Bereits satt - den Teller trotzdem leer essen

Ich erwische mich immer wieder, dass ich eigentlich bereits satt bin und trotzdem noch weiter esse, damit ich nichts auf dem Teller zurücklasse. Mir früher auch beigebracht, dass man den Teller immer leer machen sollte. Und das es Verschwendung ist, wenn man dies nicht macht. Außerdem würde wir dann das Essen wegwerfen und andere Kinder müssten in armen Ländern hungern. Ich denke, dass fast jeder sowas in Kindertagen gesagt bekam.

Ich ärgere mich auch, wenn ich etwas auf dem Teller lasse und es dann weg werfen muss. Daher nehme ich mir schon immer recht wenig, um mir dann eventuell nochmal etwas nachzuholen. Aber manchmal sind die Augen ja doch größer, als der Magen. Wie reagiert ihr dann? Esst ihr den Teller tapfer leer? Oder werft ihr die Reste weg?

Ich weiß genau was du meinst. Manchmal sehen die Augen einfach mehr als man überhaupt essen kann. Ich habe es auch oft, dass ich mir zu viel gekocht habe oder einfach zu viel übrig habe. Ich finde es auch immer dumm, Essen wegzuschmeißen. Aber wenn ich nun einmal satt bin, dann mach ich entweder das Essen in den Abfalleimer oder auf einen Teller und später wieder warm, soweit es mit dem Essen möglich ist.

Wenn ich allerdings in einem Restaurant bin, dann esse ich den Teller eigentlich immer leer. Zwar habe ich dannach oft auch einen so vollen Magen, dass es mir schon richtig schlecht geht, aber ich finde es einfach zu schade, dass Essen über zu lassen, da es mir diesmal auch noch extra Geld gekostet hat und eigentlich etwas besonderes sein sollte. Allerdings höre ich natürlich auch zu Essen, wenn ich überhaupt keinen Hunger mehr habe. Denn sonst bringt einem ein leckeres Essen nichts, wenn man zu viel isst und einem dannach schlecht ist.

Bei mir ist es also von Situation zu Situation anders. Im Restaurant versuche ich eigentlich immer, meinen Teller leer zu essen. Zuhause kommt dann auch öfters mal etwas in den Abfalleimer, wenn auch mit schlechtem Gewissen.

Oh ja, das kenne ich nur zu gut ^^ Mir ist das schon oft passiert. Von früher weiß ich, das bei nicht leer gegessenem Teller das Wetter schlecht wird *lach* oder eben auch, dass es Verschwendung wäre. Mittlerweile achte ich darauf, dass ich eben nicht so viel auf den Teller tue, um das Gefühl und vor allem dem Gefühl "des platzendem Magens" vor zu beugen. Man kann ja immer noch eine kleine Portion nach nehmen.

Wenn es aber ein Mal ( wie so oft) dazu kommt und ich es nicht mehr schaffe, lasse ich es eben stehen. Entweder esse ich es später weiter oder es wird, wenn es nicht anders geht, weg geschmissen. Meistens findet sich aber noch jemand, der es auf isst.

Meistens passiert mir das, wenn wir etwas vom Chinesen bestellen. Die Portionen sind immer so riesig und dann möchte man natürlich alles essen, weils auch so lecker aussieht. Wenn es dann nicht geschafft wird, wird es entweder später gegessen oder aber am nächsten Tag. Wozu gibt es schließlich die Mikrowelle ^^ Es gibt aber auch Gerichte, die später nicht mehr so schmecken ( ich finde das u.a. ist bei Kartoffeln der Fall)

Ich muss sagen, im Restaurant bemühe ich mich immer auf zu essen, da mir sonst das Geld zu schade ist, um es dort im Abfalleimer zu sehen. Wenn es aber nicht anders geht, lasse ich mir den Rest auch mal einpacken und nehme ihn mit nach Hause.

Es passiert mir, meistens bei Essen, welches teurer war (zum Beispiel, wenn wir eine Pizza geliefert bekommen oder schick essen gehen), dass ich mich ertappe, wie ich trotz Sättigungsgefühl weiter esse. Allerdings nicht, weil ich das Gefühl habe, es wäre Verschwendung, sondern, weil es einfach so supergut ist.

Schon als ich ein Kind war, sagte ich immer schlagfertig zu meinen Eltern (zwar makaber aber treffend), wenn sie zu mir sagten: "Die armen Kinder haben nichts zu essen und du verschmähst dieses üppige Mahl." - "Wenn ich jetzt meinen Teller nicht leer esse, haben die in Afrika oder sonstwo auch nicht mehr zu essen. Das einzige Resultat davon ist, dass mir schlecht wird, ich alles brechen muss und niemandem damit geholfen ist."

Erst hat es sie verblüfft, anschließend haben sie gelacht und nun sehen sie das genau so. Bei meiner Tochter mache ich es übrigens so: Ich gebe ihr meistens wenig in ihren Teller, damit ich gegebenenfalls noch etwas mehr schöpfen kann. Wenn ich ihren Teller fülle, muss sie denselben auch nicht leer essen. Hat sie sich aber etwas selber genommen oder geschöpft und lässt es dann stehen, zwinge ich sie zum fertig essen, denn sie hat es selber gewusst, dass sie so viel schöpft.

Das habe ich früher immer gemacht, aber ich habe es mir abgewöhnt. Selbst wenn ich dann pappsatt war und nicht mehr konnte, habe ich weiter gegessen. Dementsprechend sah ich dann aber leider auch aus und besonders gesund ist das sicherlich auch nicht, wenn man nach dem Essen immer erstmal eine halbe Stunde lang Bauchschmerzen hat. Ich habe das dann gelassen.

Heute mache ich es so, dass ich erstmal sehr langsam esse. Ich mache mir generell eher weniger auf den Teller und lasse mir mit dem Essen einfach Zeit. Wenn ich merke, dass ich satt bin, dann höre ich einfach auf und werfe den Rest dann weg. Aber es ist oft nicht so viel, weil ich ja auch den Teller nicht direkt so voll lade. Das finde ich zu Hause dann auch nicht schlimm, wenn man ich mal eine Hand voll Nudeln wegwerfen muss.

Eher ärgert es mich dann, wenn ich zum Essen irgendwo eingeladen bin, mir direkt der Teller ungefragt vollgeladen wird und ich dann einfach nicht mehr essen kann, aus Höflichkeit aber denke, dass ich zumindest den Teller ansatzweise leer essen muss. Da gehts mir dann danach aber auch immer recht schnell und ich fühle mich quasi dazu genötigt.

Das war früher auch eines meiner Probleme. Warum ich das getan habe, weiß ich eigentlich auch nicht so genau. Denn schon bei mir war es so, dass ich zwar schon meinen Teller leer essen sollte - zuvor aber immer gebeten wurde lieber etwas weniger aufzutun, nachnehmen könnte ich mir immer noch. Vielleicht sind die Teller größer geworden und ich habe dann irgendwie immer noch im Unterbewusstsein gehört was ich aufgetan habe müsse ich auch aufessen.

Inzwischen habe ich diesen "Teufelskreis" aber durchbrochen. Ich habe mir inzwischen kleiner Teller zugelegt. Eigentlich ein recht einfach durchschaubarer Trick, aber man lädt den Teller dann doch nicht so voll. Außerdem achte ich inzwischen viel besser auf mein Sättigungsgefühl und ignoriere das nicht.

Wenn ich mich doch mal vertan habe beim Abschätzen meines Hungers, dann lasse ich inzwischen die Reste konsequent auf dem Teller. Wenn es zu Hause passiert, dann hebe ich größere Reste schon mal für später auf. Im Restaurant habe ich mir durchaus auch schon mal die Reste einpacken lassen, zumindest in den mir bekannten Gaststätten haben weder ich noch die Angestellten ein Problem.

Es kommt ja auch nicht so häufig vor. In meinem Freundes- und Bekanntenkreis hat es inzwischen jeder akzeptiert, dass ich nicht aus purer Höflichkeit den Teller leer esse, wenn man mir viel mehr aufgetan hat als ich wollte. Lediglich in der Verwandtschaft muss ich immer wieder betonen, dass es nichts mit den Kochkünsten zu tun hat, wenn ich nicht komplett aufesse. Aber das klappt auch immer besser.

Ich kenne das auch. Man isst weiter, obwohl man eigentlich nicht mehr kann, weil man sich denkt, dass man das Essen nicht wegwerfen kann. Die meisten Sachen kann man sich ja am nächsten Tag noch aufwärmen oder im Lokal mitnehmen.

Letztes Jahr war ich bei einem Seminar und da wurde auch viel über Glaubenssätze geredet. Das sind gewisse Sachen, die sich schon im Kindesalter im Kopf festsetzen. Diese Glaubenssätze bekommt man nur so nebenbei mit oder man wird zu etwas "gezwungen".

Wenn man früher zum Beispiel immer aufessen musste und die Eltern dann vielleicht noch gesagt haben, dass man aufessen muss, weil sich das gehört oder das Essen auch Geld kostet, hat man das noch so im Kopf abgespeichert, auch wenn man nicht mehr dran denkt. Das ist ein sehr interessantes Thema und so kann man auch viel über sich lernen. Man glaub gar nicht, was man alles so im Kopf verknüpft hat.

Ich kenne das auch und ich esse auch eigentlich immer meinen Teller leer. Besonders, wenn es teure Sachen sind oder man essen geht, lasse ich so gut wie nie was auf meinem Teller zurück. Ich musste als Kind auch immer den Teller leer essen und nicht nur dass, was ich mir selber drauf getan habe, sondern dass, was meine Mutter mir auf den Teller tat, weil sie ja genau wusste, wie viel Hunger ich hatte.

Sie argumentierte auch damit, dass die Kinder in Indien froh über dieses Essen wären. Mein Gegenargument, dass sie doch dann den Rest nach Indien schicken sollte, hat mir damals nur eine Ohrfeige eingehandelt und ich musste weiteressen.

Ich denke schon, dass es an der Erziehung liegt, dass man über das Sättigungsgefühl isst. Auch wenn man heutzutage selber entscheiden kann. Deswegen sollte man Kinder im Prinzip auch nicht zwingen den Teller leer zu essen. Ich habe es auch nur gemacht, wenn die Kinder wirklich nur im Essen rumgestochert haben und wirklich zu wenig gegessen haben. Denn meist haben sie dann noch den Nachtisch essen können. Aber sowas muss man dann selber sehen. Denn man kennt ja seine Kinder.

Aus meiner Kindheit kenne ich das nur zu gut. Erstens: es wird das gegessen, was auf den Tisch kommt. Und zweitens: Lebensmittel kosten Geld, also wird nichts weggeworfen, sondern aufgegessen.

Es hat ewig gedauert, bis ich mich von diesen Grundsätzen gelöst hatte und auf das Signal "satt" meines Körpers gehört habe. Mittlerweile klappt das aber ganz gut. Ich benutze kleinere Teller, lade sie nicht zu voll und nehme, wenn ich nach einer Portion noch Hunger haben sollte, eben nochmal nach. Auch wenn ich zu Gast bin, bitte ich darum, mir meinen Teller selbst füllen zu dürfen. Ob sich meine Gastgeber hinter meinem Rücken darüber aufregen, weiß ich natürlich nicht. Aber ins Gesicht hat mir noch niemand gesagt, dass ihn mein Wunsch stört. Im Restaurant lasse ich mir notfalls das nicht geschaffte Essen einpacken.

Übrig gebliebene Lebensmittel werfe ich in der Regel trotzdem nicht weg. Aus kalten Salzkartoffeln kann man prima Bratkartoffeln machen, gekochte Nudeln lassen sich einfrieren, ein Fischfilet schmeckt auch kalt auf einem Brötchen, wenn man das Dressing extra zubereitet und erst beim Essen über den Salat gibt, hält sich übrig gebliebener Salat im Kühlschrank noch ein paar Tage usw. usw. Muss ich dennoch einmal Essen in den Mülleimer befördern, habe ich aber kein schlechtes Gewissen. Dann rufe ich mir in Erinnerung, dass ich kaum die Reste in einen Karton packen und in ein Dritte-Welt-Land verschicken kann.

Als Kind musste ich zwar nicht alles essen, was auf den Tisch kam, allerdings musste ich meinen Teller leer essen. Das was ich mir selbst aufgefüllt hatte, musste auch gegessen werden. Da die Augen oft größer waren als der Hunger, habe ich mehrfach weitergegessen, obwohl ich eigentlich satt war.

Mittlerweile esse ich nur noch selten weiter wenn ich eigentlich satt bin. Wenn ich besonders leckeres Essen habe, schmeckt es mir so gut, dass ich manchmal nicht aufhören möchte weil es so schmackhaft ist. Dabei ist es egal, ob ich zuhause esse oder in einem Restaurant.

Wenn ich zuhause gekocht habe oder Essen über einen Lieferservice bestellt habe, stelle ich größere Reste meistens in den Kühlschrank und esse sie am nächsten Tag. Kalte Pizza aus dem Kühlschrank finde ich zum Beispiel manchmal ganz okay.

Im Restaurant lasse ich auch schon mal was liegen, das würde ich mir allerdings niemals einpacken lassen, da ich das ein bisschen merkwürdig finden würde.