Arztserien steigern Ängste bei Patienten

vom 29.05.2009, 10:09 Uhr

Hallo zusammen!

Die Universitätsklinik Salzburg hat bei einer Patientenbefragung herausgefunden, dass Fans von Serien wie Dr. House größere Ängste vor kleinen Eingriffen hatten. Die Meisten waren lange oder sogar noch nie in einem Krankenhaus gewesen. Die Zuschauer von solchen Arztserien, wussten am wenigstens über die bevorstehenden Eingriffe und schätzen die Risiken viel höher ein. Da Menschen, die solche Serien viel schauen, diese auf die Realität übertragen.

ich muss sagen, dass ich das sehr erschreckend finde. Ein normaler Mensch weiß doch, dass in solchen Serien meistens übertrieben wird und alles dramatischer und schlimmer dargestellt wird. Auch, wenn man noch nie oder lange nicht mehr in einem Krankenhaus war, müsste man doch Realität und Fernsehserien trennen können. Mir wurde als Kind schon erklärt, dass solche Serien immer übertrieben gemacht werden und die Realität ganz anders aussieht.

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» Nelchen » Beiträge: 32238 » Talkpoints: -0,25 » Auszeichnung für 32000 Beiträge



Naja, aber realistisch ist ja auch nicht, dass es in einem Krankenhaus nie zu Todesfällen kommt und kaum Blut fließt, oder? Ich zumindest war selbst schon häufig im Krankenhaus und hatte da bisher nie den Eindruck, dass es ein besonders schöner Ort ist, vor dem man keine Angst haben sollte, im Gegenteil. Ich fand, da war man immer sehr direkt und nah mit dem Tod und Schmerz verbunden.

Prinzipiell schaue ich echt keine Arztserien, kenne aber zumindest Ausschnitte von Dr. House, aber das ist natürlich gnadenlos surreal. Da haben die Menschen ja auch meistens irgendwelche übernatürlichen Fähigkeiten oder in ihnen wohnt der Teufel oder sonstwas. Aber Serien wie Emergency Room oder Scrubs finde ich nun nicht soo weit entfernt von der Realität.

» Sippschaft » Beiträge: 7575 » Talkpoints: 1,14 » Auszeichnung für 7000 Beiträge


Was meinst Du denn bitte mit normalen Menschen? Sicher sollte man zwischen Realität und Fiktion unterscheiden. Dass solche Serien zur Fiktion gehören und nicht in allen Fällen realistisch sind ist zwar richtig. Aber ich denke um das unterscheiden zu können, sollte man die andere Seite (in diesem Fall die Realität) kennen.

Denn, auch wenn man weiß, dass in solchen Serien nicht alles realistisch dargestellt ist. Woher will man wissen, was der Realität entspricht und was völlig unrealistisch ist? Würde man das im Vorfeld schon mal kennen, bestenfalls sogar erlebt haben, dann wären sicher auch die Ängste geringer.

Und selbst wenn man zwischen Realität und Fiktion unterscheiden kann ist der Aufenthalt in einem Krankenhaus für die meisten Menschen ja doch eher eine Ausnahmesituation als Routine. Und da denkt und handelt man dann schon mal recht irrational.

» JotJot » Beiträge: 14058 » Talkpoints: 8,38 » Auszeichnung für 14000 Beiträge



Ich denke das hat bei den meisten Menschen absolut gar nichts damit zu tun, dass sie Realität und Fiktion nicht unterscheiden können. Und ich denke auch, dass die Schlussfolgerung, dass etwas aus der Serie auf die Realität übertragen wird so nicht richtig ist.

Durch diese Serien ist der Zuschauer sich sicher eher bewusst, dass die Möglichkeit von Komplikationen besteht. Genauso wie man sich nach dem Anschauen einer Dokumentation über Flugzeugunglücke wahrscheinlich auch eher der Tatsache bewusst ist, dass das Flugzeug in dem man gerade sitzt abstürzen könnte. Ob diese Ängst nun aber irrational oder gar "nicht normal" sind sei mal dahingestellt.

Und dann muss man natürlich auch wissen, wie solche Tests aufgebaut sind. Wenn man Fragen wie "wie viel Angst haben sie vor ..." mit einer Skala von 1 bis 10 beantworten muss spielt das Unterbewusstsein eine große Rolle bei der Entscheidung, denn man denkt ja im Alltag nicht in Skalen von 1 bis 10. Aber so sind nun mal viele dieser Tests aufgebaut, weil man sie so am besten auswerten kann, also da wird nicht gefragt "beschreiben sie bitte detailliert die Komplikationen die ihrer Meinung nach auftreten könnten", da würde man nämlich mit Sicherheit ein anderes Ergebnis bekommen, weil der Befragte nicht emotional entscheiden muss sondern die Antwort durchdenken muss.

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» Cloudy24 » Beiträge: 27476 » Talkpoints: 0,60 » Auszeichnung für 27000 Beiträge



Hallo!

Ich denke auch mal, dass es auf die Arztserie ankommt. Wenn ich ins Krankenhaus muss und mir kommt ein Arzt entgegen, der wie Dr. House aussieht und der mich an Dr, House erinnert, dann habe ich bestimmt auch furchtbare Angst. Denn dieser Arzt ist das schlimmste, was einem Patienten im Krankenhaus passieren kann.

Ich weiß noch , als die Zeit war, als "Schwarzwaldklinik" und "Hallo Onkel Doc" lief. Da wurde immer gesagt, dass diese Serien , eben weil sie unrealistisch waren und immer Friede, Freude, Eierkuchen in den Kliniken war, den Patienten die Angst genommen hat.

Meine Kinder haben sich zum Beispiel damals immer "Hallo Onkel Doc" angeschaut. sie haben dadurch keine Ängste entwickelt. Im Gegenteil, als meine Tochter mal ins Krankenhaus musste, weil sie einen Unfall hatte und wir in der Ambulanz warteten, kam ein Arzt rein. Meine Tochter schaut eihn an und meinte "Hallo Onkel Doc". Sie hatte, obwohl sie wirklich Schmerzen hatte alle Ängste verloren.

Sicher können manche Arztserien oder Krankenhausserien Ängste schüren. Aber einige können sicher auch Ängste nehmen und wenn man für diese Befragung nur Patienten genommen hat, die "Dr. House" gesehen haben, dann kann ich mir vorstellen, dass sie denken, im Krankenhaus herrschen solche Sitten und man bekommt Krankheiten, wo noch kein Mensch was von gehört hat, ausser Dr, House und der ist ja nicht da.

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» Diamante » Beiträge: 41749 » Talkpoints: -4,74 » Auszeichnung für 41000 Beiträge


Dr. House habe ich noch nie gesehen, bzw. nicht ganz.. Ab und zu schaue ich mir Emergeny Room an, und ich finde nicht, das ich dadurch mehr Anst vor Krankenhäusern habe.

Falls es einmal sein sollte, das ich ins Krankenhaus muss, da habe ich schon so ganz normal Angst, da beeinflußt mich so eine Serie überhaupt nicht. Wenn es sehr schnell gehen muss, denke ich sicher nicht an eine Arztserie. Auch wenn es mir sehr schlecht geht, denke ich nicht an eine Serie, da schaue ich schon das ich sehr schnell zum Arzt bzw. ins Krankenhaus komme, wo man mir etwas gegen die Schmerzen gibt.

Sicher wird in einigen Serien schon etwas übertrieben, aber Operationen oder andere Eingriffe sind einfach nicht angenehm, und schon gar nicht blutfrei, auch weiß jeder Mensch, das Komplikationen auftreten können, auch bei kleineren Eingriffen.

» Redangel » Beiträge: 1289 » Talkpoints: 2,82 » Auszeichnung für 1000 Beiträge


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