Wieso entstehen (Wasser)blasen?

Ich arbeite derzeit eher praktisch und muss dann viel mit den Händen machen. Das führte bei mir in der letzten Woche dazu, dass ich plötzlich am nächsten Tag Wasserblasen an den Fingern bekam, die auch echt schmerzten und sehr mit Wasser (oder ich weiss noch nicht einmal, ob es überhaupt Wasser ist oder eine andere Flüssigkeit, weiss das jemand?) gefüllt waren. Aufstechen wollte ich sie dann nicht, aber das zieht sich nun schon einige Tage hin und ich möchte in der nächsten Woche sowas natürlich nicht nochmal bekommen.

Ich frage mich aber, wieso und wie Wasserblasen überhaupt entstehen können. Was genau passiert da im Körper, wenn lange Zeit auf eine bestimmte Stelle Druck ausgeübt wird? Wieso bildet sich dann Wasser an dieser Stelle? Ich würde mich freuen, wenn das jemand genau erklären könnte, wieso der Körper dann so reagiert wie er reagiert, wenn eine Stelle belastet wird.

Wissenschaftlich kann ich das zwar auch nicht erklären, aber laienhaft dann schon Es ist ganz einfach, dass sich durch über längere Zeit anhaltenden Druck und/oder Reibung Hautschichten voneinander lösen. Bei den von Dir beobachteten Blasen die obere Hautschicht von den darunter liegenden. Der dadurch gebildete Hohlraum füllt sich in der Folge mit Gewebeflüssigkeit oder auch Blut.

Die Flüssigkeit in Blasen ist nicht direkt Wasser, sondern eine körpereigene Gewebeflüssigkeit, meines Wissens nach ohne weitere "Funktionen" (wie Speichel, Blut etc.), sondern so eine Art "Grundlage" von Körperflüssigkeiten (Grundlage + Zusätze ergeben dann eben Körperflüssigkeiten mit Funktion). Das Zeug kommt jedenfalls auch in den Blutbahnen vor, und über die gelangt es auch in die Blase.

Wie JotJot schon sagte sorgen Reibung (gerne durch neue Schuhe an den Füßen ) oder wie hier Druck bei Arbeit für ein Loslösen zwischen den Hautschichten. Bei den "ganz normalen" Blasen passiert dies aus dem Grund, weil die Haut unter der ständigen Beanspruchung ein bisschen ausleiert, aber meist nur die oberste bzw. die obersten Hautschichten, eben die, die direkt beansprucht werden. Und weil die an der Stelle plötzlich mehr Fläche haben als die darunter liegenden Schichten passiert das Loslösen und es entsteht ein Zwischenraum.

Dann kommt die Körperflüssigkeit als Polster herein. Ohne dieses Polster würde der Hautlappen nur so "herumfliegen" und bei weiterer Beanspruchung dann sehr leicht (ab-)reißen. Risse in der Haut können ein sehr hohes Infektionsrisiko sein, weshalb der Körper lieber den Hohlraum auspolstert, sodass die Haut auch nicht so leicht reißt.

Zur Vermeidung von Blasen kann man zum Beispiel versuchen, die Hautschicht besser zu schützen. Wenn ich neue Schuhe trage mache ich es gerne so, dort wo ich weiß das ich schnell eine Blase kriege klebe ich schon vor dem ersten Tragen "Tape" darüber (das bräunlich gefärbte Klebeband das auch Pflaster hält, nur ohne die Watte in der Mitte). So reibt sich dort die Haut nicht so schnell auf. An den Händen wird es schon schwieriger, eventuell können Arbeitshandschuhe hier nützen, aber das kommt doch sehr auf die Art der Arbeit an und reicht dann manchmal auch nicht aus.

Und Aufstechen sollte man Blasen möglichst gar nicht, denn durch das Nadelloch kommen genauso leicht Bakterien herein und dann bildet sich doch noch eine Infektion - genau das, was der Körper durch die Flüssigkeit verhindern wollte! Allerdings verlangsamt die Flüssigkeit auch den Heilungsprozess, weil die Ansammlung die Haut weiter auf Spannung hält. Wenn man also mit seiner Blase kaum laufen kann weil sie unter dem Fuß ist, lohnt sich das Aufstechen vielleicht doch - dann aber bitte mit einer sterilen Nadel und anschließend ein luftdichtes Pflaster, zum Beispiel ein Blasenpflaster, darüber. Die braunen mit Watte in der Mitte schützen nur vor Reibung, aber sie hindern Bakterien nicht am Eindringen!