Viele Abiturienten wissen noch nicht, was sie werden wollen
Hallo!
Ich habe schon oft erlebt, dass Schüler, die mitten im Abitur stecken und die man fragt, was sie werden wollen, einfach noch nicht wissen, was sie nach dem Abitur machen sollen. Viele leben einfach so in den Tag hinein und hoffen dann, dass sie nach dem Abitur zu einem Entschluss kommen.
In meinem Bekanntenkreis haben einige zwar eine Vorstellung, aber sie wissen nicht, wie es weitergehen soll. Einige meinen sogar, dass, wenn gar nichts geht sie einfach BWL studieren und daraus kann man dann schon was machen.
Kennt ihr auch junge Menschen, die sich kaum Gedanken über die Zukunft machen und die erst malmeinen dass sie das Abitur machen und dann weitersehen?
Ich kenne das auch, sowohl von mir selbst als auch von Freunden und Bekannten. Nach dem Abitur hat man einfach soviele Möglichkeiten, für die man sich auch erst in letzter Sekunde entscheiden kann. Meine Freunde und Bekannte mit anderen Schulabschlüssen wussten immer schon vorher, was sie machen. Für eine Ausbildung muss man sich schließlich schon Monate vorher bewerben, da muss man sich ja Gedanken machen.
An der Uni anmelden, kann man sich sowieso erst mit dem Abiturzeugnis, also kann man sich da relativ kurzfristig entscheiden. Viele wollen ja auch erstmal ins Ausland, auch da bekommt man oft erst in letzter Minute Bescheid, ob es klappt.
Außerdem liegt es natürlich auch daran, dass auf Gymnasien normalerweise sehr wenig Informationen über die Möglichkeiten danach gegeben werden. Auf anderen Schulen gibt es Praktikumswochen usw. Das gab es bei uns z.B. garnicht.
Ja ich kenne auch viele Abiturienten, die keinen Plan haben, was sie machen sollen. Meine Cousine zum Beispiel, sie macht gerade ihr Abitur und weiß absolut noch nicht, was sie anschließend machen soll. Eigentlich bleiben ihr nur zwei Möglichkeiten: normal arbeiten gehen oder irgendwas studieren. Denn für eine Ausbildung ist es zu spät, die Bewerbungsfristen sind ehe vorbei. Es sei denn sie bekommt noch kurzfristig dieses Jahr einen Ausbildungsplatz. Was aber eigentlich ausgeschlossen ist, da sie sich nirgends beworben hat. Sie hat nämlich keinen Schimmer was sie werden möchte. Also bleibt am Ende vermutlich ein BWL Studium, da sie der soziale Bereich nicht interessiert und für ein Ingenieurstudium ihre technischen sowie mathematischen Fähigkeiten nicht ausreichend sind!
Wenn ich an meine Abi-Zeit denke (ist auch noch nicht so lange her) muss ich sagen, dass ich da anders gedacht habe. Ich habe mir schon in der 11. Klasse Gedanken gemacht was ich lernen oder studieren könnte. Aber sie? Überhaupt nicht! Als Begründung sagt sie immer, dass die Jobaussichten ehe total schlecht sind und egal welchen Weg sie einschlägt, es am Ende vielleicht nichts bringt! Ich denke dieser gesellschaftliche Pessimismus raubt der Jugend die letzte Motivation sich auf eine Richtung fest zu legen. Außerdem hat man ehe keine Garantie auf einen Arbeitsplatz nach dem Studium. Wie viele Absolventen finden nach dem Studium keinen Arbeitsplatz? Oder wie viele Absolventen arbeiten anschließend als schlecht bezahlte Praktikanten, weil man ja nach dem Studium keine Praxiserfahrung hat!!! Hallo? Wie soll man praktische Kenntnisse haben, wenn man nirgends eine Chance dafür bekommt? Hinzu kommen noch die Studiengebühren, die nicht für jeden so locker bezahlt werden können. Da muss man sich genau überlegen, was man studieren soll und ob es überhaupt ein Studium sein muss! Aber der Ausbildungsmarkt ist auch nicht viel versprechender! Außerdem finde ich die Entwicklung nicht besonders, dass viele Ausbildungsplätze mindestens Fachabi voraussetzen. Was sollen dann die Realschüler machen? Und Hauptschüler? Natürlich darf man nicht alles über einen Kamm scheren, aber allein diese Punkte tragen dazu bei, dass viele Jugendliche keinen Gedanken an ihre Zukunft aufwenden!!! (nicht alle)
Ein weiterer Punkt ist der Informationsfluss! Meine Cousine meinte, dass sie kaum Infos bekommen, was man so alles studieren kann. Wie die jeweiligen Jobaussichten aussehen und wo die jeweiligen Fächer studiert werden können. Alles muss im Alleinganggeschehen. So war es bei mir aber auch vor einigen Jahren! Sieht so etwa eine Vorbereitung auf ein Studium aus? Früher musste dies vielleicht nicht sein, aber heutzutage gibt es so viele Möglichkeiten und Berufe sowie Studienmodule, dass ein Überblick darüber nicht schlecht wäre. So würde der eine oder andere viel eher seine Berufswahl treffen und würde sich viele Umwege ersparen. Ich spreche aus Erfahrung! Obwohl ich mir recht früh Gedanken über meinen Berufswunsch machte, habe ich einige Umwege in Kauf nehmen müssen, da ich absolut schlecht informiert war und über eine gewisse Portion Naivität verfügte. Was ja mit 18, 19 Jahren durch aus erlaubt ist, oder?
So lange das Schulsystem nicht an die aktuelle Lage und Bedürfnisse der heutigen Schüler angepasst wird, wird sich nicht viel ändern – am Ende nur eine Orientierungslose Jugend ohne Perspektiven oder ganz viele BWL Absolventen ohne Arbeitsplatz!
Ich machen im Moment auch gerade Abitur und Wir sind 97 im Jahrgang. Davon machen ungefähr 30 FSJ, 30 Zivildienst und 30 studieren gleich. Und nach meiner Einschätzung wissen die meisten von denen das auch schon ein halbes Jahr, was sie machen wollen. Hilfreich dabei war für viele sicherlich ein Praktikum in der 12. Klasse.
Ich war mir eigentlich schon seit 2 Jahren sicher, dass ich BWL studiere und jetzt im Endeffekt studiere ich Wirtschaftswissenschaften, wobei ich sicherlich eher eine Ausnahme bin, da ich das schon so früh wusste und auch dementsprechend einen meiner LKs ausgewählt habe.
Zu den Informationen kann ich nur sagen, dass es bei der Dichte von Informationen wohl nicht zu viel verlangt ist für einen Abiturienten, sich vorher gescheite Informationen zu besorgen. Hilfreich sind dabei z.B. eine Internetseite vom Arbeitsamt( berufenet) oder der Zeit Studienführer. Als Schüler darf man auch nicht erwarten, dass die Schule alles für einen macht, schließlich wird man ja zur Eigenverantwortung erzogen.
Panikschalter hat geschrieben:Zu den Informationen kann ich nur sagen, dass es bei der Dichte von Informationen wohl nicht zu viel verlangt ist für einen Abiturienten, sich vorher gescheite Informationen zu besorgen. Hilfreich sind dabei z.B. eine Internetseite vom Arbeitsamt( berufenet) oder der Zeit Studienführer. Als Schüler darf man auch nicht erwarten, dass die Schule alles für einen macht, schließlich wird man ja zur Eigenverantwortung erzogen.
Natürlich kann man sich als Abiturient selbst informieren. Sollte man natürlich auch tun. Dennoch bin ich der Meinung, dass auch in der Schule einiges an Informationen preisgegeben werden soll, denn eine Schule tut doch nichts anderes als auf das weitere Leben vorzubereiten, oder sehe ich das falsch? Ist es denn wirklich zu viel verlangt, wenn die Schule über Möglichkeiten informiert?
Außerdem bietet doch so eine Informationsrunde viel Diskussionsstoff unter den Abiturienten. Ich meine ja nicht, dass über jedes Detail informiert werden soll. Details kann sich jeder selbst durch das Internet und die Hochschulen recherchieren. Es geht viel mehr um einen groben Überblick. Möchte man dann zu einem Thema mehr Infos, kann man sich diese im Alleingang im Internet oder Uni einholen.
Und wenn die Schule Informationen bereit stellt, heißt es noch lange nicht, dass diese für den Schüler alles tut. Der Schüler muss dann immer noch selbst „Eigenverantwortlich“ sich über seinen Weg im klaren werden und die für ihn relevanten Infos verarbeiten. Ich glaube deshalb nicht, dass dies in irgendeiner Form das eigenverantwortliche Handeln eines Schülers stören würde.
Das ging mir damals genauso, ich hatte keinen Plan, was ich machen wollte, Hauptsache, das Abitur schaffen. Als ich das dann in der Tasche hatte, habe ich erstmal angefangen, zu studieren, das Studium dann aber schon vor dem Vordiplom abgebrochen, weil ich mir ganz falsche Vorstellungen gemacht hatte. Jetzt mache ich eine Ausbildung in einem ganz anderen Bereich, über den ich auch ganz gut informiert bin und in dem ich mich auch wohl fühle.
Ich finde persönlich, dass das auch eine der schwersten Entscheidungen ist, die man zu treffen hat, schließlich hängt davon ja in den meisten Fällen ab, was man den Rest seines Lebens macht. Und dafür, finde ich, ist gerade an Gymnasien die Beratung etwas gering, da wird eigentlich erwartet, dass man mit dem Abitur studiert, ich finde, in dem Bereich könnten wir ausnahmsweise von den USA lernen, da gibt es an jeder Schule Karriereberater, Berufswochen usw.
Ja, das war bei mir genauso. Es ging aber fast meinem gesamten Abitur-Jahrgang so. Es wussten eigentlich nur die bereits was sie werden wollten, die eine Ausbildung machen wollten. Alle anderen wollten sowieso keine Ausbildung machen sondern studieren oder erst mal ein Jahr ins Ausland oder ein FSJ machen.
Ich finde aber, dass diese Entscheidung auch schwer zu treffen ist. Zwar ist es einfacher, wenn man das Abi macht, weil man dann schone etwas älter ist als jemand, der nach dem Hauptschulabschluss einen Beruf wählen soll, aber trotzdem hat man ja immer im Hinterkopf, dass es ja eine Entscheidung fürs Leben ist und man sich doch möglichst nicht falsch entscheiden darf.
Ich selber habe bis nach dem Abitur auch noch nicht gewußt, was ich später einmal werden wollte. Ich habe mir nach dem Abitur einfach dann eine Auszeit genommen, um mich genau über verschiedene Berufe zu informieren. Eine Tendenz, wohin es gehen sollte hatte ich schon ab etwa der 11. Klasse, aber ganz genau wußte ich es eben noch nicht.
Nach dieser Auszeit und den genaueren Informationen zu einigen Berufen, habe ich mir an einem Tag auch mal eine Vorlesung in einem der entsprechenden Fächer, die für mich in Frage kamen angehört. Ich war gar nicht begeistert und bin dann in eine Vorlesung eines anderen Studienganges gegangen, der mir dann so gut gefiel, dass ich mich für dieses Studium dann letztendlich eingeschrieben habe.
Ja, ich kenne auch viele, die während beziehungsweise kurz nach dem Abitur / Matura noch nicht wirklich wussten, was sie machen sollten. Ich hatte zwar schon eine konkrete Vorstellung, aber die hat sich dann doch noch geändert. Mir war klar, dass ich nach meiner Matura zunächst einmal ein Jahr nach Frankreich wollte, einfach um meine Französischkenntnisse zu vertiefen und es war schon lange ein Traum von mir. Hinzu kam, dass ich zu dieser Zeit auch einen französischen Freund hatte.
Während dem Jahr habe ich mir dann überlegt entweder gleich in Frankreich zu bleiben, oder eine Ausbildung in Österreich zu machen und dann wieder nach Frankreich zu gehen. Dann bin ich von Frankreich nach Hause gekommen, wollte die Kindergartenausbildung machen, habe die Aufnahmsprüfung auch bestanden, jedoch hätte ich ein Jahr auf einen Platz warten müssen und da habe ich mir dann gedacht, dass ich in diesem wartenden Jahr mit die Zeit eben mit einem Französischstudium vertreibe. Das wollte ich dann gleich auf Lehramt machen, dazu habe ich dann widerum ein zweites Fach benötigt, da habe ich dann einfach Ernährungswissenschaften dazu genommen und im Endeffekt bin ich dann dabei geblieben, weil es mir gefallen hat.
Damit wollte ich sagen, dass man während der Matura zwar vielleicht schon Vorstellungen von der Zukunft hat, die sich aber trotzdem noch öfters ändern können, wie in meinem Fall. Ich denke, so geht es dann doch auch vielen und viele haben diese Gedankenschwankungen eben auch schon während der Matura.
In meiner Klassen wussten damals auch viele noch nicht wirklich, was sie danach konkret machen sollen oder hatten Vorstellungen, die sie dann kurzfristig doch geändert haben, eben weil sie in dem Bereich keinen Job bekommen haben und dann doch in einem anderen Beruf geblieben sind. Wichtig finde ich einmal, dass man sich zumindest grundsätzlich überlegen sollte, ob man weiterstudieren will oder eben in das Berufsleben einsteigen möchte. Zumindest diese grobe Unterscheidung sollte mehr oder weniger klar sein.
Was ich jedoch gar nicht in Ordnung finde, und das gibt es auch, da kenne ich ein bis zwei konkrete Beispiele, die nach dem Abitur einfach keine Lust zum Arbeiten hatten und sich deswegen aus bequemen Gründen dachten, dass sie eben weiter studieren werden ohne Interesse an irgendeinem Fach und die haben dann wirklich mehr oder weniger per Los entschieden, was sie eben studieren werden. Diese Studenten beenden in der Regel auch nicht wirklich ihr Studium, weil sie es einfach als Zeitvertreib sehen oder eben nicht wirklich dabei sind und mehr das Partyleben genießen.
Die Gefahr besteht dann dabei, dass sie ohne Studienabschluss dasthen, aber bereits doch einige Zeit von der Matura verstrichen ist und somit es dann noch schwerer haben, einen passenden Job zu finden.
Ich wusste schon relativ früh - ich denke, ab der zwölften Klasse - was ich werden wollte und auf welchem Wege ich das erreichen wollte. Darauf arbeite ich auch bis heute zu und habe mich für ein passendes Studium entschieden, welches auch meinen Interessen entspricht.
Aber dass ich damit eher eine Ausnahme bilde, war mich eigentlich klar. In der Schule - zumindest auf Gymnasien - macht man viel zu wenig praxisbezogenen Unterricht und hat kaum Praktika. Ich hatte in der ganzen Schulzeit nur drei Praktika, die jeweils eine Woche gedauert haben. Diese haben mich ehrlich gesagt überhaupt nicht weitergebracht. Wenn man ein so kurzes Praktikum hat und das auch noch in so jungen Jahren, wird sich kein Mensch im Betrieb die Mühe machen, jemanden vernünftig einzuarbeiten. Glücklicherweise habe ich vor dem Studium ein etwas längerfristiges Praktikum einschieben können, in dem ich schon Verantwortung übernehmen konnte sowie vielfältige Aufgaben hatte.
Wie soll man in dem Alter also schon wissen, was man machen möchte? Und wenn man sich mal bewusst wird, dass es in Deutschland über 17.000 Studiengänge gibt, kann man sich als angehender Student von der Auswahl auch mal schnell überfordert fühlen und da denkt sich bestimmt so mancher, dass man mit BWL auf der sicheren Schiene fährt.
Deswegen halte ich es für eine gute Idee, nicht direkt nach dem Abi studieren zu gehen oder eine Ausbildung zu beginnen, sondern erst einmal durch ein FSK, FÖJ, Au Pair oder work & travel eine Auszeit zu nehmen und in Ruhe nachzudenken. Ich kenne so manchen, der durch so etwas auf völlig neue Interessen gestoßen ist. Ein Bekannter von mir hat beispielsweise mit einem IT-Studium begonnen und nach acht Monaten im Ausland beschlossen, dass er sich lieber zum Systemgastronomen ausbilden lassen will, weil ihm das wirklich Spaß macht.
Von vielen Leuten, die schon in der Schulzeit glaubten zu wissen, was sie machen wollten, haben jetzt einige abgebrochen. Das Studium machte vielen doch nicht so viel Spaß, wie sie dachten und eine Ausbildung hat den einen oder anderen unterfordert, sodass auch diese abgebrochen wurde. Aus diesem Grund finde ich es absolut nicht schlimm, wenn man während des Abis nicht weiß, was man machen will. Denn das heißt noch lange nichts und bedeutet auch nicht, dass man sich keine Gedanken macht.
Link dieser Seite https://www.talkteria.de/forum/topic-67675.html
Ähnliche Themen
Weitere interessante Themen
- Palmen Pflanzen - brauche Tipp / Empfehlung 1078mal aufgerufen · 1 Antworten · Autor: Triops · Letzter Beitrag von Verbena
Forum: Garten & Pflanzen
- Palmen Pflanzen - brauche Tipp / Empfehlung
- Hilfe beim umtopfen von Pflanzen 1346mal aufgerufen · 1 Antworten · Autor: felis.silvestris · Letzter Beitrag von Verbena
Forum: Garten & Pflanzen
- Hilfe beim umtopfen von Pflanzen
- Calla Pflanze 2159mal aufgerufen · 1 Antworten · Autor: Schlafendes Wiesel · Letzter Beitrag von Verbena
Forum: Garten & Pflanzen
- Calla Pflanze
- Tipps zur Geranien Pflege 2397mal aufgerufen · 1 Antworten · Autor: C97 · Letzter Beitrag von Verbena
Forum: Garten & Pflanzen
- Tipps zur Geranien Pflege
- Schöne Blatt Pflanze für die Wohnung 1408mal aufgerufen · 1 Antworten · Autor: Rubbelfeld · Letzter Beitrag von Verbena
Forum: Garten & Pflanzen
- Schöne Blatt Pflanze für die Wohnung