Was gibt es für Audioformate?
Hallo erstmal,
gerade wollte ich mir ein Album bei Amazon bestellen, da ist mir der Download Shop in die Augen gefallen. Früher habe ich auch schon mal daran gedacht, dass es doch nicht sein kann, dass MP3 so klein ist. Da würden ja hunderte von Liedern auf eine CD passen. Ein Freund von mir sagt, dass bei MP3 Frequenzen herausgeschnitten werden, die der Mensch nicht wahrnehmen kann.
Ansonsten habe ich überhaupt keine Ahnung von Audioformaten, auch nicht, wie sie im Video gespeichert sind. Ich denke aber schon, dass die Klangqualität einer gekauften CD besser ist, als die eines Downloadportals. Interessant ist außerdem, dass von YouTube runtergeladene Musik nicht die Qualität von Stücken aus dem ITunes haben. Ich habe auch schon einmal irgendetwas über Bitframes gehört. Worin unterscheiden sich Audioformate und an welchen Merkmalen erkenne ich ein „hochwertiges“ Audioformat?
Audioformate gibt es wie Sand am Meer. Die wohl bekanntesten sind .mp3, .wma und .aac. Ansonsten kennt man noch .wav, diese sind aber nicht gebräuchlich für Lieder, weil sie unkomprimiert, und daher sehr groß sind. Die Audioformate unterscheiden sich sowohl in der Kodierung, als auch im Aufbau. Desweiteren unterscheiden sie sich auch in der Komprimierung.
Die Bitrate kann man eigentlich mit den Megapixel eines Bildes vergleichen. Je höher die Bitrate, je mehr Details sind gespeichert. Dieser Wert ist aber nur bedingt aussagekräftig, denn wenn eine Audiodatei mit 128kbps zu einer Datei mit über 200kbps kodiert wird, dann ist die Qualität nicht besser. Das kann man sich so vorstellen, wie, wenn man ein 2 Megapixel Bild mit 10 Megapixel abfotografiert. Das Bild hat dann zwar 10 Megapixel, die Details sind aber nicht besser. Anderstrum kann man aber ziemlich sicher sein, dass eine Audiodatei mit 64 Kbps keine gute Qualität besitzt.
Heutzutage ist wohl .mp3 noch das gängigste Format. Ich selber nutze aber schon sehr lange .aac. Dabei handelt es sich um eine Weiterentwicklung von .mp3Dateien, welche bei kleinerer Bitrate gleiche Qualität besitzen, und somit weniger Speicherplatz verbrauchen. Einziger Nachteil ist, das ältere Player mit diesem Format Probleme haben. Aber wer einen .aac-fähigen Player hat, dem kann ich nur empfehlen, von .mp3 umzusteigen.
Wav ist eigentlich kein echtes Audioformat im Sinne einer Komprimierung, sondern nur ein Container. Da verhält es sich genauso wie mit AVI-Dateien; in einer wav-Datei kann auch ein beliebiges Kompressionsverfahren dahinter stecken, man kann auch MP3-Daten als .wav speichern. Wobei das natürlich sehr unüblich ist.
Erwähnenswert ist noch .ogg. Das ist eine Open-Source-Konkurrenz zu MP3; es bietet etwas bessere Qualität bei gleicher Bitrate.
Dann gibt es natürlich noch eine ganze Reihe von verlustfreien Speicherungsmethoden. Das bekannteste ist wohl PCM, das die Rohdaten speichert. Das ist auch das Format, das man meistens in einer wav-Datei findet. Daneben gibt es aber noch Methoden, verlustfrei aber trotzdem komprimiert Daten zu speichern. Einer der bekanntesten ist wohl FLAC, der von der gleichen Organisation wie OGG veröffentlicht wird.
Für 5.1-Sound, zum Beispiel auf DVDs oder auch über digitales Fernsehen, gibt es wiederum einen anderen Standard, der auf den Namen AC3 oder Dolby Digital hört.
Das Problem an allen Dateiformaten ist, dass man auf mobilen Playern meist dafür keine Unterstützung hat. Da muss man eigentlich zwangsläufig auf MP3 zurückgreifen. Es gibt natürlich viele Player, die auch mit wma, ogg oder aac umgehen können, aber MP3 ist einfach am weitesten verbreitet.
Schweinebraten John hat geschrieben:Ansonsten habe ich überhaupt keine Ahnung von Audioformaten, auch nicht, wie sie im Video gespeichert sind. Ich denke aber schon, dass die Klangqualität einer gekauften CD besser ist, als die eines Downloadportals. Interessant ist außerdem, dass von YouTube runtergeladene Musik nicht die Qualität von Stücken aus dem ITunes haben. Ich habe auch schon einmal irgendetwas über Bitframes gehört. Worin unterscheiden sich Audioformate und an welchen Merkmalen erkenne ich ein „hochwertiges“ Audioformat?
MP3 ist das heute meist verbreitetste Kompressionsformat für Audiodateien (Kompression: vergleiche "ZIP" Dateien gegen normale Ordner). Downloadportale bieten fast ausschließlich MP3s an, ebenso wirst du sonst überall im Internet (bei reinen Tondateien) kaum ein anderes Format finden.
Wie hier schon erwähnt wurde gibt es Audioformate zwar wie Sand am Meer, aber gebräuchlich sind eben hauptsächlich MP3 als auch WAV (wenn ich mich recht erinnere ist dieses Format von Microsoft entwickelt worden. Alle Systemtöne von Windows sind zum Beispiel auch Waves). Waves sind zwar, wie Runtas schon sagte, eigentlich Container, in denen sich theoretisch genauso gut MP3 "verstecken" können und somit keine bessere Qualität gewährleistet ist, aber in der Praxis ist es doch häufig so, dass es sich bei WAV-Dateien einfach um die unkomprimierten Audiodaten handelt.
Sowohl MP3 als auch WAV bieten verschiedene "BItrates". CD-Qualität läge bei 192 KBit/s bei einer MP3-Datei. Diese Bitrates sind die "Abtastraten", pro Sekunde werden hier also 192 KBit "abgetastet". Höhere Bitrate bedeutet bessere Qualität, allerdings ist ab einem gewissen Grad höhere Qualität einfach "für die Katz" (eigentlich müsste es hier treffenderweise "für den Hund" lauten) weil das menschliche Ohr einfach nicht gut genug hört.
Dass also Soundfiles, die man aus Youtube gerippt hat, schlechter klingen als Downloads z.B. aus dem Downloadshop liegt dann für gewöhnlich nicht am eigentlich Audioformat (kann ja durchaus beides MP3 sein) sondern an der Bitrate dieses Formates.
Gut zu wissen ist noch: Wer sich gerne seine CDs auch auf den PC überträgt benutzt dabei für gewöhnlich ja auch ein CD-Ripper Programm. Hier gibt es eigentlich immer verschiedene Einstellungsmöglichkeiten, zum Beispiel für das genaue Format (Standard wäre auch hier wieder MP3 wegen des MP3-Players) aber auch über die Bitrate. Wer verhältnismäßig guten Sound bei ebenfalls verhältnismäßig wenig Speicherkapazität genießen möchte, sollte die "variable Bitrate" einstellen. Dabei erkennt die Software dann Parts innerhalb des Musikstücks, wo nur wenig Qualität nötig ist (beispielsweise kurze Unterbrechungen in der Mitte) und schraubt nur für diesen Part die Qualität weiter runter als beim Rest. Somit braucht man noch etwas weniger Platz für seine Musiksammlung.
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