Oma daran hindern Anziehsachen zu kaufen!

Das Problem kenne ich persönlich jetzt aber überhaupt nicht. Meine Großmutter kann einem zwar durchaus schon einmal auf den Keks gehen, aber mit solchen Dingen lässt sie mich glücklicherweise eigentlich schon immer verschont und ich denke auch, dass es wohl auch besser so ist. Ich bekomme zwar täglich eine Tafel Schokolade zugesteckt, aber Klamotten kauft meine Großmutter niemals für mich ein und ich denke auch nicht, dass sie irgend wann auf den Gedanken kommen würde, Klamotten für mich einzukaufen. Das ist auch überhaupt nicht ihr Fachgebiet, wenn ich genauer darüber nachdenke und sie weiß auch selbst genau noch viel besser als ich, dass sie mir damit keinen Gefallen tun würde.

Aber meine Großmutter lebt eben auch nicht gerade auf Mallorca oder sonstwo, wo man viel Geld hätte, sondern die Rentenkasse ist natürlich auch nicht immer gerade sonderlich gefüllt. Deswegen reicht es mir persönlich auch immer, wenn meine Großmutter mir einfach jedes Mal, wenn ich bei ihr wirklich von selbst vorbeikomme, was so ungefähr einmal in der Woche vorkommt, einfach mal zwei Eurochen gibt, und die soll ich dann eigentlich dafür ausgeben, dass ich mir ein Eis kaufe, aber meistens spare ich das Geld dann doch immer wieder, weil ich einfach ein Sparbrötchen bin. Mit den Klamotten würde ich das genauso machen, die würde ich dann eben erneut versuchen, wieder an den Mann zu bringen und wenigstens noch ein kleines Geschäft mit den Klamotten zu machen. Meine Großmutter muss ja auch nicht unbedingt etwas davon wissen oder Wind bekommen von der ganzen Sache, das ist ja nicht zwingend erforderlich.

Ein ähnliches Problem hat ein Freund von mir auch. Er kommt aus Polen und seine Oma kommt ca 2 - 3-mal im Jahr zu Besuch. Anfangs hat sie auch immer irgendwelches Spielzeug oder komische Klamotten oder Süßigkeiten mitgebracht. Die Süßigkeiten schmecken seinen Kindern meistens nicht, die Klamotten sind hässlich, passen nicht oder überleben 2 Stunden spielen oft nicht. Das Spielzeug was sie Osten dabei hatte war dermaßen schlecht von der Qualität, dass mein Kumpel es seinen Kindern nicht mal gegeben hat.

Er hatte somit das Problem das er seiner Oma, die er wirklich sehr liebt, nicht sagen wollte das es nur Schrott ist was sie da mit bringt. Er hat dann bei sich im Kindergarten die anderen Eltern gefragt was man tun könnte und die haben ihn auf eine Idee gebracht. Er hat seine Oma jetzt gebeten nichts mehr mit zu bringen sondern hier mit dem kleinen einkaufen zu gehen. Sein kleiner freut sich richtig, dass sie jetzt mit ihm einkaufen geht und was Zeit verbringt. Es fällt ihr zwar schwer hier viel rumzulaufen aber dem kleinen zu liebe tut sie es und beide sind glücklich mit der Lösung bis jetzt.

Auch ich hatte ein solches Problem nicht, jedenfalls wäre mir neu, dass irgendwelche meiner Kinderklamotten von meiner Oma oder meinem Opa geschickt worden wären. Hingegen erinnere ich mich, dass meine Mutter immer ihren schlimmen Geschmack an mir auslassen musste, aber immerhin haben ihr dadurch meine Kleidungsstücke gefallen.

Dass Du Dich mit Deiner Oma dann doch noch so schnell und ohne Streiterei einigen konntest, freut mich sehr, und ich denke, dass man aus Deiner Geschichte mal wieder hervorragend entnehmen kann, dass es eben nicht immer notwendig ist, den Weg des geringsten Widerstands zu gehen, sondern einfach mal zu versuchen, jemanden von seinen festgefahrenen Verhaltensweisen abzubringen, vor allem, wenn sie einen denn stören.

Und wie Du siehst, hatte Deine Oma ihrerseits selbst ein kleines Problem, das sie Dir sogar noch ganz offen mitgeteilt hat, das ist doch wirklich hilfreich für Dich, wenn es in Zukunft wieder irgendwelche Verhandlungen mit ihr gibt. Auch denke ich, dass Deine Oma sich sicherlich darauf eingelassen hätte, ihren Enkelkindern ein Spielzeug oder ein Buch mitzubringen, oder vielleicht irgendein Zubehör für die Schule, wenn Deine Kinder bereits schulpflichtig sind.

Möglicherweise kannst Du an dieser Stelle ansetzen, sollte es erneut irgendwann den Fall geben, dass Du Deine Oma zu Besuch bei Dir wartest und Euer gemeinsamer Einkauf nicht ganz so friedlich verlaufen sein wie der Ausgang Deiner Geschichte hoffen lässt.

Ganz einfach: Der Oma nicht vorheucheln, dass ihre Geschenke ach so toll seien. Heuchelei finde ich ja allgemein recht grausam, aber hier ist deine Heuchelei (zum Beispiel ihre Geschenke vorzuführen) ja mit Schuld daran, dass sie damit nicht aufhört. Sage ihr doch klipp und klar, dass die Kleider dir nicht gefallen und du sie nicht anziehst und dass die Spielsachen Schrott sind und schnell kaputt gehen. Klar klingt das erst mal hart, aber wenn sie jahrelang Unmengen an Geld für diesen Schrott ausgibt, dann ist das auch blöd, oder? Zeige ihr gleichzeitig Alternativen auf (z.B. Second Hand Kleider oder Second Hand Markenspielzeug), was dann aber länger hält und auch gefällt.

Gerade bei dem kaputten Spielzeug würde ich der Oma auch gleich brühwarm erzählen, dass das Spielzeug leider schon kaputt gegangen ist (Und wenn es am selben Tag ist, aber die Oma muss das wissen! Sonst ändert sie doch ihre Verhalten nie!) und dann kannst du ihr gleich erzählen, welche Spielzeuge du so kaufst, von denen deine Kinder länger was haben (und Fisher Price kann man ja auch sehr gut Second Hand kaufen und das ist trotzdem noch gut). Aber wenn du das kaputte Spielzeug einfach unter den Tisch fallen lässt, dann lernt doch deine Oma nie daraus und wird für deine Kinder immer wieder Geld in Billigspielzeug investieren, das bald kaputt ist.

Die Idee, mit der Oma gemeinsam einkaufen zu gehen, die finde ich dagegen gut. Damit umgeht man sowohl das Problem, dass das Kleidungsstück nicht passt (und so könnte man das der Oma wirklich gut verkaufen) und man kann auch den Geschmack der Kinder einfließen lassen und die schlimmsten Fehlkäufe vermeiden. Und je nach Alter der Kind kann man eben auch gut und günstig im Second Hand Laden kaufen und bekommt dort hochwertige Kleidung und das noch recht günstig. Und wenn die Kinder wirklich genug Anziehsachen haben, kann man der Oma vor Ort einfach den Kleiderschrank zeigen und sie könnte stattdessen den Kindern etwas aufs Sparbuch packen.