Deutschland für viele ordentlichstes Land der Welt
Ja die Deutschen und ihr Selbstverständnis – laut einer Umfrage der GfK halten sich die Deutschen für die weltweit ordentlichste Nation – knapp 60 % der befragten Teilnehmer hielten außerdem andere Völker für unordentlicher.
Zudem sei für 75 % der Befragten, egal ob Mann oder Frau, Ordnung sehr wichtig und kein althergebrachtes Modell. Über 56 % gaben außerdem zu, dass sie Unordnung extrem störe, knapp 72 % meinten, dass eine ordentliche oder unordentliche Wohnung auch etwas über den Charakter eines Menschen aussagt – wer eine ordentliche Wohnung habe, habe auch innere Ordnung. Über 58 % finden andere Menschen abstoßend, welche ihre Wohnung und ihren Arbeitsplatz nicht aufräumen würden und diese stets unaufgeräumt lassen.
Generell stimme ich dem zu, aber seit ich in Berlin wohne, sehe ich das etwas zwiespältig. Ich habe vorher noch keine Stadt gesehen, die so dreckig und unordentlich ist.
Ordnung schön und gut. Aber manchmal könnte es etwas weniger Ordnung sein, und das Ganze wäre deutlich einfacher.
Grundsätzlich sind aber Ordnung zu Hause und am Arbeitsplatz auch für mich sehr wichtig, da sie zu mir gehören wie meine tägliche Hygiene.
Im Landesvergleich kann ich dem nur eingeschränkt zustimmen, da des deutlich sauberere und ordentlichere Länder als Deutschland gibt, so zum Beispiel Dänemark, Schweden oder Norwegen, um nur einige zu nennen.
Wenn also der Umfrage nach die restlichen Prozent der Deutschen sich nicht fuer ordentlich haelt oder sich von Unordnung nicht gestoert fuehlen, erklaert das ja schon woher die Unordnung hierzulande kommt...
Ich selbst bin auch ein Ordnungsfanatiker und habe es gerne aufgeraeumt, aber viel wichtiger als die Ordnung an sich ist mir Sauberkeit. Wenn jemand im Chaos kreativer arbeiten kann soll er doch. Solange jemand in seinem auf andere als Unordnung wirkenden System trotzdem noch alles findet, ist das fuer mich in Ordnung. Ich habe schon Kollegen erlebt deren Schreibtisch vor Papierstapeln ueberlief, und trotzdem reichte ein gezielter Griff um das gewuenschte Dokument sofort zutage zu foerdern. Das ist doch fast schon wieder bewundernswert. Wenn sich hinter dem Papierstapel allerdings eine vor sich hin wachsende Tasse alten Kaffees versteckt, hoert der Spass eindeutig auf
Noch aergerlicher finde ich aber solche Zeitgenossen, die die Stadt mit ihrem Abfall zumuellen muessen. Da reichen ja leider schon einige wenige schwarze Schafe aus (die paar uebrigen Prozent...), um das Stadtbild zu verschandeln. Da sage ich dann auch schonmal - natuerlich sehr hoeflich - "Entschuldigung Sie haben etwas verloren". Manche gucken zwar dumm oder sogar boese, aber einige heben ihren Muell tatsaechlich wieder auf
Bezieht sich das "ordentlich" und "unordentlich" von diesr Umfrage auf Sauberkeit usw. Oder wie sicher man hier leben kann und wie "leicht" es sich hier leben lässt? Also weil was Sauberkeit angeht, kann ich es nicht nachvollziehen. Falls diese Umfrage nicht grade in einem Dorf stattfand. Weil in den Städten sieht man an jeder Ecke Müll auf dem Boden. Ich war einmal in Dänemark, und in den Ort in dem wir waren, war nicht mal ein Kaugummi auf dem Boden, das war ordentlich im Sinne von Sauberkeit.
Aber hier schmeisst doch fast jeder Müll auf die Schienen von U-Bahnen, obwohl ein Papierkorb 2 Meter entfernt sich befindet.
MfG
McMazzaker
Das Ordentlich bezieht sich sicher auf die pennible Reinlichkeit von einigen.Denn wenn ich jetzt von den Straßen ausgehe dann sind wir sicher nicht sehr ordentlich.
Naja, das ist aber auch Ansichtssache. Wenn ich mir so anschaue, was überall herumliegt: festgetretene Kaugummis und Zigarettenstummeln, wo man hinschaut, unwahrscheinlich viel Müll in Wäldern, in Büschen und überall, wo im Winter noch Schnee lag. Sonstiger grober Müll, der einfach überall herumliegt, wenn man mal die Äuglein aufsperrt und zwar fast in jeder Stadt und an jedem Ort.
Dazu kommen lauter verwahrloste Häuser - ja ganze Häuserreihen, schlecht besprayte Züge, Häuserfassaden, Mauern, etc. - verwahrloste, meist kleinere Bahnhöfe, mit Abwasser verseuchte Gewässer, überall Leute, die ihren Müll an Ort und Stelle fallen lassen und manche, die sogar noch auf die Straße spucken wie im Mittelalter. Die Liste ist unendlich lang, also ich denke nicht, dass wir stolz auf unsere Sauberkeit sein können. Ganz und gar nicht. Sicher ist es nicht dasselbe Ausmaß wie in irgendwelchen Slums, aber für ein so reiches Land ist es bei uns doch ganz schön dreckig.
Wahrscheinlich bezieht sich die Umfrage auf das Sehen von Unordentlichkeit. Jeder sieht es und weil wir Deutschen sehr gut im Meckern sind, regt sich natürlich auch jeder darüber auf, was erstmal in der Theorie sehr reinlich klingt. Aber natürlich nur, wenn er was sieht, was nicht von ihm selbst stammt. Aber vor der eigenen Tür kehren eher die wenigsten. Und das erklärt die praktische Unordnung.
Das das so alles hinkommt glaub ich ja im Leben nie, vor allem der Rückschluss auf den Charackter. Aber nun ja. Ich kenne viel zu viele Menschen, die mit ihrer Unordnung die Stastistik absolut runinieren. Obwohl ich festgestellt habe, dass wir alle, zumindest zum Großteil, mit steigendem Alter ordentlicher werden.
Ich selbst kann es zum Beispiel nicht leiden, wenn Küche und Bad nicht ordentlich sind. Meine Bastelecke in meinem Zimmer ist aber immer chaotisch und mein Zimmer allgemein hat eine super Struktur und ein Ordnungssystem, nur dass ich die Angewohnheit habe immer erstmal alles fallen zu lassen, da wo ich gerade stehe und es trotz der Durchstrukturierung unordentlich aussieht, oder ist das ein Hinweis auf meinen logischen Verstand mit meinem chaotischen Künstlerherz ?
Natürlich wäre jetzt noch fraglich was jeder so als Unordnung definiert. Es gibt ja welche die schämen sich schon, weil ein Teller rumsteht und andere führen einen Messiehaushalt und plädieren auf ihre Ordnung, also ist so eine Umfrage wohl letztlich einfach nur subjektiv. Wo ich dann auch ganz sibjektiv meinen Senf dazugeben würde, dass ich mir nicht vorstellen kann, dass wir Deutschen ordentliche als andere Nationen sind. Vielleicht verstehen wir auch einfach nicht jedes Ordnungssystem und alle gesehen hat man wohl garantiert nicht um sich da überhaupt eine Meinung bilden zu können.
Ich bin davon überzeugt dass jeder Bewohner eines Landes den Begriff "ordentlich" anders definiert und damit auch andere Grenzen setzt.
Sicherlich sind solche Dinge wie Mülltrennung, Straße fegen oder Abfallbeseitigung ein Aspekt der persönlichen Ordnung aber es gibt auch noch die Staatsordnung. Für mich gehört es auch zur Ordnung dass die Polizei kommt wenn man sie ruft, die Korruption bei uns keine Rolle spielt oder dass meinetwegen auch die Straßenränder regelmäßig gemäht werden. Unter diesem Gesichtspunkt würde ich schon sagen dass wir vielen Ländern etwas voraus haben und sehe uns in dieser Hinsicht auch ziemlich weit vorne.
Dass Deutschland zumindest als sehr ordentliche Nation gilt, zeigt sich immer wieder. So habe ich gerade heute einen Bericht über ein afrikanisches Aupair-Mädchen im Radio gehört, was neben den Tätigkeiten, was es im Haushalt der Familie zu tun hatte auch Dinge wie Pünktlichkeit und Ordentlichkeit bzw. Sauberkeit gelernt hat. Diesem Mädchen hat es in Deutschland nun so gut gefallen, dass es hier bleiben möchte und Medizin studieren möchte.
Ich finde dieses Beispiel hat wieder einmal deutlich gezeigt, dass es in anderen Ländern eben nicht immer selbstverständlich ist, dass alles seine Ordnung hat und dass auf diese auch ein gewisser Wert gelegt wird, sowohl privat als auch im beruflichen Leben.
Mandragora hat geschrieben:Naja, das ist aber auch Ansichtssache. Wenn ich mir so anschaue, was überall herumliegt: festgetretene Kaugummis und Zigarettenstummeln, wo man hinschaut, unwahrscheinlich viel Müll in Wäldern, in Büschen und überall, wo im Winter noch Schnee lag. Sonstiger grober Müll, der einfach überall herumliegt, wenn man mal die Äuglein aufsperrt und zwar fast in jeder Stadt und an jedem Ort.
Dazu kommen lauter verwahrloste Häuser - ja ganze Häuserreihen, schlecht besprayte Züge, Häuserfassaden, Mauern, etc. - verwahrloste, meist kleinere Bahnhöfe, mit Abwasser verseuchte Gewässer, überall Leute, die ihren Müll an Ort und Stelle fallen lassen und manche, die sogar noch auf die Straße spucken wie im Mittelalter. Die Liste ist unendlich lang, also ich denke nicht, dass wir stolz auf unsere Sauberkeit sein können. Ganz und gar nicht. Sicher ist es nicht dasselbe Ausmaß wie in irgendwelchen Slums, aber für ein so reiches Land ist es bei uns doch ganz schön dreckig.
Hier solte man aber auch nicht den Vergleich scheuen. Ich war erst vor 2 Wochen in New York. Die Innenstadt (also Manhattan) war da schon extrem sauber, wenn man davon absieht, dass die alle Nachts einfach ihren Müll auf die Straße stellen, damit er abgeholt wird . Allerdings glaube ich eher, dass es daran liegt, dass es dort für vieles einfach recht üppige Strafen gibt und deswegen niemand einfach so mal Müll auf die Straße schmeißt oder das Geschäft seines Hundes nicht wegmacht. Bei uns ist es dagegen eher eine Mentalitätsfrage, dass viele dazu neigen, von sich aus für Ordnung zu sorgen.
Zudem muss ich sagen, als ich auch mal aus Manhattan rausgefahren bin (egal ob nun nach Queens, Brooklyn oder in die Bronx), dass ich dort in sehr vielen Gegenden nicht hätte wohnen wollen, weil die bewohnten Häsuer einfach schon oft billig und schäbig aussehen. Nicht unbedingt dreckig, aber einfach schon heruntergekommen. Und als wir am Strand auf Coney Island waren, ließen dort viele Einheimische einfach ihren Müll liegen. Der Strand war da keinesfalls ordentlicher als unsere hier, eher das Gegenteil.
Und ich denke an viele Orten wird es ähnlich aussehen. Zumal ich jetzt auch nicht von mir sagen kann, dass ich in meiner Stadt an jeder Ecke Müll rumliegen sehe. Klar könnte vieles ordentlicher sein, aber dann sollte man auch daran denken, mit welchen Mitteln es andere, scheinbar ordentlichere Städte oder Länder durchsetzen. Mit sehr viel Handarbeit und hohen Strafen - und kommen damit oft auch nur auf unseren Standard.
Und dann werden für viele sicher auch "deutsche" Tugenden wie Disziplin und Pünkltichkeit zählen. Auch wenn nachwachsende Generation diese nicht immer perfekt beherrschen ist dies im Vergleich zu vielen Ländern schon noch ein deutlicher Unterschied.
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