My Bloody Valentine 3-D

Hallo,

war jemand von euch schon in My Bloody Valentine 3-D? Ist der Film gut oder nur lahm fortgesetzt vom ersten Teil?

Freunde von mir haben sich den schon angesehen und meinten, dass man den Film eher meiden und sich lieber nochmal den ersten Teil ansehen sollte, aber die sind allgemein keine Fans von Thrillern und Horrorfilmen . Soweit ich aber schon in Kritiken gestöbert habe scheinen sie damit nicht gerade falsch zu liegen, aber persönliche Meinungen sind natürlich gern gesehen (und gelesen).

Hallo!

Wir haben uns vor ein paar Tagen die DVD „My bloody Valentine“, Remake eines Filmes von 1981, ausgeliehen. Eigentlich hatten wir vor einigen Wochen vor den Film im Kino in 3D zu schauen, haben es dann aber leider aus Zeitgründen nie geschafft. Naja, dann haben wir uns gedacht, leihen wir uns den Film wenigstens aus und schauen ihn uns – in Ermangelung von 3D-Brillen – in 2D an. Keine so gute Idee. Der Film war trotzdem ok, aber das Problem ist immer dasselbe bei 3D-Filmen. Man merkt einfach, dass sie darauf ausgerichtet sind und eben diese Effekte kommen in 2D einfach nicht mehr so gut rüber. Insgesamt fand ich, dass der Film etwas billig wirkte und ein Meisterwerk ist er sicher nicht, aber für Horrorgenre-Fans ist er durchaus leichter und unterhaltsamer Zeitvertreib für einen DVD-Abend mit viel Popcorn und möglichst ein oder zwei Bier

Inhaltlich ist der Film nicht sonderlich kompliziert, aber zumindest wird am Ende dann doch noch etwas Spannung erzeugt. Aber nun erst mal zum Anfang: In einer Mine kommt es zu einem furchtbaren Unfall, den nur einer der Minenarbeiter überlebt. Harry Warden liegt aber im Koma und langer Zeit sieht es nicht so aus, als würde er jemals wieder daraus erwachen. Erst ein Jahr später am Valentinstag erwacht er und richtet ein furchtbares und blutiges Massaker in dem Krankenhaus an, in dem er die ganze Zeit lag. Außerdem hinterlässt er eine herzförmige Pralinenschachtel mit dem Herz einer der Krankenschwester. Das soll fortan zu einer Art Erkennungszeichen werden. Leider finde ich, dass die Leichen im Krankenhaus nicht sonderlich gut gemacht sind und dadurch, dass das Ganze nicht sonderlich realistisch aussieht, verliert es auch ziemlich an Wirkung.

Harry Warden geht nach dem Massaker im Krankenhaus zurück zu der Mine zu Tunnel No. 5, wo der Unfall passierte und greift ein paar Jugendlich an ,die dort den Valentinstag feiern. Darunter auch 2 Pärchen. Axel und Irene sind ein Paar und Irenes beste Freundin Sarah ist mit Tom zusammen. Nur die beiden Jungs halten nicht viel voneinander. Die vier werden zwar fast von Warden getötet, können aber entkommen.

10 Jahre später: Axel ist mit Sarah, Toms Exfreundin, verheiratet und sie haben auch ein Kind. Tom ist vor zehn Jahren, nach dem Massaker in der Mine abgehauen und kehrt nun zurück um die Mine, die seiner Familie gehört, zu verkaufen. Plötzlich beginnt das Morden wieder und es sieht so aus, als ob Harry Warden zurück gekehrt sei. Doch der wurde angeblich von 4 Männern vor zehn Jahren getötet und im Wald vergraben. Sein Grab ist aber leer! Es beginnt ein Katz und Maus Spiel und plötzlich sieht es so aus als sei Warden doch nicht zurück gekehrt. Ganz im Gegenteil: Einer der Freunde hat ein Geheimnis!

Zwischen Axel und Tom entspinnt sich eine Art Wettstreit um Sarah, deren Gefühle durcheinander geraten als Tom nach zehn Jahren plötzlich wieder vor ihr steht. War er doch eigentlich ihre große Liebe bis er einfach verschwand.

Spoiler: Es läuft darauf hinaus, dass Axel oder Tom der Mörder sind und Sarah muss sich entscheiden wer von beiden! Eigentlich ist das Ende echt nicht schlecht und es ist auch nicht besonders offensichtlich wer von beiden der Mörder ist.

Wie gesagt: Als Fan des Genres kann man durchaus einen anspruchslosen, aber vergnüglichen Abend verbringen. Wenn man aber mit Horrorfilmen nicht allzu viel anfängt, fürchte ich, dass der Film eher die falsche Wahl wäre.

Ich habe den Film kürzlich auch bei einer Freundin mit Bekanntem gesehen, als wir eine Nacht mit Horrormovies veranstaltet haben. Im Nachhinein waren die Meinungen zwiegespalten, denn der Film an sich ist spannend, man wird sofort zu Beginn durch zahlreiche Morde geschockt, bei denen man nicht weiß, wer überleben wird und wer sich als die späteren Hauptfiguren des Films herauskristallisieren werden. Es gelingt einem also ziemlich schnell, in den Film zu finden und sich von der Spannung anstecken zu lassen.

Diese Spannung setzt sich auch in der folgenden Stunde bis zum finalen Showdown fort, jedoch sind die dabei verwendeten Elemente zum Spannungsaufbau nicht neu. Einige Schauplätze und Szenen (auf der Veranda und im Haus) haben mich und auch andere von uns extrem stark an "Halloween" erinnert. Das Auftreten des Killers und sein Verwirrspiel ähnelte teilweise sehr dem des Mörders in "Ich weiß, was du letzten Sommer getan hast." Auch der Showdown am Ende hat eindeutige Parallelen zu "Scream3", da sich die Heldin dort in einer ähnlichen Entscheidungsssituation befindet.

Spoiler/Meinung zum Ende:
Man kann auch kontrovers diskutieren, ob es sinnvoll ist, dem Zuschauer fast zwei Stunden angeblich eine Realität zu präsentieren, die sich am Ende des Films dann doch als irreal bzw. als Wahnvorstellung des Mörders entpuppt. Auch dieser Stil ist nicht neu, sondern beinahe identisch in den französischen Horrorfilmen "Martyrs" und "High Tension" zu finden.

Ich weiß nicht, wie viel davon bereits in der Originalfassung von 1981 beinhaltet war, aber aufgrund der Horrorfilme, die einem jüngeren Publikum aus den letzten Jahren wohl ehere bekannt sein dürften, wirkt dieser Film teilweise wie eine reine Kopie und Aneinandersetzung bereits hinlänglich bekannter Spannungselemente. Er wäre meiner Meinung nach nicht nötig gewesen, aber wenn er sehenswert ist.