Ekeliges Essen oder doch nicht?

vom 03.06.2009, 23:44 Uhr

Das glaube ich gern, daß Du bei Deinem Nicknamen mit manchen Dingen ein Problem hast. :) Aber ganz im Ernst, Hirn zu essen würde für mich nie in Frage kommen, egal von welchem Tier. Ich weiß nicht warum, aber das kommt mir irgendwie kannibalistisch vor, auch, wenn es jetzt vom Kalb wäre. Von BSE mal ganz abgesehen. Bei anderen Innereien halte ich es so wie mit anderen Dingen auch: Probieren, dann urteilen. Leber mag ich, ganz selten hab ich auch mal Apettit auf saure Kutteln.

Was gar nicht geht sind Nieren. Ich habe mal nebenher als Pflegediensthelfer in einem Altenheim eine Art Praktikum gemacht. Geld gab´s keines, aber was vom Mittagessen im Speisewagen übrig blieb, da konnte ich mich dann bedienen. Nun ja, im Altenheim hägt ja stets so ein typischer Geruch in der Luft, meist eine Mischung aus Desinfektionsmittel und Urin und irgendwann gab es Mittags saure Nieren (geschnetzelt), ich kann Dir sagen, mir stieg vom Teller ein Geruch in die Nase wie beim Windeln wechseln. Ist ja auch kein Wunder, wenn man bedenkt wozu die Niere im Körper da ist.

Wenn Du wirklich ekliges Zeug sehen willst, dann geh nach Thailand. Ein Freund von mir war dort und hat Photos an vielerlei Garküchen gemacht. Da gab es zum Beispiel kleine Frösche am Spieß, die waren wie an einer Kette aufgereiht und das Schlimme war, dass man den Spieß von rechts nach links durch die Augen getrieben hatte. Dann gehäutete Schlangen, die roh verkauft wurden, Natürlich gebratene Heuschrecken (die würde ich gebraten oder frittiert sogar mal probieren) und dann der Oberhammer: Ratte auf dem Grill! Die sah total verkohlt und aufgebläht aus. Ich denke, die wurde gar nicht gehäutet oder ausgenommen, sondern einfach auf den Grill geschmissen. Naja und dann halt noch gekochte Hühnerfüße, frittierte Hühnerköpfe und ähnliches Zeugs.

Aber wir sollten uns hier kein Urteil anmaßen, dass ist eben die Esskultur dieser Menschen dort. Sie haben nicht viel Geld und da wird eben alles verwertet, das dem Körper Nährstoffe zuführt, wie in jedem armen Land. Ein Kleinkind, dem Mutti dort einen Hühnerfuß in die Hand drückt, findet den nicht eklig, sondern freut sich, dass es was zu essen hat. Wie dem auch sei, ein weites Feld zu dem man abschließend sagen kann, manche Dinge muss man nicht haben und jeder andere soll bei dem bleiben, was ihm schmeckt.

» Fuzzy » Beiträge: 242 » Talkpoints: 0,00 » Auszeichnung für 100 Beiträge



Ich gehöre auch zu jenen Menschen, die sich vor Innereien, Hirn, Zunge und Co. absolut ekeln. Ich könnte so etwas weder essen noch für jemand anderen zubereiten. Ich mag es ja nicht einmal beim Fleischer ansehen! :lol:

Dass in manchen Ländern so eigenartige Dinge als Spezialität angesehen werden, habe ich aber ebenfalls vor einiger Zeit im Fernsehen gesehen. Da wurde beispielsweise gezeigt, dass es in asiatischen Ländern so ist, dass die Küken noch vor dem Schlüpfen im Ei umgebracht werden und dass das Küken dann gekocht und samt Knochen, Schnabel, etc. verspeist wird!Auch hat man in dem Bericht gesehen, dass Schafskopf und gärendes Fischfleisch sehr beliebt ist.

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» Nipfi » Beiträge: 3076 » Talkpoints: 8,28 » Auszeichnung für 3000 Beiträge


Vorweg muss ich gestehen, dass mir viele Sachen wahrscheinlich schmecken würden, wenn ich nicht wüsste, was es ist. Möglicherweise schmeckt Zunge - ich kann sie aber nicht essen, wenn ich sie so vor mir sehe. :uebel:

Ich kann aber auch nicht verstehen, wie Menschen essen können, die stinken. Für mich fängt das schon bei stark riechenden Käsesorten an. Dieser Stinkefisch ist da der Gipfel dieses Phänomens. Andererseits hängen auch viele Ernährungsgewohnheiten einfach von der Alltäglichkeit ab. Man gewöhnt sich wahrscheinlich an alles bzw. vieles, wenn man es von klein auf daran gewöhnt wird.

» Trendsetterin » Beiträge: 177 » Talkpoints: 0,14 » Auszeichnung für 100 Beiträge



Also die meistens der von dir aufgezählten Speisen sind an sich gar nicht ungewöhnlich und als ekelig empfindest du das eben auch nur, weil wir hier genug Fleisch zur Verfügung haben, dass du das andere nicht mehr essen brauchst, früher war es nahezu normal, dass man Inneren mitgegessen hat und das war auch gar nicht verkehrt, denn so ekelig sind die nicht. Meine Großmutter hat einen Bauernhof und dort gibt es manchmal auch Gerichte, die mein Onkel oder so, nach dem Schlachten schon mal zubereiten. Natürlich wird das nie für die ganze Familie gekocht, es ist den meisten schon klar, dass es nur einige wenige Personen sind, die das essen, aber es gibt da durchaus schon mal Blutsuppe mit Innereien, Herz. Lunge, Magen, Leber, Zunge, Hirn und so weiter. Auch Augen wurden früher von meinem Opa gegessen und Leber ist an sich eh normal, mit Zwiebel gebraten probiere sogar ich schon mal ein kleines Stückchen.

Auch Surströmming, der Delikatessstinkefisch und Schnecken, Muscheln und so weiter, sind an sich keine ungewöhnlichen Speisen, die ich sofort als ekelig bezeichnen würde. Surströmming habe ich noch nicht gegessen, durchaus aber schon mal Muscheln und Schnecken und das ist nichts großartig ekeliges, dass wüsstest du auch, wenn du mal gekostet hättest. Ekelig ist für mich aber was anderes. Es gibt beispielsweise ein Gericht, bei dem wird eine Ente erhitzt, nur ganz kurz und dann so gesehen zusammen gepresst. Der Klumpen aus Gefieder, Knochensplitter, Blut, Innereien und noch fast rohem Fleisch, ist dann ein Gericht. Ekelig finde ich auch Hoden, sowas wird ja in einigen Ländern auch gegessen.

» Crispin » Beiträge: 14916 » Talkpoints: -0,43 » Auszeichnung für 14000 Beiträge



Ich finde das total eklig und ich würde das niemals essen, weil ich einen sehr großen Ekel vor den Innereien von den verschiedenen Tieren habe und ich diese niemals essen könnte. Ich würde mich dann, glaube ich, sogar übergeben, weil mein ekel sehr hoch ist.

Der Mensch steht aber an der Spitze der Nahrungskette und darum isst er alle Tiere die unter ihm stehen. Dazu gehört dann eben auch, dass er die Organe der Tiere ist. Wenigstens isst er das Tier dadurch ganz auf und verschwendet nichts.

» Hufeisen » Beiträge: 6056 » Talkpoints: 0,00 » Auszeichnung für 6000 Beiträge


Ich persönlich bringe es auch nicht fertig zum Beispiel Leber zu essen, ich kann nicht sagen wie es schmeckt, weil ich es noch nie versucht habe. Selbst wenn ich wollte würde ich mich viel zu sehr davor eckeln. Ich denke, dass das bei jeden anders ist. Es gibt durchaus viele Menschen in Deutschland die gerne Leber oder zum Beispiel Zunge essen.

Ich kann das allerdings absolut nicht, selbst wenn ich mir vorstelle, dass es etwas anderes ist. Eigentlich ist es quatsch, da das Tier so oder so getötet würde, aber man kann halt nichts für seinen Ekel.

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» Mietzis » Beiträge: 802 » Talkpoints: -0,75 » Auszeichnung für 500 Beiträge


Ich finde nicht, dass man sich nur vor Dingen nicht ekeln "dürfen" sollte, die man vorher mindestens einmal probiert hat. Viele Nahrungsmittel wirken schon optisch oder olfaktorisch abstoßend auf mich, dass ich gar nicht weiß, wieso ich sie denn dann probieren sollte. Dasselbe gilt für Dinge, die manche Menschen aus ethischen Gründen nicht essen wollen. Es wäre ja wohl auch blöde, einem Hindu vorzuwerfen, dass er kein Rindfleisch essen möchte, und ihm dann mit dem Vorwurf zu kommen, er solle es gefälligst wenigstens einmal probieren.

Ja, ich bin der Meinung, dass der Mensch das Recht haben sollte, Nahrungsmittel, die ihm nicht zusagen, ohne lange Rechtfertigungen zu verweigern. Das mögen einige Menschen vielleicht mäkelig finden, aber ich finde daran nichts verwerflich, denn ich fordere keine Extrawürste, sondern organisiere mich dann eben so um, dass ich eben nur Dinge esse, die mich nicht anekeln, und das können durchaus einfache Dinge sein. Und wenn ich irgendwo zu Besuch bin und mir die Hauptmahlzeit nicht zusagt, dann esse ich eben nur die Beilage. Dass man mir zuliebe etwas Anderes zubereitet, erwarte ich definitiv nicht. Schon aus der Zeit, in der ich mich ausschließlich vegetarisch ernährt habe, habe ich es noch gut in Erinnerung, dass ich bei diversen Einladungen der Schwiegereltern in spe immer bloß die Kartoffeln oder Gemüsebeilage gegessen habe, und eben den Braten, das Schnitzel, oder was sonst vorgesehen war, einfach weggelassen habe. Wieso sollte das irgendein Problem darstellen?

Ebenso hatte hier jemand geäußert, dass diese "Mäkeligkeit" die Folge einer verwöhnten, an Überfluss kränkelnden Gesellschaft sei. Mag ja sein, dass man bei Hungersnöten früher nicht wählerisch sein konnte, sondern alles gegessen hat, was essbar war. Aber wieso müssen wir uns heute dazu zwingen? Ich habe kein Interesse an unnötiger Selbstkasteiung und sehe kein Problem an "Mäkeligkeit". Wenn einer halt keine Innereien essen möchte und stattdessen bloß Kartoffeln oder Brot isst, wo soll da denn das Problem sein? Anders wäre es vielleicht, wenn jemand nur Luxusmahlzeiten zu sich nehmen wollte, aber das wäre noch einmal ein ganz anderes Thema.

Wie man sich vielleicht schon denken kann, gehöre ich zu den Menschen, die in Sachen Nahrungsmitteln eher empfindlich sind. Ich mag keine Nahrungsmittel mit starkem Geruch, wie beispielsweise einige Käsesorten. Ebenso bin ich bei tierischen Produkten empfindlich; Fleisch esse ich allgemein kaum, Meerestiere, Insekten, Reptilien und Innereien generell gar nicht. Aber das finde ich, wie gesagt, nicht problematisch, denn mit Kartoffeln und Nudeln komme ich zum Großteil aus. ;) Wenn man es streng nimmt, dürfte das wohl auch ethisch weniger problematisch sein, als wenn ich diverse seltenere Tierarten oder Fleisch aus der Massentierzucht zu mir nähme.

Mit familiärer Prägung hat das in meinem Fall nichts zutun, denn meine Mutter beispielsweise isst auch gerne Fisch, Garnelen, Muscheln, Schnecken und sogar, wenn sie in Asien ist, geröstete Insekten. Ich persönlich fand das als Kind schon irgendwie eklig und habe das Essen dieser Dinge verweigert, obwohl ich im Grunde damit aufgewachsen bin, dass zuhause regelmäßig Fisch und Muscheln gegessen wurden. Woher meine Ablehnung kommt, weiß ich nicht, aber ich sehe darin, wie ich schon sagte, keinerlei Problem.

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» Wawa666 » Beiträge: 7277 » Talkpoints: 23,61 » Auszeichnung für 7000 Beiträge



Ich bin was das Essen angeht sehr hoffen, habe zwar einige Abneigungen, schraube jedoch auch diese zurück um etwas neues auszuprobieren. Dass der Anblick von einigen Leckereien ekelig ist, stimmt zwar, aber dann muss man halt die Augen schließen und nicht zuletzt ist es auch wieder rein subjektiv, was für mich appetitlich aussieht und was nicht.

Ich würde mich auch nie trauen Sachen zu essen, die auch hier schon oft verzehrt werden z.B. Schnecken. Die Vorstellung dieses schleimige, schlabbrige Fleisch in den Mund zu nehmen lässt mir einen kalten Schauer den Rücken herunterfahren.


Das ist der Punkt: die Vorstellung. Schnecke schmeckt gut zubereitet weder schleimig noch schlabbrig, aber weil man von Klischees erfüllt ist, ekelt man sich zu sehr, als dass man es essen würde.[/code]

» MrLeo95 » Beiträge: 184 » Talkpoints: 2,84 » Auszeichnung für 100 Beiträge


Naja, was genau nun eklig ist, ist ja eher subjektiv. Ich glaube du meinst eher etwas was für Deutschland untypisch ist. Und daher empfindest du es als eklig. Es kann nämlich auch genauso gut sein, dass für andere Völker und Länder, das Essen hier in Deutschland richtig eklig ist. Und sie sich nicht mal trauen würden, diese Sachen in den Mund zu nehmen. Mir geht es aber genauso wie dir. Ich kann mir manchmal, was ich so sehe, niemals vorstellen zu essen. Dabei denke ich aber auch, dass es doch gar nicht geht, so etwas zu essen, auch wenn man daran gewöhnt ist.

Schnecken, die sie wie verrückt in einigen Ländern verzerren, da wird mir richtig übel im Magen. Ich kann das nicht mal mit ansehen, ich empfinde es einfach zu schlimm. Meine Mutter kann auch nicht sehen, wenn Chinesen oder andere Länder solche ganz kleinen Tierchen essen, die wir uns niemals vorstellen könnten. Es ist bestimmt für diese Leute auch so, dass sie nichts anderes gewöhnt sind. Was Innereien angeht, denke ich, lehne ich es auch ab.

Ich denke, auch wenn ich etwas essen würde, und es mir schmecken würde, könnte ich es nicht essen. Also, wenn es etwas ungewöhnliches für mich ist, wie zum Beispiel Schnecken. Wenn man mir das in den Mund steckt, ohne dass ich nur etwas davon weiß. Vielleicht wird es mir schmecken? Aber ich denke, sobald ich erfahre, dass es eine Schnecke war, würde ich alles wieder herauswürgen. Der Gedanke würde mich einfach umbringen. Man sagt ja nicht umsonst, dass das Auge mit isst. In diesem Fall anscheinend auch der Gedanke, die Erfahrungen und die Gewohnheiten.

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» Owlytic » Beiträge: 534 » Talkpoints: 0,00 » Auszeichnung für 500 Beiträge


Ekeliges Essen gibt es für manch einen, was jedoch für den anderen alles andere als ekelig ist. Manche Innereien, von denen hier gesprochen wird, finde ich auch ekelig und würde sie niemals probieren, zumal ich sowieso kein Fleisch esse. Ich könnte mir niemals vorstellen, auf meinem Essteller Hirn in irgendeiner Form vorzufinden. Ich müsste das Essen abbrechen, weil es mir schlecht würde.

Stelle ich mir vor, dass in manchen Ländern das Hirn der Affen ausgeschlüft wird oder die Augen eines Tieres als besondere Delikatesse dem Gast in die Suppe gelegt werden, wird mir schon ganz anders. Die Essgewohnheiten sind überall in der Welt anders und erscheinen uns fremdartig und Bäh.

» Cid » Beiträge: 20027 » Talkpoints: -1,03 » Auszeichnung für 20000 Beiträge


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