Ebayverkäufer auf Fehler aufmerksam machen?

vom 25.05.2009, 23:29 Uhr

Hallo!

Durch Zufall bin ich letztens auf einige Verkäufer gestoßen, die wirklich rare Sammelantiquitäten, Bücher und alte Designstücke angeboten haben. Mit den richtigen Schlagwörtern hätte sich die Sammlergemeinschaft auf diese Produkte geworfen und einiges für mehrere hundert Euro ersteigert. Ähnliche Auktionen werden von Händlern schon mit hohen Sofortkaufpreisen eingestellt.

Besagte Verkäufer haben die Produkte aber derart ungünstige beschrieben, dass man diese selbst bei fantasievoller Suche nicht gefunden hätte (Beispiel: "Altes Buch von Omas Dachboden" oder "Alter Schrank").

Letztendlich ist es eine moralische Frage, was man in so einem Fall macht. Das Produkt selbst ersteigern und dann mit den richtigen Suchbegriffen, Epochenbezeichnungen, Stileinordnungen, vernünftigen Fotos und dem exakten Markennamen einstellen und etwas dabei verdienen. Oder man schreibt den Verkäufer an und macht ihn auf seine Versäumnisse aufmerksam und zeigt ihm die finanziellen Chancen auf.

Was würdet ihr machen? Mein Missionsgedanke geht jetzt nicht so weit, dass ich mich um das Wohl anderer Verkäufer kümmern möchte und auf die Arbeit, die so eine Weiterversteigerung mit sich bringt, habe ich keine Lust und auch keine Zeit dafür übrig. Aber leid tun mir die Verkäufer auch irgendwie, wer dumm ist muss ja irgendwann mal belehrt werden, oder nicht?

Würdet ihr einem Schnäppchenjäger den Erfolg gönnen oder denkt ihr euch einfach: Wer zu blöd ist, der hats einfach nicht besser verdient, seine Ware für einen angemessenen Preisabzusetzen?

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» Feuerputz » Beiträge: 1415 » Talkpoints: 7,29 » Auszeichnung für 1000 Beiträge



Gute Frage. Ich habe selbst schon einmal eine sehr wertvolle Brosche für einen Euro ersteigert, da der Verkäufer die Brosche völlig falsch beschrieben hat. Ich habe mich ehrlich gesagt, darüber gefreut, denn wer nicht auf die Rechtschreibung achten kann, ist selbst schuld.

Bei Anfängern die es noch nicht genau wissen, habe ich allerdings schon ein wenig Mitleid. Ich finde deinen Einsatz toll, die Verkäufer werden sicherlich dankbar für deinen Hinweis sein. Ich wäre es auf jeden Fall!

Auf der anderen Seite kann sich der Verkäufer auch über die Hilfe bei Ebay informieren. Ebay hat sehr ausführliche Tutorials wie man Produkte einstellt und präsentiert. Der Verkäufer wird schon selbst nach einiger Zeit selbst merken, dass er irgendwie etwas falsch gemacht hat.

» TruppsRT » Beiträge: » Talkpoints: Gesperrt »


Kaufst Du es billig auf zum Zweck des Weiterverkaufs musst Du auch ein Gewerbe anmelden :wink:.

Ganz ehrlich: Wenn ich so etwas sehe, dann schlage ich hemmungslos zu - nur aus Fehlern lernt man und dazu kommt, dass die meisten Dich auch nicht für voll nehmen würden wenn Du ihnen eine Reihe von Tipps zur Verbesserung präsentierst. Einfach aus dem Grund weil sich jeder für den schlauesten am Platz hält der es schon am Besten macht und alle anderen ihm nur schlechtes wollen (vor allem wenn´s ums Geld geht). Ausnahmen bestätigen natürlich wie immer die Regel :wink:.

Dazu kommt, dass soetwas vom Prinzip her nicht schlecht sein muss - ich kenne viele, die ansonsten teilweise schwer verkäufliche Dinge wie Antiquitäten auch so über einen Zweitaccount anbieten, sich so von den Pflichten als Gewerblicher befreien (und so auch mit dem Preis weiter runter gehen können) und als "ein bisschen blöd" hinstellen um hier gerade jene anzusprechen, die dann meinen "Wow, hier kann ich einen guten Schnitt machen, der ist dämlich!" - natürlich haben die zur Sicherheit noch einen Phantombieter in der Hinterhand :wink:.

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» Subbotnik » Beiträge: 9308 » Talkpoints: -7,05 » Auszeichnung für 9000 Beiträge



Was ist denn das für eine Frage. Natürlich ersteigert man sowas und verkauft es ordentlich weiter. Wie schon geschrieben wurde, dann aber als Gewerbe.

Sieh es mal so: Sammler findet die Stücke sonst nicht und nur durch deine Hilfe, werden sie fündig. Sie freuen sich und du freust dich, weil du etwas für ein paar Euro ersteigert und für ein paar hundert wieder verkauft hast. Wieso sollte man sowas dem Verkäufer schrieben. Schließlich dürfte auch er selbst in der Lage sein, sich zu informieren. Macht er das nicht, dann ist das sein Problem.

Und wenn mir das passiert lerne ich daraus. Dich würde doch auch keiner anschreiben und dir zu mehreren hundert Euro mehr verhelfen, oder? Wer macht das schon noch....

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» winny2311 » Beiträge: 15159 » Talkpoints: 4,91 » Auszeichnung für 15000 Beiträge



Ist es natürlich schon sehr dumm vom Verkäufer, wenn er den besagten Artikel schlecht einstellt. Wenn ich mich nicht für den Artikel interessieren würde, dann würde ich dem Verkäufer bescheid sagen. Doch da du den Artikel selbst haben willst, wäre es klug für dich, wenn du diesen Fehler für dich behältst. Jedoch muss so dass selbst mit seinem Gewissen vereinbaren und letztendlich kann nur du selbst entscheiden ob du den Verkäufer auf den Fehler aufmerksam machen möchtest.

Ich selbst habe an dieser Stelle den Profitgedanken im Blick und würde deshalb dem Verkäufer keine Nachricht zukommen lassen. Denn sonst wird der Verkäufer wahrscheinlich nicht so leicht aus seinen Fehlern lernen.

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» Big-D. » Beiträge: 1234 » Talkpoints: -10,32 » Auszeichnung für 1000 Beiträge


Ich tue mich ein bischen schwer damit einen Verkäufer auf seinen Fehler hinzuweisen. Letztendlich ist jeder für sein Angebot verantwortlich und wer luschig sein Angebot erstellt und nicht viel Arbeit darin investieren will und vielleicht auch noch schlecht fotografiert ist selber schuld. Wer Lust hat kann ja bei Ebay mal nach Kannone und Kanonne (anstelle Kanone) suchen, ich bin jedes mal überrascht wieviele Treffer ich trotz automatischer Rechtschreibfehlerkorrektur finde. Wenn ich doch einmal darauf hinweise kann ich dann das Schnäppchen meistens vergessen wie ich selber schon ein paar Mal erlebt habe.

Ich hatte neulich ein Super Angebot in der Beobachtung, die eingestellte Kategorie war ein bischen ausgefallen und die absolute Rarität hatte noch keinen einzigen Bieter und das kurz vor Toresschluss. Da der Verkäufer ein bischen schwammig bei den Versandkosten war habe ich noch einmal konkret nachgefragt und dabei ist ihm wohl aufgefallen dass bisher noch kein Bieter da war und hat wohl kalte Füße bekommen und kurzerhand die Auktion beendet. Pech für mich. Bei einem anderen Bieter hatte ich gefragt ob es denn gar kein Foto gibt, es war nur eine ansprechende Artikelbeschreibung vorhanden aber eben kein Bild. Er hatte es wohl schlichtweg vergessen, die Sache nachgeholt und damit war die Auktion für viele wieder attraktiv und ich konnte meinen Superkauf vergessen. So könnte ich noch mit vielen Beispielen aufwarten die meistens in der vorzeitigen Beendigung der Auktion gipfelten.

Ein anderes Problem ist der menschliche Fehler der gnadenlosen Selbstüberschätzung. Ich meine damit dass jemand meint einen furchtbar wertvollen Artikel zu besitzen und er sich wirklich nur unter Schmerzen davon trennen will und einen derartig hohen Startpreis oder Sofortkaufpreis ansetzt der einem den Atem stocken lässt. Manchmal juckt es mir ja direkt in den Fingern einen Verkäufer darauf hinzuweisen dass der Artikel nur Schrott ist den er hat und wenn überhaupt nur für einen Euro weggeht oder das zwanzig Euro Versandkosten eindeutig zu viel für eine Warensendung sind, aber ich lasse es dann doch weil es mich eigentlich nichts angeht.

Nein, ich bin da ein bischen schadenfroh und freue mich wenn ich einen guten Kauf machen konnte, besonders wenn es ein Artikel ist den ich mir sonst nicht leisten könnte. Das ist natürlich etwas skrupellos aber so etwas macht auch den Reiz von Ebay aus. Ich denke auch nicht dass irgend ein potenzieller Kunde auf einem echten Flohmarkt den Verkäufer darauf aufmerksam macht dass er die blaue Mauritius auf seinem Wühltisch hat sondern er kauft und schweigt, garantiert.

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» hooker » Beiträge: 7217 » Talkpoints: 50,67 » Auszeichnung für 7000 Beiträge


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