Was geht in dem Partner vor, der betrügt?
Hallo!
Hier gibt es ja schon viele Threads darüber, dass man meint, dass der Partner einen betrügt oder dass der Partner einen betrogen hat oder das sman selber betrogen hat.
Ich bin selber ein "gebranntes Kind". Ich wurde auch betrogen und belogen. Und ich frage mich immer wieder, was in Partnern vor geht, die den Partner betrügen. Vielelicht ist ja hier der eine oder andere, der selber schon mal betrogen hat und kann mal schildern, was in ihm so vorgegangen ist, als er betrogen hat und warum er überhaupt den partner betrogen hat. Würde mich mal interessieren, was in einem Menschen zu diesem Zeitpunkt vorgeht.
Denkt man dann auch an seinen Partner? Hat man ein schlechtes Gewissen oder schaltet dabei das Gehirn völlig ab?
Ich war bisher in meinem Leben immer treu und ich glaube, dass ich es aus Gewissensgründen schon nicht hätte machen können und ich hätte einen Betrug auch nie geniessen können. Sind Frauen da anders? Oder seid ihr eine Frau und seht es mit der Treue nciht so ernst?
Ich würde mich freuen, wenn hier mal Frauen und Männer sich äussern könnten, die schon mal betrogen haben und mal schildern können, was dann in einem menschen vorgeht. Konntet ihr eurem Partner überhaupt noch in die Augen sehen? Ich stelle mir das sehr schwer vor.
Hallo Diamante,
ich bin auch ein „gebranntes Kind“ wie du es so schön nennst. Ich wurde auch betrogen und das nach vier Jahren und auch noch von meiner großen Liebe. Wie du sicherlich selber weißt hat es sehr geschmerzt und ich hatte lange damit zu kämpfen.
Nachdem ich gerade beim Verdauen dieser Sache war lernte ich jemanden kennen, na ja ich kannte ich schon vorher sehr lange, aber nur als Freund. Er war in dieser schweren Zeit für mich da, schließlich wurden wir ein Paar, was ich eigentlich nicht wollte, aber jetzt im Nachhinein habe ich gemerkt das ich es nur gemacht habe um die alte Liebe zu vergessen. Das war wirklich nicht meine Absicht. Nach ca. einem Jahr habe ich gemerkt das ich gar keinen Freund brauch und will, hab ihm das auch gesagt, aber er war der Meinung das es nur so eine Phase von mir sei.
Ja und wie es dann passieren musste, ich ging ihm fremd, ich hasse solche Leute die untreu sind und ich wurde es selbst. In diesem Moment als es soweit war und ich zum ersten mal in meinem Leben untreu wurde, ging mir so einiges durch den Kopf.
Ich musste nur daran denken das ich gerade einen Menschen sehr verletze und wie ich mich fühlte als ich das Erfahren habe. Sprich ich konnte nicht eine Sekunde genießen. Warum ich das gemacht habe weiß ich selber nicht.
Jeden falls als dann alles vorbei war, hatte ich ein dermaßen schlechtes Gewissen, das ich gar nicht wusste wohin mit meinen Gedanken. An diesem Abend wollte sich mein Freund mit mir treffen, aber ich konnte nicht. Am nächsten Tag hab ich ihn angerufen und ihm gesagt das ich unbedingt mit ihm reden muss, wir haben uns dann getroffen und geredet. Ich konnte ihn nicht angucken wegen meines schlechten Gewissens. Ich hab mich dann von ihm getrennt und ihm gesagt das ich einfach keinen Freund mehr haben will, weil ich mich nicht getraut hatte ihm das zu sagen. Er verstand erst mal gar nichts mehr. Bis heute habe ich mich nicht getraut ihm das zu sagen obwohl ich es sehr gerne sagen würde damit mein schlechtes Gewissen vielleicht ein Ende nimmt.
Eins weiß ich, so etwas werde ich nie wieder machen, ich konnte Wochen lang keinen klaren Gedanken mehr fassen, selbst meine Freunde haben mich gefragt was los sei und warum ich immer so Abwesend bin?
Das war der größte Fehler meines Lebens!!!
Hallo!
Ich war sozusagen mal untreu. Ich habe einen Ex- Freund geküsst, als ich schon mit jemand Neuem, zusammen war. Ich wollte wohl einfach wissen, ob ich noch Gefühle für den Ex- Freund habe. Ich war damals auch vielleicht so 15 oder 16 Jahre alt. Meinem Freund habe ich es damals gleich gebeichtet und es gab deswegen keinen wirklichen Stress. Vielleicht war es auch einfach noch nicht so das Alter, wo man sich Gedanken darüber macht.
Ich wurde auch schon betrogen und weiß, wie verletzend und schlimm das ist. Daher würde ich das meinem Partner nicht antun. Allerdings würde es mich auch mal interessieren, wieso die Meisten ihren Partner betrügen. Dafür muss es doch einen Grund geben, einfach nur so, wird das sicherlich niemand machen.
Ja, wieso ich das gemacht habe ist eine sehr gute Frage diese kann ich mir nicht mal selbst beantworten. Ich habe nie daran gedacht so was zu machen, eben genau aus dem Grund weil ich weiß wie schlimm das für einen ist der betrogen wurde. Aber mich würde es auch brennend interessieren, warum die Leute auf die Idee kommen es zu machen bzw. aus was für einem Grund.
Wenn man Probleme in der Partnerschaft hat kann man doch darüber reden! Oder ist es einfach nur dieser Reiz etwas verbotenes zu machen?
Betrogen habe ich noch nicht, gehöre aber auch zu den "Betrogenen" bzw. kannte ich auch einmal einen verheirateten Mann und ich denke, er ist ein gutes Beispiel.
Ich denke nicht, dass dieser Mann seine Frau und Familie nicht geliebt hat, jedoch hatte er in meiner Gegenwart jeglichen Gedanken an diese wohl total abgeschaltet, da man ihm nie etwas angemerkt hat. Als dann alles rausgekommen ist und ich auch endlich erfahren habe, dass der Gute eigentlich verheiratet ist, fiel es ihm ganz leicht mich fallen zu lassen und zu seiner Familie zurück zu gehen. Ich denke nicht, dass er irgendwann einmal, während er bei mir war, an seine Frau gedacht hat.
Ich finde es schlimm, wie in der heutigen Zeit mit Treue umgegangen wird. Teilweise kommt es mir so vor, als wäre Fremdgehen der neue Modetrend und viele sehen diese Angelegenheit auch ganz locker, was ich nicht nachvollziehen kann.
Ich kenne beide Seiten. Ich wurde schon betrogen und ich habe auch schon selbst betrogen.
Oft wird demjenigen, der fremd geht, eine bösartige Absicht unterstellt. Ich denke allerdings, dass Untreue das Ergebnis einer gewissen Unzufriedenheit ist, für die oftmals beide Partner die Verantwortung tragen.
Normalerweise sollte man in einer Beziehung über alles sprechen können. Auch sexuelle Wünsche sollte man äußern und wenn diese nicht deckungsgleich mit denen des Partners sind, gemeinsam mit dem Partner einen Weg finden. Manche Sehnsüchte sind vielleicht auch nur ausserhalb der bestehenden Partnerschaft lebbar. Eine gut funktionierende Beziehung muß nicht darunter leiden, dass ein oder beide Partner gelegentlich anderweitige sexuelle Verbindungen eingehen, solange keiner der beiden darunter leidet.
Wenn man heimlich fremdgeht, weil der Partner vielleicht nicht kompromissbereit in dieser Sache ist oder man nicht mit ihm über die eigenen Wünsche und Sehnsüchte sprechen kann, steht man ständig unter dem Druck, das Fremdgehen zu vertuschen. Viele Leute sehen das Fremdgehen als Trennungsgrund an und können nicht zwischen Liebe und Anspruchsdenken differenzieren sowie physische und emotionale Treue nicht vonneinander trennen.
Wenn man Angst haben muss, dass der geliebte Partner geht, weil man mit jemand anderem geschlafen hat, wird dieses Verheimlichen zum Selbstläufer.
Oftmals nimmt in langjährigen und routinierten Beziehungen die Leidenschaft ab. Das kann eine Erklärung sein, warum Menschen dann anfangen, anderswo ihre Sehnsüchte zu befriedigen. Zum anderen kann man eine gewisse Zeitlang eigene Vorstellungen unterdrücken, die mit dem Partner nicht realisierbar sind. Auf Dauer wird dies nicht möglich sein und damit ist die Schwelle zum Fremdgehen überschritten.
Jeder Mensch ist individuell und hat individuelle Anforderungen. Ich finde es vermessen, den Partner einzuschränken und ihm Treue abzufordern in dem Wissen, dass man selbst ihn nicht hundertprozentig zufriedenstellen kann. Ehrlichkeit hingegen ist durch nichts zu ersetzen und beide Partner müssen sehr ehrlich und offen mit der Thematik umgehen. Dann kann auch ein kleiner Schritt in Richtung "offene Beziehung" gelingen, wobei die Partner miteinander herausfinden müssen, wie weit sie ihre Beziehung für andere Erlebnisse öffnen wollen.
Du bist also der Meinung das man das Fremdgehen nicht als Trennungsgrund sehen sollte? Wenn es von Anfang an so geklärt wird das man eine offene Beziehung führt dann ist es natürlich kein Grund zur Trennung, aber wenn man eine normale Beziehung führt, dann sollte man doch schon treu sein, ich meine wozu führt man denn dann eine Beziehung mit jemanden?
Ich selber würde nie eine offene Beziehung führen denn dann könnte ich auch gleich Solo bleiben und einfach nur meine Spaß haben.
@ SusiSahne
Eine Beziehung besteht aus mehr als nur Sex.
Eine Beziehung ist für mich eine Bereicherung auf jeder Ebene. Liebe spielt eine ganz wesentliche Rolle. Toleranz und Akzeptanz des anderen und seiner Macken nehmen einen noch höheren Stellenwert ein (wenn man der Zeitschrift "Psychologie Heute" Glauben schenken darf).
Ich sehe meinen Partner als eigenständiges Wesen an, mit Wünschen, Zielen, Fehlern, Idealen und allem was sonst noch dazu gehört. Und ich denke, dass kein Mensch perfekt ist - auch nicht in sexueller Hinsicht. Der eine wird immer etwas andere Wünsche haben als der andere, sei es auf den rein sexuellen Bereich bezogen oder auch auf BDSM-Geschichten. Gerade auf dieser Ebene ist es sehr schwer, Sehnsüchte zu unterdrücken.
Beziehungen entwickeln sich und bekommen ihre eigene Dynamik. Eine Beziehung nach fünf Jahren ist ganz anders als eine Beziehung, die gerade am Anfang steht. Menschen entwickeln sich und verändern sich. Wenn beide Partner sich weiterentwickeln und aneinander wachsen, kann es dennoch sein, dass es Bereich gibt, in denen andere Sehnsüchte entstehen oder eingestanden werden.
In diesem Fall ist ein offenes Gespräch nötig und beide sollten ihre Vorstellungen darlegen. Gelegentlicher Sex außerhalb der Beziehung bedeutet ja noch lange nicht, dass eine Beziehung "offen" geführt wird. Die emotionale Treue hingegen sollte dabei nicht beschädigt werden. Wenn beide Partner sich darauf einlassen und bereit sind den enggesteckten Horizont der Normalität zu verlassen, können beide auch außerhalb der Beziehung schöne Erfahrungen sammeln, die die Erlebnisse der beiden Partner miteinander nicht beschädigen, sondern im Idealfall bereichern. Und das ist auch für die Beziehung als solche gut.
Man muss nur bereit sein, ehrlich miteinander und vor allem mit sich umzugehen und das Prinzipiendenken über Bord werfen.
Ich selbst habe noch nicht betrogen und werde es auch nicht tun. Sag ich jetzt mal so, denn: Sage niemals nie. Da mich mein schlechtes Gewissen aber umbringen würde, bin ich mal fast sicher das ich es nicht tue.
Was im Betrüger vorgeht kann ich aber aus Gesprächen mit meiner Freundin wieder geben, die Anfang letzten Jahres ihren Freund betrog. Bei ihr war es so das die Luft für sie aus der Beziehung raus war, sie konnte halt einfach nur nicht Schluß machen. Für sie war die Beziehung halt Kopfmässig dennoch schon beendet, weshalb sie sich dann wohl auch auf eine Affäre mit ihrem Arbeitskollegen einließ.
Gefühlsmässig würde ich sagen war da nicht wirklich viel, denn wenn da was gewesen wäre, hätte sie mit Sicherheit mit dem Partner Schluß gemacht. Ich denke aber schon das sie gehofft hat das sie durch die Affäre Gefühle für den Arbeitskollegen entwickelt und sich so besser trennen kann. So hab ich es zumindest aus den Gesprächen verstanden.
Ein schlechtes Gewissen war schon immer mit dabei wenn sie sich mit ihrer Affäre getroffen hat. Ich muss sagen sie hat in der Zeit auch ziemlich gut Alkohol getrunken, ihr war das schon alles zuviel. Schließlich steckt hinter Fremdgehen auch immer ein ganzes Lügengerüst. Die gute war nämlich ganz schön oft mit uns Mädels unterwegs in dieser Zeit. Ihr Freund hat aber keinen Verdacht geschöpft, weil sie diese "Freiheitsphase" immer mal Phasenweise hatte, ohne das sie fremdgegangen ist.
Letzendlich hat sie sich von ihrer Affäre und ihrem Freund getrennt und das fast gleichzeitig.
Für mich wäre Fremdgehen auch ein Trennungsgrund, das könnte ich nicht verzeihen, ebenso wenig würde ich fremdgehen, wenn ich mich neu verlieben würde oder merken würde die Luft ist raus, trenn ich mich erst bevor ich was anderes anfange. Wenn allerdings eine offene Beziehung geführt wird, oder von vorneherein klar ist das man sich auch mal ausser Haus vergnügen darf und es für beide Partner ok ist, dann viel Spaß dabei Allerdings fühlt man sich dann auch nicht betrogen, bzw. braucht ein schlechtes Gewissen zu haben.
Es tut mir Leid, daß einigen von euch schon so schlimme Dinge angetan wurden. Ich muß, mich schämend zugeben, daß ich in meiner Jugend nicht immer brav gewesen bin. Aber ich habe meinem Partner niemals absichtlich Schmerzen zufügen wollen.
Ich habe mich nach anderen umgesehen, um meine eigene Person zu bestätigen. Immer nach dem Motto: "Gelegenheit macht Diebe!", spazierte ich durch die Männerwelt. Leider habe ich zu spät erkannt, was ich eigentlich für einen Mist baue und wie sehr ich meinem Partner damit schade. Irgendwann hatte er genug und verließ mich und das zu Recht. Zugegeben, mich trieben damals niedere Beweggründe.
Aber ich weiß aus meinem engsten Bekanntenkreis, daß es auch andere Motive gibt, warum Partner betrügen. Vor einiger Zeit hatte ich ein sehr langes Gespräch mit einem "Betrüger". Er wurde von seiner Partnerin nicht mit genug Liebe und Zärtlichkeit bedient, so daß er die Zuneigung bei einer anderen weiblichen Person suchte und auch fand. Diese Dame war exakt das Gegenteil von seiner Ehefrau. Aber sie gab ihm eine zeitlang genau das, was er benötigte.
Er hatte aber nicht nur eine Gattin, sondern auch ein Kind. Dieser Mann errzählte mir, daß er niemals daran gedacht hatte, daß er mit seinem Handeln das Kind auch verletzen könnte. Irgendwie scheint man in diesen schwachen Augenblicken seines Lebens, keine drei Schritte voraus denken zu können
Bis jetzt hatte ich das große Glück noch nie betrogen worden zu sein. Allerdings stelle ich mir dieses, als eines der schrecklichsten Gegebenheiten in einer Ehe vor. Manchmal überlege ich mir, wie ich reagieren würde, wenn mein Ehemann mich hintergehen würde. Könnte ich ihm verzeihen? Möglicherweise aus Rücksicht zu meinem Kind, damit es seinen Vater nicht "verliert".
Mein Mann hat aus den Gegebenheiten meiner Vergangenheit klar profitiert. Da ich diese Seite bereits ausgelebt habe, drängt es mich nun nicht mehr dazu, mich anderen Männern hinzugeben. Außerdem kommt auch wieder der Kinderaspekt dazu. Ich könnte es mir niemals verzeihen, wenn mein Sohn seinen Vater wegen meiner "Schwächen" zum Teil aus seinem Leben streichen müßte.
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