Arbeitszeiten von 48 Stunden pro Woche fast die Regel

vom 21.09.2007, 19:14 Uhr

Laut einer Erhebung der Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin, die jetzt in Düsseldorf vorgestellt wurde, arbeite jeder 6. Beschäftige in Deutschland durchschnittlich mehr als 48 Stunden pro Woche, auch bei Angestellten und Arbeitern mit Tarifvertrag. So sei es für viele auch normal am Samstag zu arbeiten und unter starkem Zeit- und Termindruck.

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» Subbotnik » Beiträge: 9308 » Talkpoints: -7,05 » Auszeichnung für 9000 Beiträge



Mein Vater arbeitet in einem kleinen Betrieb selbstständig. Für diesen Betrieb arbeitet er praktisch immer Montags bis Samstags von ca. 9 Uhr bis ca. 18 Uhr auf der Arbeit und dann nochmal ein paar Stunden zu Hause (bis auf Samstags, da arbeitet er nur zu Hause). Selbst wenn er sich Ferien nimmt, nimmt er seinen Laptop mit und arbeitet unbezahlt um mit der Arbeit fertig zu werden und rechtzeitig abgeben zu können. Kann mir gut vorstellen, dass das von dir angesprochene ziemlich normal ist.

» lasso » Beiträge: 34 » Talkpoints: -0,13 »


48 Stunden sind denke ich auch normal, wegen der überstunden. Das finde ich zwar nicht ok, weil man da noch jemanden einstellen könnte, zumindest auf Teilzeitbasis.

Aber die Firmen wollen halt abzocken wo es geht. Wenn es geht sind es noch unbezahlte Überstunden. Aber das Problem ist halt, dass es zu viel Auswahl für die arbeitgeber gibt, sagt einer er macht nicht mit darf er zum Arbeitsamt rennen.

Der arbeitgeber sucht sich jemand neues, so einfach ist, weil einfach zu viele arbeitslos sind.

» rollo12 » Beiträge: 180 » Talkpoints: 0,01 » Auszeichnung für 100 Beiträge



48 Stunden zu arbeiten finde ich ziemlich viel und ich bin froh, dass das bei mir nicht der Fall ist. Ich arbeite in der Regel meine 38 Stunden oder auch mal ein bisschen mehr aber das wars dann auch. Ich sehe es auch einfach nicht ein, denn ich bekomme das auch nicht bezahlt, was ich mehr arbeite. So lange ich meine Arbeit schaffe, werde ich auch nicht so viel arbeiten, es sei denn ich bekomme auch mehr Geld.

Aber leider scheint es wirklich immer mehr Leuten so zu gehen, dass sie so viel arbeiten. Bei Managern oder Geschäftsleuten ist das ja normal, die müssen ja auch ihren Betrieb führen und verdienen auch dementsprechend viel Geld. Ich möchte so einen Posten gar nicht haben, da mir mein Privatleben auch ziemlich wichtig ist und was habe ich von so viel Geld wenn ich keine Zeit habe es auszugeben. Ich bin froh, meine 38 Stunden Woche zu haben.

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» Leonie » Beiträge: 485 » Talkpoints: -0,32 » Auszeichnung für 100 Beiträge



Das hört sich schon sehr erschreckend an, wie ich finde. Ich selber habe in meinem Ausbildungsvertrag eine Wochenarbeitszeit von 40 Stunden stehen und das finde ich schon ziemlich viel. Ein paar Minuten oder wenige Stunden kann man aber wohl noch dazu zählen, da ich meistens schon eine Viertelstunde vor Beginn anfange und oft auch eine Viertelstunde länger bleibe, wenn noch etwas anfällt. Außerdem komme ich eigentlich nie auf eine Stunde Pause am Tag, die mir zustehen würde.

Wie lange mein Vater genau arbeitet, kann ich gar nicht sagen, denn er kann sich mindestens 50% seiner Arbeit selber einteilen, da er vieles von zu hause aus machen kann bzw. muss, aber ich denke schon, dass es auch über 40 Stunden pro Woche sind.

» Mareikel » Beiträge: 1738 » Talkpoints: 6,97 » Auszeichnung für 1000 Beiträge


48 h, das wäre ein Traum wenn ich so wenig hätte.´Ich arbeite i.d.R. 6 Tage die Woche a 12 h, macht also die Woche 72 h. Klar kommt es schon ein paar mal vor, dass ich auf die "halb" Schichten komme mit nur 7 h am Tag aber das ist selten. In meinem Arbeitsvertrag sind 48 h eingetragen da es vom Gesetz her nicht viel mehr geht, aber mit dem Zusatz "bei Bedarf muss Mehrarbeit geleistet werden"

Die Mehrarbeit geht auf ein Stundenkonto, und so kann man mal Dienstfrei auf Überstundenbasis machen (wenn es der Chef genehmigt). Es kommt ganz auf die Branche an, es gibt ja Gewerkschaften die schon weinen wenn ihre Mitglieder 40 h / Woche arbeiten sollen und fordern gleich eine Lohnerhöhung, während andere Branchen normal schon 48 h arbeiten nicht weinen, und auch keine Lohnerhöhung bekommen bzw. sogar noch auf Schichtzulagen und Zusatzleistungen verzichten müssen.

In der momentanen Wirtschaftlichen Lage, ist jemand der "nur" 35 h arbeitet und dann weint wenn der Arbeitgeber meint auf 38 h / Woche raufzugehen gleich mit Gewerkschaft Streik und sonst was droht, nur ein Witz das ich nur müde belächeln kann.

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» Sorae » Beiträge: 19435 » Talkpoints: 1,29 » Auszeichnung für 19000 Beiträge


Also ich muss leider sagen das es bei mir leider keine Seltenheit ist einen 12 oder 14 Stunden Arbeitstag zu haben (ich arbeite in der Medienbranche). Und ich finde es nicht schlimm. Ich arbeite gerne für meine Firma und ja ich sitze jetzt immer noch im Büro und schreibe euch mal etwas rein (ich weiß auch das man das nicht arbeiten nennt).

Doch finde ich wenn man mit seiner Firma eine persönliche Bindung hat arbeitet man um so lieber länger und vor allem intensiver. Wenn man aber keinen Bezug zu seiner Firma hat reichen auch 40 Stunden und pünktliches gehen.

Die Entlohnung ist bei mir relative simpel. Alles was ich drüber arbeite kann ich mir aussuchen entweder Urlaub zu nehmen oder mir das ganze über einen Monat aufzusparen und dann einen fetten Gehaltsschenke in Händen zu halten. Und das ist auch ein ziemlich gutes Gefühl (auch wenn der Staat einem viel abzieht). Aber man kann auch fürs Geld Mehrstunden leisten und für sich arbeiten und nicht wie oben beschrieben für die Firma und den Erfolg der Firma!

» Slipknotdani » Beiträge: 35 » Talkpoints: 0,01 »



Also 48 Stunden finde ich schon heftig. Das bedeutet ja, jeden Tag eine Stunde länger zu arbeiten, sofern man eine 40-Stunden-Woche hat. Die Frage ist, wie lange man das machen will und wie lange der Körper da mitmacht. Ich selber bin ein erklärter Gegner von Überstunden, weil mir meine Freizeit heilig ist. Ich muss aber auch dazu sagen, dass ich in der Firma, in der ich nun schon seit 10 Jahren arbeite, noch nie länger gearbeitet habe. Bei mir fällt um 15:30 Uhr der Hammer und meine Arbeit habe ich dann auch geschafft. Wenn Überstunden anfallen, sollten die entweder bezahlt oder durch Freizeitausgleich abgegolten werden, denn schließlich sind die Angestellten noch lange nicht Leibeigene der Firma!

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» Jacqui_77 » Beiträge: 2718 » Talkpoints: 19,87 » Auszeichnung für 2000 Beiträge


Es ist schon unterschiedlich, ob man selbständig arbeitet oder als Angestellter seine Stunden abreißt. Bei meinem Freund ist es so, dass er eine Arbeitswoche hat, die aus sechs Tagen besteht. Er hat dann zwar seine zwei Tage frei, so dass in dieser Firma nicht von montags bis samstags gearbeitet wird, sondern auch an Wochenenden und Feiertagen. Nicht selten fallen seine Arbeitstage in die Wochenenden oder auf Feiertage, so dass man da auch nur schwer planen kann.

Ich kann nicht sagen, dass es ihm gut tut oder nicht, er nimmt es hin und sich dann nach der Arbeit als auch an den freien Tagen seine Auszeit. Aber so rein Beziehungtechnisch gesehen wäre es schon besser, wenn man manchmal mehr planen könnte.

Diese Firma sucht immer mal neue Leute, aber es gibt kaum Menschen, bis auf die jetzige Belegschaft, die diese Arbeitszeiten und den Stress, den es manchmal dort gibt, wirklich auf sich nehmen wollen und können. Denen ist das Wochenende heilig und sind dann doch unflexibel, ich kann es auch verstehen. Wenn ich jedoch die Wahl zwischen solch einer Arbeitsstelle mit eben 48 Arbeitsstunden die Woche oder Arbeitslosengeld/ Sozialgelder hätte, würde ich mich grundsätzlich für die Arbeit entscheiden. Meine Ruhepausen suche ich mir dann woanders.

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» *steph* » Beiträge: 18439 » Talkpoints: 38,79 » Auszeichnung für 18000 Beiträge


Sorae hat geschrieben:In der momentanen Wirtschaftlichen Lage, ist jemand der "nur" 35 h arbeitet und dann weint wenn der Arbeitgeber meint auf 38 h / Woche raufzugehen gleich mit Gewerkschaft Streik und sonst was droht, nur ein Witz das ich nur müde belächeln kann.


Wieso sollen denn andere dafür büßen, dass du in einer Branche arbeitest, die schlecht bezahlt wird bzw. keine Gewerkschaft hat die sich richtig für euch einsetzt? Wenn jemand die Qualifikationen hat sich einen Job zu angeln, bei dem man eben nicht durch jeden dahergelaufenen Arbeitslosen ersetzt werden kann, warum sollte er das nicht zu seinem Vorteil nutzen.

Wenn ich nach meinem Studiem nächstes Jahr arbeiten gehe, dann kann ich über eine 48-Stunde-Woche auch nur lächeln, da das meistens nicht reichen wird, aber daran bin ich ja durch die Jobwahl mehr oder weniger selber Schuld. Es gibt eben Berufe und Branchen, die von vornherein den Ruf haben, entweder lange Regelarbeitszeiten zu haben oder dass viele Überstunden anfallen. Entweder man lässt sich (vielleicht auch gezwungener Maßen) darauf ein oder man sucht sich halt was anderes. Aber das muss ich dann ja anderen Leuten nicht vorwerfen.

In meinen Augen würden flächendeckend 35 Stunden sicher auch reichen und daran würde wohl kein Betrieb kaputt gehen und kein Arbeitnehmer verhungern, aber das ist halt nicht so. Ich freu mich für Leute, die den Luxus haben mehr Freizeit zu haben und werd halt schauen, ob ich mir das später auch mal gönnen kann. Aber solange das nicht geht, ist es halt so.

» Klehmchen » Beiträge: 5487 » Talkpoints: 1.012,67 » Auszeichnung für 5000 Beiträge


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