Warum beerdigt man mit Sarg oder Urne?
Ich habe mich schon öfters gefragt, warum man unbedingt einen teuren Sarg oder eine teure Urne benötigt um einen menschen die letzte Ehre zu erweisen. Ganz früher und auch die Urvölker beerdigen ihre Leute entweder in Tüchern oder wenn sie verbrannt werden, dann wird die Asche verstreut.
Dass man Asche hier in Deutschland nicht verstreuen darf akzeptiere ich ja schon mit Widerwillen, aber warum streut man die Asche nicht einfach in eine Kuhle im Grab? Warum wird mit Toten so ein Geschäft gemacht, dass man noch den Tod eines Menschen mit teuren Dingen bezahlen muss.
Ist es denn nicht auch umweltfreundlicher, wenn kein Sarg und keine Urne benutzt werden würde? Ist es auf Wunsch erlaubt ohne Sarg oder Urne beerdigen zu lassen?
Soweit ich weiß, muss man aus Gesundheitsgründen im Sarg beerdigt werden, nicht das es dem Toten noch etwas ausmachen würde, aber eben den noch lebenden Menschen. Es soll dadurch wohl verhindert werden, dass schlechte Stoffe etc. ins Wasser gelangen, obwohl man das nun stehen lassen kann, wie man möchte, da der Sarg ja nicht aus Eisen ist und schließlich auch irgendwann zum verfallen anfängt.
Was ich allerdings wirklich nicht verstehe, ist, dass man Asche nicht verstreuen darf. Viele Menschen wünschen sich ja lieber irgendwo am Meer oder im Wind verstreut zu werden, diesen wird das nicht gestattet, allerdings ist es dann widerrum erlaubt, aus Totenasche Diamanten zu machen. Es ist schon alles eine komische Welt.
Persönlich finde ich es jedoch schon schöner, wenn man an den Friedhof gehen kann, man hat dann eben eine Gedenkstätte, wo man sich dem Verstorbenen besonders nah' fühlt.
1. Es entspricht eben unserem (abendländischem) Weltbild, dass eine würdevolle Beerdigung auch in angemessener Form "zu erfolgen hat".
2. Bei einer Einäscherung ist das mit dem Umweltschutz und dem Vertreuen vielleicht weniger problematisch, aber gerade bei einer Sargbestattung müssen bestimmte Richtlinien eingehalten werden bezüglich Grundwasserschutz usw. Der Sarg dient je nachdem ja auch als "Verrottungshilfe".
@que_linda
Bitte? In Deutschland ist es genauso wenig erlaubt die Totenasche "weiterzuverarbeiten"! Nicht immer alles vermischen!
Und selbst wenn man in Form einer Seebestattung oder per "Vertreuen" beerdigt wird so muss immernoch ein Grabstein an einem festen Punkt aufgestellt werden.
@ Subbotnik, ich habe hier gar nichts vermischt. Erst vor kurzem war ein Bericht auf Pro 7, der sich mit diesem Thema befasst hat. Der Tote wird zwar in Deutschland verbrannt, danach erfolgt aber eine Überführung in die Schweiz und dort wird dies dann vorgenommen.
Auch wenn die Diamantenherstellung nicht direkt in Deutschland erfolgt, so wird dies wohl trotzdem erlaubt bzw. geduldet.
Also ich denke auch, das es in allererster Linie mal wieder was mit dem lieben netten Geld zu tun hat, denn sterben werden alle und das ist dann wohl auch eine sichere Geldeinnahmequelle für die jeweiligen Unternehmen. Es ist nun mal so, das man mit einer Geburt und dem Tod sehr viel verdienen kann.
Dann ist es aber auch eine Sache der Tradition und des Transportes denk ich, denn es ist doch auch viel schöner, einen geliebten Menschen in einem Sarg oder einer Urne zu seiner letzten Stätte zu begleiten, als wenn er irgendwie offen herumgetragen wird. Es ist einfach ein schöneres Bild für die Hinterbliebenen und seit etlichen Jahren ja auch Tradition. Ich finde diese Bestattung einfach würdevoller dem Toten gegenüber.
Da in Deutschland ja auch bestimmte Richtlinien bzgl. des Sargmaterials eingehalten werden müssen, denke ich, es hat auch eine wichtige Richtlinie im Bezug auf das Grundwasser. Jeder Friedhof hat da ja seine eigenen Bestimmungen und die werden auch je nach Grundbeschaffenheit ausgesucht, wie z.B. tiefe des Grabes und so.
Das man Totenasche verarbeiten darf habe ich auch noch nie gehört, aber ich denke über das Ausland ist da wirklich einiges möglich. In Deutschland darf man ja noch nicht einmal die mit der Asche gefüllten Urne aufbewahren.
@que_Linda
Bei einer Auslandsüberführung bzw. dem Umweg ins Ausland ist alles möglich, das sollte ja wohl klar sein! Da kann man auch Bestattungen vornehmen die hier verboten sind und die du in einem Atemzug mitgenannt hast, wie die Urne ins Regal stellen oder am Strand auskippen. Also doch was vermischt .
Subbotnik hat geschrieben:Und selbst wenn man in Form einer Seebestattung oder per "Vertreuen" beerdigt wird so muss immernoch ein Grabstein an einem festen Punkt aufgestellt werden.
Das mit dem Stein kann so aber auch nicht stimmen, da es die anonyme Beerdigung gibt und da wird kein Stein aufgestellt, es wird den Angehörigen noch nicht mal gesagt, jedenfalls nicht offiziell, wo das Grab ist. So geschehen bei meiner Tante, die mein Cousin einfach hat beerdigen lassen, ohne uns Bescheid zu sagen. Wenn da ein Stein wäre, dann wäre meine Mutter bestimmt nicht so entsetzt gewesen, dass sie sich nicht verabschieden konnte.
Ich denke auch, dass es in erster Line mit den hygienischen Vorschriften etwas zu tun hat. Menschen werden aber auch sicher aus ethischen Gründen, in Särgen und Urnen begraben. Ich muss sagen, dass ich den Gedanken auch sehr befremdlich finden würde, dass ein Toter nur in Tücher gewickelt, beigesetzt würde.
Außerdem möchte ja auch nicht jeder, den Toten nochmal sehen. Daher ist ein Sarg oder eine Urne sicher besser. Ich denke, dass es den Angehörigen des Verstorbenen, den Abschied leichter macht. Es ist ja schon etwas anderes, wenn man für den Verstorbenen einen Sarg aussuchen kann, als wenn er einfach in Tücher gewickelt wird.
@bijin
Doch, in der Regel ist selbst bei einer anonymen Beerdigung immer irgendwo festgehalten wer wo begraben liegt.
Im Friedhofsregister steht es auf jeden Fall und bei allen anonymen Grabplätzen die ich kenne steht meist irgendwo am Rand eine Tafel wo draufsteht wer so auf der Wiese verbuddelt ist - nur nicht wo. Gleiches gilt für das Friedhofsregister.
Nelchen hat geschrieben:Außerdem möchte ja auch nicht jeder, den Toten nochmal sehen. Daher ist ein Sarg oder eine Urne sicher besser.
Gerade der Sarg erleichtert es den Angehörigen, den Verstorbenen noch mal sehen zu können. Ich war schon auf zu vielen Beerdigungen und da wurde sehr oft eine bestimmte Zeit, gerade für die engsten Angehörigen angegeben, dass man sich am offenen Sarg noch mal verabschieden konnte. Ich habe es nie wahr genommen.
@ Subbotnik
@bijin
Doch, in der Regel ist selbst bei einer anonymen Beerdigung immer irgendwo festgehalten wer wo begraben liegt.
Das würde ja bedeuten, dass meine Mutter auf dem Weg herausbekommen könnte, wo ihre Schwester beerdigt ist. Ich glaube, es ist ihr sehr wichtig. Wenn sie also den Friedhof weiß und ich glaube, den hat sie damals erfahren, denn sie wollte ja auch die Beerdigung bezahlen, aber meinem Cousin war das alles zu und zu viel Aufwand für seine Mutter, da ging es nur ex und weg.
Aber noch mal zum Thema, da in Deutschland die letzte Ruhe eben nun mal so geregelt ist, wie es hier auch schon beschrieben wurde, können auch "Deutsche" die aus anderen Ethnischen Gruppen stammen ihre Beerdigungsrituale nicht durchführen. So habe ich mal gelesen, dass die Sinti und Roma eigentlich aus Tradition ihre Toten im Sarg in einer Steingruft beerdigen, sodass der Sarg eben nicht verrotten kann. Das ist ihnen untersagt, so weit ich es in Erinnerung habe, aber was ist denn mit den ganzen "Heiligen" in der katholischen Kirche, die dürfen da in ihren Särgen ausgestellt werden und da ist es okay.
Ich denke da an manche eine Gruft in den großen Domen (heißt die Mehrzahl von Dom Dome?) dieses Landes. Ich denke da an Speyer, Paderborn, Köln etc. Wenn es auf der Ebene Ausnahmen gibt, warum dann überhaupt noch so starr an dem Gesetz festhalten. Die letzte Ruhe soll natürlich nicht angetastet werden, aber wenn es moralisch vertretbar ist und eines der reinsten Substanzen ist Asche, warum kann Asche nicht einfach an einem Ort verstreut werden, den der oder die Tote vorher benannt hat, solange es eben nicht Pietätlos ist.
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