Freundin übertreibt bei Verletzung
Für alle, die bereits den Beitrag mit der "vergrößerten Leber" kennen. Es handelt sich bei folgender Geschichte nicht um die gleiche Freundin.
Eine Freundin von mir hat sich in meinem Beisein mit einer Glasscherbe in den Finger geschnitten. Es hat so stark geblutet, daß ich ihr vorgeschlagen habe, mit ihr ins Krankenhaus zu fahren. Allerdings wollte sie zuerst nicht, sondern wartete weiter ab. Ich muß dazu sagen, daß das Ganze auf dem Flohmarkt beim Verkaufen geschehen ist. Erst als die Blutung nach einer gewissen Zeit nicht stoppte und der Finger, wie sie sagte, anfing zu "pochen", machte sie sich auf den Weg zum Arzt. Ich konnte wieder sagen was ich wollte, sie bestand darauf alleine zu fahren. Nun ist sie eine erwachsene Frau und ich kann sie nicht zwingen, dachte ich.
Tatsächlich kam sie nach über einer Stunde wieder zurück zu ihrem Stand. Ihr Finger war verbunden und genäht worden. Sie gab an, daß der Schnitt mit vier Stichen verarztet werden mußte. Das fand ich nicht ungewöhnlich und ich kümmerte mich um sie. In bestimmten Abständen, fragte ich, nach ihrem Wohlsein. Später fing sie an, nähere Angaben zu ihrer Verletzung zu machen. Meine Freundin erzählte, daß es jetzt doch mehr schmerzen würde, als vor der Behandlung. Außerdem sagten ihr angeblich die Ärzte, daß der Schnitt bis zum Knochen vorgedrungen war. Das fand ich bereits etwas "komisch" allerdings verriet ich ihr das nicht, sondern antwortete mit weiterem Bedauern.
Abends rief ich sie nochmal an, um mich nach ihr zu erkundigen. Ihre Teenagertochter erzählte mir, daß sie bereits wieder unterwegs sei aber sie ihr den Gruß ausrichten würde.
Ein paar Tage später traf mein Ehemann meine Freundin auf der Straße, als sie mit ihrem Auto an unserem Haus vorbei fuhr. Wir wohnen nur wenige Häuser auseinander. Nun ist auch er dabei gewesen und erkundigte sich natürlich erneut nach ihrem Finger. Aber was sie jetzt zum Besten gab, brachte auch ihn zum Stutzen. Keine Ahnung warum, aber nun gab sie wider, daß sie sich die Sehne durchgeschnitten hätte. Aber sie lief immernoch, lediglich mit einem weichen Verband herum, den man bekommt, wenn man sich "nur" geschnitten hat. Eine andere Freundin von mir sagte mir, daß ein Sehnendurchschnitt weitergehend behandelt werden muß. Daß war bei der Verletzten eindeutig nicht der Fall.
Jetzt frage ich mich, ob sie mir beim nächsten Treffen den gleichen Bären aufbinden wird, wie meinem Mann. Ich meine, die Sache mit dem Knochen, war mir schon suspekt genug. Aber jetzt bin ich mir fast hundertprozent sicher, daß sie mit der Sehnengeschichte übertreibt.
Kennt ihr solche "Patienten" auch? Wie würdet ihr darauf reagieren, wenn euch meine Freundin solche "Märchen" erzählt? Oder ist es am Ende doch möglich, was sie mir und den anderen berichtet hat?
Hallo!
Ich kannte auch mal jemanden, der aus solchen kleineren Sachen, eine riesen Krankengeschichte gemacht hat. Man konnte ihm nie wirklich glauben und hat sich nachher immer gefragt, was denn nun stimmte. Allerdings war dieser Jemand geistig behindert und man hat ihm seine Geschichten nie übel genommen. Ich habe dann auch immer nach seinem Befinden gefragt und ihn bedauert, wenn er wieder etwas erzählt hat.
Aber deine Freundin scheint ja ganz gesund zu sein. Vielleicht erzählt sie solche Märchen, um mehr Aufmerksamkeit zu bekommen. Sie möchte ja vielleicht auch mehr im " Rampenlicht " stehen und beachtet werden. Manche Menschen mögen es ja, wenn sie bedauert werden und sie solch einen " schlimmen " Unfall hatte. Ich denke, dass ich sie nicht darauf ansprechen würde und einfach darauf eingehen würde. Ich meine, dass es sie sicher verletzten würde, wenn du ihr sagst, dass das doch so alles nicht stimmen kann und wieso so solche Geschichten erzählt.
Das erinnert mich an das Theaterstück: Der eingebildete Kranke. Aber ich glaube nicht, dass deine Freundin wissentlich so mit ihrer Verletzung übertreibt. Ich denke daran bist du auch nicht ganz unschuldig.
Ich glaube wie gesagt nicht, dass sie sich einfach nur aufspielen will. Schließlich hat sie da anfangs auch kein großes Ding draus gemacht, sie ist erst zum Arzt gefahren, als es nicht mehr anders ging und man ja wirklich auch schon anfing sich Sorgen zu machen. Das zeigt eigentlich schon, dass sie diesen Schnitt gar nicht so in Szene setzen wollte.
Nachdem sie dann wiederkam, hast du sie ja dann immer wieder nach ihrem Wohlbefinden erkundet. Das ist natürlich nur freundlich gewesen- eben die Fürsorge einer Freundin. Und das war auch total okay von dir. Aber wie sagt man so schön: Wenn man zu viel über eine eigentlich unbedeutende Sache redet, misst man ihr damit eine Bedeutung bei, die sie eigentlich nicht hat. Und ich denke, dass trifft hundertprozentig auf eure Situation zu. Dadurch dass alle sie die ganze Zeit nach ihrer Verletzung gefragt habt, habt ihr diesen Schnitt größer gemacht als er eigentlich war, bis sie es selber auch schließlich total dramatisch fand und allen dann auch ihre Geschichte aufgetischt hat.
Man selber erkennt relativ schnell, was eigentlich Sache ist. Aber wenn man dem „Verletzen“ erst einmal eingeredet hat, dass er schwer verletzt ist, dann wird er das sicher erst einmal glauben.
Auch ich kenne solche Fälle, mir passiert das regelmäßig, denn man macht sich eben schon erst einmal Sorgen, wenn sich ein Freund/ eine Freundin verletzt, vor allem auch dann, wenn man die Situation nicht richtig einschätzen kann. Da kann es schon einmal passieren, dass man ein wenig übertreibt. Dieses Verhalten muss man dann einfach hinnehmen, denn man ist ja meistens selber nicht ganz unbeteiligt, aber auch das legt sich wieder.
Grundsätzlich ist es natürlich möglich, dass deine Freundin sich doch schwerer verletzt hat. Allerdings würde ich dann davon ausgehen, dass sie dir das schon am ersten Tag direkt erzählt hätte. Bei ihr scheint es ja so zu sein, dass die Verletzung von Tag zu Tag schlimmer wird - zumindest in ihren Erzählungen. Wenn du noch eine Woche wartest, ist sie sicher an einem Punkt angelangt, an dem sie allen erzählt, sie hätte sich den Finger abgetrennt und er hätte wieder angenäht werden müssen.
Ich kenne solche Geschichten auch. Dabei kenne ich zwei Sorten von Menschen - die einen übertreiben direkt maßlos und die anderen leiden immer dann besonders stark, wenn es ihnen gerade in den Kram passt. Beides habe ich zur Genüge erlebt und irgendwann lief es darauf hinaus, dass ich gar keine Erkrankung oder Verletzung bei diesen Leuten mehr ernstgenommen habe, sondern nur noch "aha" gesagt habe, wenn mir mal wieder erzählt wurde, wie schlecht es einem doch gehen würde. In dem einen Fall wird immer direkt übertrieben. Wenn derjenige sich verletzt, erfährt es das gesamte Umfeld. Dann wird alles doppelt so schlimm dargestellt wie es eigentlich ist. Aus der Zerrung wird dann ein Muskelriss. Ein kleiner blauer Fleck gilt dann als schwere Prellung mit Funktionseinschränkung. An so ein Verhalten kann man sich aber gewöhnen und sich dann selbst ein Bild der tatsächlichen Verletzung oder Erkrankung machen. In dem anderen Fall war es immer so, dass derjenige zwar immer wieder psychische Probleme hatte, diese aber immer nur dann auftraten, wenn bei der Arbeit Überstunden anstanden, jemand um einen Gefallen gebeten hatte oder wenn es darum ging, länger Krankengeld zu bekommen. Dann wurde gejammert und ich habe diese ganzen Aussagen irgendwann nicht mehr ernstgenommen.
An deiner Stelle würde ich diese Freundin nicht übertrieben betüdeln. Sie hat sich schließlich nicht viel getan. Ein Schnitt in den Finger ist nur eine kleine Verletzung und selbst wenn der Schnitt genäht werden musste, ist das nicht so dramatisch, dass man denjenigen lange bedauern muss. Wenn dann noch hinzukommt, dass sie immer alles viel schlimmer darstellt, als es eigentlich ist, würde ich einfach nicht mehr darauf anspringen und ihr den Gefallen, sie zu bedauern, einfach nicht mehr tun. Vielleicht lernt sie dann selbst, dass sie mit ihren Geschichten nicht ganz so gut ankommt.
Ganz schön eigentlich, die ganze Geschichte. Deine Freundin neigt wohl eher dazu zu übertreiben damit sie tapferer dasteht. Mit dem eingebildeten Kranken hat das nichts zu tun.
Wahrscheinlich findet sie ihr Leben dadurch um einiges spannender.
Ich würde es ihr nicht übel nehmen sondern es als einen Makel, den man nun an ihr kennt, akzeptieren.
Das ist nicht ungewöhnlich, ich kenne das bislang aber hauptsächlich von kleineren Kindern. Als mein kleiner Cousin sich das Bein gebrochen hatte, erzählte mir meine Tante, dass es sich um einen ganz unkomplizierten Bruch handele und der Gips bald ab wäre. Dieser Ansicht war der Kleine aber nicht. Seinen Freunden erzählte er dann Geschichten wie, dass das Bein mehrmals durchgebrochen wäre und dass er vielleicht nie mehr würde gehen können. Das sorgte natürlich für Beachtung und Bewunderung bei den Kleinen. Das ist nun eben irgendwie auch eine Art von Angeberei, ganz nach dem Motto ''eine so schwere Wunde und ich zucke noch nicht mal mit der Wimper''.
Deiner Freundin will damit wahrscheinlich auch bloß Aufmerksamkeit erregen. Das der Schnitt bis zum Knochen durchgedrungen ist, finde ich eigentlich ganz wahrscheinlich. Das Fleisch am Finger bis zum Knochen ist doch vielleicht gerade mal 5 Millimeter dick, da ist das doch keine Kunst. Ich hab das auch mal mit meinem Frühstücksmesser geschafft. Eine Sehne zu treffen ist da schon etwas anderes. Je nachdem, wo sie sich geschnitten hat, hättest du das aber am Finger eigentlich auch sehen können. Vielleicht hat sie dann damit wirklich nur gelogen, um ein bisschen Bewunderung zu erheischen, was aber doch ziemlich kindisch ist.
Ich glaube auch, dass da sicher viele Menschen übertreiben. Ich würde ihr das auch nicht böse nehmen. Außerdem weißt du ja nicht, wie stark die Verletzung dann im Endeffekt wirklich war.
Mit Sehnendurchschnitten kenne ich mich zwar nicht aus, allerdings habe ich mir als Kind mit einer Brotschneidemaschine auch ordentlich in den Finger geschnitten. Die Ärzte haben da auch gesagt, dass der Schnitt bis zum Knochen ging und ich eben Glück hatte, dass es nicht weiter war. Weil es wohl doch ärger wäre, wenn der Knochen auch eingeschnitten gewesen wäre.
Ich bin damals ebenfalls genäht worden . Mit wieviel Stichen weiß ich jedoch nicht mehr. Sonst bekam ich auch nur einen Verband über den Finger. Ich musste noch zur Kontrolle gehen, aber sonst waren keine weiteren Behandlungen notwendig.
Es kann also durchaus sein, dass die Schnittwunde bis zum Knochen war. So gesehen kann es auch sein, dass deine Freundin nicht übertrieben hat. Dass sie jedoch einige Tage später von einem Sehnendurchschnitt erzählt hat, ist wohl wirklich seltsam.
Es kann auch durchaus sein, dass ihr die Ärzte aber zum Beispiel eben gesagt haben, dass sie Glück gehabt hat, dass keine Sehne durch ist oder so. Dann schmückt man denke ich Geschichten gerne aus und übertreibt ein wenig. Ist natürlich nicht in Ordnung, aber wirklich böse nehmen würde ich das deiner Freundin auch nicht.
Ich persönlich kann die Story deiner Freundin gut nachvollziehen. Bis zu dem Punkt mit dem Sehnendurchschnitt. Mir ist ähnliches passiert, allerdings hab ich mir meine Sehne nur angeschnitten gehabt. Festgestellt wurde dies aber nicht vom Arzt im Krankenhaus sondern im nachhinein von meinem Hausarzt. Einen besonderen Verband hab ich deswegen auch nicht bekommen. Der Hausarzt meine das die Sehne schon wieder richtig zusammenwächst, wenn ich mich in nächster Zeit nicht sportlich betätgen würde. Er hat mir aber auch gesagt, das ich bei einem Sehnendurchschnitt nicht so glimpflich davon gekommen wäre. Er meinte damit, dass man sowas hätte operieren und ruhigstellen müssen.
Ich denke auch, das deine Freundin ein bisschen übertreibt. Übel nehmen würde ich ihr das aber nicht, denn als Kranker braucht man ein bisschen Aufmerksamkeit. Und mal ehrlich gesagt: Die Schmerzen im Finger stehen in keinem Verhältnis zur Wunde am Finger. Ich will damit ausdrücken, dass deine Freundin evtl. höllische Schmerzen hatte, und damit die schwere der Verletzung und ihre Ansicht darüber auch mitteilen wollte. Doch bei solch "kleinen" Verletzungen fällt dies einem Patienten sehr schwer Aufmerksamkeit von seinem Gegenüber zu erlangen, und ihn mitfühlen bzw. mitleiden zu lassen. Denn wer hat sich denn noch nicht in den Finger geschnitten, ein Pflaster draufgeklebt und gut war's? Ein Nichtkranker relativiert die Verletzung zu sehr, und wirkt dadurch desinteressiert. Der Verletzte findet dies im Gegenzug sehr ernüchternd und fühlt sich mit seiner augenscheinlichen "Allerweltsverletzung" etwas falsch verstanden. Um doch die Aufmerksamkeit auf sich zu lenken muss er notgedrungen übertreiben, und dies oft soweit, dass es für uns wieder unglaubwürdig scheint.
Deine Freundin hat sicherlich übertrieben. Sie mochte wahrscheinlich die Aufmerksamkeit, die sie dadurch bekommen hat und deswegen "verschlimmerte" sie ihre Wunde. Es macht nämlich viel mehr Eindruck, wenn man eine richtig schlimme Wunde hat und man das aber aushält und sonst keine Anzeichen von Problemen hat. Außerdem fühlt man sich ja auch beliebter, wenn immer wieder nachgefragt wird.
An deiner Stelle würde ich da einfach nicht mehr nachfragen und auch nicht übertriebenes Mitleid zeigen. Sie hat sich in den Finger geschnitten, nicht mehr und auch nicht weniger. Es wird wieder werden, sie ist zum Arzt gegangen. Alles ist gut, man muss sie nicht bemuttern. Ich würde also nicht immer wieder nachfragen, wie es dem Finger geht, weil es das nur schlimmer macht.
Ich kenne Deine Freundin zwar nicht, aber ich tippe einfach mal auf ein übertriebenes, stetig steigerndes Verhalten mit dem Zweck größeres Mitleid zu ernten. Ein normaler unbedeutender Schnitt im Finger ist ja keine richtige Verletzung, da fragt man als gute Freundin nur einmal kurz nach dem Arztbesuch nach. Wenn die Verletzung jedoch schlimmer gewesen ist, fragt man immer mal wieder nach dem Wohlbefinden des Patienten, wie Du/Dein Mann bei Deiner Freundin.
Vielleicht hat ihr die Aufmerksamkeit gefallen oder ist generell eher gerne im Mittelpunkt. Ich habe so was auch schon häufiger erlebt und es gibt bestimmt gewisse Situationen wo wir alle mal übertreiben, jedoch nicht so gesteigert wie Deine Freundin. Vielleicht wird sie Dir bei eurem nächsten Treffen auch erzählen, dass er Finger kurz vor der Amputation stand oder sie durch den Schnitt nur knapp einer Blutvergiftung entkommen ist oder aber sie erzählt Dir, dass sie vorübergehend kein Gefühl mehr im Finger hat. Natürlich nur ein kleiner Scherz. Wenn es zu extrem wird, würde ich die Freundin aber mal darauf ansprechen, denn so was wird sehr schnell chronisch.
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