ihm den Aufenthalt zu hause zunehmend unattraktiv zu gestalten, so dass er irgendwann von selbst auf die Idee kommt, dass er lieber arbeiten geht, selbst wenn er nicht 2000 Euro netto verdient. Wenn er Geld vom Staat bekommt und das Geld dank deiner Güte alles für sich behalten kann, ist das natürlich praktisch. Ich würde ihn alles selbst zahlen lassen. Alternativ zu einer Arbeit könnte er ja auch eine neue Ausbildung machen oder studieren, wobei das bei seiner Lernbereitschaft sicher total unrealistisch ist. Aber eine andere Ausbildung in einem Bereich, in dem die Löhne besser sind, wäre ja auch denkbar. Bei so etwas würde ich den jungen Mann auch unterstützen - aber ansonsten nicht mehr!
Die verlangten 2000 Euro netto finde ich jetzt weniger die Diskussion wert. Denn das ist schon möglich, allerdings müssen dann die Kenntnisse auch entsprechende vorhanden und gefragt sein. Sonst ist das selbstverständlich schwer.
Allerdings finde ich es doch sehr fraglich, warum da immer noch scheinbar nicht realisierbaren Träumen nachgelaufen wird (wären sie realistisch hätte sich sicher schon etwas getan). Lebensunterhalt kostet nun einmal Geld und das muss ja irgendwoher kommen? Wie sieht es denn damit aus? Hier sollte man denn ansetzen, auch wenn das als Elternteil sicher nicht immer so einfach ist. Stünde der junge Mann auf eigenen Füßen, dann würden auch Leistungen gekürzt, wenn er zumutbare Arbeit nicht annähme. So etwas ließe sich sicher auch daheim durchsetzen.
Daneben muss man auch mit einem Alter unter 25 Jahren nicht zu Hause leben, in Ausnahmefällen kann der Sohn auch aus dem Hotel Mama befördert werden und hat trotzdem Anspruch auf Leistungen zur Grundsicherung. Auch diese Option würde ich nicht völlig ausschließen. Allerdings wird es nichts werden, wenn man als Elternteil nicht völlig davon überzeugt ist, dem eigenen Sohn endlich mal auf die eigenen Füße zu verhelfen, auch wenn das nicht unbedingt einfach und schon gar nicht schön werden wird.
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