Ich weiß nicht, was ich da angestellt habe

Ich habe da einen Freund. Bis jetzt war er auch wirklich nur ein Freund. Wir kennen uns schon seit sieben Jahren, haben zusammen gearbeitet, bis er den Job gewechselt hat. Ich kenne seine Exfreundin, wir haben uns immer sehr vertraut.

Letzte Woche kam meine Mutter ins Krankenhaus und wurde mit Krebs diagnostiziert. Als ich das erfahren hatte, hatte ich einen kleinen Nervenzusammenbruch. Zu Hause habe ich diesen Freund angerufen und er kam zu mir, um mich zu trösten. Zuerst habe ich an seiner Schulter geweint, und er hat mich umarmt. Dann wurde die Situation zunehmend intensiver, er ließ seinen Händen mehr und mehr Freiheit und ich habe versucht, ihn wegzustoßen.

Dann wollte er plötzlich gehen und sagte, dass er sich nicht beherrschen könne. Ich habe ihn angefleht, zu bleiben, weil ich nicht allein sein wollte. Das ganze endete damit, dass ich ihm erlaubt habe, mit mir Sex zu haben. Seit dem Tag haben wir uns nicht kontaktiert und ich weiß nicht, was er denkt, aber ich schäme mich für mich selbst. Ich kann immer noch nicht glauben, dass das ganze wirklich passiert ist.

Hi,
die Geschichte ist denke ich kein Einzelfall, wobei ich denke ich hier auf ein fast "normales" Verhalten schließen muss. Du warst in dieser Situation sehr traurig und das ruft in manchen das Bedürfnis nach nähe aus. Da du diesen Freund schon sehr lange kennst und ihm auch vertraust, hast du natürlich ihn angerufen und in dieser Situation kam in der Verbindung mit deinem Wunsch nach nähe in ihm das Gefühl von Vertrautheit und Lust auf.

Du hast ihm letztlich erlaubt mit dir zu schlafen und was jetzt in ihm vor geht, weiß ich nur zu vermuten. Ich denke er ist mit dieser Situation, genau wie du, einfach ein bisschen überfordert und er fragt sich wahrscheinlich genauso wie er dir unter die Augen treten soll.

Melde dich doch einfach bei ihm und suche das Gespräch und versuche es mit ihm zu klären. Du solltest dir natürlich im klaren sein was du möchtest. Soll er nur dein Freund bleiben, was erfahrungsgemäß sehr schwer wird nach einem Beischlaf, oder möchtest du vielleicht sogar mehr.

Ach ja, diese Situation hatte ich auch schon, mit einem guten Freund mit dem ich vorher nie etwas hatte außer Freundschaft. Bei dir ist es ja noch zu verstehen das du es zugelassen hast, denn du warst in einer Situation in der du verzweifelt warst und es denke ich mal deswegen zugelassen hast.

Ich denke du solltest einfach bei ihm anrufen und ihn um ein Gespräch bitten, sag ihm klipp und klar was du denkst und wieso das alles soweit gekommen ist. Ohne dieses Gespräch wird alles nie wieder wie vorher. Ich habe es auch so gemacht und das Gespräch gesucht und alles besprochen.

Hallo!

Dass du ihm "erlaubt" hast mit dir Sex zu haben und du es eigentlich nciht wolltest ist wahrscheinlich dass, was dir jetzt zu schaffen macht. Ich muss aber ehrlich sagen, dass ich denke, dass es kein Freund ist, der diese Situation ausnutzt und nur bei dir bleibt, wenn er Sex von dir bekommt.

Wahrscheinlich empfindet er mehr für dich oder seine "Geilheit" ist mit ihm durchgegangen. Aber deswegen sollte ein guter Freund niemals diese Situation ausnutzen und nur für einen da sein, wenn er eine Gegenleistung bekommt.

Du brauchst im Prinzip kein schlechtes Gewissen zu haben. Das schlechte Gewissen sollte er haben. Denn er hat dich, wenn ich das so richtig lese ja überrumpelt und ist nur bei dir geblieben, weil er sich mehr erhofft hat und dann wohl auch bekommen hat.

Ich würde mal ein Gespräch mit ihm führen. aber Freundschaft sieht für mich absolut anders aus. Da ist man für einen da und nutzt keine Situation aus.

Hallo!

Ich denke auch, dass es kein wirklicher Freund ist, wenn er so eine Situation ausnutzt. Gut, du hättest nicht mitmachen brauchen und hättest dir das dadurch erspart. Aber ich denke, dass du in der Situation einfach fertig und überfordert warst. Man bekommt ja auch nicht jeden Tag so eine schlechte Nachricht.

An deiner Stelle wäre ich wohl sauer auf den Freund. Er nutzt die Situation aus und hat dann nicht mal mehr den Mut, sich bei dir zu melden. Daher brauchst du dir gar nicht solche Gedanken zu machen. Er könnte sich doch wenigstens melden und mit dir über das reden, was passiert ist.

DU musst sich weder schuldig, noch schmutzig noch sonst irgendwas fühlen. Wenn dann sollte dein sogenannter Freund sich schuldig fühlen. Er hat dich in einer Situation ausgenutzt, wo du einfach nur eine Schulter zum anlehnen geraucht hast - eben einen guten Freund. Das du dann aus der Not hinaus mehr zugelassen hast, kam nur zustande, weil er dich mehr oder weniger dazu getrieben hat.

Ich würde jetzt gar keinen Wert darauf legen wieder Kontakt herzustellen. Vielleicht hatte er auch das was er wollte. Traurig, dass man an sowas erkennen muss, das dieser Mensch eben kein Freund ist. Freunde nutzen einen nicht aus, egal in welcher Form.

Nach dem, was du da geschrieben hast, hört sich das meiner Meinung nach nicht gerade so an, als wäre dein "Freund" wirklich ein richtiger Freund. Vollkommen egal, ob es sich dabei um einen normalen oder um einen festen Freund handelt. Ich meine, der Kerl hat dich ausgenutzt, und zwar gewaltig!

Du selbst musst dir für das, was geschehen ist, kein bisschen Schuld zuschieben, denn an der ganzen Sache bist du definitiv unschuldig. Die Dinge haben einfach einen Lauf genommen, über den du letztendlich die Kontrolle verloren hast. Am Anfang wolltest du keinen Sex mit ihm, und erst, als er dann schließlich gehen wollte, wolltest du so dringend, dass er bleibt, um eine Schulter zum Anlehnen und Ausweinen zu haben, dass du schließlich sogar bereit dazu warst, mit ihm zu schlafen. Das kann man wohl mit völliger emotionaler Verwirrtheit bezeichnen, was in deiner Situation auch kein Wunder war.

So, dann versuche ich mich jetzt einmal daran, das Verhalten deines "Freundes" zu analysieren. Als er damit angefangen hat, dich zu begrapschen, da hat er wahrscheinlich einfach gedacht, "Naja, vielleicht würde es ihr ja gut tun, wenn ich jetzt mit ihr schlafen würde." Sieh das aber ja nicht als Nettigkeit von diesem Kerl! Diesen Gedanken hat er, falls er ihn wirklich gedacht hat, wohl eigentlich sowieso nur gehabt, weil er glaubte, dass du selbst denken würdest, Sex könnte dir helfen, und dass du deswegen bereit gewesen wärst, mit ihm zu schlafen. Als das aber nicht der Fall war, war er verlegen und wollte abhauen. Und als du ihn zurückgerufen hast, hat er wohl eine erneute Chance darin gesehen, zu seinem Ziel zu kommen.

Also, meiner Meinung nach ist das ein echtes Beispiel für einen Freund, auf den man besser verzichten kann - und auch sollte. Dass dir ein Typ, der dich so dermaßen ausnutzt, überhaupt guttun kann, bezweifle ich. Ich glaube, du solltest lieber zusehen, wie du dafür sorgen kannst, den Kerl nie wieder sehen zu müssen. Achja, und was deine Mutter angeht, die tut mir Leid. Entschuldige dass ich das hier so in die letzte Zeile quetsche...

Ich finde es nicht so toll, dass dein "Freund" diese Situation ausgenutzt hat. Es ist ja wohl total klar, dass man in so einer Situation nicht alleine sein will und er hat dich unbewusst unter Druck gesetzt, so dass du dich ihm "hingegeben" hast. Das ist zwar auch nicht so toll von dir, allerdings kann man es irgendwo verstehen und du musst damit selber klar kommen.

Wenn er dir wirklich wichtig ist, dann würde ich ihn einfach mal anrufen und versuchen mit ihm über die ganze Sache zu reden. Vielleicht ist er ja auch wirklich in dich verliebt und hat die Chance einfach schamlos aber ohne böse Absichten ausgenutzt? Das sollte auf jeden Fall geklärt werden und alles weitere kann sich dann entscheiden.

Ich finde das Verhalten deines Freundes unter aller Sau! Ihr kennt euch schon so viele Jahre, da sollte man doch denken, dass er für dich da sein kann, ohne Gegenleistung. Ich kann verstehen, dass es dir in dem Moment so schlecht ging, dass du einfach wen gebraucht hast, der dich im Arm hält.

Ich hätte nicht mal mit dir geschlafen, wenn es von dir ausgegangen wäre, weil es doch klar ist, dass du es unter normalen Umständen nicht willst. Aber wenn du ihn auch noch wegstößt und dann darum bittest, dass er bleibt, weil du dich so alleine fühlst, dann sollte er das respektieren und dich einfach nur im Arm halten und seine Triebe zügeln!

Für mich klingt das alles nach einer sehr merkwürdigen Form von Freundschaft und nach einem ziemlich undisziplinierten Verhalten von Seiten des Mannes. Hattest du vorher schon einmal das Gefühl, dass dieser sogenannte Freund ein sexuelles Interesse an dir hat? Glaubst du, dass es ihm um dich ging, oder denkst du eher, dass er in dem Moment einfach Lust auf Sex hatte und du eben da warst? Beides ist sicher denkbar, ganz unabhängig von der ungünstigen Situation.

Dass es in einer Freundschaft auch mal zum Sex zwischen den beiden Beteiligten kommen kann, finde ich nicht so ungewöhnlich und auch nicht schlimm. Allerdings war die Situation eben alles andere als gut und während du scheinbar nur getröstet werden wolltest, hatte dieser Typ andere Dinge im Kopf. Das kann vorkommen, aber es ist nicht geschickt, seiner Geilheit in einer solchen Situation nachzugeben. Das kann man diesem Mann auch wirklich ankreiden. Auf der anderen Seite muss man aber eben auch sehen, dass du mitgemacht hast.

Den Ausdruck, dass du ihm erlaubt hast, mit dir zu schlafen, finde ich sehr merkwürdig. Vermutlich hast du von ihm eher erwartet, dass er die Gelegenheit nicht nutzen wird. Nun hat es doch getan. Darüber kannst du dich nun ärgern oder es abhaken. Es bringt nichts, wenn du dir darüber den Kopf zerbricht. Ich würde diese Bekanntschaft grundsätzlich überdenken, vielleicht könnt ihr euch auch noch einmal darüber unterhalten. Ansonsten muss man wohl auch sagen, dass ihr beide erwachsen seid (wovon ich einfach mal ausgehe) und beide euren Anteil an der Situation habt.