Falsche Tierliebe!

vom 16.05.2009, 15:07 Uhr

Tiere werden aus den verschiedensten Gründen angeschafft. Der Erwerb von Hunden, Katzen, kleinen Heimtieren oder Exoten ist in der Regel emotional motiviert. Da wären die Übernahmen aus Tierheimen (Mitleid), der Hund als "Sportgerät" oder Beschützer, ein Rassetier, mit dem sich der Halter profilieren kann, die Katze oder Hund als Sozialpartner und Lebensgefährte oder auch als Mittel, um soziale Kontakte herzustellen.

Als wenn das nicht schon schlimm genug sei, werden sie oft sogar vermenschlicht z.B. zieht man ihnen Kleidung an, sie dürfen mit am Tisch essen etc. Was haltet ihrdavon?!

» linzay87 » Beiträge: 107 » Talkpoints: 0,00 » Auszeichnung für 100 Beiträge



Hallo,

Wenn sich jemand einen Hund kauft, um damit sein Haus zu bewachen oder wenn dies ein Landwirt für seinen Hof absieht, so finde ich, ist das weniger eine emotionale Sache. Eigentlich ist es doch sehr zweckmäßig und vernunftgesteuert. Der Hund wird hier zum Objekt, das eben als Art lebendige Alarmanlage fungiert. Vom extremsten Fall ausgegangen, in dem man sich sonst nicht für den Hund interessiert.

Meiner Meinung nach ist es auch so eine Frage, ob es besser ist, Tiere allein so zu instrumentalisieren, als sie schon irgendwie emotional konnotiert in seinen Alltag zu integrieren. Fakt ist, dass es Lebewesen sind, die schon eine gewisse Pflege und Zuwendung benötigen, die natürlich je nach Tierart unterschiedlich ist. Aber Gebrauchsgegenstände sind es dann eben doch eigentlich auch nicht.

Dass man es aber mit der Tierliebe übertreiben kann, stimmt, da stimme ich dir zu. Ich finde eine zu extreme Vermenschlichung auch nicht schön und ob sie dem Tier gefallen dürfte, ist auch zweifelhaft.

Kleidung finde ich bei Hunden nur zum Teil sinnvoll, und zwar dann, wenn sie zweckmäßig ist. Durch extreme Züchtungen frieren Windhunde mit ihrem sehr kurzen Fell in einem kälteren Winter. Ohne eine Schutzdecke würden sie wahrscheinlich einen Kälteschaden bekommen, denn sie zittern ja mit Überzug auch schon ziemlich heftig. Also sofern "Kleidung" einen Zweck erfüllt, bin ich nicht negativ gegenüber ihr eingestellt. Aber wenn es wirklich reine Zierde ist und diese Kleidung auch noch einen modischen Effekt haben soll, dann finde ich das schrecklich. Aber so lange es Menschen gibt, die genau solche Kostüme an Hunden niedlich finden, wird sich daran wohl nichts ändern. Es wird eben nur produziert, was auch verkauft wird!

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» Wawa666 » Beiträge: 7277 » Talkpoints: 23,61 » Auszeichnung für 7000 Beiträge


Hallo!

Es gibt nun mal immer einen Grund, dass man sich ein Tier anschafft. Und es sei nur, aus Liebe zu den Tieren. Und genau aus diesem Grunde, habe ich Tiere, eben weil ich sie sehr schätze und liebe. Ich kann mir ein Leben ohne sie nicht mehr vorstellen.

Leider kann man Tierliebe auch übertreiben bzw. falsch betreiben. Ich finde es auch nicht gut, wenn Hunde einen Pullover tragen müssen und am Tisch sitzen oder ihr eigenes Porzellan haben. Den Hund interessiert es nicht, ob er sein Halsband mit Diamanten besetzt ist oder nicht. Ich finde es natürlich auch schön, dass mein Hund aufpasst und bellt, wenn jemand kommt. Auch hätte ich gerne einen Hund der mich beschützt, aber dafür ist meiner einfach zu klein.

Man muss eben immer darauf achten, dass man den Tieren noch ein artgerechtes Leben bieten kann und sie nicht zu sehr vermenschlicht. Mein Hund darf auch im Bett schlafen, aber er wird immer sonst immer noch wie ein Hund behandelt..

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» Nelchen » Beiträge: 32238 » Talkpoints: -0,25 » Auszeichnung für 32000 Beiträge



Natürlich hat man einen Grund, wenn man sich ein Tier anschafft. Ich finde es ja fast auch verwerflich, wenn man sich grundlos ein Tier anschafft - falls es das überhaupt gibt, denn einen Beweggrund hat man am Ende immer.

Wenn ein Tier vermenschlicht wird, finde ich das nicht gut, aber man sollte ein Tier eben schon wie ein Familienmitglied behandelt - so meine Meinung. Das heißt natürlich nicht, dass man ihm Sachen anziehen muss, aber schon, dass es ein Teil der Familie ist und so behandelt wird.

Wir haben unseren Hund zB schon aus diesem Grund: ein weiteres Familienmitglied, ein Freund und Beschützer gleichzeitig, er beschäftigt udn und wir ihn. Und ohne ihn wäre ich nur halb so oft an der frischen Luft ;)
Im Bett schlafen darf er auch nicht, er hat seinen Korb und da schlafen wir schließlich auch nicht drin. Vom Tisch essen darf er auch nicht, er hat seinen Napf. Aber er ist bei uns und begleitet uns.

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» winny2311 » Beiträge: 15159 » Talkpoints: 4,91 » Auszeichnung für 15000 Beiträge



Ich denke einen Grund um sich ein Tier anzuschaffen hat jeder. Ich finde es wichtig das man den Tieren ein fast artgerechtes Leben anbieten kann. Klar das Tier kann sich an die entsprechenden Lebensumstände anpassen und sollte möglichst in den Alltag integriert werden, aber ich kenne das so einige Beispiele die mir ein Dorn im Auge sind.

Wenn Menschen sich aus Prestigegründen einen Hund anschaffen aber überhaupt keine Zeit haben mit diesem rauszugehen, am besten noch den Hund so erziehen das er auf ein Katzenklo geht, da kommt mir alles hoch. Oder jemanden der seinen Hund nur mit Essen vom Tisch füttert (haben die Menschen früher auch gemacht), und am besten noch am Tisch sitzen lässt und ihn mit der Gabel oder dem Messer füttert, finde ich ganz furchtbar. Das sind nur einige Beispiele, die eine überhaupt nicht artgerechte Haltung demonstrieren.

Die Hunder meiner Eltern haben noch nicht mal am Tisch gebettelt, weil es da nie was für sie gab. Unsere Katze hat den einzigen Luxus das sie bei uns im Bett schlafen darf, sonst kann sie auch ganz Katze sein.

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» aries24 » Beiträge: 1748 » Talkpoints: 9,84 » Auszeichnung für 1000 Beiträge


Ich würde ehrlich gesagt jetzt nicht zwingend sagen, dass es falsch ist, sich beispielsweise einen Hund anzuschaffen, weil man gerne Sport macht und ihn auch als einen Beschützer sieht. Ich meine, irgendwo muss eine gewisse Liebe zu diesem Tier oder generell zu dieser Tierart bestehen, andernfalls würde man es doch auch nicht beim Sport oder als Beschützer haben wollen, nicht wahr? Und generell würde ich das so auch nicht meinen, ich finde eher, dass Leute, die sich vielleicht ein Haustier zulegen wollen, dann darüber nachdenken, welches gut zu ihnen passen würde und wenn sie gerne laufen, dann spricht doch wirklich nichts gegen einen Hund oder? Ich meine eine Katze oder ein Hamster wird von dieser sportlichen Vorliebe nicht profitieren. Schlimmer finde ich es natürlich schon, wenn Leute sich teure Rassen oder ''Modehunde'' anschaffen, dass ist dann nicht so pralle, vor allem weil diese Leute dann auch nicht zwangsläufig eine Ahnung von der richtigen Haltung dieser Tiere haben.

Wenn man Hunde oder Katzen quasi kauft um die Einsamkeit zu bekämpfen, dann finde ich das auch nicht zwangsläufig schlecht. Es ist eben ein Grund für die Anschaffung des Tieres, aber es bedeutet definitiv nicht, dass man das Tier nicht liebt, es bedeutet auch nicht, dass man es nicht halten kann oder so, ich denke, dass dann hier einfach eine gewisse Grundsympathie gegeben ist und wenn es dann zu solchen Situationen kommt, wie beispielsweise dass man den Lebensparter verliert oder man wird alt und hat niemanden an seiner Seite, dann ist das natürlich schon ein Grund und eine Motivation zusätzlich, sich ein solches Tier zuzulegen. Ich würde dahingehend aber nicht von einer falschen oder gar nicht vorhandenen Tierliebe sprechen.

Auch kann ich mir ehrlich gesagt nur sehr schwer vorstellen, dass Menschen sich Tiere kaufen, weil es ihnen hierdurch einfacher fällt, soziale Kontakte zu knüpfen. Ich habe mal mitbekommen, wie sich jemand aus meinem Jahrgang zu einer bestimmten Gelegenheit einen Hund ''geliehen'' hat, von Bekannten, aber eine Anschaffung eines solchen Tieres zu diesen Zwecken kann ich mir nicht vorstellen, denn schließlich ist besonders ein Hund ja sehr pflegeintensiv und unter anderem doch auch kostspielig, da kann man dann nicht einfach einen kaufen, weil man Kontakte sucht, vor allem, weil sowas in den meisten Fällen doch auch kein langanhaltender Dauerzustand ist.

Vermenschlichung finde ich allerdings ehrlich gesagt doch sehr schlimm, weil ich teilweise bei Menschen das Gefühl habe, dass beispielsweise Tiere als Kinderersatz und so weiter gehalten werden und das ist dann natürlich auch nicht mehr zu verantworten. Kleidung finde ich auch besonders schlimm, weil das dann so ausschaut, als wären Hunde irgendein Spielzeug, ein ''Püppchen'' also sozusagen, was sich die Menschen dann anziehen und so weiter. Sowas muss auch nicht sein, zumal die meisten Tiere das auch sicherlich nicht als sonderlich angenehm empfinden und darunter schwitzen. Auch Hunde-Restaurants und so weiter, sind für mich nicht nachvollziehbar.

Ich würde dir aber auch nicht zustimmen, wenn du sagst, dass etwa Exoten eher aus emotionalen Gründen gekauft und gehalten werden, weil ich hier auch schon häufig erlebt habe, dass Leute damit prallen und angeben wollen. Teilweise gibt es ja Exoten die teuer oder selten sind und nicht selten ist es auch der Ekelfaktor, denn Leute dann meinen, sie würden Schlangen oder Spinnen halten und alle ekeln sich dann davor und fragen sich, wie das geht und bewundern die Person dann dafür oder so. Besonders bei Jugendlichen empfinde ich das hier definitiv als falsche Tierliebe und Prahlerei.

» Crispin » Beiträge: 14916 » Talkpoints: -0,43 » Auszeichnung für 14000 Beiträge


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