Peter Millar: Schwarzer Winter

vom 01.06.2009, 13:20 Uhr

Hallo Lesefreunde,
Ich bin in der Bahnhofsbuchhandlung mal wieder auf ein Buch gestossen, welches mich angenehm überrascht hat.

Vom Aufbau her ist es ein Buch, welches an zwei Schauplätzen spielt. Einerseits beschreibt es das mittelalterliche Oxford im Jahre 1348, andererseits zeigt es das Oxford von heute.

Damals wütete die Pest und ein Dorf und deren Einwohner veschwanden dadurch komplett von der Bildoberfläche. Jahrunderte später wird an derselben Stelle ein Dorf errichtet, bei Grabungen stößt man dabei auf Überreste. Zur selben Zeit wird ein Mann im krankenhaus eingeliefert, der Anzeichen der Beulenpest zeigt. Wenig später stirbt dieser Mann und die Innenstadt von Oxford wird verriegelt, da inzwischen mehr Menschen infiziert sind.

Anfänglich scheint die Sache klar zu sein, bei Ausgrabungsarbeiten hat man auch das Bakterium, das anscheinend Jahrhunderte überlebt hat, mitausgegraben und so der Seuche neuen Boden geboten. Ein junger Historiker, der seit Jahren über das Mittelalter forscht und sich auch mit der Pest gut auskennt, ist Feuer und Flamme als er erfährt, einen echten Pestkranken im Universitätsklinikum vorzufinden. Er bittet seinen besten Freund, einen jungen Arzt, ihm Zutritt zum Kranken zu verschaffen. Kurze Zeit später ist sein Freund der Krankheit erlegen und der junge Historiker macht sich daran, der Baufirma, die offensichtlich Schuld daran ist, das Handwerk zu legen. Eine junge Journalistin, die er zufällig kennenlernt, hilft ihm dabei.

Es scheint schon von Anfang an klar zu sein, worauf das Buch hinausläuft und so bietet das Buch anfangs nur wenig Überraschendes. Erst nach ein paar Kapiteln wird deutlich, dass es doch einiges mehr bietet und das Ende überrascht vollkommen.

Der Stil ist angenehm geschrieben, bietet aber keine großen Raffinessen. Auch das Thema an sich, das Pestbakterium von damals in die heutige Zeit zu transportieren und eine neue Pandemie enstehen zu lassen, ist kein Neues. So wundert es kaum, dass sich der Anfang eher schleppend liest und nur wenig neue Gedanken bietet. Umso erfreulicher, dass nach ein paar Kapiteln eine unerwartete Wendung die Geschichte in ein komplett anderes Licht taucht und so das Thema doch letzten Endes aus einer anderen Perspektive betrachtet wird. Mit 430 Seiten ist es recht angenehm zu lesen und die letzten Seiten vergehen wie im Flug. Wer sich also trotz anfänglicher Startschwierigkeiten an das Buch wagt, wird nicht enttäuscht.

» steffi11191 » Beiträge: 1275 » Talkpoints: -2,88 » Auszeichnung für 1000 Beiträge



hallo

Dieses Buch steht auch in meinem Regal und ich habe es sehr gerne gelesen, am Anfang fand ich es auch etwas verwirrend, weil zwischen den Zeiten gesprungen wird aber dann war es einfach nur noch sehr spannend. Es war nicht langweilig, ließ sich super lesen, nicht so wie bei manchen Büchern, wo man einfach nicht über die ersten Seiten kommt.

Ich fand auch die ganze Geschichte sehr interessant, den Gedanken was macht man wenn so was wirklich passiert. Wenn eine so schlimmer und tödliche Krankheit von der alle denken, dass es sie nicht mehr gibt, plötzliche ausbricht. Was macht man dann wenn einem das Leben einen Streich spielt und man mit so was nie gerechnet hätte?

Für mich war es ein sehr spannendes Buch, vor allem weil es ja in der realen Welt passiert und auch wenn es sehr unwahrscheinlich ist wirklich zutreffen kann, jedenfalls eher als manch andere Geschichte.

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» stance » Beiträge: 1775 » Talkpoints: -0,31 » Auszeichnung für 1000 Beiträge


Für mich als Geschichtsstudentin und Mittelalterfreak und Thrillerfan klingt das nach einem lesenswerten Buch. Denn dieser Roman scheint ja all das zu vereinen, wenn man deiner Beschreibung glauben schenken darf. Ich war sowieso gerade auf der Suche nach neuen Lesestoff, ich werde also nachher gleich in die Buchhandlung eilen und mir dieses Buch besorgen und hoffen, dass es hält, was du versprichst. :wink:

» Sorcya » Beiträge: 2904 » Talkpoints: 0,01 » Auszeichnung für 2000 Beiträge



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