Ausgrenzung wegen Hobby
Hallo,
Es gibt ja sehr viele verschiedene Hobbies, denen man nachgehen kann. Eigentlich gibt es zu allen Themenbereichen etwas, und jeder sollte ein Hobby finden können. Unsportliche Menschen können ja immernoch lesen oder künstlerisch tätig werden, künstlerisch untalentierte Personen Sport machen, und so weiter. Soweit müsste man ja meinen, dass jeder glücklich mit seinem eigenen Hobby, das zu ihm passt, sein könnte.
Aber leider gibt es ja auch immer Konventionen und damit Vorstellungen darüber, welche Hobbies "normal" und welche "seltsam" seien. Einige Hobbies gelten beispielsweise als altmodisch. Bei Jugendlichen, von denen einige immer nur "cool" und "in" sein wollen, kann es somit schon dazu kommen, dass jemand wegen eines ungewöhnlichen oder vielleicht als altmodisch geltenden Hobbies ausgegrenzt wird, bis hin zu Diskriminierung und Mobbing.
Was denkt ihr, sind Hobbies, die bei den meisten Menschen eher abgelehnt werden und den, der dem Hobby nachgeht, daher bei anderen Menschen unbeliebt machen? Habt ihr persönlich schon einmal solche Erfahrungen gemacht? Wenn ja, um welches Hobby handelte es sich dabei und wie habt ihr reagiert?
Ich persönlich würde klarstellen, dass es nur mich etwas angeht, was ich für Hobbies habe, und niemand anderen. Ich weiß, dass das bei Mobbing unter Umständen leider wenig bringt. Aber ich finde es ohnehin irgendwie kindisch und lächerlich, Menschen ihr Hobby zu vermiesen, wenn diese damit nichts Schädliches tun. Hobbies sollten doch wohl Spaß machen und das Recht sollte man auch haben, seine Hobbies mit Spaß und ohne Einschränkungen haben zu dürfen. Wohlgemerkt, wenn es nichts Illegales oder Schädliches ist.
Ich persönlich denke, dass beispielsweise das Briefmarkensammeln als sehr altmodisch gilt. Von vielen Gleichaltrigen wird man aber auch schon dumm angesehen, wenn man gerne liest. Jedenfalls, solange man noch im schulpflichtigen Alter ist. Geologie wäre auch so ein Hobby, oder Malerei, welches viele Jugendliche "uncool" und altmodisch finden. So auch die Beschäftigung mit klassischer Musik, um noch ein Beispiel zu nennen.
Außerdem denke ich, sind bestimmte Hobbies, die als schädlich oder eklig gelten, verpönt. Einige Menschen gehen beispielsweise angeln oder jagen, was ich persönlich absolut nicht leiden kann. Aber diese Menschen sehen das ja auch als ihr Hobby an.
Auch gesellschaftlich kritisch dürften Hobbies sein, die nicht mit dem Geschlechterklischee, dem man sich nach seinem biologischen Geschlecht anpassen soll, übereinstimmen. Wenn zum Beispiel, um ein deutliches Beispiel zu nennen, ein Junge Ballett tanzen möchte oder ein Mädchen gerne Paintball spielen möchte. Da wird schon sehr oft merkwürdig geschaut und man als "seltsam" abgetan, nur, weil man den Klischees nicht entspricht.
Ein letztes Beispiel für ein Hobby, welches schwer akzeptiert wird, wäre vielleicht auch noch ein solches Hobby, das in der Gesellschaft mit sehr vielen Vorurteilen behaftet ist. Das ist zum Beispiel gegeben, wenn ein erwachsener Mensch gerne Zeichentrickfilme sieht, was dann immer als unreif und kindisch abgetan wird.
Ich habe selber auch ein Hobby das nicht so gut ankommt bei der erwachsenen Bevölkerung. Ich höre gerne noch Hörspiele. Das kann dann Alf sein oder Bibi Blocksberg. Die zwei Dinge höre ich am liebsten. Ausgrenzen oder verlachen tut mich deswegen keiner, aber man sieht die Meinung der anderen schon am Blick.
Aber das war mir vielleicht mal peinlich mit 16 Jahren. Damals habe ich deshalb schweren Herzens alle meine alten Kassetten von Bibi Blocksberg auf dem Flohmarkt verkauft. Man will ja nicht aus der Reihe tanzen oder gar anders sein. Aber als ich ca. 23 Jahre wurde war mir das auf einmal wieder egal und seitdem stehe ich dazu.
Im Büro neulich habe ich gehört in der Poststelle wie sich die Frau von der Poststelle über Leute amüsiert hat, die Briefmarken sammeln. Wer würde denn heute noch sowas tun? Das ist doch altmodisch. Genauso denkt sie über Münzen. Mir ist das egal. Mein Sohn (6) hat sich zum Hobby gemacht alles was er findet zu sammeln. Jedem das seine und das sollte auch von anderen Menschen so akzeptiert werden.
Ich kenne das noch aus meiner aktiven Zeit als Kampfrichter in der Leichtathletik. Da wurde ich auch von vielen belächelt, weil ich meine Wochenende im Stadion verbracht habe inklusive sehr frühem aufstehen. Die anderen waren als Freitag und Samstag Party machen und haben dann bis Mittags im Bett gelegen. Ich dagegen bin morgens gegen 6 Uhr aus dem Bett, weil ein Tag Sport vor mir lag.
Allerdings blieb das lächeln dann aus, weil man die anderen merkten, das ich dadurch mehr Geld zur Verfügung hatte. Denn anders wie bei "normalen" Hobbies, die Geld kosten, bekam ich welches für meine Einsätze. Zudem hatte ich in der Schule nachmittags öfter frei, wenn sich Wettkampfbeginn mit Schulschluss überschnitt. Hab mit 16 sogar zwei Tage Schulfrei bekommen, damit ich zur Weiterbildung fahren konnte.
Naja und als ich dann 18 wurde, hab ich die Disconächte lieber am Einlass und hinter der Theke verbracht. Spass hatte ich genauso, Eintritt musste ich dadurch nicht zahlen, Getränke waren frei und Geld gab es auch noch dafür. Wieder wurde ich erst belächelt und dann beneidet, das ich mir mehr leisten konnte wie die anderen.
Und so zog sich das eben in meinem Leben durch. Heute jammern die Leute, wie teuer doch Bücher sind. Wenn ich sage, das ich nur zum Nulltarif lese, da ich mir Gutscheine verdiene mit Dingen die mir Spass bringen, dann gehen denen die Augen über. Aber erstmal milde von oben herab lächeln, wenn man erfährt, das ich Internet nicht nur als Beruf, sondern auch als Hobby habe.
Ich habe schon als Kind gerne gebastelt. Auch Handarbeiten fand ich in einem gewissen Rahmen toll. Und das war während meiner Schulzeit schon verpöhnt. Da hätte ich das auch nie und niemals zugegeben.
Ich habe dann während meiner Ausbildung als Fleischerei- Fachverkäuferin auch Hosen nähen und Socken stricken gelernt. Manche fanden das damals auch eher peinlich. Mein Bruder fand es auch oft doof. Aber ein paar meiner Hosen hat er trotzdem bewundert.
Mit den Jahren kam die Bastelei wieder auf. Aber eher in alle möglichen Richtungen und ich verband zum Teil alte Hobbys mit moderen Sachen. Ab und an verdiente ich damit auch ein paar Euro. Ich war dann irgendwann schon über 30 Jahre alt. Wirkte aber auf andere eher wie Mitte 20.
Im letzten Betrieb in dem ich gearbeitet habe, nahm ich zum Teil meines Bastelsachen auch mit und bastelte in der Mittagspause. Meine Kolleginnen kannten meine Sachen also zum Teil. Das Lehrmädchen, die einzige wirklich junge Angestellte in dem Betrieb, fand das wohl doof. Und es traf mich bitter, als sie eines Tages sagte, ich sei ein Freak. Aufgrund meiner Hobby´s. Das kam richtig verletzend rüber und war auch so gemeint. Wenn ich sie aber heim gefahren habe, war ich die tollste Kollegin überhaupt.
Ich hab mich nie geschämt für die Hobbys die ich im Laufe meines Lebens hatte - und ich wurde auch nie komisch angeguckt. Ein Hobby habe ich schon jahrelang, und immernoch und das ist Flossenschwimmen und Tauchen. Nichts alltägliches, aber spannend.
Auch habe ich schon genäht, Thai-Bo gemacht und ja als ich 8 war hab ichs auch mal mit Briefmarkensammeln versucht. War mir dann aber zu langweilig. Wobei ich nie jemanden verurteilen würde, der das tut und Spaß daran hat.
Ich könnte auch stundenlang lesen, wenn ich die Zeit dazu hätte. Da schüttelt auch kaum einer den Kopf. Wieso also sollte man sich darüber lustig machen, dass jemand stundenlang Briefmarken sortiert? Münzen (10€-Stücke) sammel ich auch, aber eher,weil ich sie immer geschenkt bekomme. Also eher kein Hobby, weil ich mich nicht damit beschäftige, sondern das Geld einfach besitze.
Also beim Thema lesen schütteln bei uns nur die Männer den Kopf. Die schaffen es nämlich grad mal die Bild an einem Tag zu verstehen und wundern sich dann, das wir Frauen immer so dicke Bücher lesen.
Die können sich nicht vorstellen, das ein Buch unter 300 Seiten erstmal für uns Kinderkram ist, den man mal so nebenher mit verschlingt.
Aber die Herren der Schöpfung trauen sich dann auch nicht an unseren Bücherschrank, um man den Geheimnissen der Romane auf die Spur zu kommen. Und was die Briefmarken angeht. Ich glaub das machen viele durch. Meine Alben existieren auch noch bei meinen Eltern und ich lege schon fleissig Marken beiseite, falls meine Kinder auch mal solche Interessen entwickeln sollten.
Hallo!
Ich zeichne gerne und habe das früher nie erzählt, weil ich mich dafür geschämt habe. Da es sonst niemand aus dem Freundeskreis gemacht hat, weil es eben nicht " In " war. Ich schaue auch gerne noch Märchen-filme, Augsburger Puppenkiste und Trickfilme. Dafür schäme ich mich aber nicht und auch nicht mehr für das zeichnen. Ich lese auch gerne Fantasie - Bücher und auch solche, die eigentlich für Kinder oder Jugendlich sind, wie Harry Potter und Tintenherz.
Die Menschen sollten froh sein, dass man ein Hobby hat. Viel schlimmer ist es doch, wenn man gar kein Hobby hat, dem man nach gehen kann. Ich denke, dass jeder etwas braucht, um mal abzuschalten. Und Menschen ohne Hobby, wirken oft langweilig. Das finde ich viel schlimmer, als wegen einem Hobby komisch ansehen zu werden.
Hallo,
Ich habe so einige Hobbies, die andere Menschen merkwürdig finden.
Ich lese zum Beispiel gerne und viel, sammle Postkarten und Briefmarken, und wenn ich mal draußen bin, sammle ich gerne in Steinbrüchen Mineralien und Fossilien. Das wird ja alles gerne als langweilig oder als "Rentnerhobby" abgetan, das Fossiliensammeln außerdem auch noch als für Frauen absolut untypisch. Außerdem lerne ich gerne Sprachen, nur zum Spaß. Gerade zu meiner Schulzeit wurde ich dafür gerne für verrückt erklärt. Viele konnten einfach nicht verstehen, wie man zum Spaß etwas lernen könne. Naja, dafür kann ich mittlerweile sieben Sprachen fließend sprechen und weitere fünf lerne ich, außerdem gibt es noch einige, die ich ansatzweise verstehe, obwohl ich sie nie gezielt gelernt habe, und ich denke, das könnte im späteren Leben auch sehr vorteilhaft für mich sein. Ein anderes Hobby, welches ich als Kind hatte, wurde auch als langweilig und "nur etwas für Omas" abgetan: das Sticken. Das tue ich heute kaum mehr, aber ich finde, dass es nicht schlimm ist, dieses Hobby zu haben.
Allgemein bin ich der Meinung, dass es keinen Grund gibt, sich in fremde Hobbies einzumischen, denn es ist doch jedem selbst überlassen, wie er sene Freizeit gerne verbringen möchte. Hauptsache, es macht ihm Spaß.
Ein Hobby, das gerne als "Kinderkram" abgetan wird, habe ich auch noch: Ich sehe gerne Trickfilme. Manchmal sind es Animes, die ja nicht unbedingt Kinderunterhaltung sein müssen, obwohl viele Menschen sie dafür halten. Manchmal sind es aber tatsächlich auch wirkliche Kinderfilme. Und auch manche Filme mit realen Darstellern, die für Kinder gemacht wurden, mag ich. Besonders Märchenfilme sehe ich zum Beispiel immernoch sehr gerne.
Und wenn man genauer darüber nachdenkt, dass kann Musikhören ja auch ein Hobby sein. Wenn man in diesem Bereich dann gerne Musik hört, die nicht massentauglich ist, wie man so schön sagen kann, dann kann man dafür auch schon ziemlich seltsam angesehen werden. Wenn man beispielsweise in einer Gesellschaft, wo viele Menschen hauptsächlich Radio-Pop und Rap hören, Folk hört, oder Mittelaltermusik. Oder Gothic und Metal, was ja auch oft noch als exotisch gilt. Da gibt es dann auch weitere Vorurteile, über die gesamte Subkultur, aber das ginge zu weit für dieses Thema hier.
Ich habe jedenfalls immer zu meinen Hobbies gestanden. Gut, ich habe vielleicht nicht unbedingt viel über sie in der Schule erzählt, aber ich wurde ja auch nicht gefragt. Aber wenn man mich fragte, dann habe ich offen gesagt, was mir gefällt. Leider kam es nicht immer gut an. Aber in diesem Bereich war ich schon immer stur. Jedenfalls bin ich froh, meine Hobbies zu haben, und niemand kann sie mir miesmachen!
Nun das mit dem schämen für sein Hobby kann ich nicht bestätigen, allerdings die Aussage "Mit dem Kopf schütteln". Ich bin ehrenamtlich im BRK (Wasserwacht ) tätig. Dieses "Hobby" erfordert sehr viel Zeitaufwand, gerade dann, wenn man wie ich mitten in einer Ausbildung steckt (Rettungstaucher).
Von gleichaltrigen (17 - 20 Jahre) wird man mit diesem Hobby nur belächelt. Ich würde nicht direkt sagen, dass man mit so einem Hobby gemobbt wird, klar fallen im Spaß ein paar Witze wie "Pfützensanni" etc. doch eigentlich kein Mobbing. Eher Unverständnis darüber, dass man freiwillig und ohne Bezahlung einer solchen Tätigkeit nachgeht.
Normalerweise würde man so ein Hobby dann natürlich eher geheim halten, was allerdings bei mir der Fall ist, dass die Gemeinschaft im Hobby so stark ist, dass mir blöde Sprüche etc. am ... vorbei gehen und ich es so auch eher gelassen sehe.
Hallo,
also jemanden wegen seiner Hobbys zu mobben oder gar auszugrenzen ist in meinen Augen sehr albern. Wenn es jemandem Spaß macht Briefmarken zu sammeln oder er/sie klassische Musik mag ist es doch kein Grund ihn schlecht zu machen. Der Mensch sollte nicht nach seinen Hobbys beurteilt werden, sondern nach seinem Charakter.
In meinem Alter ist es sehr modern auf Partys zu gehen und schon nahezu ein Hobby sich am Wochenende in Clubs,Bars und Discos zu treffen um dort Alkohol zu trinken und zu feieren. Nur weil ich das nicht regelmäßig mache werde ich weder ausgechlossen, noch gemobbt, da ich Freunde haben, die auch Leute akzeptieren, die keine Partymacher sind. Ich treffe mich dann lieber zum Kaffee mit ihnen, wir gehen zusammen shoppen und auch ab und an weg, aber eben nicht wöchentlich.
Es liegt nunmal in der Persönlichkeit eines Menschen Interessen zu entwickeln. Die einen bevorzugen eben Bücher während die anderen beispielsweise Fußball spielen. Das ist doch ganz egal, denn wenn alle das gleiche machen würden, wären alle Menschen gleich und somit langweilig.
Wer Menschen nach seinen Hobbys beurteilt und sie wegen scheinbar "uncoolen" Aktivitäten ausschließt ist in meinen Augen dumm.
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