Kündigung auf Wunsch der Kollegen und Kunden rechtens

vom 26.09.2007, 16:40 Uhr

Das Arbeitsgericht Iserlohn hat jetzt entschieden (Az 2 (1) Ca 1030/06) dass die Kündigung eines Mitarbeiters auf Verlangen der Belegschaft oder eines Kunden rechtens ist, falls diese ansonsten zum Mittel der Kündigung oder zu einem Abbruch der Geschäftbeziehungen greifen würden.

Eine Kindergartenleiterin wurde zunächst wegen vermeintlichen Fehlverhaltens gekündigt, wogegen sie klagte und den Prozess auch gewann. Daraufhin wurde von den Mitarbeitern des Kindergartens und aufgebrachten Eltern eine Unterschriftenaktion gestartet welche sich gegen die Rückkehr dieser aussprach – zudem verweigerten die Mitarbeiter die Zusammenarbeit mit der Klägerin als auch die Eltern, welche mit einer Abmeldung ihrer Kinder von dem betreffenden Kindergarten drohten. Das AG Iserlohn befand daraufhin, dass dem Arbeitgeber der Klägerin eine Weiterbeschäftigung auch unter Berücksichtigung des Kündigungsschutzes nicht mehr zumutbar war.

Zwar stellt dieses Urteil einen Ausnahmefall dar, jedoch könne bei einer Interessenabwägung dem Arbeitgeber nicht mehr zugemutet werden, in so einem Ausnahmefall den Mitarbeiter weiter zu beschäftigen – hier ist in einem Extremfall wie diesem eine Weiterbeschäftigung seitens des Arbeitgebers nicht mehr möglich, da diese u. U. Geschäftsbeziehungen empfindlich stören und die Leistungsfähigkeit des Unternehmens deutlich beeinträchtigen würden.

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» Subbotnik » Beiträge: 9308 » Talkpoints: -7,05 » Auszeichnung für 9000 Beiträge



Mich würde ja mal intressieren was die Kindergartenleiterin gemacht hat das die Eltern und Kollegen derart aufgebracht über ihre Wiedereinstellung waren um eine Unterschriftaktion als auch den Wge vors Gericht zu gehen. Gibt es irgendwo genauere Informationen darüber?

Mit freundlichen Grüßen

der Matze

» mfalk » Beiträge: 135 » Talkpoints: -1,06 » Auszeichnung für 100 Beiträge


Naja, viele Möglichkeiten wird sie nicht gehabt haben außer sich vielleicht drüber auszulassen - und in den Urteilsbegründungen steht da nichts drüber, würde sonst den Rahmen sprengen, das Schicksal der Einzelpersonen noch einzubinden.

Außerdem ist einem das als Jurist, man ist ja so kalt und herzlos, auch gelinde gesagt egal :wink: - mir zumindest.

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» Subbotnik » Beiträge: 9308 » Talkpoints: -7,05 » Auszeichnung für 9000 Beiträge



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