Endlich unter 100kg!
Hallo zusammen,
nachdem ich in irgend einem Thread erwähnt habe, dass ich einiges abgenommen habe, wurde ich per privater Nachricht gebeten doch einmal etwas dazu zu schreiben. Dass möchte ich doch gerne machen. Ich werde das ein wenig auf mehrere Beiträge aufgliedern, um die Übersichtlichkeit zu bewahren und auch nicht alles auf einmal schreiben zu müssen.
Zuerst einmal die Vorgeschichte. Im letzten Jahr habe ich noch geraucht und hatte viel Stress. Eines Abends bekam ich einen gewissen Druck auf der Brust, das Atmen fiel mir schwer und ich dachte "Scheisse", habe dann erstmal einen Rettungswagen gerufen, weil ich alleine Wohne und im Falle eines Umkippens keiner da gewesen wäre, der sich dem Notfall hätte annehmen können.
Als der Rettungswagen dann da war, ging es mir schon wieder etwas besser, aber sicherheitshalber bin ich dann doch noch mit ins Krankenhaus, um sicher zu stellen, dass ich keine Herzattacke hatte. Wenn man so zwei bis drei Stunden im Krankenhaus liegt und auf die Ergebnisse der Blutuntersuchung wartet, hat man schon ein wenig Zeit nachzudenken. Ich hatte Glück, weder die Blutwerte noch das EKG hatten irgendwelche ungewöhnlichen Signale gegeben. War wohl einfach zu viel Stress. Nachts um drei Uhr bin ich dann mit dem Taxi nach Hause gefahren und war erstmal geschafft. Das ganze war im Oktober.
Im Dezember hatte ich dann eine Bronchitis und mit deren Hilfe konnte ich dann endlich das Rauchen drangeben. Es macht halt keinen Spass, wenn man nach jedem Zug Halsschmerzen hat und dann noch mehr Schmerzen in der Lunge als eh schon.
Bereits im Oktober hatte ich dann aber schon angefangen meine Ernährung umzustellen, dazu aber später mehr. Im Februar war ich dann beim Doktor, da ich immer mal wieder ein komisches Ziehen in der Brust auf Höhe des Herzens verspürte. Das Ergebnis war Todesangst. Ich dachte tatsächlich, ich könnte jeden Moment Tot umfallen. Beim Arzt gab es dann eine weitere Blutuntersuchung und ein Belastungs-EKG mit dem Ergebnis, dass mit dem Herz alles in Ordnung ist. Ihr werdet kaum glauben, wie viel besser es mir danach ging.
Allerdings diagnostizierte der Doktor auch einen Bluthochdruck (Hypertonie), in einer sehr frühen Phase, aber behandlungsbedürftig. Ein paar Untersuchungen später (spezielle Blutwerte um weitere Risikofaktoren zu identifizieren und ein paar Ultraschalluntersuchungen bestimmter Organe) stand dann fest, dass ich eben gesund bin, vom Blutdruck abgesehen. Daher habe ich da Pillen für bekommen, die die Spitzen des Blutdrucks abfangen (ACE Hemmer).
So eine essenzielle Hypertonie hat verschiedene mögliche Ursachen, Rauchen, Übergewicht, ungesunde Ernährung. Das war dann also der nächste Ansporn, um noch etwas mehr auf die Ernährung zu achten und auch mehr Sport zu treiben.
Gegen die Hypertonie konnte ich also jetzt akut nicht weiter viel machen, ausser eben die Pillen zu schlucken, jeden Morgen eine. Da ich mit dem Rauchen ja schon aufgehört hatte und auch übermässig Koffein und Fett aus der Ernährung gestrichen habe, ist es nun eine Frage der Bewegung und der Fitness, um da wieder herunter zu kommen.
Mittlerweile hatte ich auch schon begonnen, mich öfters mal wieder auf das Fahrrad zu setzen und auch im Hotel hin und wieder für ein halbes Stündchen in den Fitnessraum zu gehen.
So purzelten dann auch nach und die ersten zehn bis fünfzehn Kilo, eher es dann etwas langsamer wurde mit der Gewichtsabnahme. Inzwischen habe ich 30 Kilogramm runter und bin endlich unter 100 Kilogramm, so leicht war ich bestimmt seit 10 Jahren nicht mehr. Es ist ein grossartiges Gefühl.
Zu der Umstellung der Ernährung, eigentlich habe ich ja gar nicht so viel gegessen, dachte ich zumindest immer. Ich bin sicher, dass es vielen Anderen auch so geht. Tatsächlich habe ich zwei mal am Tag eine richtige volle Mahlzeit gefuttert, Mittags in der Kantine ein normales Gericht und dann Abends des öfteren mal eine Pizza bestellt und dazu noch lecker panierte Hähnchenstreifen. Manchmal auch noch ein kleines Wrap dazu, oder auch gefüllte Pizzabrötchen.
Ich bin dann dazu übergegangen, in der Kantine öfters einen Salatteller zu Mittag zu essen, und zwar nicht mit einem halben Liter Dressing und 15 Frikadellchen dazu, sondern mit ein wenig Essig und Öl und eben nur drei oder vier Frikadellchen. Dafür immer schön Gemüse im Mix dabei. Der Anfang ist nicht so ganz einfach, aber es geht schnell, dass man sich daran gewöhnt und sogar Geschmack daran findet. Man muss diesen Übergang nicht als harten Schnitt machen, sondern kann auch nach und nach erst zweimal die Woche einen Salatteller nehmen, dann dreimal und irgendwann nur noch dann auf die normalen Speisen zurückgreifen, wenn es wirklich etwas richtig gutes gibt.
Zum Frühstück habe ich mir früher gerne immer ein oder zwei Mettbrötchen in der Cafeteria geholt. Mittlerweile nehme ich einen Apfel und eine Möhre oder auch mal zwei Bananen mit ins Büro. Auch da langsame Umstellung kein harter Schnitt, denn ein harter Schnitt erhöht das Risiko eines Rückfalles.
Also kurz zusammengefasst. Bewusstes Verzichten auf Süsskram (als Übergang habe ich Knäckebrot zum TV glotzen geknabbert), bewusster Verzicht auf all zu fettige Speisen (Pommes nur noch dann, wenn ich wirklich Lust auf Pommes habe und nicht Pommes auf den Teller packen, nur weil es Pommes gibt). Aber ich habe mir auch bewusst einmal den ein oder anderen Döner oder eben auch Pommes gegönnt. Ich will ja nicht asketisch leben. Weitere Details zur Ernährung folgen später, für den Start reicht das so erst einmal.
Jetzt einmal etwas mehr auf den Sport eingegangen. Gewichtsabnahme und Bewegungszunahme passen super zusammen, mit jedem reduzierten Kilogramm fällt die Bewegung leichter, mit jeder Bewegung gehen ein paar mehr Gramm runter.
Aber auch hier ist eine langsame Umstellung wichtig, man kann nicht von heute mit Null Sport am Tag umstellen auf zwei Stunden Training. Deswegen erst einmal schön am Wochenende ein halbes Stündchen auf das Rad gesetzt und gemütlich herumgetrödelt. Da wird man schnell ausser Atem kommen, aber nach dem zweiten oder dritten mal, wird man schon merken, dass die Steigungen nicht mehr so schlimm sind und man einfach viel länger durchhält.
Parallel dazu habe ich dann, da ich viel auf Dienstreise bin, im Fitnessraum vom Hotel versucht jeden Tag wenigstens 30 Minuten auf dem Fitnessradel zu strampeln. Das war erst sehr anstrengend, aber wurde von Woche zu Woche einfacher. Machte dann erstmal so drei Trainingseinheiten pro Woche plus Radeln am Wochenende. Damit war ich dann auf etwa zwei einhalb Stunden Sport pro Woche.
Für den Anfang reicht das auch aus, man soll nicht gleich übertreiben. Geduld ist sehr wichtig. Wer schnell abnehmen will, nimmt immer ungesund ab.
Nach einer Weile konnte ich dann auch die täglichen Einheiten im Fitnessraum auf 45 Minuten steigern, ohne total im Eimer zu sein, sondern mich hinterher gut zu fühlen, weil ich etwas geschafft habe. Das ist gut für das Körpergefühl und für das Selbstbewusstsein: "Ich kann es schaffen!". Drei bis drei einhalb Stunden Sport pro Woche waren nun drin.
Mittlerweile war ich auch so weit, dass ich wirklich nur noch einmal die Woche beim Essen richtig zulange, man muss sich eben auch mal etwas gönnen und das ist auch in Ordnung, wenn man eben sonst darauf achtet sich nicht zu viele nutzlose Kalorien reinzubaggern.
Nach nun gut 20 bis 25 abgenommen Kilogramm kam erst einmal ein Stillstand. Das kommt vor, da muss man mit dem Frust klarkommen und nicht aus Frust doch wieder alles in sich hinein schaufeln. Inzwischen dürfte der Sport auch ohne akute Gewichtsreduktion Spass machen. Eine Radtour von 20 Kilometern dürfte mittlerweile zwar anstrengend aber kein Ding der Unmöglichkeit mehr sein. Das ist dann auch eine schöne Beschäftigung für einen Sonntag Nachmittag.
Die letzten fünf Kilogramm, um auf den aktuellen Stand zu kommen, habe ich mit einer etwas strikteren Beachtung der Ernährung und einer Anmeldung im Fitnessstudio geschafft. Zum Frühstück gibt es nun an mindestens fünf Tagen pro Woche Obst und Gemüse, in der Kantine zu jedem Mittag einen Salat und Abends an etwa fünf Tagen auch Salat, oder Obst und Gemüse.
Eine Pizza ist natürlich immer noch mal drin, aber im Regelfall nur einmal die Woche und dann eine mit weniger Fett (also keine Salamipizza, sondern eine mit viel Gemüse) und dazu dann einen Salat, anstatt der Pizzabrötchen oder Hähnchenstreifen.
Im Fitnessstudio mache ich so drei bis vier mal die Woche ein leichtes Krafttraining (wegen dem Bluthochdruck nicht übertreiben!) und ein schönes Stündchen Ausdauertraining im Anschluss (bei so einem Basistraining kann man das ohne Probleme an einem Tag machen). Somit komme ich jetzt auf gut sieben Stunden Sport pro Woche und das ist nicht anstrengend, sondern tut mir verdammt gut.
Die ganze Umstellung hat sich nun über mittlerweile ein halbes Jahr hingezogen und ich habe deutliche Erfolge erzielt, auf die ich sehr stolz bin, 30kg runter, Shirts statt knapp in XXXL sitzen XXL jetzt schon locker, XL ist je nach Schnitt kein Problem mehr zu tragen (meine Sportfunktionsshirt in XL und L passen auch schon, wobei L noch etwas spannt), mein Blutdruck ist merklich gesunken, wenn es so weiter geht, kann ich dieses Jahr noch die Pillen absetzen, mein Ruhepuls ist von knapp über 60 auf um die 45 Schläge pro Minute gesunken und ich habe wieder Spass daran, mich zu bewegen. Ausserdem macht es wieder Spass Klamotten zu kaufen, denn ich muss nicht mehr extra in den Laden für die dicken Kinder, sondern kann fast überall schöne Sachen finden.
Die erste grosse Grenze (100 Kilogramm) ist unterschritten und nun ziele ich auf die 95 Kilogramm ab, die ich dieses Jahr noch schaffen sollte, ich hoffe auch noch auf 90 Kilogramm herunter zu kommen, aber will mir nicht zu viel vornehmen, um dann nicht enttäuscht zu sein.
Nun werde ich mich erst einmal auf machen und mein neues Fahrrad abholen, auf das ich schon ganz sehnsüchtig warte ihr seid herzlich eingeladen mich mit Fragen zu bombardieren.
Hallo,
wow zunächst Hut ab für den Willen und die Konsequenz so seine Gewohnheiten umzustellen und vielen Dank für den Bericht.
Sicherlich wurdest du auch durch die Diagnose motiviert etwas für die Gesundheit zutun, aber wie hast du es geschafft, das so durchweg durchzuziehen? Gab es außer gegen Ende schon Momente an denen du fast in alte Muster gefallen wärst?
Ich hoffe, du nimmst noch mehr ab und erreichst bald dein Wunschgewicht, denn Übergewicht hast du ja nach wie vor. Außer du bist 2,10 Meter groß
Was ich nicht so ganz nachvollziehen kann ist deine merkwürdige Ernährung. Denn du schreibst, du isst einmal die Woche eine Pizza. Aber das ist doch total viel und wirklich nicht gerade gesund, egal, ob da jetzt Diät drauf steht oder du Spinatpizza statt Salami isst oder so, weil es eigentlich um den Käse und den Teig geht. Also eine Pizza die Woche finde ich nicht so klasse, wenn du im Gegenzug dazu angeblich 5 Tage die Woche nur Obst und Gemüse isst, dann läuft da irgendwas falsch. Richtig ausgewogen erscheint mir das überhaupt nicht, weil es wirkt als würdest du es nicht aus Überzegung machen, sondern das Obst das und Gemüse eher nur widerwillig essen, damit du dir dann einem anderen Tag dann etwas 'gönnen' kannst. Das finde ich die falsche Rangehensweise. Ich selbst esse sehr viel Obst und Gemüse, aber ich esse es, weil ich es lecker finde und essen möchte. Das finde ich eben bei einer Diät immer sehr wichtig - Dass man das alles möchte und es einem schmeckt.
Ich habe selbst schonmal knappe 20 Kilo abgenommen und weiss, dass man die Essgewohnheit verinnerlichen muss und man muss sich damit abfinden, dass das restliche Leben so ablaufen wird, man muss kapieren, dass man nicht einmal abnimmt und einmal 'leidet' und sich danach dann endlich wieder etwas 'gönnt', sonst läufts du echt Gefahr, dass du bald alles wieder drauf hast, schneller als du gucken kannst. Iss das, worauf du Lust hast und belohne dich nicht ständig dafür, dass du irgendetwas ausgehalten hast in Form von Obst und Gemüse. Möchte ich dir nur als Ratschlag mitgeben. Ich halte mein Gewicht seit über 7 Jahren.
Alles Gute weiterhin
An SariKari: Also durch die langsame Umstellung über mehrere Wochen und Monate hinweg, ist das ja kein krasser Einschnitt gewesen, sondern halt ein nach und nach. Man verzichtet zwar auf die eine Sache, aber gewinnt dafür auch eine andere dazu.
An Sippschaft: Ich glaube du hast mich missverstanden. Ich mag das Obst und Gemüse gerne, sonst könnte ich das nicht durchstehen. Ich habe nicht einen Pizzatag, so dass ich immer sage "So jetzt ist Sonntag, ich esse eine Pizza" sondern Pizza war mehr so als Metapher gedacht. Mal gehe ich mit den Kollegen zum Vietnamesen, mal mit den Eltern Sauerbraten essen, mal gibt es wirklich eine Pizza. Jedoch das eben so im Schnitt höchsten einmal die Woche.
Was nicht heisst, dass es nicht mal in einer Woche zwei "Ausnahmegerichte" gibt, dafür gibt es dann halt in einer anderen Woche keines - auch achte ich dann dabei ein wenig auf die Zusammensetzung, beispielsweise beim Steakhouse ersetze ich die Ofenkartoffeln mit Sourcreme durch etwas frisches Gemüse, denn die Kartoffel und die Sourcreme haben zusammen das doppelte an Kalorien, wie das Fleisch. Wie gesagt, es geht nicht darum in Askese zu leben, sondern den Körper gut zu versorgen und dabei den Kalorieninput im Rahmen zu halten.
Ich mache mir auch mal eine Portion Nudeln oder ein Schüsselchen Haferflocken, wenn mir danach ist und "Salat" heisst nicht, dass ich nur 100 Gramm grüne Salatblätter mampfe, sondern da ist dann auch schön Mais, Karotte, Tomate und auch ein paar gebratene Puten- oder Hähnchenstreifen mit bei. Nur ist eben dann Fleisch nicht der Hauptteil der Mahlzeit, da kommen dann etwa 125 Gramm Putenfleisch auf 250 Gramm Salat. Und so ein Salat schmeckt mir dann auch richtig gut und stellt nicht nur meinen Hunger sondern auch meinen Appetit zufrieden.
Du hast aber recht, ein paar "Kilochen" sollen noch runter, laut BMI wäre mein Idealgewicht bei 75 Kilogramm, was aber illusorisch ist, das würde mir auch gar nicht stehen und als Ziel wäre es auch nur frustrierend. Das erste Ziel war unter 100 Kilogramm, dort bin ich angelangt, bis Jahresende will ich auf 95 Kilogramm runter, 90 wären wünschenswert, möchte aber halt bei der Zieldefinition lieber kleine Brötchen backen. Für nächstes Jahr peile ich dann mal die 85 - 80 Kilogramm an, ist dann gut im Normalgewicht, auch wenn es dem "Idealgewicht" laut dem BMI nicht entspricht, aber der ist ja auch nicht das Maß aller Dinge.
Mal zwischendurch ein Update, ich bin jetzt bei etwa 93 Kilogramm angelangt, also das kleine Ziel für dieses Jahr bereits gut erreicht. Jetzt hänge ich mal wieder ein wenig fest, merke aber trotzdem, dass der Bauchumfang immer noch schmilzt (mittlerweile fast 25cm runter), sprich ich baue wohl Muskeln auf, wodurch das Gewicht etwas stabiler bleibt - Muskeln sind ja auch schwerer als Fett.
Die letzten Tage hatte ich aber auch zwei oder drei mal kleine Fressattacken, was aber nur in begrenztem Maße wild war, hab halt nur etwas mehr und nicht irre viel gefuttert. Eventuell bin ich auch nur einfach unterversorgt mit irgendwas, wobei ich ja doch versuche ausgewogen zu essen, daher verspeise ich jetzt erst einmal vermehrt Obst und Gemüse, da ich das in der letzten Zeit etwas vernachlässigt habe.
Weiter schön Sport und so geht es weiter
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