Kurs-Gewinn-Verhältnis - nicht nur darauf verlassen

vom 30.05.2009, 12:59 Uhr

Wenn man sich Aktien kaufen will, dann zieht man oft das Kurs-Gewinn-Verhältnis, kurz KGV zu Rate. Doch dieses KGV führt oft in die irre, denn das KGV ist einfach viel zu leicht zu beeinflussen. Das Kurs-Gewinn-Verhältnis errechnet den anteiligen Gewinn, den ein Unternehmen je Aktie erwirtschafte hat.

Ein einfaches Konzept, was Gewinn ist und was nicht, gibt es hierbei leider nicht, es gibt viele Unternehmen die daher diese Zahlen schönen und die negativen Einflüsse werden dann in dieser Rechnung einfach nicht mit einbezogen, dann kommt man als Ergebnis oft auf die besten Verhältnisse.

Wichtig ist hierbei, dass potentielle Investoren auch auf die Wertveränderungen des Eigenkapitales, die Verschuldungen und den Cash-Flow Rücksicht nehmen. Prominentes Beispiel, die DAX-Werte sind aktuell mit dem 13-Fachen ihrer zukünftigen erwarteten Jahresgewinne bewertet. Im historischen Vergleich liegen diese Werte dann noch ziemlich günstig. Leider sind die Aktien gar nicht mal so günstig wie es aussieht, denn Analysten unterstellen eine Zuwachs im Vergleich zum Vorjahr um rund 80 Prozent. Wenn man diese Werte nun am freien Cash-Flow misst, dann kosten diese Werte im Schnitt das 5,7-Fache der freien Mittelzuflüsse und sind daher schon nicht mehr so günstig wie es auf den ersten Blick aussieht.

Besser bewerten kann man Aktien mit dem Cash-Flow, denn dieser ist von Änderungen der Bilanzierungsregeln nicht betroffen. Der Cash-Flow zeigt den theoretischen Entschuldungsgrad eines Unternehmens an. Daher kann man mit dem Cash-Flow auch relativ gut feststellen, was man als Dividende erwarten kann.

Daher, verlasst Euch nicht nur auf das Kurs-Gewinn-Verhältnis, schaut Euch sämtliche Daten des Unternehmens an, bevor ihr in ein solches einsteigt!

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» Julian » Beiträge: 3431 » Talkpoints: 5,77 » Auszeichnung für 3000 Beiträge



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