Problem - ich kann mich nicht aufraffen zum Wohnung putzen

vom 17.05.2009, 22:27 Uhr

Seit drei Jahren bin ich arbeitslos und seitdem fühle ich mich völlig nutzlos. Ich wohne allein in meiner Wohnung, bin nicht verheiratet und habe keine Kinder. Eigentlich habe ich überhaupt nichts zu tun und viel Zeit. Aber dennoch kann ich mich nicht aufraffen, meine Wohnung zu putzen. Für wen sollte ich das auch tun? Es kommt mich jedoch niemand besuchen. Ich habe keine Freunde, und meine Arbeitskollegen haben mich lange vergessen. Es sieht bei mir wirklich schrecklich aus, unordentlich und schmutzig.

Wie kann ich mich motivieren, mein Leben wieder in den Griff zu bekommen?

» Flaschensammler » Beiträge: » Talkpoints: Gesperrt »



Hallo,

ich denke wichtig ist einfach den Anfang zu schaffen. Vielleicht mit einem Wochenplan. Denn das gibt dir auch eine bestimmte "Aufgabe" zurück. Und ist der Anfang gemacht steigt sicher auch wieder das Selbstgefühl etwas.

Ich kenne dieses Nutzlosgefühl und alles schleifen lassen selber. Ich habe das Glück einen Sohn zu haben, durch ihn gibt es natürlich einen Tagesrythmus und ich laufe nicht die Gefahr zu sehr aus der Bahn zu geraten. Denn die Regelung für ihn ist mir sehr wichtig.

Vielleicht würde es dir helfen wenn du nicht nur zum putzen, sondern auch für ein paar schöne Aktivitäten einen Plan machst. Z.B. Am Vormittag aufräumen, nach dem Mittagessen ein wenig spazieren, am Nachmittag ein Zimmer putzen usw. Es ist der innere Schweinehund dem es gilt zu besiegen. Meist ist es so das sich der Rest von selber wieder gibt wenn man erstmal die ersten Schritte gemacht hat.

» greens » Beiträge: 87 » Talkpoints: 0,30 »


Ist es nicht das allerschönste, sich in den eigenen vier Wänden so richtig wohl zu fühlen? Wäre dieses Gefühl kein Anreiz für Dich, den Hintern hochzubekommen und einen Anfang zu wagen? Du fragst, für wen Du denn aufräumen solltest, wenn Dich doch eh keiner besuchen kommt? Na, für Dich selbst! Es ist Deine Wohnung und Du sollst Dich selbst darin wohl fühlen können! Ich weiß aus eigener Erfahrung, wie schwer es sein kann, den Hintern hochzubekommen und sich aufzuraffen, etwas zu tun, aber wenn man erst einmal einen Anfang geschafft hat, ist die größte Hürde genommen und meist schafft man dann auch mehr, als man vorher dachte.

Wie gehst Du denn ans Aufräumen und Putzen heran? Läßt Du Deinen Blick durch die Wohnung schweigen und denkst "Oh je, so viel zu tun, das schaffe ich nie!" oder fängst an, etwas aufzuräumen, schaust hinterher, was Du geschafft hast und denkst dann "Oh je, das ist so wenig, das hätte ich mir auch sparen können!"? So ist es mir früher immer gegangen. Ich habe es einmal geschafft, mich aufzuraffen, habe aufgeräumt und geputzt wie eine Blöde und als ich mich nachher umschaute, war noch immer so viel zu tun, dass ich regelrecht beleidigt war, dass ja alles immer noch unaufgeräumt und dreckig war. Ja, und in dem Moment schlug der innere Schweinehund wieder zu, der mir flüsterte "Laß es bleiben, es hat ja eh keinen Sinn". Falsch.

Ganz wichtig ist, dass Du Dir zur Grundreinigung Deiner Wohnung nicht zu große Aufgaben stellst, sondern Dir quasi kleine Häppchen vorsetzt. Du nimmst Dir vor, Deinen Schreibtisch aufzuräumen, tust es, und hinter Dir sieht es immer noch aus wie Sau? Das macht nichts, Du hast das geschafft, was Du Dir vorgenommen hast und das zählt! Das nächste Ziel ist dann, darauf zu achten, den Schreibtisch generell ordentlich zu lassen und was neues anzupacken. Das Regal soll aufgeräumt werden? Du raffst Dich auf, räumst das Regal auf und siehst "hey, jetzt sind Schreibtisch und Regal sauber und ordentlich". Schon mehr als vorher! Das motiviert wirklich!

Ich habe mir die Großreinigung meiner Wohnung (ja, ich war einmal in genau derselben Situation wie Du) schön Zimmer nach Zimmer aufgeteilt. Die Türen zu den anderen Zimmern habe ich rigoros zugemacht, damit ich das übrige Chaos nicht immer direkt vor Augen hatte. So sah der zu schaffende Berg gleich viel kleiner aus, was mir in der Motivation sehr geholfen hat. Der nächste Punkt war; erst einmal alles grob durchzugehen und rigoros auszusortieren, was ich nicht mehr brauchte. Diese Sachen habe ich sofort entsorgt und hatte so schon viel weniger da liegen, was wieder aufgeräumt werden mußte. Dann habe ich erst einmal alle Schränke, Tische etc. geputzt und dann alles wieder eingeräumt. Nun habe ich darauf geachtet, dass das Zimmer so ordentlich und sauber blieb und habe mich dann nach und nach durch die anderen Räume gearbeitet. Ist es erst einmal richtig ordentlich und sauber, muß man täglich wirklich nicht mehr viel machen, um den Zustand so zu halten. Halte Dir das doch einmal vor Augen! Zum täglichen Aufräumen und Putzen brauche ich in meiner jetzigen 120m²-Wohnung maximal eine Stunde pro Tag, da ich nicht mehr viel unordentlich mache und so natürlich nicht viel wegzuräumen habe.

Gut geholfen hat mir bei der Aufteilung der Putzarbeiten die Webseite www.casablitzblanca.de Dort kann man sich für einen Newsletter, die Casamail, eintragen. Man bekommt jeden Tag eine Mail mit Aufgaben im Haushalt zugeschickt, die man dann erledigt. Dabei ist die Hausarbeit auch noch in kleine Häppchen aufgeteilt. Zuerst erledigt man kurz die Routinen, das heißt grobes Aufräumen und Putzen in jedem Raum für jeweils nur fünf bis zehn Minuten. Dann erledigt man die Hauptaufgabe, die sich auf einen Raum konzentriert, den man für ca. fünfzehn Minuten gründlicher aufräumt und putzt. Wer dann Spaß daran gefunden hat, darf sich der täglichen Bonusaufgabe zuwenden, die dann noch einmal ca. 30 Minuten gemacht werden können. Für die wirkliche Grundreinigung der Wohnung nutzt es vielleicht nicht so viel, aber zum Sauberhalten der Wohnung ist dieser Newsletter wirklich eine gute Hilfe. Ich wünsche Dir auf jeden Fall viel Erfolg!

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» felis.silvestris » Beiträge: 642 » Talkpoints: 0,56 » Auszeichnung für 500 Beiträge



Hallo!

Ich kenne das Gefühl auch, dass man sich einfach nicht aufraffen kann. Aber du wirst dich in so einer schmutzigen und unordentlichen Wohnung, doch sicher nicht wohl fühlen. Und es kommt doch eigentlich auch darauf an, dass du dich wohl fühlst. Es wird dein allgemeines Befinden verbessern, wenn deine Wohnung wieder ordentlich und sauber ist. Vielleicht kommt dich auch niemand mehr besuchen, weil es bei dir so chaotisch aussieht. Hast du dir darüber schon mal Gedanken gemacht?

Wenn du deine Wohnung wieder aufräumst und putzt, könntest du ja auch mal wieder Freunde und alte Kollegen einladen. So, ist das ja im Moment gar nicht möglich. Außerdem kann es doch jeder Zeit mal passieren, dass jemand unangemeldet vor der Tür steht und du ihn dann in so einen Saustall lassen musst. Da würde ich mich schrecklich schämen. Ich fühle mich immer richtig ekelig, wenn meine Wohnung unordentlich und schmutzig aussieht. Es klappt auch gut, wenn man sich einmal aufgerafft hat, dran zu bleiben. Mach dir deine Lieblingsmusik an und fange an, Ordnung zu machen und zu putzen. Mit Musik geht alles nochmal leichter von der Hand.

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» Nelchen » Beiträge: 32238 » Talkpoints: -0,25 » Auszeichnung für 32000 Beiträge



Ich kenne das Gefühl einfach gar nicht. In meiner Wohnung möchte ich mich immer wohl fühlen und ich fühle mich einfach nicht wohl, wenn es dreckig und unordentlich ist, also versuche ich so oft es geht, zu putzen. Klar, liegt auch mal was rum bei mir, aber ich schaue dann, dass sich das nie so stapelt und irgendwann zum Problem wird.

Als Tipp würde ich dir raten, dir Hilfe zu nehmen. Wenn du eine Freundin hast, dann frage sie doch mal, ob sie Lust hat dir ein bisschen zu helfen, ihr hört Musik dabei und unterhaltet euch und alles geht viel schneller. Und ab dann musst du darauf achten, dass der jetzige Zustand nicht mehr erreicht wird und du immer alles recht zeitnah auch wegräumst.

» Sippschaft » Beiträge: 7575 » Talkpoints: 1,14 » Auszeichnung für 7000 Beiträge


Ich kenne das Gefühl nur teilweise, wenn es bei mir mal etwas chaotisch aussieht habe ich auch manchmal keine Lust aufzuräumen, aber wenn es mir dann zu viel wird raffe ich mich ganz schnell auf um mich in meinen eigenen vier Wänden wohl zu fühlen.

Mach dir einen Plan wann du was machst, das erleichtert die Sache schon mal um einiges. Habe auch eine Freundin die so ist mit dem putzen und so, aber seid dem sie sich einen Plan gemacht hat, wie sie erst mal ihre Wohnung ordentlich bekommt hat das alles super geklappt und seid dem ist es bei ihr eigentlich immer sauber und ordentlich.

Nach dem das ganze Chaos beseitigt war, hat sie sich einen neuen Plan gemacht damit es auch so bleibt. Dieser Plan hilft auch gut gegen dein nutzloses Gefühl, so hast du wieder was zu tun und du kommst dir nicht so planlos vor.

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» SusiSahne » Beiträge: 108 » Talkpoints: 6,58 » Auszeichnung für 100 Beiträge


So eine negative Phase kann sehr schwer sein. Ich war von Juli 2005 - Juli 2006 auch arbeitslos und hatte zwischendurch auch dieses Tief, stellte mir die gleichen Fragen wie du, aber irgendwie habe ich mich aus diesem schwarzen Loch wieder befreit.

Ich habe mir immer wieder gesagt, dass ich ja sowieso nichts zu habe und von daher muss ich mind. 1 Zimmer täglich richtig sauber putzen. Zu Beginn war es ziemlich schwer und richtig harte Arbeit aber irgendwann lief es dann von ganz alleine und ich kam mir auch nicht mehr so nutzlos vor, meine Wohnung war wirklich am glänzen.

Nimm dir einfach vor, jeden Tag ein Zimmer zu machen. Setz dich einmal in jedes einzelne Zimmer und kuck dich um. Gefällt dir noch alles? Sind vielleicht nette, günstige, Änderungen möglich? Der Kleiderschrank, ist da vielleicht etwas dabei, was man bei ebay zu Geld machen kann? Trau dich einfach langsam an alles heran, mach dir eine Liste und striche durch, was erledigt ist. Es kann eine richtige Motivation sein, so eine Liste abzuarbeiten.

» que_Linda » Beiträge: 688 » Talkpoints: 9,25 » Auszeichnung für 500 Beiträge



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