Beruf Koch - Männersache?
Hallo!
Der Beruf Koch ist heutzutage immer noch weit verbreiteter als die Köchin. Wie kann man sich das erklären, wo doch eigentlich das Kochen im Haushalt meist Frauensache ist. Sind es die Arbeitszeiten? Ist es die harte Arbeit , die ein Koch verrichten muss? Oder woran liegt es, dass privat die Frauen die Küche meistens besetzen und in der Gastronomie meistens die Männer den Kochlöffel schwingen.
Klar gibt es auch einige Köchinnen im Gewerbe, aber meistens sind es doch Männer und die berühmten Sternenköche sind auch meistens Männer. Und klar gibt es auch im haushalt Männer, die kochen. Aber im privaten Bereich sind es doch meistens die Frauen, die in der Küche stehen und die speisen zubereiten.
Ich frage mich immer, warum das so ist. Was hindert so viele Frauen, die gerne und gut kochen den Beruf zu erlernen und auszuüben. Und was hindert Männer daran, die beruflich den Kochlöffel schwingen zu Hause am Herd zu stehen?Warum sind die besten Köche der Welt Männer?
Ich denke, dass viel zu wenige Frauen beruflich ambitioniert sind und sich zu schnell mit den klassischen Frauenberufen abgeben beziehungsweise den Tätigkeitsfeldern, denen man diesen Status nachsagt.
Ich persönlich denke, dass es absolut keinen Unterschied zwischen Frauen und Männern gibt und dass die unterschiedlichen Leidenschaften für gewisse Berufsfelder ausschließlich Erziehungssache sind. Viel zu viele Mädchen werden immer noch als zukünftige Hausfrauen und Mütter erzogen. Damit bleibt der berufliche Ergeiz oft auf der Stelle und für diese Mädchen scheint ein Job als Küchenhilfe in Teilzeit ausreichend zu sein. Zuviele Mädchen entwickeln daher gar nicht erst den Ehrgeiz, in Männerdomänen einzudringen, ganz gleich ob es der Beruf des Kochs ist oder Ingenieursberufe.
Um alte Systeme aufzubrechen, bedarf es eines gewissen Pioniergeistes. Warum Männer eher als Koch arbeiten als Frauen liegt einfach daran, dass es immer so war. Warum es immer so war, kann ich leider nicht ergründen.
Ich denke nicht, dass die Arbeitszeiten ein Problem sind. Hier haben Männer und Frauen ja prinzipiell die gleichen Voraussetzungen. Ein Vater wird hier unter Umständen ebensolche Probleme mit dem Familienmanagement haben wie eine Mutter, sofern die Beziehung nicht nach dem veralteten Schema geführt wird.
Genau dieses alte Schema ist dafür verantwortlich, dass Frauen in vielen Haushalten die häusliche Arbeit erledigen. Ich kann allerdings nicht verstehen, warum sich die heutigen Frauen, sie sich sonst als modern bezeichnen, in so ein Schema pressen. In manchen Gesellschaftsschichten, vor allem unterhalb des Mittelstandes, ist es üblich, dass der Frau der Platz am Herd zugewiesen wird. Dabei geht es um Familienfürsorge.
Wenn nun aber eine Frau prinzipiell die gleiche Arbeit professionell, also als Koch, betreibt, gilt dies als Karrieredenken und ist verpönt. Frauen, denen ihre berufliche Etablierung wichtig ist, werden immer noch schräg angeschaut - gerade auch in Männerdomänen.
Hallo Cologneboy2009!
Dass es Erziehungssache ist, dass früher noch weniger Frauen im Beruf den Kochlöffel geschwungen haben wie heute, denke ich nicht. Denn grade früher wurde ja kaum ein Junge so erzogen, dass er Spaß am Kochen bekam und trotzdem war auch früher schon der Beruf Koch eher die Männerdomäne und grade in diesem Beruf finde ich das halt komisch, weil sich die Männer zu Hause meistens sträuben in der Küche zu stehen und nur wenige Männer es hinbekommen mal Spaghetti zu kochen. Aber im Beruf sind es wahre Genies, wenn es ums Kochen geht.
Es geht ja hier in diesem Thread nicht um Männerberufe im allgemeinen, sondern wirklich nur um den Beruf Koch. Und da gibt es wirklich sehr wenige Frauen, die zeigen, was sie können. Denn im privaten Leben sind ja die Frauen die besseren Köche (zumindest, was die Allgemeinheit betrifft)
Darüber dachte ich vor kurzem auch nach, denn eigentlich ist Koch ja schon ein ziemlicher Männberuf, aber das paradoxe an der Sache ist ja, dass es eigentlich eher schon eine Frauensache ist. Also ich bin es eher gewohnt, so von meiner Erziehung und meinem Umfeld her, dass eher die Frauen der Familie für das Kochen verantwortlich waren und sind und daher ist es natürlich schon wunderlich, dass Sterneköche eigentlich nur Männer sind. Mir fällt jetzt außer Sarah Wiener keine ein, (und die ist auch noch fürchterlich) die ich als prominente Köchin bezeichnen würde - und so richtig prominent ist die noch nicht einmal
Merkwürdig, ja. Andersrum kennt man das ja eher nicht. Aber ich so richtig erklären kann ich mir auch nicht, woher das kommt.
Der Beruf "Koch" umfasst deutlich mehr Aufgaben, als nur einfach ein paar Sachen in die Töpfe zu schmeissen und die auf den Herd zu stellen. Da gehört auch noch eine Menge an Betriebswirtschaft zu und damit eben auch Mathematik. Das zusammenstellen der Karte, das herumscheuchen der Mitarbeiter in der Küche. All das hat ganz arg wenig mit der Hausmannskost zu tun, welche es typischer weise in den Haushalten gibt, egal ob dort nun der Mann oder die Frau kocht.
Hä? Ich kenne zwei Berufsköche und keiner der beiden hatte jemals während seiner Ausbildung mit irgendeiner Art von Betriebswirtscahft zu tun. Das Zusammenstellen der Speisekarte und alles Betriebswirtschaftliche macht normalerweise die Geschäftsführung, deshalb finde ich das ziemlich weit hergeholt, was du da schreibst.
Und wie kommst du drauf, dass jeder Koch auch automatisch für das Herumscheuchen in der Küche verantwortlich ist? Wir reden hier nicht von Chefköchen oder Sterneköchen, wie reden von normalen Köchen. Auch da ist der Anteil der Frauen sehr gering.
Interessant was deine "Berusköche" so machen, denn die Berufsbeschreibung der Bundesagentur für Arbeit unterstützt das, was ich geschrieben hatte.
Der Einkauf der Zutaten ist Sache des Kochs, damit das von Preis und Leistung her stimmt, muss der Koch eben auch betriebswirtschaftlich Ahnung haben, weiterhin werden die Arbeitsabläufe in der Küche von den Köchen organisiert, natürlich beinhaltet das auch eine gewisse Personalverantwortung (sprich herumscheuchen von Leuten), oder holen deine beiden Köche jedes mal die Geschäftsführung, wenn ein Lehrling, Beikoch, Praktikant, Spüler oder eine Küchenhilfe eine Aufgabe übernehmen soll?
crissi hat geschrieben:Der Beruf "Koch" umfasst deutlich mehr Aufgaben, als nur einfach ein paar Sachen in die Töpfe zu schmeissen und die auf den Herd zu stellen. Da gehört auch noch eine Menge an Betriebswirtschaft zu und damit eben auch Mathematik. Das zusammenstellen der Karte, das herumscheuchen der Mitarbeiter in der Küche. All das hat ganz arg wenig mit der Hausmannskost zu tun, welche es typischer weise in den Haushalten gibt, egal ob dort nun der Mann oder die Frau kocht.
Hallo crissi!
Dass ein Koch auch eine Führungsposition hat und dass er auch nicht nur Hausmannskost kochen muss ist mir schon klar. Aber auch eine Hausfrau ist durchaus in der Lage ein Gänge Menü zu kochen. Und Führungsqualitäten hat auch eine Frau. Ich würde nicht sagen, dass die "Köchin" zu Hause nur ein paar Sachen in die Töpfe schmeisst. Das würde meine Ehre als Hausfrau arg verletzen, wenn die Arbeit der Haufrau so anerkannt würde.
Und es ist ja auch nachgewiesen, dass Frauen besser rechnen können als Männer, wenn man der Statistik trauen kann, die Abiturienten testeten. Ausserdem studieren auch sehr viele Frauen Betriebswirtschaftslehre. Also kann es daran schon mal nicht liegen, dass es so wenig Köchinnen und so viele Köche gibt.
Und wenn die Männer wirklich so viel "besser" sind, wie du sagst, warum kochen dann ncith viel mehr Männer auch mal zu Hause und stellen mal ein Menü zusammen und geben wenigstens Anleitung zum Kochen und helfen beim Schnibbeln?
Ich habe an keiner Stelle behauptet, dass Männer das alles besser können. Ich habe nur dargestellt, dass das Kochen im Haushalt mit dem in einer Restaurantküche nicht viel zu tun hat. Der Schluss, dass weil im Haushalt das Kochen eher "Frauensache" ist (was man nicht so generalisieren kann) auch in Restaurants mehr Frauen als Köche arbeiten müssten, ist also nicht richtig.
Klar kann eine Hausfrau, oder ein Hausmann auch ein tolles Gängemenü zubereiten, aber wenn es dann plötzlich 15 verschiedene Menüs binnen zwei Stunden sein müssen, sind die wohl eher aufgeschmissen.
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