Strahlung vom Handysendemast
Hallo!
Wie gefährlich sind eigentlich die Strahlen, die von einem Handysendemast ausgehen? Bei meinem Mann am Betrieb, wo er arbeitet ist direkt daneben ein Handysendemast. Muss man da mit erheblichen gesundheitlichen Schäden rechnen? Ist es gefährlich, wenn man sich 8-10 Stunden am Tag so nahe an einem Handysendemast aufhält? Er arbeitet auch schon mal draussen und hat auch in letzter Zeit oft Kopfschmerzen.
Mein Mann meint, dass es bestimmt nicht von diesem Handysendemast kommt. Aber ich mache mir doch schon Sorgen, dass es daran liegen könnte.
Soweit mir bekannt ist wurden viele Studien zzu dem Thema Schädlichkeit der Strahlenbelastung von Handymasten durchgeführt und keine davon kam zu dem eindeutigem Ergebnis das die Strahlung für den Menschen schädlich wäre.
Ein normaler Sendemast hat eine Leistung von 6 Watt, was bei der Streuung bedeuten würde das wenige Meter Abstand für die gesundheitliche Unbedenklichkeit bereits ausreichen würden, ein Handy strahlt jedenfalls stärker wenn du es dir ans Ohr hälst.
Das das für gesundheitlich bedenklich gehalten wurde liegt daran das starke elektromagnetischhe Felder eine genotoxische Wirkung haben. Die dürfte aber bei einem Mobilfunkmast kaum ins Gewicht fallen.
Meine Lieblingsaussage zu diesem Thema hier im Forum die eigentlich alles sagt :
Cekic - Handymast - Macht Strahlung krank? hat geschrieben:Telekom hat vor gewisser Zeit nahe einem Wohngebiet so einen Funkmasten aufgestellt. Prompt kamen dutzende Beschwerden wegen Schläfstörungen etc. Antwort der Telekom: "Wie schlimm muss es erst werden, wenn wir das Ding einschalten!"
denn so sieht es auch in der Praxis aus. Die Strahlenbelastung ist de facto so gering bzw. so gefährlich, da kann man auch Angst davor haben, dass sich die Abgase von vorbeifahrenden Autos irgendwie ins Hausinnere verirren könnten und man so schleichend vergiftet wird.
Von jedem Stromkabel, welches im Haus verläuft geht mehr Gefahr in dieser Hinsicht (Elektrosmog & Strahlenbelastung) aus als von einem Handymast solang man den nicht direkt im Zimmer aufstellt. Es ist wahrscheinlich, dass die Kopfschmerzen die dein Mann ab und zu hat von irgendeiner anderen Quelle ausgelöst werden - der Handymast ist da einer der letzten Faktoren. Außer er arbeitet nur wenige Meter davon entfernt (10 Meter und weniger).
Also der Vergleich mit einer Stromleitung hinkt, da hier ganz andere Mechanismen im Spiel sind. Die Frequenzen bei Handystrahlung sind deutlich höher und die Übertragungen erfolgen gepulst und werden noch moduliert. Ein Stromnetz hat einfach nur ganz stur 50 Hz. Das stimmt natürlich auch nicht ganz, in einem Stormnetz treten natürlich auch Oberwellen auf, aber vereinfacht gesagt passt das schon in etwa.
Ich halte aber einen Handymasten auch nicht für gefährlich. Die Strahlungsleistung verteilt sich ziemlich schnell über die Abstrahlfläche. Die Strahlung ist neben einem Handymasten natürlich schon recht hoch, aber durch ein paar Minuten telefonieren bekommt man sicherlich mehr und vor allem höherdosierte Strahlung ab.
Direkt unter einem Handymasten ist die Strahlungsleistung übrigens quasi null.
„Elektrosmog“ unterscheidet sich durch seine Frequenz, das heißt die Anzahl Schwingungen pro Sekunde, in verschiedene Strahlungsarten. Je nach Frequenz haben sie verschiedene Ausbreitungseigenschaften und unterschiedliche Wirkungen auf den Menschen. Das Frequenzspektrum der elektromagnetischen Strahlung wird grob in Statische Felder, niederfrequente und hochfrequente Strahlung, sowie Optische Strahlung unterteilt.
Handystrahlung wird der hochfrequenten Strahlung zugeordnet. Ihre Frequenzen bewegen sich zwischen 100 kHz und 300 GHz. Mit zunehmender Entfernung von einer Sendeeinrichtung (Mobilfunkantenne) verringert sich die Intensität der Strahlung. Im freien Raum sinkt die Intensität der Strahlung quadratisch mit der Entfernung, d.h. sie verringert sich auf ein Viertel, wenn sich der Abstand verdoppelt. Hochfrequente Felder können dünne Mauern sowie konventionelle Fenster und Dachziegel fast ungehindert durchdringen.
In Deutschland ist der Schutz der Bevölkerung vor „Elektrosmog“ durch frequenzabhängige Grenzwerte in der 26. Verordnung zum Bundes-Immisionsschutzgesetz (26. BimSchV) geregelt. Die Grenzwertempfehlungen basieren auf der Grundlage des aktuellen Forschungsstandes der WHO und der Umweltorganisation der Vereinten Nation (UNEP). Sie analysieren laufend die aktuellen, wissenschaftlichen Befunde. Derzeit nutzen die Mobilfunkbetreiber rund 1/100 der zugelassenen Grenzwerte aus und liegen damit weit unter ihren Möglichkeiten.
Wesentliche höhere Hochfrequente Strahlung verursachen Flugradarwellen, Fernseh- und Radiosender, Radiowecker, Mikrowellenöfen, Babyphone und W-LAN. Beispielsweise hat das E-Netz einen Frequenzbereich von 1.710 - 1.785 MHz im Gegensatz zu einem 100 km entlegenen Flughafenradar von 2.700 - 3.400 MHz bzw. der Funkdienst über Satelliten beträgt zwischen 7.300 und 8.400 MHz. Ich sorge mich mehr um die letztgenannten Strahlungsarten.
Im Gegensatz zu niederfrequenter Strahlung (Stromversorgung, Bahnoberleitungen oder Haushaltsgeräte) wird hochfrequente Strahlung als ungefährlicher eingeschätzt. In Experimenten mit niederfrequenter Strahlung konnten bei Menschen und Tieren Veränderungen im Verhalten, der Lernfähigkeit, des Hormonsystems oder des Zellstoffwechsels festgestellt werden. Weiterhin klagten 2 bis 6 Prozent der Testpersonen über Befindlichkeitsstörungen wie z. B. Kopfschmerzen, Konzentrationsstörungen sowie Beeinflussung der Leistungsfähigkeit. Für diese Elektrosensibilität gibt es allerdings keine wissenschaftlichen Belege. Die Forschung auf diesem Gebiet ist sehr schwierig, weil es sich im Wesentlichen um subjektive Beschwerden handelt, bei denen viele andere Faktoren eine Rolle spielen. Eventuell treten die Beschwerden deines Freundes auch aufgrund anderer Einflussfaktoren wie z. B. neue Möbel oder einem undichten Computergehäuse auf.
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