25 Euro Praxisgebühr pro Arztbesuch im Gespräch

vom 13.05.2009, 11:12 Uhr

Also 25,00 € pro Arztbesuch? Das wäre ja höchst unverschämt. Für mich sind 10,00 € im Quartal schon immer schlimm und nach Möglichkeit versuche ich in den Sommermonaten gar nicht zum Arzt zu gehen, d. h. Besuche bei Haut- und Augenarzt hebe ich mir für den Winter auf, da ich da dann sowieso meistens den Hausarzt brauche und die 10,00 € abdrücken darf, aber 25,00 €? Frechheit!

Ich finde es auch schon unverschämt, dass man die 10,00 € Praxisgebühr zahlen muss, wenn man nur ein Rezept abholen möchte. Die Pille ist da ein hervorragendes Beispiel. Ich kann es mir nur selten leisten, gleiche eine Jahres- oder Halbjahrespackung zu holen und müsste somit jedes Mal diesen Betrag entrichten? Nein, irgendwann muss doch einmal Schluß sein. Vor allem chronisch Kranke, wie du, und ältere Menschen, Behinderte etc. sind da klar im Nachteil.

» que_Linda » Beiträge: 688 » Talkpoints: 9,25 » Auszeichnung für 500 Beiträge



Ich würde in diesem Falle doch aber bitte keinesfalls von Betrug sprechen.

Wir befinden uns in Mitten einer Wirtschaftskrise und diese greift nun auch folglich auf die Gesundheitssparte über. Laut meinen Informationen geht es zwar den Krankenkassen etwas besser, doch dafür haben die Ärzte kaum das Geld um Patienten richtig zu behandeln. Sie können bestimmte Untersuchungen nicht durchführen, da sie nur ein bestimmtes Budget pro Kunde haben.

Und wenn dann dieses Geld dafür eingesetzt wird, dass jeder Patient wieder vernünftig behandelt wird, dann ist das in Ordnung. Doch daran glaube ich leider nicht wirklich. Sollten die Kassen das Geld wieder verschleudern und uns Bürger ausnehmen, dann ist das erneut eine bodenlose Frechheit.

» tomtom241 » Beiträge: 220 » Talkpoints: 0,33 » Auszeichnung für 100 Beiträge


25 Euro für einen Arztbesuch, dass wäre ein verdammt hoher Preis. Ich gehöre nicht zu den Menschen, die ständig beim Arzt sind, krankgeschrieben war ich schon lange nicht mehr.

Trotzdem muss ich jeden Monat mindestens einmal, manchmal auch zweimal in die Arztpraxis, da ich Asthmatiker bin. Untersucht werde ich dann eigentlich nie, ich gehe rein, drücke meine 10 Euro ab falls wir ein neues Quartal haben, wobei ich den Arzt noch nicht einmal sehe wenn er mir nicht zufällig im Flur über den Weg läuft, lasse mir mein Rezept geben und verschwinde wieder.

Wenn ich dafür jetzt schon 25 Euro bezahlen soll, dann Gute Nacht! Ich wüsste nämlich nicht, wo ich die 25 bis 50 Euro pro Monat hernehmen sollte.

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» berserker » Beiträge: 298 » Talkpoints: -1,32 » Auszeichnung für 100 Beiträge



Hallöchen,

ich bin auch chronisch krank und sehe diese Regelung "wenn sie doch eintritt" mit zweierlei Augen. Einerseits ist dies wirklich viel Geld, auch für mich als "Normalverdiener", denn ich muss schon sehr viele Behandlungen für meinen Sohnemann (6 Jahre) selbst bezahlen, weil es die Kasse nicht übernimmt. Doch wenn es nun bei mir erhoben werden würde auf die 25 €, müsste ich schon schauen, wo ich das Geld her hole. Ich bin zwar chronisch krank, doch brauche zwangsläufig nicht jedes Quartal den Arzt.

Einerseits wären die Wartezimmer dann nicht mehr so hochgradig voll wie sie immer und immer wieder sind. Auch wenn 10 € viel Geld sind (auch für mich), sind die Wartezimmer immer noch wegen kleinen "Wehwehchen" brechend voll. Habe schon desöfteren im Wartezimmer gesessen um auf mein Rezept zu warten und so manche Gespräche mitbekommen, weswegen Patienten zum Arzt gehen.

Erst Anfang des Jahres bekam ich mit, wie ein Mann im Wartezimmer saß und mit einem Pärchen sprach, das die 10 € Praxisgebühr doch "nichts" wären. Man könnte sooft im Quartal zum Arzt wie man wolle und wegen allem und nichts. Als er dann aus dem Besprechungszimmer heraus kam, fing er an herum zu schreien, das er 1 Stunde warten musste wegen "nichts". Er hätte gleich in die Apotheke gehen können, wenn er es sowieso nicht verschrieben bekommt. Er hatte ein "Privatrezept" in der Hand. Ich konnte nur schmunzeln...

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» SybeX » Beiträge: 3896 » Talkpoints: 11,19 » Auszeichnung für 3000 Beiträge



In der Schweiz haben wir die Diskussion über die Praxisgebühr auch.

Der Innenminister Pascal Couchepin will eine Praxisgebühr von 30.- SFr. (ca. 20 Euro) einführen um die Krankenkassenkosten in den Griff zu bekommen. Er erhält von allen Seiten Kritik. Sogar schon viele seine eigene Partei, der FDP, fordern seinen Rücktritt.

Kritikpunkte sind, dass sich Arme Menschen die 30.- nicht leisten können. Ein weiterer Punkt ist, dass sich dann viele Menschen überlegen, ob sie überhaupt zum Arzt gehen sollen und so Krankheiten wie Krebs zu spät entdeckt werden.

» swissmerican » Beiträge: 46 » Talkpoints: 0,89 »


Hi,
ich habe vor kurzem gehört, dass die 10€ Praxisgebühren abgeschafft werden soll. Das würde den Staat eine riesige Summe Geld kosten. Aber nun wollen die 25€ Praxisgebühren, dass ist zuviel! Und dann muss man noch für Medikamente extra zahlen! Dann würde ich nicht mehr zum Arzt gehen. Bei einer Grippe oder so bleibe ich zuhause. Im Grundrecht steht jeder hat das Recht auf medizinische Versorgung. Aber mit 25€ ist das Maß voll! Das verletzt die Grundrechte! Die 10€ konnte man noch einigermaßen Vertragen. Das wären 40€ im Jahre.

Aber bei 25€?! Das sind 100€ im Jahr! Und dann noch irgendwelche Medikamente, das ist zu viel. Von wo sollen dann ältere Menschen leben? Vom Staub? Und unter einer Brücke? Nein! Die sollen noch ein einigermaßen gutes leben führen. Und ältere Menschen müssen öfters zum Arzt als junge Menschen (im normal Fall), da werden garantiert diese 100€ im Jahr fällig. Aber die brauchen noch Medikamente. Und diese Medikamente sind auch nicht immer billig. Da von der Rente können die sich das Essen und die Wohnung nicht mehr leisten wenn alleine gute 300€ im Jahr für Arzt und Medikamente ausgegeben werde.

Fazit: Wenn sowas passiert, gibt es einen riesigen Aufstand. Und viele Ärzte haben keine Arbeit mehr.

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» St.Claus » Beiträge: 21 » Talkpoints: 0,88 »


25 € find ich echt den Hammer. Aber wie ist das immer so schön, es trifft immer den kleinen Mann. Aber wenn das wirklich mal soweit kommt, dann kann ich mich direkt erschiessen oder so. Da ich eine Schilddrüsenerkrankung habe muss ich alle 2 Monate zur Kontrolle und das beinhaltet dann immer 2 Termine. Der erste zur Blutabnahme und der zweite zur Besprechnung. Macht im Jahr zusammen 12 Arztbesuche und das dann mal 25 €. Und das sind dann lediglich die Kontrolltermine wegen der Schilddrüse.

Was mich aber an so Dingen am meisten ärgert, die die soetwas planen und evtl. dann auch festlegen, die haben natürlich Sonderregeln

» LadySandy » Beiträge: 89 » Talkpoints: 0,38 »



Panikschalter hat geschrieben:Für viele Leute sind ja schon 10€ pro Quartal ne Menge Geld, weswegen teilweise Leute bestimmt nur noch zum Arzt gehen, wenn es wirklich nötig ist.

Sollen wir jetzt Rücksicht auf Leute nehmen die es nicht hinkriegen in 3 Monaten 10 Euro zu sparen? Das sind 10 Euro in 90 Tagen, also gerade mal 11 Cent am Tag. Einfach mal in den 3 Monaten auf einen Kasten Bier oder 2 Schachteln Zigaretten verzichten. 2-3 Wege mal mit dem Fahrrad statt mit dem Auto gefahren. Das sollte doch für jeden machbar sein.

Und da ich derzeit selbst gerade ein Praktikum bei einem Allgemeinmeidziner mache und der in einem sozialen Brennpunkt meiner Stadt angesiedelt ist, kann ich dir sagen, dass trotzdem viele Leute mit ganz kleinen WehWehchen kommen und auch Leute, die eher in die Kategorie Hartz4 fallen. Davon, dass nur todsterbenskranke Menschen kommen, habe ich dort nichts mitbekommen.

Ich persönlich würde es ja mal richtig gut finden, wenn jedem Patient beim Arztbesuch eine Rechnung mitgegeben wird, was die Untersuchung und Behandlung kostet, damit man mal sieht wie teuer einige Sache wirklich sind und sie sehen können für wie wenig Geld sie die Leistung nutzen dürfen. Nicht das das bezahlt werden soll, aber einfach nur mal um zu sehen, was das alles kostet.

Gerade die sozial schwächeren sollten auch mal einsehen, dass sie in Sachen Renten- und Gesundheitssystem kaum etwas einzahlen, dafür aber trotzdem fast die volle Leistungen nutzen können. Und irgendwo muss das Geld ja herkommen und da sollten sie auch dran beteiligt werden. Und wenn die dann vielleicht auch 25 Euro Praxisgebühr im Quartal bezahlen müssten, ist das ja immer noch kein Vergleich zu den Abgaben, die "Besserverdiener" an den Staat abdrücken müssen.

» Klehmchen » Beiträge: 5487 » Talkpoints: 1.012,67 » Auszeichnung für 5000 Beiträge


Ich finde es ehrlich gesagt eine Schweinerei, da man sich sowieso kaum noch was leisten kann und dann soll man bei jedem Arztbesuch nochmals zahlen. Das kann nicht die Lösung sein.

Ich persönlich gehe eigentlich kaum noch zum Arzt, denn das kann ich mir bei einer Erkältung meistens sparen, da man zum einen die Praxisgebühr hat, 3 Stunden im Wartezimmer hängt und dann die Medikamente zum größten Teil selbst bezahlen muss. Wenn ich gleich in die Apotheke gehe, kann ich mir zum einen das Medikament noch aussuchen und zum anderen habe ich die Praxisgebühr nicht.

Die Leute die sich die 25 Euro nicht leisten können, werden dann sicherlich jeden Arztbesuch versuchen zu meiden und wenn die Krankheit dann meist schon sehr akut ist und man nicht mehr mit normalen Mittelchen dagegen steuern kann, dann wird es doch erst recht teuer für die Menschen an sich, da sie ja noch überall zu zahlen müssen und vor allem die Krankenkasse die dann die ganze Genesung bezahlen muss, obwohl es vorher sicherlich nicht so akut gewesen wäre. Also da schneiden die sich doch selber ins Fleisch und das alles bringt doch nichts.

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» alkalie1 » Beiträge: 5526 » Talkpoints: 0,00 » Auszeichnung für 5000 Beiträge


Mich hat die Praxisgebühr selbst so abgeschreckt, dass ich einen Arzt erst dann aufsuche, wenn es wirklich nötig ist. Da es jedoch gesonderte Gebühren gibt und man ja mindestens einmal im Jahr zum Zahnarzt, einmal zum Hausarzt und einmal zu einem anderen Facharzt muss, sind dies locker 30 Euro zusätzlich zu den Kosten, welche man monatlich an die Krankenkasse abdrücken muss. Wenn es dann 25 Euro pro Arztbesuch sein sollen, muss man sich wirklich überlegen seine Arztbesuche nicht auf alle 2 Jahre zu verlegen. Ich meine 75 Euro Minimum finde ich schon verdammt dreist.

Jedoch muss ich dazu sagen, dass ich von der Änderung noch nichts gehört oder gelesen habe. Auch für meine Schwester, welche als medizinische Fachangestellte tätig ist, wusste davon bisher ebenfalls nichts. Es kann daher natürlich gut möglich sein, dass es eine Partei in Deiner Nähe fordert und damit dann natürlich eh nicht durchkommen würde.

Eine Partei unserer Gegend möchte beispielsweise die Pferdesteuer einführen, was nicht sonderlich unfair wäre, wenn man bedenkt, dass ich als Hundebesitzer diese ebenfalls entrichten muss. Ein Hund gilt nun mal als Luxus, was ist dann ein Pferd? Auch wenn ich beobachte, wie viele Katzen mittlerweile draußen umherstreunen, da wäre eine Katzensteuer ebenfalls ratsam. Aber diese wird sich wohl nie durchbringen lassen.

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» Ringwraith » Beiträge: 544 » Talkpoints: 1,13 » Auszeichnung für 500 Beiträge


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