Freche Behandlung auf Grund des Äußeren
Ich hab wie gesagt niemals einem Normalo das Recht eingeräumt, einen unangepassten zu diskriminieren, das nicht! Ich meine lediglich, dass der Unangepasste eben leider bei uns damit rechnen muss schräg angeguckt zu werden, so schade das auch ist. Das ist keine Legitimation des Verhaltens sondern nur ein Eigenschutz, den man als Unangepasster finde ich haben sollte und sich dessen bewusst sein muss
Hi!
Ich kann dich sehr gut verstehen. Auch ich gehe auf Konzerte bei denen Subway to Sally oder Schandmaul auftreten und sehe dabei selber "anderst" aus.
Ich bin aber froh das mir so etwas heftiges wie dir nie passiert ist. Ich kenne es zwar das einige Leute sich umsetzen oder einen etwas schief anschauen, aber mir ist es noch nie passiert dass ein Polizist oder eine Verkäuferin mich aufgrund meines Aussehen angepöbelt hätten.
Was ich oft zu hören bekomme sind Fragen nach meinem Aussehen und die Frage wo man denn diese Kleider kaufen könne. Ich habe auch mal erlebt dass mich eine ältere Dame angesprochen hat und mich für mein Aussehen gelobt hat, da laut ihrer Meinung alles zu farblos sei und ich mal einen Farbtupfer in die Welt setzen würde.
Allerding erlebte ich auch schonmal das gegenteil. Ich war mit meiner Oma mal in einem Hutgeschäft. Als wir den Laden betraten wurde sie freundlich empfangen und sofort in die passende Abteilung geführt. Als meine Oma dann endlich einen Hut fand und mich fragte wie er ihr den stehen würde, antwortete die Verkäuferin mit einem scharfen : " Die brauchen sie garnicht zu fragen. Die hat ja keinen Geschmack und kann mit ihrem Stil eh nicht mithalten. Ich verstehe nicht wieso sie die überhaupt mitgebracht haben."
Leider kam dann noch die Frage aus welchem Heim ich denn sei oder aus welcher Psychatrie ich denn entlaufen sei. Naja meine Oma drehte sich dann zum Glück um und ging dann., aber geärgert hatte es mich schon.
Ich denke dass die Gesellschaft immer mit Argwohnen reagiert wenn man von ihren Norman abweicht. Ich würde das auch nicht negativ betrachten, sondern einfach nur als Armut. Sie sind nicht wandelfähig und denken meistens auch nur in eine richtung. Da ich auch keine Lust habe mich ihnen anzupassen bleibe ich so wie ich bin.
Aber auch die Aussage dass wir selber daran schuld seien angeschaut zu werden, finde ich schon heftig. Ich mache ja auch keinen Banker an nur weil er viel zu dick ist für sein Hemd was kurz vor dem platzen steht oder eine Frau mit einem Rock die Krampfadern an den Beinen hat. Ich denke dass die Leute mal lernen sollten, dass nicht alle gleich gekleidet sein können und dass es doch gut ist wenn es ein paar unterschiede gibt.
Ich hab das erst letzte Woche erlebt, da ich ja gerade erst einiges abgenommen habe, passt mir natürlich mein Anzug nicht mehr und es lohnt sich nicht, für ein halbes Jahr (da ich noch weiter abnehmen will) teure und gute Kleidung zu kaufen.
Nichtsdestotrotz wollte ich halt gerne mal ein paar Hosen anprobieren und auch den ein oder anderen Anzug um zu sehen ob ich nicht doch einen günstigen bekomme, der schick aussieht, aber halt auch nicht lange halten braucht und deswegen billig sein kann.
Nun ja, ich also mit billiger, schwarzer Militärhose (also die mit den riesig grossen Taschen an den Beinen) einem normalen Shirt, einer eigentlich ganz ordentlichen schwarzen Weste von Jack Wolfskin und Turnschuhen in verschiedene Läden rein und offensichtlich umgesehen.
Nun muss ich dazu sagen, dass ich es gewohnt bin, dass wenn da Verkäufer herumstehen und nichts zu tun haben, diese mich ansprechen und fragen, ob sie mir helfen können. Das erwarte ich auch, denn das ist in meinen Augen ihr Job und sie bekommen Provision dafür, ich hasse es, wenn Verkäufer mir ihr Provisionskürzel auf meine Klamotten setzen wollen, nachdem ich mir die selbst heraus- und ausgesucht habe. Nicht dass ich denen das Geld nicht gönne, aber wenn ich deren Arbeit mache sehe ich nicht ein, dass sie dafür den Bonus bekommen.
Jedenfalls war ich in mehreren Läden, wo ich mich sehr offensichtlich umgesehen habe, die Verkäufer - welche durchaus in genügender Anzahl vertreten waren und auch nicht so wahnsinnig viel zu tun hatten - musterten mich lediglich abschätzig und haben mich dann nicht weiter beachtet.
Wenn ich im Anzug herumlaufe, dann passiert es nie, dass ich so abschätzig ignoriert werden.
Eine andere Geschichte ist am Flughafen, da stehen immer diese Drückerkolonnen herum, welche einem die dritte Kreditkarte aufschwatzen wollen. Witzigerweise sprechen die mich auch nur dann an, wenn ich "ordentlich" gekleidet bin und lassen mich in Ruhe, wenn meine Wohlfühl-Klamotten trage.
Aber grade diese ganzen Verkäufer und auch die Drückerkolonnen sollten doch wissen, dass Kleider Leute machen und ich nicht weniger Kreditwürdig bin, nur weil ich legere rumlaufe.
Ich verstehe dich natürlich und ich selbst würde mich auch sehr darüber ärgern, wenn ich aufgrund meines Äußeren herablassend oder auch einfach 'anders' behandelt werden würde. Aber irgendwo muss ich auch sagen, dass ich es teilweise verstehen kann. Ich habe selbst eine Weile an der Kasse gearbeitet und konnte da auch nicht jeden Kunden bitten, die Taschen zu öffnen, also haben wir das eher stichprobenartig gemacht. Natürlich habe ich niemals eine bestimmte optische 'Schicht' dabei ausgelassen, ich habe genauso ältere, schicke Damen gefragt, als auch Männer im Anzug, als auch Punker, als auch schnuddelig angezogene, als auch Jugendliche, als auch Rocker und so weiter.
Trotzdem ist es nachträglich, was den Durchschnitt betrifft, immer so gewesen, dass die schicken Frauen, die im Kostüm kamen und die Omis mit Handtäschchen und rosa Blüschen und die Herren im Anzug einfach nie was geklaut hatten. Es waren einfach immer die, die irgendwie auch schon gesellschaftlich eher wenig angepasst aussahen. Deshalb bestätigte sich das für mich schon irgendwann. Nicht weil ich denke, dass das schlechtere Menschen sind oder sonst was, sondern weil es sich in diesem Fall einfach bestätigte und ich das nicht ignorieren konnte.
Naja, "Personen, die im Auftrag der Öffentlichkeit arbeiten" bilden sich ja zu gerne ein, etwas besseres zu sein - gerade bei Polizisten oder Bahnangestellten schlägt das empfohlene konsequente Auftreten mal zu häufig in dreistes und unverschämtes Verhalten um. Gibt man den meisten etwas Macht in die Hand können sie damit in der Regel nicht umgehen und müssen sich gleich aufspielen oder sich beweisen . Ganz schlimm ist es immer dann, wenn diejenigen selber keine Manieren und nichts aus ihrem Elternhaus mitgenommen haben und dann mit Menschen konfrontiert werden, die einen anderen, gehobeneren Umgang pflegen (zumindest nach außen hin).
Mit den Bahnangestellten hatte ich bisher nur als Jugendlicher Probleme und dann meist nur mit den alten Tattergreisen die wohl noch dachten, sie arbeiten bei der Reichsbahn auf der Strecke nach Stalingrad und dass ein rüder Befehlston höflich und angemessen ist.
Mit Polizisten, ja da kann ich ganze Bücher füllen was wohl auch eher an meinem "unkonventionellen" Auftreten liegt und man mich dem Äußeren nach eher "subversiven Elementen" zuordnen könnte: Die Frage, ob ich Drogen konsumiert habe usw. beantworte ich mittlerweile immer schön flapsig und frech wenn sie einem dumm kommen, da ich das Prozedere ja schon in- und auswendig kenne und mich als leicht in den Rechtswissenschaften gebildet auch mal gerne zu einem Frontangriff hinreißen lasse falls da Wachtmeister XYZ mal wieder etwas verlangt was er nicht darf. Bleiben sie höflich, bleibe ich es natürlich auch, ansonsten mache ich auch gern Eingaben über Verwandte im höheren Polizeidienst - auf dem "kurzen Dienstweg" geht das komischerweise immer wirkungsvoller. Polizisten haben halt als Hierarchiehörige meist immer Angst vor denen die (sehr viel weiter) über ihnen steht und selten vor denen "unter ihnen".
Grundsätzlich würde ich so ein respektloses Verhalten mit dem gleichen Beantworten - frech werden darf man, nur nicht beleidigend oder auf Wege abgleiten auf denen sie einem noch etwas können. Wenn man also dauerhaft Probleme mit den lieben Beamten hat würde ich mal die Dienstvorschriften und die StPO büffeln, denn bei Polizisten ist es meist wie bei Autofahrern: Die wenigsten wissen noch genau, was sie vor 10 - 20 Jahren mal gelernt haben und den Gegner schlägt man immernoch am besten mit seinen eigenen Waffen - egal ob Staatsbediensteter oder die, die meinen immernoch welche zu sein.
P.S.: Arg unverschämtes Verhalten würde ich wie dein Freund übrigens auch anzeigen, die Entschuldigung würde mir sonstwo vorbeigehen, denn was nützt die mir (vor allem da sie sowieso nicht ehrlich sein wird, wenn sie nicht "zeitnah nach dem Vorfall" abgegeben wird). Geld heilt leichte Wunden meist schneller und fügt dem anderen mehr Schmerzen zu, vor allem wenn er sowieso nicht soviel verdient und die Karrierechancen dünn gesät sind (Personalakte!) - und Beleidigungen sind nicht gerade billig .
@Sippschaft
Beim Shopping ist das sicherlich leicht etwas anderes, da meiner Meinung nach gerade Jugendliche und gewisse Gruppen sich gern voreinander beweisen müssen indem sie andere beklauen. Diesen Geltungsdrang haben halt Ältere und Omis nicht, da liegt eh der halbe Freundeskreis schon 1,80 m tiefer . Aber ironischerweise muss ich sagen, dass man mehr Erfolg beim Klauen hat, wenn man sich sehr konventionell, manierlich und gut erzogen gibt und mit jemandem zusammenarbeitet, der ins "Zielgruppenschema" passt der die Aufmerksamkeit der Angestellten genießt - woher ich das weiß, verrat ich nicht .
Und ob nun jemand ins Raster passt oder nicht - ob man dann gleich ausfallend und beleidigend werden muss ist ja immernoch etwas anderes, man kann es ja auch höflich ausdrücken, dass man mehr schlechte Erfahrungen mit diesen oder jenen Menschen gemacht hat wenn man es schon unbedingt loswerden muss. Man bindet ja anderen auch nicht auf die Nase, dass sie aussehen und sich benehmen wie die Gestapo in Volltarn nur weil sie für A, B oder C arbeiten und irgendwelche tollen Funktionen ausüben dürfen .
Na klar, das dachte ich mir so während der Arbeit dort auch. Ich habe natürlich nicht aufhört, die Stichproben möglichst schichtübergreifend zu gestalten, allerdings war das bei meinen Kollegen oft so, dass die schon nur noch Jugendliche und 'andersartige' Leute um das Öffnen der Taschen baten, bevor diese den Laden verlassen haben. Die haben zwar dann auch viel öfter was gefunden als ich, aber ich wollte eigentlich nicht zulassen, dass man sich irgendwann wirklich nur noch nen Sakko anziehen muss und sich sicher sein kann, dass man tun und lassen kann, was man möchte und einem eh nie einer zutraut, was mitgehen zu lassen.
Weil ich aber selbst in meinen wilden Jahren mit bunten Haaren und unglaublich hässlichen Klamotten rumgelaufen bin, wollte ich mir natürlich auch kein Urteil bilden. Ich selbst halte und hielt mich ja damals auch nicht für wen, der Sachen klaut, Diebstähle begeht und Drogen konsumiert. Komischerweise wurde ich allerdings deshalb nie anders oder abwertend von Mitmenschen behandelt. Es kam zwar öfter vor, dass Leute in der Stadt zu mir manchmal sagten : 'Oh, tolle grüne Haare.', aber das waren dann wirklich nur Passanten. Gerade aber mit Polizisten oder bei der Fahrscheinkontrolle sah das schon ganz anders aus. Da kann ich dir zu hundert Prozent zustimmen.
Ich bin auch echt fies, wie manche Leute andere Menschen einfach über ihre Optik beurteilen. Ich meine, was ist denn der Unterschied zwischen Menschen, die dem Schönheitsideal nach als schön betrachtet werden und denen, die nach diesem Ideal als hässlich betrachtet werden?
Im Prinzip sind wir doch alle Menschen und niemand kann sich aussuchen, wie er aussieht. Früher hat es mich auch gestört, wenn mir jemand gesagt hat, dass er mich hässlich fände, aber heute ist es mir komplett egal, denn ich habe gelernt, dass ich nunmal so aussehe, wie ich aussehe und dass das auch gut so ist. Ich finde, man kann zu Menschen, die nicht dem Schönheitsideal entsprechen und trotzdem selbstbewuust auftreten, nur aufsehen und sie bewundern. Leute, die nach dem Mainstream gehen sind für mich persönlich einfach nur extrem oberflächliche Menschen, die nicht die Individualität jeder einzelnen Person für sich betrachten können. Es wird leider immer solche Menschen geben, aber daran kann man leider auch nicht wirklich etwas ändern. Schade.
Ich persönlich beurteile Menschen nicht nach ihrem Äußeren, denn mir fällt immer wieder auf, dass Menschen, die nicht diesem Ideal entsprechen, meistens viel offener und freundlicher sind als Menschen, die nach dem Ideal schön seien. Das ist natürlich nicht im Allgemeinen so, ist mir eben nur schon öfters aufgefallen. Es gibt natürlich immer solche und solche.
Ich denke, dass das einfach am Schubladendenken dieser Gesellschaft liegt. All diese Leute haben einfach Vorurteile, oder wirklich schon schlechte Erfahrungen, nach denen sie solche Personen wie dich dann auch behandeln. Natürlich kann man nicht alle Menschen in eine Schublade stecken und das sollte man auch auf gar keinen Fall tun und es rechtfertigt auch kein unhöfliches oder freches Verhalten, schließlich haben alle ein Recht auf Gleichbehandlung.
Aber ein klein wenig kann ich die Verkäuferin schon verstehen. Wahrscheinlich hat sich schon des Öfteren erlebt, dass Leute mit ähnlichem Aussehen etwas geklaut haben. Und ich muss, wenn ich ganz ehrlich bin, zugeben: Auch ich würde jemanden der verhältnismäßig seltsam aussieht eher verdächtigen als jemanden, der ganz normal und gepflegt mit T-Shirt und Jeans den Laden betritt.
Sobald du in dieses Schema passt, bist du automatisch schon verdächtig. Und in gewisser Weise kann man das ja auch nachvollziehen, wenn von solchen Leuten wirklich des Öfteren etwas gekauft wird. Trotzdem rechtfertigt das keine dieser Unverschämtheiten, die du da gerade aufgezählt hast, dass man wirklich quasi aus dem Laden geschmissen wird oder die Polizei einem eine derartige Respektlosigkeit entgegenbringt. In beiden Fällen hätte ich mich auch jeden Fall beschwert.
So etwas kann einfach nicht sein, ein wenig Misstrauen ist ja gerade noch akzeptabel aber nicht ein derartiges Verhalten. Jeder Mensch hat ein Recht auf Respekt und Höflichkeit vor seiner Person unabhängig. Alles andere ist unangebracht. Bis man sich ein ordentliches Bild von der Person gemacht hat, sollte man sie erst einmal behandeln wie jede andere Person auch und sie nicht direkt aufgrund ihres Aussehens verurteilen beziehungsweise direkt in eine Schublade befördern.
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