Wieso ist der Papst immer so alt?
Bei der letzten Wahl des Papstes standen ja wirklich auch zwei, drei etwas jüngere Kandidaten auf der Liste, bei denen man sich wirklich mal erhofft hätte, dass sie irgendetwas innovatives und modernes ausstrahlen. Nun ja, leider wurde es natürlich wieder ungefähr der Älteste, der auf der Liste stand. Wieso wird nicht mal ein Papst gewählt, der wenigstens absehbar noch die nächsten 20 Jahre lang lebt und vor allem, der auch noch so lange zurechnungsfähig ist.
Stattdessen werden uns uralte Männer präsentiert, die schon bald nicht mehr selbstständig laufen können und irgendwas in ein Mikrofon reden, von dem man wirklich nicht mehr glaubt, dass sie selbst wissen, was sie da von sich geben. Jetzt fragte ich mich aber, ob das auch daran liegt, dass man erst in die Wahl des Papstes gelangt, wenn man ein bestimmtes Alter oder einen Titel erreicht hat, bei dem man halt leider am Ende ab 70 aufwärts ist. Oder werden eher grunsätzlich jüngere Kandidaten ignoriert, weil sie Kirche eben auf alte Männer mit alten Ansichten steht?
Hallo,
also ich denke es liegt daran, dass wohl ein "alter Mann" immer ein bestimmtes Wissen ausstrahlt. Geht ja schon darauf zurück, dass in Märchen immer die Alten Leute die Leute waren, die das Wissen hatten.
Ich denke, dass gerade in der Rolle als Führungsposition der Kirche, ein enormes Wissen gebraucht wird, gerade auf dem Gebiet Religion und Kultur muss man sich da wohl sehr gut auskennen. Ich denke, dass das Volk diese Rolle eher einem alten "abkauft" als einem jungen.
Pdon
Ich lese aus deinem Beitrag, dass du einen jüngeren Papst besser fändest. Kann man natürlich so sehen, muss man aber nicht. Ich finde es eher problematisch, wenn man eine Position, die jemand auf Lebenszeit haben wird mit einem Menschen besetzt, der noch ein langes Leben vor sich hat. Ich meine, 20 Jahre sind eine verdammt lange Zeit und auch wenn man jemanden hat, der modern und innovativ ist werden sich bei einer so langen Amtszeit Dinge einschleifen, die einer Innovation entgegen wirken. Der frische Wind fehlt einfach.
Natürlich bin ich mir bewusst, dass ich hier ein demokratisches Denken auf eine Organisation anwende, die mit Demokratie eigentlich nicht viel am Hut hat, aber ich denke, dass solche Wahlen trotz allem politisch motiviert sind. Dass viele zum Beispiel nach dem letzten Papst, der ja sehr lange im Amt war, jemanden haben wollten, der nicht so lange durchhalten wird und der ideologisch wahrscheinlich auch aus einer anderen Ecke kommt.
Und warum die Päpste und Kandidaten immer recht alt sind liegt wahrscheinlich einfach daran, dass es ziemlich lange dauert bis man in dieser Organisation Karriere macht, also bis man in der Position ist um überhaupt als Kandidat aufgestellt zu werden. Und dann haben die älteren Kandidaten wahrscheinlich den Vorteil, dass sie einfach, da sie logischerweise schon länger dabei sind, mehr potentielle Wähler persönlich kennen und eben auf deren Unterstützung zählen können.
Cloudy24 hat geschrieben:Und warum die Päpste und Kandidaten immer recht alt sind liegt wahrscheinlich einfach daran, dass es ziemlich lange dauert bis man in dieser Organisation Karriere macht, also bis man in der Position ist um überhaupt als Kandidat aufgestellt zu werden.
Naja, die Karriere ist ja keine Voraussetzung, einziges Kriterium ist ja nur, dass man männlich und katholisch ist - aber klar, ohne Karriere wählt einen auch keiner.
Dass der Papst nicht immer der jüngste ist würde ich auch darauf zurückführen, dass sich die meisten ja gut untereinander kennen und naja, da wählt man einfach keine "Neulinge".
Was das innovative angeht: Ich glaube kaum, dass all jene die für das Amt in Frage kommen für echte Innovationen stehen. Ab den Bischöfen aufwärts ist doch da alles ziemlich verknöchert, engstirnig und einseitig.
Hallo,
Ich würde sagen, dass die Erklärung, wieso kein Jüngerer Papst werden kann, ganz einfach kirchenrechtlich zu finden ist. Denn der Papstanwärter muss immer zuvor Bischof gewesen sein, zumindest in neuerer Zeit. Und Bischof wird man nicht von Anfang an, wenn man noch jung ist, sondern man muss vorher noch verschiedene andere "Stufen" erreichen. Das dauert so seine Zeit. Ich weiß auch nicht, ob es bei einigen dieser Stufen nicht vielleicht sogar Vorschriften über ein Mindestalter gibt. Imaginär angenommen, man dürfe erst in einem Alter über 45 Jahren Bischof werden, dann wird man keinen Papst unter diesem Alter wählen können.
Detaillierter bekomme ich das jetzt leider nicht mehr zusammen. Müsste ich eventuell etwas drüber nachlesen. Von meinem ganzen Semester Geschichtsunterricht nur zum Thema Papstwahl bei einer schrecklich erzkatholischen Geschichtslehrerin ist jedenfalls nichts mehr hängen geblieben. Nur noch Erinnerungen über diese Frau, die von Hosen für Frauen über bunte Poster bis hin zu jeglicher Musik abseits von klassischer Kirchenmusik alles schrecklich und antichristlich fand.
Ich denke ein Papst sollte ein gewisses Grad an Lebenserfahrung mit sich bringen und ein 30 Jähriger hat einfach noch nicht so viel erlebt, wie jemand der vielleicht doppelt so alt ist. Das ist einfach ein Fakt.
Ein Papst, oder einer, der es mal werden will, sollte auch ein paar Sprachen beherrschen und die mus man ja auch erst einmal lernen. In der Regel lernt man die auch nicht von jetzt auf gleich.
Dann ist es auch meistens so, dass die immer etwas konservativ sind, und bei einem Jüngeren besteht sicherlich die Gefahr, dass er Dinge ändert, die andere aber nicht geändert haben wollen.
Hallo,
Ich glaube, um wirkliches Wissen, Weisheit oder sonst etwas geht es eigentlich gar nicht. Es geht einfach nur darum, den Papst als repräsentative Figur durch die Gegend fahren zu können, in seinem Papa-Mobil. Da eignet sich ein alter Mann besser.
Und auch, wenn der Papst allein sicherlich nicht so sonderlich viel zu sagen hat, denn er hat ja einen großen Rat hinter sich, der ihm sicherlich vieles einredet, so ist es "sicherer", wenn man einen Mann wählt, der selbst keine Meinung mehr durchsetzen kann. Sonst würde er das System tatsächlich gefährden können.
Und sofern ich weiß, sind Lebenserfahrung und Sprachkenntnisse keine offizielle Vorraussetzung für die Wahl zum Papst. Weiß hier denn beispielsweise jemand, wie viele Sprachen die letzten paar Päpste sprechen konnten? Die Segenssprüche, die immer lang und breit im Fernsehn ausgesprochen werden, zu Weihnachten und Ostern, sind sowieso auswendig gelernte Formeln. Dazu sind keinerlei Sprachkenntnisse notwendig.
Hallo!
Nur Kardinäle stehen bei der Papstwahl zur Verfügung und erst muss ein Prister Bischof sein um dann irgendwann mal Kardinal zu werden. Wenn er dann Kardinal ist muss er erst mal ein paar Jahre in diesem Amt sein udn darf dann erst für die Papstwahl zur Verfügung stehen. Es hat also im gewissen Sinne schon was mit der "Karriere" zu tun. Und deswegen wird auch kein jüngerer zum Papst gewählt werden. Und da ein Papst immer bis zu seinem Lebensende im Amt ist (wenn er selber nicht aus gesundheitlichen Gründen unbedingt abtreten will), würde sonst ein Papst ja auch viel zu lange im Amt sein.
Man muss sich mal vorstellen, es wäre ein 30 jähriger Papst. Er hätte vielleicht modernere Ansichten. Aber wenn dieser dann bis zu seinem Lebensende im Amt ist, dann kann es durchaus 60 Jahre und länger dauern, bis wieder ein Papst gewählt werden könnte. Und wenn dieser Papst auch noch ein schlechter Papst ist, dann wird sich ja nie was ändern. Es ist also schon völlig sinnvoll, wenn der Papst nicht so lange im Amt ist.
Wawa666 hat geschrieben:Ich würde sagen, dass die Erklärung, wieso kein Jüngerer Papst werden kann, ganz einfach kirchenrechtlich zu finden ist. Denn der Papstanwärter muss immer zuvor Bischof gewesen sein, zumindest in neuerer Zeit.
Diamante hat geschrieben:Nur Kardinäle stehen bei der Papstwahl zur Verfügung und erst muss ein Prister Bischof sein um dann irgendwann mal Kardinal zu werden. Wenn er dann Kardinal ist muss er erst mal ein paar Jahre in diesem Amt sein udn darf dann erst für die Papstwahl zur Verfügung stehen.
So ein Unfug mal wieder - mich würde mal interessieren woher ihr euer "reichhaltiges" Wissen bezieht.
Subbotnik hat geschrieben:Naja, die Karriere ist ja keine Voraussetzung, einziges Kriterium ist ja nur, dass man männlich und katholisch ist - aber klar, ohne Karriere wählt einen auch keiner.
Das deckt sich auch mit dem Kirchenrecht, siehe CIC, Can. 332, § 1! Und man muss nicht vorher Bischof sein sondern nachher bzw. wenn man gewählt wurde. Das wird einfach damit gelöst, dass der Papst auch gleichzeitig Bischof von Rom ist!
Mal als hoffentlich verständliches Beispiel: Hans-Peter Meyer ist männlich und Katholik, hat kein Amt in der Kirche und wird im Konklave zum Papst gewählt - dann wird er automatisch zum Bischof von Rom geweiht und ist so auch Bischof!
Diamante hat geschrieben:Wenn er dann Kardinal ist muss er erst mal ein paar Jahre in diesem Amt sein udn darf dann erst für die Papstwahl zur Verfügung stehen.
Klar, erklär das mal Urban VI. - der wird sich was freuen bzw. gefreut haben über so eine treffende Auslegung des Kirchenrechts!
Hallo,
Es war von der heutigen Auffassung die Rede, nicht von der im 14. Jahrhundert. Soviel einmal zu Urban dem Sechsten.
Aber abgesehen davon kann ich gerne noch deine Frage beantworten, woher ich dieses Wissen habe. Da darfst du dich bei der Geschichtslehrerin in der Oberstufe eines so genannten "Elitegymnasiums" beschweren. Ich habe ihre Behauptungen sogar noch schriftlich, und da steht es so, wie ich es hier wiedergegeben habe. Woher soll ich mein Wissen denn sonst nehmen? Die Schule lehrt den Schülern Dinge, und wenn man jeden Fliegendreck bezweifeln und noch einmal selbst nachprüfen würde, säße man nach 13 Jahren Schule bis zum Abitur noch einmal 13 Jahre herum, um alle Thesen zu prüfen. Und jetzt bitte schön lange lamentieren, wie verdummt die Gymnasien heutzutage seien!
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