25 Euro Praxisgebühr pro Arztbesuch im Gespräch

vom 13.05.2009, 11:12 Uhr

Hallo,

also gehört habe ich davon mittlerweile auch schon und ich kann der Sache überhaupt nichts positives abgewinnen, auch wenn es mich eher wenig betrifft, da ich im Normalfall nur alle 3 Monate mein Frauenrezept abhole. Ich ärger mich aber auch schon über die 10 Euro / Quartal, denn mein Rezept gibt es max. für 3 Monate und somit ist meine Pille auch um 10 Euro gestiegen, wenn man das so sieht.

Die Praxisgebühr pro Arztbesuch steht ja erstmal nur zur Rede und es soll ja auch nicht für alle gelten, denn die 25 Euro sind ja nur für die, die ohne Überweisung zu einem Facharzt gehen, alle anderen sollen 5 oder 10 Euro / Artzbesuch zahlen, was aber auch schon recht viel ist meiner Meinung nach.

Chronisch erkrankte gehören aber zu der Ausnahmeregel und sind von diesem Prinzip nicht betroffen und dafür soll es noch eine andere Regelung geben.

Mit dieser extremen Methode soll verhindert werden, das alle gleich wegen jeder Kleinigkeit zum Arzt rennen, aber ob das wirklich soweit kommen wird steht noch in den Sternen. Habe hier praxisgebühr noch einen Bericht darüber gefunden.

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» EmskoppEL » Beiträge: 3423 » Talkpoints: 20,21 » Auszeichnung für 3000 Beiträge



Hallöchen,

Es gehen jetzt schon immer weniger Menschen zum Arzt, weil sie zu geizig sind,die 10€ auszugeben. Teilweise verstehe ich nicht, wie man da seine Gesundheit wegen 10€ auf Spiel setzen kann, teilweise betrifft es aber einfach Leute, die jeden Cent dreimal umdrehen und für die 10€ eben ein paar Tage Abendbrot ist.

25€ pro Besuch wären da natürlich fatal. Da geht man weder, wenn man was ordentliches hat, wenn mans nicht so dicke hat, noch geht man natürlicj zu den wichtgen Vorsorgeuntersuchungen. Und wenn man bedenkt, dass bei der einen oder anderen Vorsorge durchaus was gefunden werden kann, dann finde ich es wirklich schlimm, dass man die Leute erst ins Krankenhaus einliefern wird, wenn es eventuell schon zu spät ist.

Ja sicherlich gibt es auch Menschen, denen so langweilig ist, dass sie ständig zum Arzt rennen - aber damit bestraft man hauptsächlich eben Leute, die dann wirklich was haben. Und mein Antibiotika bei einer Blasenentzündung oder was kann ich mir ja nicht selbst verschreiben. Und weil ich dann 5 Minuten behandelt werde, kostet mich das 25€?

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» winny2311 » Beiträge: 15159 » Talkpoints: 4,91 » Auszeichnung für 15000 Beiträge


Also ich überlege mir bei den 10 Euro auch schon immer ob ich zum Arzt gehen soll oder nicht. Nicht weil ich mir die 10 Euro nicht leisten könnte, aber ich finde die 10 Euro schon unverschämt. 25 Euro für jeden Arztbesuch? Na herzlichen Dank auch.

Verstehe die Logik da auch nicht hinter, wenn ich krank bin und nicht zum Arzt gehe, sondern die Krankheit dann selbst kuriere bzw. diese wahrscheinlich häufiger verschleppe und dann im Zweifel schwer krank werde (jetzt mal ganz übertrieben), dann koste ich die Kassen doch viel mehr als wenn ich am Anfang einer Bronchitis mal zum Arzt gehe und nicht mit einer Lungenentzündung im Krankenhaus lande.

Wirklich unglaublich wenn das wahr werden sollte. :shock:

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» aries24 » Beiträge: 1748 » Talkpoints: 9,84 » Auszeichnung für 1000 Beiträge



Eigentlich hätte ich nichts dagegen, wenn der Arztbesuch mehr kosten würde, aber dann sollte dieses Geld auch dem Arzt und damit letztlich meiner Behandlung zugute kommen. Irgendwelche Gebühren zu erheben, die dann im Dunkel der Kassenarztlichen Vereinigung verschwinden macht kaum Sinn. Und genau dies ist sicherlich ein Grund, warum viele sich gegen höhere Gebühren wehren.

Wer chronisch krank ist zahlt doch eh kaum etwas, jeder der als chronisch Kranker an einem Vorsorgeprogramm teilnimmt (gibt es für Diabetes Typ I, Krebs, usw.) wird von Zuzahlungen befreit oder bis zu einer maximalen Obergrenze von einem Prozent des Nettoeinkommes zu Zahlungen herangezogen. Folglich muss auch nur derjenige chronisch Kranke mehr zahlen, der auch mehr vedient.

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» betty » Beiträge: 1460 » Talkpoints: 0,13 » Auszeichnung für 1000 Beiträge



Das wäre ein Verstoß gegen das Grundgesetz, jeder hat das Recht auf eine Behandlung und mit dieser Erhöhung wird es einigen nicht mehr möglich sein, seinen Arzt aufzusuchen, weil er einfach kein Geld mehr hat. Das schlimme daran ist, das dieses Geld nicht an die Ärzte geht, sondern die Krankenkassen das Geld bekommen. Es ist ganz klar eine indirekte Beitragserhöhung und ist nicht zu vertreten.

Wo soll das noch enden? Irgendwann darf man nur noch zum Arzt, wenn man einen Job hat. Die anderen können ja auf der Straße verrecken. Sowas darf es nicht geben, aber wir bewegen uns dahin, das wäre ein weiterer Schritt in diese Richtung.

Aber eins kann man mit Sicherheit behaupten, das Thema wird erst nach den Wahlen besprochen und dann kann es ganz schnell in die Tat umgesetzt werden.

» DritteWahl18 » Beiträge: 26 » Talkpoints: 0,31 »


Ich finde es ja echt immer schön wenn einige mal wieder nur die Hälfte verstehen oder Lesen...

DritteWahl18 hat geschrieben:Das wäre ein Verstoß gegen das Grundgesetz, jeder hat das Recht auf eine Behandlung und mit dieser Erhöhung wird es einigen nicht mehr möglich sein, seinen Arzt aufzusuchen, weil er einfach kein Geld mehr hat.

Unsinn, denn für besonders sozial Schwache gibt es auch jetzt schon genug Regelungen, dass diese die 10 Euro nicht zahlen müssen / erstattet bekommen!

DritteWahl18 hat geschrieben:Aber eins kann man mit Sicherheit behaupten, das Thema wird erst nach den Wahlen besprochen und dann kann es ganz schnell in die Tat umgesetzt werden.

Klar, vor allen Dingen dann wenn das ein Vorschlag einer Minderheit innerhalb einer Minderheit ist, die noch nicht einmal entsprechende Lobbys oder Kontakte hat, dann wird das ganz sicher nach der Wahl umgesetzt werden - und Paintball wird zum Volkssport erklärt und Fussball verboten!

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» Subbotnik » Beiträge: 9308 » Talkpoints: -7,05 » Auszeichnung für 9000 Beiträge


betty hat geschrieben:Wer chronisch krank ist zahlt doch eh kaum etwas, jeder der als chronisch Kranker an einem Vorsorgeprogramm teilnimmt (gibt es für Diabetes Typ I, Krebs, usw.) wird von Zuzahlungen befreit oder bis zu einer maximalen Obergrenze von einem Prozent des Nettoeinkommes zu Zahlungen herangezogen. Folglich muss auch nur derjenige chronisch Kranke mehr zahlen, der auch mehr vedient.

Theoretisch ist das völlig richtig, in der Praxis aber nicht. Da muss man mindestens einmal im Quartal wegen dieser Krankheit in Behandlung sein - bei einem gefragten Spezialisten wie bei mir ein Ding der Unmöglichkeit. Und DMP gibt es beileibe nicht für alle chronischen Krankheiten, nur ein paar wenige Volkskrankheiten sind da berücksichtigt. An der Krankheit an der ich leide, leiden viele junge Menschen. Die würden lieber an einem solchen DMP teilnehmen als einmal jährlich über längere Zeit stationär behandelt werden zu müssen! Und das ist beileibe nicht die einzige Erkrankung, sondern leider die Mehrzahl.

Aus diesem Grund kann ich da schon ein wenig die Sorge derer verstehen, die erst mal fürchten, dass man dann noch tiefer in die Tasche greifen muss. Trotzdem: es ist doch noch gar nichts im Gesundheitsministerium geplant - Grund zur Aufregung gibt es also (noch) nicht.

» JotJot » Beiträge: 14058 » Talkpoints: 8,38 » Auszeichnung für 14000 Beiträge



Ich denke soweit kann und darf es einfach nicht kommen. Viele Leute, wie eben auch chronisch Kranke, müssen zwangsläufig ab und an zum Arzt.

Was sollte denn bitte eine Hausfrau, welche von Hartz IV lebt und zudem chronisch krank ist, machen? Sie kann weder auf die Arztbesuche verzichten, da dies lebensgefährlich wäre, noch kann sie das Geld allein dafür ausgeben. Das ist doch mit dem Grundgesetz gar nicht vereinbar. Jeder Mensch hat das Recht auf soziale Standards, also auf eine Wohnung, Verpflegung und so weiter. Wenn ich aber drei Viertel meines Geldes für Arztbesuche ausgeben muss, kann ich mir all dies nicht mehr leisten. Absolut unvorstellbar.

Ein vollkommen falscher Schritt. Schon nach der Erhebung einer einmaligen Praxisgebühr von zehn Euro pro Quartal gab es enorme "Einbrüche" in den Arztbesuchszahlen, weil die Leute einfach nicht das Geld dafür aufbringen können und wollen. Und auch die Ärzte werden so viel weniger Rezepte verschreiben, Untersuchungen durchführen und Operationen veranlassen. Somit wird auch deren finanzielle Lage brenzlig.

Ein Teufelskreis, der für beide Seiten nicht gut sein kann.

» tomtom241 » Beiträge: 220 » Talkpoints: 0,33 » Auszeichnung für 100 Beiträge


@Subbotnik
Hallo,

ich frage mich wo du die Information her holst das sozial schwächer gestellte Menschen die 10 Euro nicht zahlen müßen. Schön wäre es denn für jeden Hartz 4 Empfänger ist es eine halbe Katastrophe zum Ende eines Monats/Quartals krank zu werden. Denn ich spreche aus Erfahrung wenn ich dir sage das ich selber schon in die Situation kam und diese 10 Euro nicht über hatte, weils Geld einfach aus war. Ich war krank und KONNTE deshalb NICHT zum Arzt. Für mich ehrlich gesagt eine kleine Katastrophe, denn ich bin stark Asthma-Krank und eine Grippe ohne Behandlung könnte schnell bedrohlich werden.

Auch sprichst du darüber das Wenigverdiener eh eine Befreiung bekommen. Vielleicht informierst du dich erstmal. Für jeden gilt auch da die gleiche Regelung: Prozentual vom Jahreseinkommen. Logisch das die Summe da bei Wenigverdienern auf den ersten Blick geringer ist. Aber im Verhältnis diese Summe aufzubringen nicht einfacher als für einen Gutverdiener "seinen Satz" aufzubringen.

Und wenn du die Ängste von den Menschen nicht ernst nehmen kannst die es sich wirklich nicht leisten könnten, solltest du dich vielleicht generell aus einem solchen Thread raushalten, und dich nicht über genau diese Ängste noch lustig machen. Ich finde das wirklich traurig.

Zum Thema:
Ich finde alleine den Gedanken an eine solche Erhöhung unverschämt. Für mich wäre es wirklich undenkbar soviel Geld für den Arzt aufzubringen. Es wäre mir niemals möglich meine wirklich benötigten Besuche beim Arzt einzuhalten. Ich könnte soviel Geld im Monat nicht aufbringen. Von mir erntet jeder Befürworter genauso viel Kopfschütteln wie der dem solche Ideen übhaupt nur in den Sinn kommen.

» greens » Beiträge: 87 » Talkpoints: 0,30 »


Vielleicht solltest Du das Thema erst einmal gründlich lesen - empfiehlt sich immer!

Hier handelt es sich um einen Vorschlag von wenigen Personen der überhaupt nicht mehrheitsfähig ist - nicht einmal in deren eigener Vereinigung. Wenn irgendwelche Randgruppen aus Hinterdingens die Einführung der Scharia fordern und die Abschaffung der Justiz oder einen Krieg gegen Russland: Schlottern dir dann auch die Knie, nur weil eine Minderheit irgendwelche abstrusen Ideen äußert? Dann würde ich mir mal über mein Weltbild Gedanken machen!

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» Subbotnik » Beiträge: 9308 » Talkpoints: -7,05 » Auszeichnung für 9000 Beiträge


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