Hygiene bei offenen Lebensmitteln im Supermarkt

Hallo,

Bei uns liegen in den meisten Supermärkten Handschuhe auf, und in den wenigsten werden sie genutzt. Natürlich haben wir alle viele Bakterien an den Händen, dass ist auch der Grund, warum ich mir immer, wenn ich nach Hause komme, als erstes die Hände wasche.

Da ich aber Obst und Gemüse vor dem Verzehr sowieso gründlich wasche, wegen der bereits erwähnten Spritzmittel, mache ich mir über diese Bakterien allerdings weniger Sorgen. Denn selbst wenn jetzt alle Handschue beim Auswählen des Gemüses und Obstes tragen, könnte ja noch immer wer darauf niesen, husten oder gar absichtlich draufspucken.

Ich kann nicht meine ganzes Leben oder auch nur mein Leben außerhalb meiner Wohnung mit Mundschutz und Plastikhandschuhen verbringen, irgendwo ist es mit den ganzen Hygienevorschriften nur mehr Übertreibung pur. Und was bewirkt es? Dass unsere Widerstandskräfte immer schlechter werden. Dass wir immer mehr unter Allergien leiden.

@Diamante: Schon mal überlegt, wie viele Bakterien an jeder Geldmünze und jeden Geldschein kleben? Wie oft jemand sich gerade die Nase geputzt hat und dann einen der Geldscheine aus der Breiftasche gezogen hat?

Sauberkeit, ja natürlich, aber hundertprozentige Hygiene ist weder sinnvoll noch gesund, außer während einer OP.

Ich finde die Idee mit den Handschuhen für Kunden im Supermarkt sogar noch extremer als die Forderung nach behandschuhten Bäckereiverkäuferinnen. Wie schon erwähnt kann übertriebene Hygiene erst recht krank machen. Die Allergiker in meinem Bekanntenkreis kommen fast alle aus sehr hygieneliebenden Familien. Aber dass jemand Obst- und Gemüsehandschuhe einführen will, habe ich noch nie gehört.

Hygienewahn kann übrigens nicht nur zu physischen, sondern auch zu psychischen Krankheiten führen. Ich kenne eine Frau, die in psychologischer Behandlung ist, weil sie wegen ebensolcher Sachen unter einem Händewaschzwang leidet bzw. litt. Sie hat sich die Hände blutig geschrubbt und hatte einen wahnsinnigen Ekel vor Geld. Deshalb hat sie beim Einkaufen immer dünne Lederhandschuhe getragen, um nicht mit den Münzen und Scheinen in Berührung zu kommen. Das erinnert mich irgendwie an Einweghandschuhe im Obstregal.

Man kann und soll nicht vollkommen vermeiden, mit irgendwelchen Keimen seiner Mutmenschen in Kontakt zu kommen. Und deshalb sollte man sich darüber auch keine Gedanken machen, es sei denn, man plant fernab der Zivilisation zu leben. Also ein klares Nein zu Sterilität im Obstbereich.

Auch wenn es mich nicht stört, wenn andere Obst und Gemüse ohne Einmalhandschuhe anfassen könnte uns Spanien in dieser Hinsicht ein Vorbild sein.

In Spanien ist es nämlich so, dass neben dem Obst und Gemüse entweder Einmalhandschuhe ausliegen, damit man seine Lebensmittel nicht mit der bloßen Hand anfassen muß, bevor es in der Tüte landet oder dass dort eine Angestellte steht (natürlich auch mit Einmalhandschuhen bewaffnet), die einen dann bedient, wie bei uns die Wurst- oder Käseverkäuferin. Daran muß man sich zwar gewöhnen, aber ich könnte mir das so ähnlich auch hier in Deutschland vorstellen.

Ich bin der Meinung das man es mit der Hygiene auch übertreiben kann. Wenn ich jetzt im Supermarkt erst mal Handschuhe anziehen müßte damit ich mir mein Obst und Gemüse kaufen kann würde ich wahrscheinlich gar nicht mehr hingehen.

Hygiene ist wichtig, da brauchen wir gar nicht drüber reden, aber man kann es auch übertreiben. Mein Obst und Gemüse wird vor dem Essen oder zubereiten sowieso gewaschen und dann ist das ganze auch kein Problem mehr. Sicher bin ich auch nicht ganz einverstanden wenn jeder Käufer zum Beispiel 10 Gurken angreift und dann doch noch eine andere nimmt aber die Menschheit ist einfach so.

Ich vermute mal wenn es wirklich Handschuhe zur Verwendung geben sollte (was für Leute die es möchten ja ganz in Ordnung ist) die wenigsten sie verwenden würden.