Das gute alte Lexikon - Wo gibt es das noch?

vom 17.05.2009, 17:51 Uhr

Mir hatte neulich jemand 50 Bertelsmann- Lexika für fünfzig Euro angeboten. Ich weiß nicht mehr um welchen Jahrgang es sich handelte, ich hatte aber abgelehnt. Meine Lexika haben im Bücherregal richtig Staub angesetzt. Warum dann noch dazukaufen und wertvollen Platz blockieren?

In die normalen Nachschlagewerke schaue ich überhaupt nicht mehr, Wikipedia und das Internet ist einfach aktueller, bunter und umfangreicher. Ab und an geht mal noch mein Blick in das alte Chemie- oder Mathebuch, meine Frau schaut öfters in ihre Gartenratgeber oder medizinischen Bücher. Alles in allem also spezielle Nachschlagewerke die noch regelmäßig genutzt werden.

Benutzeravatar

» hooker » Beiträge: 7217 » Talkpoints: 50,67 » Auszeichnung für 7000 Beiträge



Ich denke, das größte Problem der allgemeinen Lexikas ist, dass sie oftmals zwar ein breites Themenspektrum abdecken, aber weniger spezifische Informationen oder große Umfänge liefern. Zudem sind Bucher langsamer, als eine Suchmaschine eines Internetlexikons.

Vergleicht man den Brockhaus z.B. mit Wikipedia würde sofort auffallen, dass die Artikel bei Wikipedia eigentlich stark von den Artikeln im Brockhaus abweichen, wenn man die Quantität und den Umfang der bereitsgestellten Informationen vergleicht. Auch können die Themengebiete auf Internetseiten besser vernetzt werden (Links und Portale) als bei klassischen Lexikas.

Geht es um Fachlexikas, Tafelwerke oder Kompedien, siegt für mich aber dennoch eher das Buch, da es einfach praktischer ist und schneller zur Hand ist und ein PC nicht ständig verfügbar ist. Fachlexikas gleichen die Vorteile der Onlinelexikas dann meist durch ihre Spezifität aus.

» Cebe » Beiträge: 12 » Talkpoints: 9,90 »


Ich benutze mittlerweile eigentlich nur noch das Internet. Mein Lexikon ist noch aus der Schulzeit, sieht man mal von dem etwas neueren GEO Lexikon ab, das hab ich allerdings noch nicht vollständig.

Abgesehen von Zeiten, in denen man mal durch Internetausfall quasi "lebensunfähig" :lol: gemacht wird, geht es über Google und Co einfach schneller und mit weniger Sucherei, zumindest bei mir. Ich benutze inzwischen seit über 10 Jahren Suchmaschinen und mit der Zeit bin ich immer schneller und besser beim Suchen geworden, ist vermutlich auch alles nur reine Übungssache.

Eigentlich ein bißchen verwunderlich, weil ich sonst ein absoluter Buchtyp bin, aber vermutlich ist das bei Lexika anders, weil die eben ständig veralten und man dann immer einen Batzen Geld ausgeben muß, wenn man die neue Ausgabe will. Ich sehe sie aber trotzdem gerne in Regalen stehen, irgendwie hab ich von der Person, dem Regal und Lexikon gehört, dann immer gleich ein positives Bild :)

» kuyashinaki » Beiträge: 113 » Talkpoints: 0,18 » Auszeichnung für 100 Beiträge



Bis zu meinem Abitur Ende der 90er Jahre, war das Lexikon bei meinen Eltern neben meinen Schulbüchern eigentlich die wichtigste Informationsquelle, wenn ich mal etwas nachschlagen musste. Das Internet war noch nicht so weit verbreitet und wir hatten es dementsprechend also auch noch nicht. Meine erste Emailadresse beispielsweise habe ich 1998 bekommen.

Heute benutze ich eigentlich kaum noch ein normales Lexikon. Ich habe nicht mal eines bei mir in meiner Wohnung, wenn man mal von Fachlexika absieht. Wenn ich etwas nachschlagen muss, weil ich den Begriff nicht kenne, dann mache ich das meist über Suchmaschinen wie google im Internet oder direkt bei wikipedia. Da findet man eigentlich für den privaten Gebrauch sehr schnell die wichtigsten Informationen zu Begriffen, die man nicht kennt.

Wie schon gesagt habe ich kein allgemeines Lexikon, aber ein paar Fachlexika, die sich mit meinem Studium beschätigen stehen bei mir im Bücherregal. Das wichtigste Fachlexikon in meinem Studienbereich habe ich mir allerdings noch nicht zugelegt, da es sehr viele Bände hat und dementsprechend teuer ist (ca. 5000 Euro komplett). Das nutze ich also nur in der Bibliothek der Hochschule und kopiere mir bei Bedarf etwas daraus.

Benutzeravatar

» diezeuxis » Beiträge: 1207 » Talkpoints: 964,75 » Auszeichnung für 1000 Beiträge



Ich habe noch mehrere Regalreihen voll mit Nachschlagewerken. Ich habe eine komplette Brockhaus Ausgabe, eine ganze Reihe kleinerer und fachspezifischer Lexika und eine ganz alte Lexikon Reihe, die noch in altdeutscher Schrift gedruckt ist und einen Ledereinband hat.

Viele dieser Bücher stehen bei mir aber nur noch im Regal, weil ich bis jetzt noch keine Platzprobleme habe. Wenn ich irgendwann mal schauen muss, wo ich ein neues Buch unterbringen könnte, werde ich in diesen Regalreihen als erstes ausmisten und dann werde ich mich mit Sicherheit von solchen Sachen wie Meyers Taschenlexikon trennen.

Ich benutze schon hin und wieder noch ein Lexikon, denn unter Umständen geht das wesentlich schneller als erst den Computer hochzufahren und im Internet zu suchen. Man muss ja auch unterscheiden zwischen Artikeln, die veraltet sind und solchen, die immer noch Gültigkeit haben. Wenn ich nach Informationen über ein Land suche, ist ein Lexikon von 1995 natürlich die falsche Wahl, denn da hat sich sicher viel geändert und vielleicht gab es das Land damals sogar noch gar nicht. Aber wenn ich mich für einen Philosophen aus dem Mittelalter interessiere, wird sich an den Information seit 1995 nichts geändert haben und unter Umständen erfahre ich aus dem Lexikon sogar mehr als aus dem Internet. Gerade bei Wikipedia ist es leider oft so, dass über einen Menschen, der Dank DSDS Teilnahme einen C-Promi Status erworben hat, mehr zu finden ist als über eine historische Figur, die nicht so bekannt ist.

Benutzeravatar

» Cloudy24 » Beiträge: 27476 » Talkpoints: 0,60 » Auszeichnung für 27000 Beiträge


Wir haben mehrere Lexikas im Bücherregal stehen, die aus ungefähr 3 Jahrzehnten stammen. Benutzt werden sie nicht mehr, es sei denn man hat einen bestimmten Begriff schonmal gelesen, der kurz nachgeschlagen werden muss.

Vor Allem bei Lexikas scheint aber ein großes Problem aufzutreten was die Aktualität betrifft. Will man ein Buch auf dem aktuellsten Stand haben, kauft man sich in diesem Fall gleich eine ganze Reihe von Büchern, die einen Haufen Geld kosten. Das Internet ist wesentlich schneller zu nutzen und es garantiert die aktuellsten Informationen, auch wenn manche nicht geprüft werden und damit nicht unbedingt richtig sein müssen. Als der polnische Präsident ums Leben kam, war bereits nach einer Stunde der aktualisierte Artikel über ihn auf Wikipedia zu finden, in dem detailreiche Informationen zu seinem Tod vorlagen - was will man mehr, wenn es darum geht auf dem aktuellsten Stand mit guten Informationen versorgt zu werden?

Wer jetzt noch teure Lexikas kauft, der wird schon seine Gründe haben. Ich persönlich halte es für überteuert, wenn ich gleich meine Internetflatrate nutzen könnte und das nicht nur zuhause.

Benutzeravatar

» LastGen » Beiträge: 411 » Talkpoints: 0,10 » Auszeichnung für 100 Beiträge


Ich habe ein vierteiliges GLB-Lexikon aus dem Jahre 1966 als Sonderausgabe. Das habe ich mal geerbt und halte es in Ehren. Ich kann zwar nicht behaupten, das ich dort gezielt drin suche. Aber manchmal überkommt es mich und es wird einfach nur ein bisschen Quergelesen.

Neue Ausgaben würde ich mir nicht kaufen. Denn die sind ja recht regelmäßig überholt und müssten wieder durch Neukauf ersetzt werden. Dafür ist mir mein Geld zu schade. Da nutze ich lieber das Internet.

» Punktedieb » Beiträge: 17970 » Talkpoints: 16,03 » Auszeichnung für 17000 Beiträge



Da mein Mann in einem Beruf arbeitet, wo er das aktuelle Lexikon immer als Probeexemplar kostenlos zugeschickt bekommt, haben wir das aktuelle Lexikon immer bei uns zuhause im Schrank stehen. Ich benutze es auch viel lieber wie dass ich erst einmal im Internet lange suchen muss. Das Lexikon aufschlagen dauert nur ein paar Sekunden und schon habe ich das, was ich gesucht habe.

Das Internet kann zwar auch vorteile haben, da man, wenn man einen Begriff sucht, nicht unbedingt diesen auch richtig schreiben muss, da das Internet einem einen Suchvorschlag angibt, aber dennoch bin ich schneller, wenn ich im Lexikon nachschlage, so dass ich das gute alte Lexikon auch weiter noch benutzen werde.

Benutzeravatar

» Nettie » Beiträge: 7637 » Talkpoints: -2,59 » Auszeichnung für 7000 Beiträge


Cloudy24 hat geschrieben:Ich benutze schon hin und wieder noch ein Lexikon, denn unter Umständen geht das wesentlich schneller als erst den Computer hochzufahren und im Internet zu suchen. Man muss ja auch unterscheiden zwischen Artikeln, die veraltet sind und solchen, die immer noch Gültigkeit haben.

Wenn man erst den Rechner hochfahren muss, ist es sicherlich schneller, wenn man in einem normalen Lexikon nachschlägt als beispielswiese bei wikipedia. Aber wenn man sowieso schon am Rechner sitzt und arbeitet und schnell etwas nachschauen möchte, würde ich behaupten, dass ich schneller den Begriff bei google oder wikipedia eingetippt habe, als erst zum Bücherregal zu gehen, das Lexikon rauszuehmen und dann den entsprechenden Artikel herauszusuchen, wenn es ihn denn überhaupt gibt.

Cloudy24 hat geschrieben:Wenn ich nach Informationen über ein Land suche, ist ein Lexikon von 1995 natürlich die falsche Wahl, denn da hat sich sicher viel geändert und vielleicht gab es das Land damals sogar noch gar nicht. Aber wenn ich mich für einen Philosophen aus dem Mittelalter interessiere, wird sich an den Information seit 1995 nichts geändert haben und unter Umständen erfahre ich aus dem Lexikon sogar mehr als aus dem Internet.

Bei der Sache mit dem Land und allgemein naturwissenschaftlichen Informationen gebe ich dir sicherlich recht. Allerdings ist es auch so, dass in den Geisteswissenschaften fortwährend geforscht wird und dasnn kann es unter Umständen auch mal neue Informationen über einen Philosophen geben aus der Antike, da man einfach neue Quellen gefunden hat oder weitere Ausgrabungen gemacht wurden etc. Da ist man im Internet einfach auf dem aktuelleren Stand, finde ich, wobei man natürlich immer genau schauen sollte, welche Quelle man denn im Internet benutzt.

Cloudy24 hat geschrieben:Gerade bei Wikipedia ist es leider oft so, dass über einen Menschen, der Dank DSDS Teilnahme einen C-Promi Status erworben hat, mehr zu finden ist als über eine historische Figur, die nicht so bekannt ist.

Da muss ich dir leider auch recht geben und es gilt sogar für Z-Promis. Und zudem weiss ich aus meinem Studium aus eigener Erfahrung, dass man bei wirklichen Fachbegriffen oder Personen, die mit dieser Fachrichtung sehr speziell zu tun haben, einfach doch besser mit einem Fachlexikon bedient ist als mit wikipedia.

LastGen hat geschrieben:Wir haben mehrere Lexikas im Bücherregal stehen

Es heisst: ein Lexikon, mehrere Lexika. Lexika ist also bereits der Plural. :wink:

Benutzeravatar

» diezeuxis » Beiträge: 1207 » Talkpoints: 964,75 » Auszeichnung für 1000 Beiträge

Zuletzt geändert von diezeuxis am 23.04.2010, 14:57, insgesamt 1-mal geändert.

Ähnliche Themen

Weitere interessante Themen

^