Onlinetätigkeit der Kinder überwachen?

vom 25.05.2009, 23:41 Uhr

Hallo!

Hier sind ja einige Eltern angemeldet, die mir bestimmt ein Meinungsbild geben könnten. Aber auch die Minderjährigen unter euch können gerne ihre Erfahrungen mitteilen.

Ab einem gewissen Alter wird man ja im Internet aktiv. Dazu gehört als erstes ein eigenes Mailkonto, aber auch die Anmeldung bei einigen Seiten, Ebay oder andere Auktionsplattformen, Foren wie Talkteria, Flirtseiten und Netzwerken, Chatseiten, Youtube, diverse Blogs, Myspace und so weiter.

Kontrolliert ihr diese Webtätigkeiten eurer Kinder? Wisst ihr, ob eure Kinder regelmässig über ihr Leben und damit auch die betreffende Familie bloggen oder ein Video hochladen? Ich habe mich in der Bloggerszene ein wenig umgeschaut, und wenn man sich da so einiges durchliesst, werden einige Leben der Minderjährigen doch sehr offen gelegt und Familieninterna freizügig veröffentlicht. Kennt ihr überhaupt die Nicknamen eurer Kinder und wisst ihr wo sie mit wem chatten? Beziehungsweise: Teilt ihr euren Eltern mit unter welchem Nick ihr unterweg seid, unter welcher Adresse euer Blog zu finden ist, was für Videos vom Wochenende ihr so verbreitet?

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» Feuerputz » Beiträge: 1415 » Talkpoints: 7,29 » Auszeichnung für 1000 Beiträge



Ich kann immer nur den Kopf schütteln wenn Eltern sagen, dass sie sämtliche Internetaktivitäten ihrer Kinder protokollieren bzw. zensieren wollen. Wie sollen die Kinder denn so jemals selbstständig mit dem Medium Internet umgehen können? Es ist sehr viel wichtiger vorher ein aufklärendes Gespräch mit den eigenen Kindern zu führen anstatt sie hinten rum zu überwachen. Wenn die Kinder sich dann bei Sachen unsicher sind können sie ja schließlich immer noch zu den Eltern kommen.

Kinder haben schließlich auch Privatssphäre die es zu schützen gilt. Was hättest du denn gesagt, wenn deine Eltern jedes Briefchen was du als Kind in der Schule geschrieben hast vorher geöffnet und gelesen hätten?

» botter » Beiträge: » Talkpoints: Gesperrt »

Zuletzt geändert von Midgaardslang am 26.05.2009, 07:46, insgesamt 1-mal geändert. Zeige Beitragsversionen

Hallo,

mein Sohn wird im Oktober 15 Jahre alt. Auch er ist mittlerweile recht viel im Internet unterwegs. Vorzugsweise bei Schlach und WKW.

Ich kenne seine Nicknamen und auch seine Passwörter. Das hat bei uns nichts mit überwachen und kontrollieren zu tun, sondern mit Vertrauen. Er kennt ebenso meine Nicknamen und Passwörter, kann also auch jederzeit meinen Emailverkehr etc. lesen. Wie oft kommt es vor, dass einer von uns unterwegs ist und mal eben anruft und sagt "Schau mal bitte grade nach meinen Emails". Und nein, wir sind nicht süchtig :lol: .

Ich habe meinem Sohn erklärt, als er anfing sich für das Medium Internet zu interessieren, dass dort - genau wie im Real Life - nicht nur nette Leute sind. Zudem leistet auch seine Schule hervorragende Aufklärungsarbeit, was dies betrifft und die Kinder lernen auch dort den vernünftigen Umgang mit dem Internet. Ausserdem fragt mich mein Sohn, wenn er sich irgendwo neu anmelden möchte, denn wie schnell haben die Kids etwas Wichtiges überlesen, sei es nun Kosten oder Altersbegrenzung oder was auch immer.

So geschehen bei meinem Neffen, der sich bereits mit sieben Jahren frei im Internet bewegen durfte und auch nicht über dessen Gefahren aufgeklärt wurde. Er hat munter an alle möglichen Leute private Daten wie seinen richtigen Namen, Adresse und Telefonnummer herausgegeben und lustig auf den Namen meiner Schwester bestellt, was ihm gerade einfiel.

Das zahlt sie heute, zwei Jahre später, noch ab. Gelernt hat sie daraus allerdings nichts, denn, für mich unverständlich, hat er dieses Jahr zur Kommunion einen Laptop mit Internetanschluss bekommen.

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» celticdragon » Beiträge: 111 » Talkpoints: 37,08 » Auszeichnung für 100 Beiträge



Hallöchen,

ein Thema mit vielen unterschiedlichen Meinungen. Mein Sohn ist zwar erst 6 Jahre alt, aber in ein paar Jahren wird er sicherlich auch das Interesse am Internet entdecken, obwohl er noch keinen eigenen Computer besitzt.

Jedenfalls werden wir es so handhaben, das bestimmte Seiten gesperrt werden, u.a. die Seiten, worauf Kinder nichts zu suchen haben (Sex-Seiten usw.). Auch werden wir ihn aufklären, das im Internet nicht alles Friede, Freude, Eierkuchen ist, wie viele Jugendliche denken. Ich wurde früher absolut nicht aufgeklärt, jedoch habe ich mir alles selbst angeeignet. Geschadet hat es mir nicht, im Gegenteil, ich habe im Bezug auf das Internet viel gelernt, u.a. auch nicht allzuviel von mir preis zu geben.

Ich werde auch ab und an ein Auge auf das Internet werfen, sobald mein Sohn Interesse am Internet zeigt, denn viele Seiten auf denen man sich anmeldet kosten Geld. Kinder und Jugendliche erkennen nicht immer sofort das alles Geld kostet und schwups ist die Anmeldung getätigt und Mama und Papa dürfen bezahlen. Gegenseitiges Vertrauen in der Familie ist im Bezug auf das Internet sehr wichtig, jedoch sollte man als Elternteil schon ab und an ein Auge drauf haben, was seine Kinder im Internet so treiben.

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» SybeX » Beiträge: 3896 » Talkpoints: 11,19 » Auszeichnung für 3000 Beiträge



So wie celticdragon es schreibt, das Vertrauen zählt. Werden meine Töchter mir oder ihrem Papa vertrauen und berichten was sie so im Netz machen, ist es eine ganz andere Situation. Ich bewundere diesen User dass so ein Vertrauen zwischen Kind und dem Elternteil besteht, und würde mir wünschen dass es auch so bei mir sein wird. Find ich klasse!

Desweiteren gibt es verschiedene Arten von Überwachung. Ich schrieb dass bestimmte Seiten gesperrt werden und die Internetzeit kontrolliert wird. Und dieses ist unter anderem die Kontrolle die ich haben muß.

Ihr stellt mich hier hin, als ob ich jeden Schritt meiner Tochter kontrollieren werde. Wo habe ich dieses denn erwähnt? Eine gewisse Kontrolle hat jedes Elternteil über sein Kind, und dieses kann hier keiner leugnen.

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» marizza » Beiträge: 199 » Talkpoints: -0,43 » Auszeichnung für 100 Beiträge


Ich stimme martinezok schon zu. Klar haben Kinder eine gewissen Privatssphäre aber ich denke auch das man nicht alle Seiten im Internet frei zugänglich machen sollte.

Kinder haben oft sehr viel Blödsinn im Kopf und da kann man auch noch so viel Aufklären. Bei meiner Schwester war es zum Beispiel so das sie mit 14 Jahren Nacktvideos im Internet bei chatten verschickt hat. Und sie war auch darüber aufgeklärt das es im Internet genau wie im realen Leben nicht nur nette Menschen gibt. Aber alles was verboten ist macht doch auch mehr Spaß.

Mein Kind ist jetzt noch zu klein um ins Internet zu gehen. Aber früher oder später wird er sicherlich das Internet nutzen. Bei mir wird auf jeden Fall darauf geachtet wie lange er daran sitzt. Weil ich das auch in vielen Familien mitbekomme, das die Kinder zu viel Zeit mit Internet, Spielkonsolen und Fernsehn verschwenden anstatt sich auch mal um wichtige Dinge im Leben zu kümmern, zum Beispiel mal für die Schule lernen. Und auch bei mir werden nicht alle Seiten im Internet frei zugänglich sein. Ich würde zum Beispiel Pornoseiten sperren lassen. Ich denke das wir Eltern die Kinder im realen Leben versuchen zu schützen und das sollte man auch im Internet versuchen.

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» lissy02 » Beiträge: 621 » Talkpoints: -0,03 » Auszeichnung für 500 Beiträge


@martinezoki, wie ich eben ja noch lesen konnte, sind deine Töchter ja noch recht klein. Also steht einem ausgewogenem Vertrauensverhältnis doch nichts im Wege.

Ich denke, ich habe das dadurch erreicht, dass ich immer rückhaltslos hinter meinem Sohn gestanden habe, egal was er für einen Mist gebaut hat. Und so ist es natürlich auch heute noch. Er weiss, dass er mir alles erzählen kann und ich versuche, ihn zu verstehen, auch wenn er vielleicht in meinen Augen etwas völlig Hirnrissiges getan hat. Ebenso wird bei uns nicht bestraft, sondern erklärt und darüber geredet.

Zudem kommt, dass ich lange Jahre mit meinem Sohn allein war und wir immer ein super Team waren und sind, auch wenn es schon mal geknallt hat. Und ich bin ja auch relativ jung Mutter geworden, mit 17 Jahren und wir daher schon immer ein eher gleichberechtigtes Verhältnis haben.

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» celticdragon » Beiträge: 111 » Talkpoints: 37,08 » Auszeichnung für 100 Beiträge



celtigdragon,

so wie du es schreibt sollte es wohl auch sein. Egal was das Kind gemacht hat, sollte man als Elternteil dahinter stehen. Ich wunder mich nicht dass du so ein tolles Verhältnis zu deinem Sohn hast.

Ob es auch am Alter liegt? Du bist dann heute ja noch relativ jung, dein Sohn vertraut dir und du weißt was dein Kind im Netzt macht. Ich kann von einem anderen Elternpaar erzählen, und bei denen ist es komplett anders. Das Kind mit 33 bekommen und es gibt gar kein Vertrauen. Die Tochter mach im Internet was sie will.

Ich habe meine Große mit 22 bekommen. Ich weiß was meine Eltern in der Erziehung falsch gemacht haben, dass ich nicht das übliche Vertrauen hatte und dieses muß natürlich verhindert werden.

Trotzdem: Vertrauen ist gut, Kontrolle ist besser! :lol:

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» marizza » Beiträge: 199 » Talkpoints: -0,43 » Auszeichnung für 100 Beiträge


Ich glaube schon, dass das relativ viel mit dem Alter zu tun hat. Ich seh nun mal manches lockerer als ältere Mütter.

Das heisst aber jetzt nicht, das mein Sohn tun und lassen kann, was er will. Auch bei uns gibt es Regeln und an die muss sich jeder halten. Und das gilt nicht nur für ihn, sondern auch für meinen Verlobten und mich. Nur so kann, finde ich, ein harmonisches Zusammenleben funktionieren.

Auch von zuhause bin ich einen vertrauensvollen, rücksichtvollen Umgang miteinander gewöhnt. Meine Eltern haben fünf Kinder und wir haben natürlich auch jede Menge Mist gebaut. Trotzdem haben sie uns nie im Stich gelassen, sondern uns immer unterstützt.

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» celticdragon » Beiträge: 111 » Talkpoints: 37,08 » Auszeichnung für 100 Beiträge


Das Thema "Jugendschutz im Internet" ist sehr umfangreich. Ich möchte kein Schema aufstellen, wie sich Eltern verhalten sollen. Vielmehr möchte ich Tipps und Denkanstöße geben.

Zunächst sollten sich Eltern gründlich Informieren. Wenn sich Kinder besser im Internet auskennen als ihre Eltern, dann werden die Eltern möglicherweise wenig ernst genommen. Die Gefahren des Internets sind sehr vielfältig und teilen sich grob gesehen in folgende Bereiche auf:
• nicht kindgerechte Inhalte, welche dem Kind psychisch oder seelisch schaden
• Kontakte zu fremden Personen, welche nicht vertrauenswürdig sind
• Gefahren im finanziellen Bereich (Abos, Betrüger, usw.)
• mangelnder Datenschutz bei unseriösen Webseiten
• Malware (Viren, Trojaner, Spyware, usw.)

Ausführliche Information findet man auf Jugendschutzseiten, welche man mit einer Suchmaschine rasch findet. Auch in Bücherreien oder beim Buchhändler dürfte man umfassendes Material finden. Kinder haben vor gut informierten Erwachsenen Respekt und nehmen diese mehr ernst.

Nun zu deinen Fragen:

Das Surfverhalten von Kindern kontrollieren?
Ich bin der Meinung, dass Kinder zunächst nur zusammen mit den Eltern online gehen sollten. Zusammen kann man über die schönen Seiten und die Gefahren des Internets reden.

Wenn die Kinder bzw. Jugendlichen älter und reifer werden, ist schrittweise ein selbstständiger und verantwortungsvoller Umgang mit dem Internet anzustreben.

An erster Stelle sollte das Vertrauen zwischen Kinder und Eltern stehen. Eltern sollen ihren Kinder vermitteln, dass sie über alles mit ihnen reden können. Um das zu erreichen sollte man freundlich, sachlich und fair mit den Kindern reden, auch wenn sie Fehler gemacht haben. Die Kinder lernen so, dass sie auch zu Eltern kommen, wenn sie einen "Mist" gebaut haben. Wenn Kinder und Eltern eine offene und ehrliche Beziehung zueinander haben, dann wissen die Eltern wie ihre Kinder denken und was sie tun. Dann kann man auch offen über das Surfverhalten sprechen.

Auf jeden Fall sollten Eltern immer den Überblick haben, was ihre Kinder im Internet machen. Aber eine Kontrolle sollte immer auf eine freundliche Art geschehen, so dass Kinder erkennen, das man ihnen nicht alles verbieten will, sondern dass man sie schützen will. Wenn es nicht gelingt, ein Vertrauen zwischen den Kind und den Eltern herstzustellen, werden die Kinder früher oder später immer mehr Heimlichkeiten vor ihren Eltern haben. Je älter die Kinder werden, desto mehr Möglichkeiten haben sie heimlich ins Internet zu gehen. Deshalb ist eine lieblose Kontrolle langfristig wirkungslos. Nur eine liebevolle Beziehung zwischen Eltern und Kind, kann das Surfverhalten langfristig positiv beeinflussen.

Es gibt natürlich auch viele technische Hilfsmittel, um das Surfverhalten von Kindern zu überwachen. Aber technische Hilfsmittel können ausführliche Gespräche und Vertrauen auf keinen Fall ersetzen.

Windows Vista hat einen Jugendschutz eingebaut (Wer kein Windows Vista hat kann sich entsprechende Programme auch für Windows XP besorgen). Hier gibt es unter anderem einen Filter, welcher jugendgefährdente Seiten blockt und eine Zeitbegrengung, mit welcher man exakt festlegen kann, wann und wie lange das Kind online sein darf. Der Sinn des Filters ist umstritten. Kein Filter kann alle schädlichen Seiten blocken. Außerdem, kann ein Filter den Kindern kein Verantwortungsbewußtsein beibringen. Aber auf jeden Fall schützt ein Filter vor tausenden von jugendgefährdeten Inhalten. EIne Zeitbegrenzung finde ich sinnvoll. Kinder sollen nicht zur jeder Uhrzeit und zu lange online sein. Übrigens ist es nicht unmöglich Schutzprogramme auszutricksen.

Fazit: Jugendschutzprogramme können eine Hilfe für Eltern sein, wenn diese die Vor- und Nachteile sorgfältig abgewägt haben. Aber ein Schutzprogramm sollte nie als eine allumfassende Maßnahmen angesehen werden. Vertrauen und Verantwortungsbewußtsein müssen nach wie vor von den Eltern erarbeitet werden.

Datenschutz im Internet
Wie du bereits erwähnt hast, veröffentlichen manche Kinder und Jugendliche persönliche Informationen, Bilder oder Videos. Das finde ich gefährlich. Da man weltweit Zugriff auf diese Daten hat, weiß man nie, wer alles darauf zugreift und ob die Daten missbraucht werden. Eltern sollten ihren Kindern einschärfen, im Internet niemals persönliche Daten wie Name, Adresse oder Telefonnummer anzugeben. Ich bin auch dafür, dass Kinder und Jugendliche alleine keine persönlichen Bilder und Videos veröffentlichen sollen. Zusammen mit den Eltern können Kinder und Jugendliche besser beurteilen, welche Inhalte man ohne Bedenken veröffentlichen kann.

» kengi » Beiträge: 886 » Talkpoints: 17,93 » Auszeichnung für 500 Beiträge


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