Die elektronische Gesundheitskarte - der gläserne Patient?

vom 25.05.2009, 20:45 Uhr

Mehrfach verzögert, tot gesagt und eigentlich schon lange überfällig, ist die elektronische Gesundheitskarte (eGK) bereits im Gesundheitsmodernisierungsgesetz von 2004 verankert worden und sollte zum 01. Januar 2006 eingeführt werden, um die bisherige Krankenversicherungskarte (KVK) abzulösen.

Mittlerweile werden die Kosten für die Einführung der Karte auf 3,9 bis 7 Mrd. Euro beziffert, nach Expertenmeinung wird diese frühestens 2011 überhaupt flächendeckend eingesetzt werden können, so haben Testpraxen in Nordrhein-Westfalen die Einführungsvorbereitungen bereits wieder gestoppt, weil Dinge wie Notfalldaten-Eingabe und Einleseverzögerungen auftraten. Jedoch ist ein großflächiger Test aber unumgänglich bevor diese überhaupt eingeführt werden kann.

Kritik wird vor allem laut an der unverschlüsselten Speicherung der Patientendaten auf der eGK, die für die Übergangsphase in der die alte Versicherungskarte weiter gilt, notwendig ist. Zwar gilt die Verschlüsselung sobald nur mehr die elektronische Variante existiert als sicher, aber das kann bis zur Einführung der Karte wieder ganz anders aussehen, auch das zentrale Serverkonzept bei T-Systems steht in der Kritik, wo sich die Telekom zuletzt was Datenschutz anging nicht gerade sensibel gezeigt hatte.

Wie steht ihr zum Thema Datenschutz in Verbindung mit der elektronischen Gesundheitskarte findet ihr die Einführung sollte ausgesetzt werden bevor dies nicht geklärt ist wie es z.B. das Bündnis Stoppt die eCard fordert oder hinken wir bereits im europäischen Umfeld hinterher und sie sollte so schnell wie möglich kommen?

» Terrorkrümel » Beiträge: 13 » Talkpoints: 0,10 »



Ob diese Gesundheitskarte nun kommt oder nicht, sind die Patienten nicht jetzt schon gläsern? Es nennt sich zwar Datenschutz, aber wirklich eingehalten wird er dann doch nicht. Wenn du zum Hausarzt gehst und der dich zu einem Spezialisten schickt, so tauschen die beiden sich doch auch aus. Eigentlich ist es doch egal, ob die Daten auf einer Karte gespeichert sind, oder ob die Ärzte direkt miteinander kommunizieren. Am Ende läuft es auf das Gleiche hinaus.

Der einzige Grund, warum die Karte gut sein könnte, ist in meinen Augen darin zu sehen, dass die Ärzte mit Verwaltungsaufwand entlastet werden. Für die Ärzte denke ich, ist es auf jeden Fall sinnvoll, dass sie hier etwas mehr entlastet werden.

Mir selber ist es egal, ich besitze nicht mal eine Chipkarte.

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» jasper » Beiträge: 554 » Talkpoints: -0,26 » Auszeichnung für 500 Beiträge


Soweit ich das verstanden habe geht es gar nicht so sehr darum das sich der Spezialist und der Hausarzt austauschen, das muss der Spezialist sich übrigens vorher von dir unterschreiben lassen! Sondern viel mehr darum das die Daten auf Servern lagern die recht leicht geknackt werden können. Da diese Daten dann alle Krankendaten enthalten, fürchten Datenschützer um den gläsernen Patienten.

Bisher war es so das einzelne Behandlungen nicht einer einzelnen Person zugeordnet werden konnten (so hab ich es verstanden), auch wenn diese logischerweise als Daten an die Krankenkasse gegangen sind.

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» aries24 » Beiträge: 1748 » Talkpoints: 9,84 » Auszeichnung für 1000 Beiträge



Ich weiß nicht, warum immer alle alles, was mit Elektronik beziehungsweise Internet zu tun hat, schlecht macht.

Bevor es diese E-Card gibt, werden doch alle Daten auch irgendwo von den Versicherern gespeichert. Und es kann mir niemand erzählen, dass diese Daten dann nicht im Ausnahmefall auch von irgendjemandem geklaut werden könnten.

Und ob man die Daten nun auf mehreren Servern speichert, die dann sicherlich nicht so gut geschützt werden, sondern auf einem einzigen Server, der wahrscheinlich um das x-fache sicherer sein wird, da die Menge der Daten sehr sensibel ist, ist doch nun nicht der Unterschied.

Außerdem sind solche Karten meiner Meinung nach schon viel zu lange im Gespräch und hätten schon längst eingeführt werden müssen.

» tomtom241 » Beiträge: 220 » Talkpoints: 0,33 » Auszeichnung für 100 Beiträge



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