Als Proband für Medikamenten viel Geld verdienen
Hallo,
wollte mal fragen was ihr davon so haltet. Ich bin dagegen nicht abgeneigt, wollte es früher schon einmal machen, jetzt werde ich mich aber mal bei den ganzen Kliniken einschreiben bzw. anmelden.
Der Ablauf ist in der Regel immer so, dass man ein Vorgespräch hat, sobald man die Voraussetzungen erfüllt hat. Beispielsweise ob man mänllich, weiblich, Raucher, Nichtraucher, chronisch krank, zur Einnahme von Medikamänten gezwungen ist, usw. In dem Vorgespräch werden den Probanten die möglichen Risiken aufgezählt und es ist für jeden nur freiwillig. Wenn man plötzlich während der Studie aufhören möchte oder muss, dann bekommt man das Honorar anteilig (was aber trotzdem noch sehr lohnend ist).
Hat die Studie begonnen, bekommt ein Teil der Probanden Placebos verabreicht um Vergleiche ziehen zu können. Wer die Placebos bekommt, wissen nicht die Ärzte, nur die Pharamunternehmen die den Auftrag erteilt haben. Während der Studie werden dann die Probanden entweder stationär für 2 Tage bis mehrere Wochen in der Klinik dabehalten und sind unter ständiger Beobachtung, sodass man sich bei einer auftretenden Nebenwirkung sofort um die Probanden kümmern kann. In vielen Studien muss man auch nur ein paar mal für paar Stunden hin, bekommt da aber weniger Geld.
Das schöne ist, dass die Kliniken ziemlich gut ausgestattet sind. Tischfussball, W-Lan-Netz, Sportgeräte (soweit es die Studie erlaubt), Fernseher mit DVDs usw. Schließlich kann man je nach Studiendauer auch mal 6 Wochen in der Klink sein, von daher ist ein großzügiges Freizeitangebit natürlich wichtig.
Finanziell sieht das ganze auch gut aus. Ich habe mich mal bei verschiedenen Kliniken über aktuelle Studien informiert. Das reicht von 7x für 2 Stunden in die Klinik (1200 €) bis 2x 2 Wochen stationär (2900 €). Ein ganz guter Stundenlohn, wie ich finde.
Jetzt werden einige kommen und sagen, dass das Risiko viel zu groß ist oder gar dass alles menschenverachtend oder ähnliches ist. Naja, wie ich nach Forschem lesen konnte, ist das Risiko dass überhaupt was passiert, sehr gering. Und von den geringen Fällen sind es dann meistens Übelkeit, Erbrechen, Kopfschmerzen usw. Das nehme ich für 2900 € aber ganz gewiss in Kauf
Es gab aber auch schon schlimmere Fälle, die sogar lebensgefährlich waren, aber den Fall gabs glaube ich nur einmal (in England). Anscheinend soll auch mal jemand gestorben sein, dazu konnte ich aber keine seriöse Quelle finden. So oder so ist das Risiko jedoch geringer, als mit dem Auto einen tödlichen Unfall oder mit dem Flugzeug abzustürzen.
Zu managern, Unternehmensberatern und Co sagt auch niemand "Bist du verrückt, nur wegem Geld steigst du 30 mal im Jahr in ein Flugzeug", was wesentlich riskanter ist als bei den Studien Nebenwirkungen zu erleiden, die dann meistens eh nur Erbrechen, Juckreiz usw. sind.
Zudem ist es eben in Deutschland Pflicht, dass solche Medikamente an Menschen getestet wurden. Aspirin, Hustensaft und Co gäbe es ohne solche Studien nicht. Im Dritten Reich hat man dafür noch jüdische Kinder missbraucht (und man muss leider sagen, die Welt profitiert davon) , jetzt gibt es dafür Gott sei Dank freiwillige, die dafür gut bezahlt werden. Also ist doch jedem damit geholfen.
Falls auch mal was passieren sollte, ist man extra versichert für solche Fälle. Heißt, anders als in Foren geschrieben, die eigene Krankenkassen überhaupt nichts zahlen braucht, da alles über die Klinik (die proffesioneller sein dürften als das Krankenkaus um die Ecke) laufen wird. Sowohl während der Studie, als auch nachher, falls Spätfolgen auftreten würden. In einem Todesfall würden die Nachkommen immerhin eine Entschädigung durch diese Versicherung (die man natürlich nicht zahlen braucht) erhalten.
Ein weiterer Vorteil ist die kostenlose Komplettuntersuchung, die beim Arzt laut Internet mehrere Hundert Euro kosten würde.
Das sind alles Informationen, die ich so auf die Schnelle von verschiedenen Seiten im Internet finden konnte. Habe auch im Forum gelesen, dass die meisten, die Erfahrung damit gemacht habem, im Endeffekt zufrieden sind. Da es, wenn es überstanden ist, im Endeffekt leicht verdientes Geld ist, dass man gut für gewisse Sachen, wie einen 4-Wochen Urlaub mit der Familie gerbauchen könnte.
Man muss sich eben die Kliniken raussuchen. Die meisten schreiben auch, für was es getestet wird. Zum Beispiel Tablette gegen Hepatitis C oder Impfung gegen Tuberkulose (was es ja auch schon gibt).
Zudem müssen die Medikamente schon an Tieren und an menschlichen Organen und Zellen schon erfolgreich getestet worden sein um es auf die Menschen "loszulassen".
Was haltet ihr davon, würdet ihr es machen für das Geld?
Hier gibt es zum Beispiel eine Beschreibung einer Studie für Frauen, die eine Anti-baby-Pille nehem müssen. 2*21 tage für 2750 €. Diese Klinik würde mir nicht zusagen, habe es nur wegen dem Angebot gepostet.
Ich persönlich würde bei so etwas nicht mitmachen schon allein weil solche Tests unter Umständen schwäre bleibende Schäden verursachen können. Abgesehen davon gab es auch schon einige Todesfälle. Dazu brauchst du nur mal "Todesfall Medikamententest" bei Google eingeben und schon findest du haufenweise solcher Fälle.
Das die Bezahlung gut ist steht außer Frage, aber das muss sie auch. Denn schließlich spielt man mit seiner Gesundheit/Leben. Mir währe es das jedenfalls nicht Wert.
Habe das mal in Google eingegeben. Jedoch finde ich 1500 Ergebnisse bei Google nicht wirklich "haufenweise", vor allem, da es sich bei vielen nur um Stichworte oder Sätze wie "es gab keinen .." oder "es kam zu keinem todesfall"
Wenn man da "todesfall auto" eingibt, gibt es an die 500.000. Das meine ich mit dem Risiki, dass sich jeder mit dem Auto oder Flugzeug aussetzt ohne etwas zu verdienen. Man spielt ganz klar mit dem Riskio der Gesundheitsgefährundg, aber nur mit einem mikrigen Prozentteil. Und davon sind wie gesagt, die meisten nur Übelkeit und Co oder werden auch binnen kurzer Zeit geheilt.
Man muss natürlich auch darauf schauen, was man testet. Ein Medikament für ein schweres Kaliber wie einen Schlaganfall (erster Googletreffer bei Todesfall) würde ich niemals testen. Eine Impfung, die eh schon besteht (eben nur eine Ertweiterung) oder ein nikotinpflaster würde ich hingegen schon testen, da hier wirklich von keinem lebensgefährlichen Risko die Rede sein kann.
Also ein Freund von mir hat bei sowas schön öfter mitgemacht , und ist durchaus zufrieden damit. Ist immer dann so, dass einmal ein Treffen (bis zu 3 Treffen) vor dem "Versuch" stattfinden, wobei jeder halt über
1. die Risken informiert wird und
2. jeder an einem Test teilnehmen muss, wo körperliche Eigenschaften getestet werde (Herz, Lugen, etc.). Welche Tests ist natürlich abhängig vom Präparat.
Und die 1500 € - ja klar gibt es so welche "Studien" jedoch die meisten werden es sich 3 mal überlegen bei den Risiken.
Mich hatte das vor ein paar Jahren auch interessiert und ich habe mich damals auch mal ein wenig kundig gemacht.
In Deutschland darf ein Medikament erst zugelassen werden, wenn es x Phasen der Testung durchlaufen hat. Somit ist die erste Phase natürlich die, die für den Probanden am gefährlichsten ist. Weil das Medikament da halt noch nicht am Menschen getestet wurde. Dafür gibt es dann logischerweise auch das meiste Geld.
Die Betreuung ist allerdings in allen Fällen recht engmaschig. Viele Untersuchungen und so weiter. Wer einen kostenlosen Rundum Gesundheitscheck möchte, ist da sicherlich gut aufgehoben. Da ist nun doch ein wenig Ironie drinne. Es wird im Vorfeld ja schon einiges getestet und dazu findet halt auch eine umfassende körperliche Untersuchung statt.
Klar gibt es dafür viel Geld. Allerdings sind damit auch meistens längere Krankenhausaufenthalte verbunden. Als normaler Arbeitnehmer dürfte sich das sicherlich schwierig gestalten. Denn dazu muss man dann erstmal Urlaub nehmen. Und da es eine Art Nebenbeschäftigung ist, die ja an sich während des Urlaubs verboten sind, muss der Arbeitgeber informiert werden. Wer das nicht macht, dürfte sich am Rande der Legalität bewegen. Und wenn man den Arbeitgeber informiert, kann es durchaus passieren, das der dem Ganzen einen Riegel vorschiebt. Denn das Risiko das man nach dem Urlaub krank ist, ist nun mal gegeben.
Steht man nun in einem Arbeitsverhältnis, könnte man sich denken, leicht verdientes Bares. Nur müssen Nebeneinkünfte sowohl bei Arbeitslosengeld 1- Bezug, wie auch bei Hartz 4 Bezug angegeben werden und das wird dann auch, bis auf einen kleinen Freibetrag, verrechnet. Da sollte man sich fragen, ob es das ganze Risiko dann wert ist. Hinzukommt bei Hartz 4 Bezug, das man nur für kurze Zeit den Wohnort verlassen darf. Und ein normaler Krankenhausaufenthalt ist das ja nicht. Ansonsten werden Hartz 4- Beziehern ab einer Abwesenheit von vier Wochen am Stück auch die Leistungen gekürzt.
Ich selbst finde es an sich gut das es Menschen gibt die halt Medikamente testen. Ich selbst würde mich so einer Studie auch zur Verfügung stellen. Wobei man das auch oft unbewusst eh macht. So geht es zumindest mir. Oder ich kenne es von meiner Mutter. Die hatte Lungenkrebs und im Krankenhaus lief eine Studie zur Chemotherapie. Sie wurde dann gefragt, ob sie teilnehmen möchte. Die Chemotherapie hätte sie so oder so bekommen. Meine Mutter stimmte dem zu. Und der eindeutige Vorteil war vorallem die engmaschige Betreuung. Und sie selbst musste an sich nichts machen, ausser alle paar Wochen einen Fragebogen auszufüllen. Und der war recht einfach gestrickt.
Ich selbst habe eine Borderline Persönlichkeitsstörung. Und ich bin an sich an der Erforschung der Krankheit interessiert. Vorallem auch an den Behandlungsmöglichkeiten. Zur einfachen Erklärung, wirkliche Borderline- Medikamente gibt es keine. Stattdem werden Psychopharmaka aus anderen Bereichen eingesetzt. Die sind zum Teil auch getestet. Da weiss man halt, das man mit Medikament A in anderer Dosierung bei Borderlinern schon geholfen hat. So ist es aber bei jedem neuen Medikament welches man nimmt ein neues austesten. Und ich habe da durchaus auch schon schlechte Erfahrungen mit gemacht. Ich bekam ein Medikament das total hochgelobt wurde. Als Nebenwirkung wurde ich aggressiv. Etwas was ich in der Form an mir nicht kannte. Dem verschreibenden Arzt erzählte ich das über ein halbes Jahr lang und er sagte nur, das kann nicht sein. Diese Nebenwirkung ist auch nicht im Beipackzettel aufgeführt. Irgendwann erbarmte sich einer Ärztin und ich dufte das Medikament absetzen. Und ich wurde ein ganz anderer Mensch. Ein gutes halbes Jahr später sprach mich die Ärztin darauf noch mal an. Sie sagte, das sie mir ja auch nicht wirklich geglaubt hatte. Allerdings habe sie bei anderen Patienten die das selbe Medikament genommen haben mal näher nachgefragt. Das Problem bestand bei noch mehr Patienten als mir.
Wie gesagt, ist man an der Erforschung von Borderline interessiert. Die Uniklinik Freiburg sucht auch öfters Probanden. An sich wohl eher für Gespräche. Da scheiden allerdings viele aus, weil das Ausschlusskriterium halt Medikamenteneinnahme ist. Also alle die Medikamente nehmen, werden nicht genommen. Geld gibt es auch keines. Aber die zahlen die Fahrtkosten. Und für einen schönen Tag in Freiburg, eventuell mit Übernachtung, würde ich das ja eventuell mal machen. Nur nehme ich halt Medikamente.
Für die letzte Studie in meiner Gegend zu Borderline gab es glaube ich was um die 60 Euro. Aufgabe war an sich das Ausfüllen von Fragebogen und ein Gespräch. Fürs Blutabnehmen gab es nochmal was Extra. Das klingt nun wirklich einfach. Und ich gebe zu, mich hätte das Geld gereizt. Nur mein Arzt hatte mich da von vorneherein nicht "angeboten". Eine Freundin hat die Studie mitgemacht. Und ich glaube ich bin froh das ich sie nicht mitmachen "durfte". Die Fragebogen waren schon bald ein Buch. Das Gespräch ging über mehrere Stunden und war wohl sehr anstrengend. Das habe ich auch von anderer Seite gehört.
Ich denke, wenn man unbedingt Proband sein möchte, darf man nicht nur das Geld sehen. da steckt noch unheimlich viel dahinter. Da muss man auch ein wenig Interesse dran haben.
Ja es ist sicher ein Unterschied ob man an einer, möglicherweise auch unheilbaren Krankheit leidet oder man ein völlig gesunder Mensch ist.
Besonders bei schweren Krankheiten kann es durchaus auch für einen selbst von Vorteil sein an solchen Studien teilzunehmen. Man kann wie schon gesagt wurde die Krankheit weiter erforschen und Heilungsmethoden testen.
Als gesunder Mensch würde ich mich jedoch nicht auf dieses Risiko einlassen. Auch Medikamente gegen "harmlose" Krankheiten können folgen haben, welche die Wissenschaftler auch nicht 100%ig abschätzen können. Ich erinnere mich bspw. mal an einen Test für ein Medikament gegen Migräne, welches teilweise schwere Leberschäden verursacht hat.
Also da kann ich zustimmen, wenn man ohnehin krank ist und der Medikamententest höchstwahrscheinlich nur Positives bringen könnte, wenn das Medikament denn wirkt, dann ist das schon eher zu bedenken, als wenn man relativ gesund wäre, und der Medikamententest ein großes Risiko wäre, sich die Gesundheit erst zu ruinieren. Dazu wären mir mein Körper und mein Leben auch zu schade. Da wäre es mir auch vollkommen egal, wie viel Geld es gäbe oder ob vorherige Tests schon gut gelaufen wären. Ein Restrisiko bliebe ja und meine Gesundheit ist mir definitiv wichtiger als Geld.
Eine Frage habe ich mir aber sowieso schon immer bei solchen Medikamententests zu Verhütungsmitteln gestellt. Ich meine, es geht da ja vielleicht darum, ob das Mittel wirkt, oder nicht, oder? Das heißt, um das festzustellen, sollte man dann wohl zu der Zeit mit keiner anderen Sache zusätzlich verhüten. Aber was, wenn das Mittel dann versagt? Dann hat man eine ungewollte Schwangerschaft. Klar wäre das bei Frauen, bei denen die Einstellung zu Beginn des Tests schon so war, dass eine Schwangerschaft kein Problem sei, kein Beinbruch. Aber wer weiß, ob da nicht dann doch auch Leute teilnehmen, die so etwas in ihrer Naivität oder Geldgier nicht bedenken. Und die stehen kann ungewollt schwanger da?
Ich bin solchen Versuchen gegenüber durchaus aufgeschlossen und kann die allgemeine Skepsis nicht nachvollziehen. Es gibt wohl niemanden, der noch nie Medikamente genommen hat und wenn ein Pharma-Unternehmen nun damit werben würde, dass das Medikament bisher nur an Tieren getestet wurde, würde wohl niemand dafür Geld ausgeben. Oder eine Studie, die angibt, dass bei den Probanden keinerlei Nebenwirkungen auftraten und mit einem kleinen Sternchen darauf verweist, dass es auch nur 5 Probanden gab. Ganz abgesehen davon, dass so etwas in vielen Ländern der Welt gar nicht erlaubt wäre.
Außerdem werden in den ersten Phasen nur äußerst wenige Probanden benötigt und die meisten Probanden kommen in der Abschlussphase zum Einsatz, also quasi direkt bevor man die Medikamente vom Arzt verschrieben bekommt oder in der Apotheke kaufen kann. Doch Risiken sind natürlich immer da, allerdings steht auch bei Tampons dabei, dass man theoretisch davon sterben könnte.
Ich habe leider das Problem, dass ich etwas wehleidig bin und eine kleine Nadelphobie habe. Außerdem ist Blutabnehmen immer ein großer Akt und selbst geübte Ärzte oder Krankenpflegen treffen kaum eine Vene und wenn dann auf der Oberseite des Arms oder in der Hand. Deshalb kann ich auch nicht Blut spenden und würde vermutlich den Ablauf bei den Tests verzögern.
Gibt es denn hier jemanden, der selbst schon Erfahrungen gesammelt hat? Oder weiß jemand, wo man von "guten" Unternehmen erfahren kann? Ein zusätzliches Problem ist ja auch die Entfernung, bei Langzeitstudien weniger relevant (wobei es auch dabei oft Vor- und Nachuntersuchungen geben muss), aber für 5 mal 2 Stunden lohnt es sich kaum durch ganz Deutschland zu reisen.
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