Neues Urteil im Falle des 4-jährigen Franjo
Ich habe heute den Fall von Franjo mitverfolgt, der nach erster Instanz heute nochmals in Hamburg stattgefunden hat. 2006: Der kleine Franjo, gerade mal vier Jahre alt, musste bei einer Routine-Operation sein Leben lassen, da eine Ärztin gepfuscht hat und ihm eine viel zu hohe Dosis an Glukose-Infusion verabreicht hat. Der Junge viel ins Koma und starb wenig später an der Überdosierung. Das Urteil aus erster Instanz war 22 Monate auf Bewährung und fünf Jahre Berufsverbot für die 50-jährige Ärztin. Doch heute legte sie ein weitreichendes Geständnis ab und nahm die ganze Schuld auf sich. Die Frau wurde darauf hin für 18 Monate auf Bewährung verurteilt und darf weiterhin ihren Beruf ausüben.
Also ich muss sagen, dass das Urteil wirklich ein Wahnsinn ist. Die Frau ist für den Tod eines kleinen, hilflosen Jungen verantwortlich und darf weiterhin in ihrem Beruf arbeiten. Ich finde es verantwortungslos, dass die Frau weiter arbeiten darf, da sie für Menschenleben verantwortlich.
Was denkt ihr denn über diese Urteil?
Man muss das Ganze etwas differenziert betrachten. Die Frau ist Ärztin und hat ihren Beruf wahrscheinlich von Grund auf gelernt und weiß, was sie zu tun hat. Nun gibt es jedoch zwei Ansätze, wie man darüber urteilen kann:
Als erstes kann man davon ausgehen, dass sie sich dessen sicher nicht vorher bewusst war, auch wenn sie es hätte wissen müssen. Somit handelt es sich, wie bei jeder Operation, um eine gewisse Rate der Fälle, die nicht glatt verlaufen, bei denen eben etwas schief geht. Dieses Risiko besteht bei jedem Eingriff und darauf wird auch immerwieder hingewisen. Plädiert man zu dieser These, dann darf ihr gar nicht die Zulassung entzogen werden, jedoch hätte sie dann auch nicht verurteilt werden dürfen.
Somit muss man vom zweiten Ansatz ausgegangen sein. Die Frau muss sich vorher informieren, was sie spritzen darf und vor allem auch in welchen Dosen. Somit hat sie in diesem Fall höchst fahrlässig gehandelt und muss dafür bestraft werden. Hiermit wäre eine Zulassungsentziehung gerechtfertigt.
Eine Freiheitsstrafe ist meiner Meinung nach dann auch wegen fahrlässiger Tötung angebracht, keinesfalls aber zu verwechseln mit Mord. Dies hätte eine vorsätzliche Tat vorausgesetzt, um welche es sich hier aber nicht handelte.
Wie es auch sei, ist es meiner Meinung nach schlicht und weg falsch, dass Urteil nach einem Geständnis der Frau im Bezug auf die Zulassung zu revidieren, da sich ja an dem zur Last gelegten Ansatz nichts geändert haben kann.
Für mich ist es immer sehr schwierig, das zu beurteilen. Jeder Mensch macht mal Fehler. Leider kann eine kleine Unaufmerksamkeit bei Ärzten wirklich schlimme Folgen haben, wie man an diesem Fall sieht. Ich kann die Eltern wirklich total verstehen und ich glaube, ich wäre ausgeflippt, wenn Franjo mein Sohn gewesen wäre. Deshalb finde ich auch, dass die Ärztin eine Strafe verdient hat. Als Arzt muss man eben tausendmal besser aufpassen und Fehler vermeiden als in anderen Jobs.
Andererseits bedeutet eine "Strafe" für mich, dass damit eine Besserung des Täters erreicht werden soll. Der Täter soll sehen, dass es falsch war, was er getan hat, und eine Wiederholungsgefahr soll so klein wie möglich gehalten wird. In Franjo´s Fall ist sicher, dass die Ärztin das nicht mit Absicht gemacht hat und den Fehler nicht wiederholen wird. Die Frau wird ihr Leben lang Schuldgefühle haben, weil sie einen kleinen Jungen auf dem Gewissen hat. Diese Tatsache wird nicht verändert werden, ob man sie nun einsperrt, ihr Berufsverbot gibt oder nicht.
Das Urteil hört sich im ersten Moment sehr milde an. Aber ich denke, dass da auch mit eingespielt hat, dass die Ärztin es nicht wollte und es bestimmt sehr bereut. Ich hätte hier eine Geldstrafe in Form von Schmerzensgeld an die Eltern von Franjo besser gefunden. Natürlich kann ihnen kein Geld der Welt ihren Sohn zurück bringen, aber davon hätten sie mehr als von einer Bewährungsstrafe für die Frau, die den Tod ihres Kindes verschuldet hat.
Natürlich wollte die Ärztin den Jungen nicht töten, aber durch ihr fahrlässiges Handeln ist es zu diesem tragischen Vorfall gekommen. Sie hat dem Jungen anstatt ein paar ml fast einen halben Liter Glukose verabreicht. Wie kann denn so etwas einer Ärztin passieren, die schon mehr als zwanzig Jahre in diesem Beruf arbeitet? Ärzte müssen immer voll bei der Sache sein, ein Blackout kann tötlich sein, wie wir bei diesem Fall gesehen haben und auch bei vielen anderen Vorfällen. Jeder von uns macht Fehler, wir sind alle nicht perfekt nur hatte dies in diesem Fall einen tragischen Ausgang.
Wie gesagt, wir machen alle Fehler und wir müssen dazu auch stehen. Ich kann in diesem Falle einfach nicht verstehen, dass das Gericht die Strafe reduziert hat und sie in ihrem Beruf auch weiter arbeiten lässt. Ich kann es nicht wirklich verstehen.
Hallo
Ich habe davon auch gehört und da ich selber zwei kleine Kinder habe, fand ich es furchtbar, dass diese Frau ihren Beruf weiter ausüben darf. Sie hat den Tod eines Kindes zu verantworten. Denn selbst wenn sie jahrelang in ihrem Beruf arbeitet, darf so etwas nicht passieren.
Als ich im Fernsehen davon gehört habe und es da auch noch hieß, dass unter umständen sogar ein Freispruch möglich wäre, dachte ich mir nur, dass das die Höhe wäre, wenn sie für ihren Fehler nicht zur Rechenschaft gezogen wird, denn immer hin hat sie ein Menschenleben auf dem Gewissen.
Ich drücke der Mutter die Daumen, dass es nicht soweit kommt und vor allem, dass sie irgendwann wieder ruhig schlafen kann, nämlich dann wenn diese Frau für ihre Fehler, ihre Strafe bekommen hat.
MedTech
Irgendwie glaub ich, dass ihr alle denkt, dass wäre Absicht gewesen oder diese Frau wäre deshalb eine schlechte Ärztin. Ich frage mich, ob ihr nie Fehler macht in eurem Beruf?! Klappt bei euch immer alles? Und jetzt kommt nicht mit: Ja, aber ICH bin ja auch kein Arzt - Eben! Natürlich seid ihr keine Ärzte, deshalb birgt euer Beruf die Chance, dass aufgrund eures Verhaltens ein Mensch stirbt, ja auch gar nicht. Aber wisst ihr was? Es muss auch Menschen geben, die sich dieser Möglichkeit stellen. Jeder Arzt muss das. Und jeder Arzt ist auch nur ein Mensch und Menschen machen Fehler.
Sich hinstellen und sagen, dass diese Frau wegen ihrem Fehler nicht mehr behandeln darf, ist doch lächerlich. Dann hätten wir bald überhaupt keine Ärzte mehr, dann könnt ihr eure Kinder selbst behandeln. Aber wie ich euch kenne, wird das perfekt laufen und euch nie ein Fehler unterlaufen. Also viel Glück dabei.
Sippschaft, hast du auch wirklich alles gelesen? Ich habe folgendes geschrieben: "Jeder von uns macht Fehler, wir sind alle nicht perfekt nur hatte dies in diesem Fall einen tragischen Ausgang. Wie gesagt, wir machen alle Fehler und wir müssen dazu auch stehen."
Ich habe nie behauptet, dass die Dame es mit Absicht gemacht hat und ich habe auch nie behauptet, dass wir alle keine Fehler machen aber es ist Tatsache, dass der Fehler der Ärztin ein Menschleben gekostet hat. Wenn jedem Arzt so etwas passieren würde, wären ein paar von uns vielleicht nicht mehr hier.
Es steht nicht in Frage, dass die Ärzte eine große Verantwortungen haben aber wenn wir einen Fehler begehen, müssen wir auch dazu stehen und wenn ich z.B. einen Verkehrsunfall fahrlässig verursache und vielleicht dabei noch jemand zu Schaden kommt, muss ich genau so dazu stehen und muss die Konsequenzen tragen. So ein Fehler kann jedem von uns passieren aber wir müssen auch damit rechnen, dass man für sein Handeln auch bestraft wird.
Die Frau hat dem Jungen eine viel zu hohe Dosis verabreicht und man muss dazu sagen, dass die Verabreichung von Glukose-Infusionen nicht selten vorkommt. Wie kann es passieren, dass eine Ärztin es einfach nicht weiß wie viel sie davon verabreichen soll und wenn sie es nicht weiß, dann sollte sie jemanden fragen oder nicht? Ich finde es einfach fahrlässig wie die Ärztin gehandelt hat.
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