Ich soll arbeiten gehen, er hilft mir aber nicht

vom 20.05.2009, 19:43 Uhr

Ich bin 31, seit acht Jahren verheiratet und Mutter einer sechsjährigen Tochter. Bisher war ich bei ihr zu Hause, nun habe ich einen Job gefunden, der mir gefällt und der sich auch mit den Hortzeiten meiner Tochter super vereinbaren lässt. Mein Mann freut sich auch sehr, denn wir können das Geld wirklich gut gebrauchen. Allerdings ist es dann auch schon vorbei mit seiner Unterstützung: Er hilft mir nicht im Haushalt, und wenn er von der Arbeit kommt, will er sein Abendessen und dann geht’s ab vor den Fernseher.

Früher, wie ich noch den ganzen Tag zu Hause war, war das ja kein Problem, da habe ich die ganze Haushaltsarbeit tagsüber erledigen können, aber jetzt wird mir die Zeit zu knapp und ich schaffe es einfach nicht. Schön langsam reicht es mir, das ist doch keine Partnerschaft, oder?

» Gesellin » Beiträge: » Talkpoints: Gesperrt »



Hallo Gesellin,

ich bin der Meinung, dass es in einer Beziehung gleichberechtigt zugehen sollte und von daher kann ich dich verstehen, dass du sauer bist, weil du keine Unterstützung bekommst. Eine Möglichkeit wäre, wenn du deinen Mann vor die Wahl stellst. Entweder es ist so wie vorher, dass er pünktlich sein Essen fertig hat und alle anderen Arbeiten erledigt sind, du aber nicht mehr arbeiten gehst, oder eben dass er dich endlich unterstützt und du weiterhin etwas zur Haushaltskasse beitragen kannst. In dem Gespräch kommt vielleicht heraus, was deinem Mann wichtiger ist. Denn ich denke, es war ja nicht nur deine Entscheidung, für eure Tochter da zu sein bzw die Arbeiten zu Hause zu erledigen, während er arbeiten geht. Oder war dein Mann auch im Erziehungsurlaub und weiß, was es heißt, den Haushalt zu machen?

Mich würde es auch tierisch nerven, wenn ich von meinem Partner keinerlei Unterstützung bekommen würde. Es spricht sicher nichts dagegen, wenn er auch mal etwas tut zu Hause und du dadurch entlastet wirst. Denn wenn du Arbeiten gehst und den Haushalt alleine machst, hast du ja wesentlich mehr Stress wie er bei seinem einzigen Vollzeitjob. Ich denke, bei euch wird Reden evtl einiges bewirken und ich hoffe, dass du danach endlich die nötige Unterstützung bekommst. Ansonsten kannst du ja mal im Stress mit den beiden "Jobs" vergessen, seine Hemden zu bügeln oder seine Hosen zu waschen :lol: Vielleicht bringt ihn ja das auch zur Vernunft :wink:

LG P-P

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» P-P » Beiträge: 3246 » Talkpoints: 1,58 » Auszeichnung für 3000 Beiträge


Mal andersrum gefragt. Was machen die Frauen, die Job, Haushalt und Kinder alleine auf die Reihe kriegen müssen? Abendessen musst so oder so machen, weil du und deine Tochter ja auch essen wollen. Und wenn den ganzen Tag niemand zu Hause ist, dann fällt auch nicht so viel im Haushalt an.

Übrigens ist es noch nicht so lange her, wo die Männer grundsätzlich nichts im Haushalt geholfen haben. Da ging es doch auch. Wieso wird da jetzt immer so ein Drama darum gemacht? Mein Mann ist die Woche über gar nicht zu Hause und ich muss alles alleine händeln. Sicher bleibt da auch manches liegen und sicherlich ist mein Mann da auch nicht unbedingt begeistert drüber. Aber ich muss da keine Grundsatzdiskussionen mit ihm führen. Er packt dann eben Wortlos mit an.

» Punktedieb » Beiträge: 17970 » Talkpoints: 16,03 » Auszeichnung für 17000 Beiträge



Hallöchen,

bei uns ist es so geregelt, das mein Freund u.a. im Haushalt mithilft, d.h. er erledigt kleinere Tätigkeiten wie Spülmaschine ausräumen, Müll wegbringen usw. und auch ab und an kocht er, wenn ich arbeiten bin. Doch wenn ich nachhause komme und sehe es ist noch nichts gekocht worden und ich selbst Hunger habe, frage ich ihn natürlich, ob er auch noch etwas mitessen möchte. Mir etwas zu Essen kochen muss ich so oder so und so kombiniere ich das.

Jedoch alles lasse ich meinen Freund auch nicht machen, denn das kann und würde absolut nicht funktionieren, z.B. Staub saugen, Fenster putzen, Bügeln usw. aber das muss er auch nicht. Da ich nur 30 Std. pro Woche arbeite, bin ich doch die meiste Zeit zuhause und kann mich um alles hier kümmern, jedoch lege ich eben auch Wert auf seine Hilfe ab und an. Versuche mit deinem Partner zu reden, das er dir ab und an auch im Haushalt hilft bei Kleinigkeiten. So kann er dich wenigstens bei Kleinigkeiten entlasten.

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» SybeX » Beiträge: 3896 » Talkpoints: 11,19 » Auszeichnung für 3000 Beiträge



Irgendwie verstehe ich das Problem nicht so ganz und kann auch einige der Kommentare hier absolut nicht nachvollziehen. Hier entsteht ja fast der Eindruck, dass Haushaltskram Frauensache ist. Und das ist absolut nicht so.

Solange du die ganzen Dinge von dir aus erledigst, kommt er nicht auf die Idee, dass er mithelfen könnte und wird auch weiterhin nicht von sich aus mithelfen. Für ihn hat sich dieses System bewährt und aus seiner Sicht besteht diesbezüglich sicher kein Veränderungsbedarf.

Ich denke, dass beide Partner grundsätzlich die Arbeit aufteilen sollten. Jeder sollte mal putzen, jeder sollte den Müll runterbringen oder mal eine Kiste Wasser holen. Es gibt einfach keine spezifischen Frauen- oder Männeraufgaben.

Viel zuviele Frauen begeben sich selbst in die Rolle des Heimchen am Herd. Dass das von Macho-Männern (und davon gibt es viel zuviele) freudig angenommen wird, liegt auf der Hand. Frauen sollten einfach einsehen, dass sie nicht dafür geschaffen wurden, einem Typen hinterherzuputzen oder für ihn zu kochen wenn er heimkommt.

Normalerweise verfügen ja beide Partner über einen Job und danach ist jeder gestresst und es wäre ein Unding, wenn dann von einem der beiden erwartet wird, dass dieser noch für das leibliche Wohl sorgt und den Haushalt schmeißt. Leider läuft aber genau das sehr häufig ab, vor allem in heterosexuellen Beziehungen. Schuld daran sind beide.

Ich würde dem Partner klar sagen, dass er mitzuhelfen hat und würde mich auch beschweren, wenn er zum Beispiel kochen sollte und es wurde nichts getan.

Wo soll also das Problem sein? Reden ist der Weg zum Erfolg - leider schaffen das viele Partner nicht - warum auch immer.

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» Cologneboy2009 » Beiträge: 14210 » Talkpoints: -1,06 » Auszeichnung für 14000 Beiträge


Hallo!

Ich bin der Meinung, wenn beide arbeiten gehen, muss man sich auch zu Hause ein wenig arrangieren. Die Tochter wird ja im Hort essen und braucht dannzu Hause nicht unbedingt noch ein warmes Essen. Wenn also dein Mann nicht ein wenig mit anpackt, dann würde ich ihm Butterbrote vorsetzen.

Ihr solltet euch zusammensetzen und einen Plan erstellen. Denn staubsaugen, Müll runterbringen und "grobe" Arbeiten kann dein mann erledigen und du bist dann eben für das Kochen und die feineren Hausarbeiten zuständig.

Mein Mann geht voll arbeiten und ich bin (leider) zu Hause. Aber trotzdem unterstützt er mich am Wochenende, indem er Staub saugt und den Müll runterbringt. Da brauche ich oft nicht mal was zu sagen oder zu bitten. Das macht er von ganz alleine. Ebenso unterstützt er mich beim Einkaufen. Ich brauche nciht das Eingekaufte alleine hochzuschleppen.

Ich habe voll und ganz Verständnis dafür, dass dein mann nciht im Haushalt mitarbeitet, wenn du nciht arbeiten gehen würdest, weil es dann eben auch deine Aufgabe ist. Aber wenn du mit arbeiten gehst, sollte die Arbeit zu Hause aufgeteilt werden. Was würde er denn machen, wenn er nicht verheiratet wäre und alleine wohnen würde. Dann müsste er sich auch alleine was zu essen machen und er müsste Staub saugen und Staub wischen. Denn Staub fällt auch an, wenn keiner zu Hause ist und man sich nur abends zu Hause aufhält.

Rede mit ihm und sage und zeige ihm, dass du mit deinem Job auch ausgelastet bist. Denn wie soll er wissen, was er tun soll und dass dir alles zu viel wird, wenn du nichts sagst?

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» Diamante » Beiträge: 41749 » Talkpoints: -4,74 » Auszeichnung für 41000 Beiträge


Hallo!

Ich denke auch, dass man sich die Hausarbeit teilen sollte, wenn beide Partner arbeiten gehen. Da ich zu Hause bin und mein Freund arbeiten geht, schmeiße ich den Haushalt alleine. Ich habe mir auch gewünscht, dass er mir dann am Wochenende mal etwas abnimmt und mir mal beim spülen hilft, aber leider macht er das nicht und ich möchte nicht betteln müssen. Ich finde es schade, wenn man sich nicht gegenseitig hilft und sich unterstützt, denn ich bin der Meinung, dass man das in einer Partnerschaft machen sollte.

An deiner Stelle würde ich auch mal mit deinem Mann reden und ihm sagen, dass du gerne etwas Unterstützung im Haushalt hättest. Sage ihm, dass du nicht mehr alles alleine schaffst, seit du arbeiten gehst. Vielleicht denkt sich dein Mann einfach nichts dabei und ihm ist nicht bewusst, dass es dir so geht. Manche Männer brauchen da eben nicht nur einen Wink mit dem Zaunpfahl, sondern müssen direkt darauf gestoßen werden.

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» Nelchen » Beiträge: 32238 » Talkpoints: -0,25 » Auszeichnung für 32000 Beiträge



Ich würde an Deiner Stelle mal versuchen, dem Mann klarzumachen, dass Du jetzt auch arbeitest und deshalb nicht mehr alles alleine schaffst und er Dir zumindest am Wochenende oder am Abend ein paar Kleinigkeiten abnehmen muss. Ich war auch schon mal mit so einem Faulpelz geschlagen und weiß, dass es nicht einfach ist.

Bei mir hat damals folgendes geholfen: Ich habe ausgerechnet, wie viele Stunden pro Woche jeder von uns arbeitet und habe das in ein Verhältnis gesetzt. So in etwa hatte ich die Hälfte wöchentliche Arbeitszeit von meinem Exmann. Also habe ich ihm erklärt, dass nun die Hausarbeit fairerweise auch im gleichen Verhältnis aufgeteilt werden muss, nur natürlich umgekehrt. Für jede Stunde, die ich im Haushalt verbringe, muss er auch eine halbe Stunde Hausarbeit verrichten. Ob er dies am Wochenende oder unter der Woche tut, ist ja egal.

Ob Du es glaubst oder nicht, zuerst hat er getobt und als ich stur sagte, wenn er mir nicht hilft muss ich meinen Job hinschmeißen und Fulltime-Hausfrau werden, da hat er ganz schnell den Staubsauger geschwungen. Ich habe dann noch darauf bestanden, dass wir vereinbaren, welche Arbeiten fest in seiner Hand liegen. Bei uns waren es: Staubsaugen, Tisch abräumen, Spülmaschine ein- und ausräumen, Rasen mähen, Altpapier und -glas entsorgen, samstags einkaufen gehen (mit Liste von mir), nach Großkochaktionen gemeinsames Abspülen.

Das hört sich jetzt nicht so arg viel an, hat mir aber irre viel Zeit erspart und mich stark entlastet und er hat gemerkt, dass die Hausarbeit keine Kleinigkeit ist, sondern manchmal keinen Spaß macht und nervt.

» Nicky14 » Beiträge: 743 » Talkpoints: 0,09 » Auszeichnung für 500 Beiträge


Hallo!

Da ihr beiden arbeiten geht wird wohl auch nicht so viel im Haushalt zu tun sein, das sollte doch Abends schnell zu schaffen sein. Mal eben durchwischen, das Badezimmer machen, wird wohl nicht so lange dauern. Wäsche mußt du nicht waschen, das erledigt die Waschmaschine für dich. Den Müll rausbringen, mal eben den Abwasch machen oder Wäsche zusammenlegen kann auch dein Mann machen.

Das Essen kann man schnell nebenbei machen, muß doch nicht immer eine Fünf Gängemenu sein. Schnell eine Suppe oder etwas anderes schnelles.

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» marizza » Beiträge: 199 » Talkpoints: -0,43 » Auszeichnung für 100 Beiträge


Ich sehe es genauso wenn beide Voll berufstätig sind, dann sollten auch beide im Haushalt helfen. Irgendwie bleibt zwar trotzdem ein Großteil an der Frau hängen (ist bei uns zumindest so), aber ein bisschen Unterstützung sollte schon drin sein.

Klar wenn man zu Hause ist, dann macht man auch den ganzen Haushalt, mein Freund hat als er Arbeitslos war, bis auf das Klo und zwischendurch mal kochen, auch alles gemacht und das ohne Murren und Knurren.

Ich würde deinem Mann einfach ein paar Haushaltssachen aufs Auge drücken, Wäsche waschen, aufhängen, abhängen, Spülmaschine, Staubsaugen, sowas darf auch alles mein Freund machen, dafür koche ich, wische ich und kümmere mich um Katze und Klo. Samstags putzen wir gemeinsam.

Da deine Tochter mit 7 auch schon recht groß ist, kann sie dir auch schon ein wenig zu Hand gehen :)

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» aries24 » Beiträge: 1748 » Talkpoints: 9,84 » Auszeichnung für 1000 Beiträge


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