Von Referats Partner sitzen gelassen

vom 15.05.2009, 21:52 Uhr

Hallo,

Mir ist nun schon das zweite Mal in meinem Studium etwas passiert, wo es mich interessieren würde, ob ihr dieses Problem auch kennt.

Und zwar ist es so, dass wir sehr oft Referate zu mehreren Personen machen müssen. Ich kann das absolut nicht leiden, weil viele Menschen in meinen Seminaren sehr unzuverlässig sind, sich bei den Arbeiten nicht beteiligen, oder aber sich an keine Einigungen halten können. So kommt es regelmäßig vor, dass man sich eigentlich darauf geeinigt hat, dass jeder einen bestimmten Teil vorbereitet, und bei der Präsentation stellt sich dann heraus, dass die Person ihren Teil nicht gemacht hat. Bewertet wird man immer als Gruppe, einheitlich, und so bekommt man dann wegen dieser Person eine schlechte Zensur. Demnach ziehe ich es bei allen Arbeiten eigentlich vor, diese allein zu machen. Da weiß ich wenigstens, was ich zutun habe, und niemand ist da, der mit seiner Unzuverlässigkeit meine Zensur versauen kann.

Was mich besonders geärgert hat, sind zwei Fälle, wo wir uns für einen Vortrag einen Text zur Hälfte aufgeteilt hatten. Alles sah gut aus, aber am Tag des Vortrags stand ich plötzlich alleine da und die andere Person tauchte einfach nicht auf! Das sogar, obwohl sie am vorigen Abend per Email versichert hatte, dass sie erscheinen würde. So stand ich dann allein vor dem Kurs und hatte natürlich nur von der Hälfte des Themas wirklich detailliert Ahnung. Die Dozentin war der Meinung, dass ich nun, da die Kommilitonin nicht da war, auch ihren Teil dazu vortragen sollte. Das konnte ich nun nur ansatzweise, da ich nicht so ein detailliertes Wissen wie sie hatte. Dementsprechend schlecht fiel dann auch meine Zensur aus, und das, weil diese Person einfach nicht erschienen war.

Besonders dreist fand ich es, dass diese mir an demselben Tag später noch einmal auf dem Campus über den Weg lief, und auf meine Frage, wo sie gewesen sei, log, sie habe einen Termin gehabt. Nur wieso sollte sie so plötzlich einen bekommen haben, wo sie doch am Vorabend sogar noch versicherte, dass sie zum Unterricht kommen würde?

Ich weiß, ich hätte mich absichern müssen, indem ich zusätzlich zu meinem Teil auch mehr über ihren gelernt hätte. Leider hatte das alles nicht geklappt. Sie hatte es, trotz mehrerer Bitten von mir, ja nicht einmal geschafft, mir ihren Textteil per Email zuzusenden. Alles war die reinste unorganisierte Katastrophe und ich saß blöd da und konnte nichts dagegen unternehmen, da diese Person einfach nicht ordendlich mit sich sprechen ließ.

Ist euch soetwas schon einmal passiert? Vielleicht sogar mehrfach? Findet ihr es fair, dass man wegen einer anderen Person in der Gruppe schlechter bewertet wird? Könnt ihr Gruppenarbeiten wegen soetwas auch nicht leiden?

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» Wawa666 » Beiträge: 7277 » Talkpoints: 23,61 » Auszeichnung für 7000 Beiträge



Ich mache soetwas auch lieber alleine. Da ist man nicht an irgendjemanden gebunden und weiß, welche Aufgaben einen erwarten.

Was ich jedoch nicht verstehe ist, wieso gerade du so schlecht bewertet wirst, wenn es doch gar nicht dein Teil ist. Meiner Meinung nach darf dann für dich nur dein Part gewertet werden. Dein Partner ist für seinen Teil selbst verantwortlich. Ist er unentschuldigt nicht anwesend, dann bekommt er eben einen Ausfall, was aber ja nicht deine Schuld ist.

Wird das denn bei euch immer so gehandhabt? Bei uns ist das nämlich nicht so. Aber falls das wirklich immer der Fall sein sollte, dann musst du dir entweder zuverlässigere Partner aussuchen oder wirklich den Teil des Anderen mitlernen.

Ich möchte mir jedoch gar nicht vorstellen, wie das dann bei mir ausgegangen wäre, wenn ich denjenigen dann noch getroffen hätte. Ich kann bei soetwas leider gar nicht ruhig bleiben, was auch manchmal zum Problem werden kann, obwohl man im Recht ist :oops:

» tomtom241 » Beiträge: 220 » Talkpoints: 0,33 » Auszeichnung für 100 Beiträge


Hallo,

Das war bei mir sowohl in der Schule bei jedem Lehrer aus auch jetzt an der Universität bei jedem Dozenten so. Es wird immer gesagt, zur Arbeitsleistung, die bewertet wird, gehöre ja nicht nur der Vortrag an sich, sondern auch die Organisation. Sie meinen, wenn man es nicht schaffen würde, mit dem Arbeitspartner etwas auf die Reihe zu bekommen, dann sei das eben ein Zeichen schlechter Organisation und damit auch schlecht zu benoten.

Ich finde das schrecklich und bin mir sicher, diese Menschen wissen gar nicht, wie unmöglich es bei einigen Leuten eigentlich ist, mit diesen zu arbeiten. Denn es ist ja nun so, dass man einen Referatspartner nicht mit Gewalt zu etwas zwingen kann. Und was soll man denn machen, wenn er sich einfach der gesamten Arbeit entzieht, dann einfach nicht auftaucht und sich auf Emails und Telefonanrufe vielleicht sogar nicht einmal meldet?

Ich habe diese Bedenken natürlich auch schon einigen Dozenten und Lehrern vorgetragen, selbst, wenn ich selbst nicht betroffen war. Ich weiß ja, dass viele Schüler und nun Kommilitonen solch ein Problem von Zeit zu Zeit haben. Als Reaktion bekam ich jedoch immer nur Unverständnis.

Da frage ich mich, ob es solche Probleme nicht früher schon gab, oder ob die Lehrer und Dozenten ihre Schul- und Studienzeit mittlerweile komplett vergessen haben? Die müssten soetwas doch auch mal selbst erlebt haben und demnach wissen, wie unangenehm die ganze Angelegenheit ist und wie unfair demnach die Regelung, die es im Moment durch sie gibt. Trotzdem ändert sich, mangels Einsicht, nichts.

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» Wawa666 » Beiträge: 7277 » Talkpoints: 23,61 » Auszeichnung für 7000 Beiträge



Hi Wawa,
Das Problem kenne ich. Und es ärgert mich auch immer wieder aufs Neue. Bis dato hatte ich das Glück, nie zu einem Referat von dem Partner im Stich gelassen zu werden, dafür aber die ganze Vorbereitung allein zu machen. Und dann nach der Präsentation eine gute Note für das gesamte Team zu erhalten, obwohl eigentlich ich die ganze Arbeit geleistet habe.

Eigentlich müsste man ja sagen, wenn der andere nichts macht, dann ich ebenfalls nicht. Nur die Konsequenz wäre dann eben eine schlechte Note und da sehe ich es nicht ein, wegen eines faulen Partners meinen Notenschnitt zu verschlechtern. Also mache ich die ganze Arbeit. Und laufe so natürlich Gefahr, dass andere meinen, man könne mich leicht ausnutzen. Was ja auch irgendwie stimmt, weil ich eben keine schlechten Bewertungen aufgrund von Faulheit bekommen möchte. Irgendwie ist das ein kleiner Teufelskreis.

Gruppenreferate an sich konnte ich aber wie gesagt immer in der Gruppe halten. Dank meiner Vorarbeit. Wobei ich es dann gleich hätte allein machen können- auch den Vortrag.

Gruppenarbeiten mag ich auch nicht sonderlich. Es ist das gleiche Problem wie mit den Referaten. Mit viel Glück erwischt du einen Partner, der zu gleichen Anteilen arbeitet wie du. Hast du Pech schreibst du von 60 Seiten 50 allein. Und dann sind die 10 Seiten deines Partners auch noch so schlecht verfasst, dass der Zusammenhang nicht passt. Du hast den Text aber erst einen Abend vor Abgabe erhalten und kannst also nicht noch alles abändern. Insgesamt wäre es also eine tolle Arbeit, wären da nicht 10 Seiten, die überhaupt nicht passen.

Alles in allem bin ich kein großer Fan von Gruppenarbeiten. Es geht schneller und effektiver, wenn ich alles allein erledige. Mache ich dann Fehler oder komme ich unter Zeitdruck, bin ich eben selbst dafür verantwortlich und kann das ändern. BIn ich allerdings auf einen unzuverlässigen Partner angewiesen, ist das mehr als ärgerlich.

» steffi11191 » Beiträge: 1275 » Talkpoints: -2,88 » Auszeichnung für 1000 Beiträge



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