Schöffe werden

Welche Voraussetzung muss man haben um bei Gericht Schöffe zu sein? Wird das von irgendjemanden bestimmt, wer das macht? Wie wird man ausgewählt? Was muss ein Schöffe machen?

Kann das jeder machen oder braucht man dazu eine juristische Ausbildung? Ist Schöffe ein Ehrenamt? Seid ihr schon mal Schöffe bei Gericht gewesen? Wie war es und was musstet ihr machen? Wie seid ihr darauf vorbereitet worden?

Um als Schöffe beim Gericht tätig zu sein, muss man sich bewerben und das kann man bei vielen Gemeinden bzw. Städten machen. Wer genau da bei euch zuständig ist, kann ich dir nicht sagen, aber das wird man dir sicherlich bei deiner Gemeinde / Stadt sagen können.

Als Schöffe muss man mind. 25 Jahre sein und darf nicht zu bestimmten Berufsgruppen, wie z.B. Vollzugsbeamter, Polizei u.s.w. gehören. Außerdem muss man ein Staatsbürger der BRD sein.

Die Wahl des Schöffen gilt für 5 Jahre und meistens sind die Schöffen für 2 Wahlperioden auch tätig, also insgesamt 10 Jahre. Man kann auch nur zweimal gewählt werden.

Die Schöffenwahl für die Amtsperiode 2009 2013 ist allerdings am 1.1.2009 schon abgeschlossen und Interessierte können sich für die Amtsperiode 2014-2018, ab Ende 2012 bei der Gemeindeverwaltung auf die Vorschlagliste setzen lassen. Wenn man sich für das Amt der Jugendschöffen interessiert, muss man sich beim Jugendamt bewerben. Detailierte Infos über Schöffen findest du auch hier: Schöffe

Ich kenne es so, dass man einen Brief bekommt, in dem man dann als Schöffe benannt wird. Es ist dann zusagen, deine bürgerliche Pflicht, dieser Aufgabe nachzukommen. Der Opa meines Freundes war öfter als Schöffe bei Gericht und er wurde durch einen Brief, für diese Aufgabe ausgewählt.

Soweit ich weiß, kann man sich für diese Aufgabe nicht bewerben. Aber vielleicht hat sich das im Laufe der Jahre ja geändert. Ich denke auch, dass nicht gerade Menschen ausgesucht werden, die schon vorbestraft sind oder sonst wie kriminell waren. Allerdings wohnen wir auch in einem Dorf. In großen Städten ist das sicher was anderes.

In meiner Region wird man nicht einfach so als ehrenamtlicher Schöffe "einberufen" sondern kann sich dafür bewerben und wird dann gegebenenfalls ausgewählt. Möglicherweise ist in anderen Regionen das Interesse an einem solchen Amt geringer, sodass Schöffen einberufen werden müssen, das kann natürlich sein.

Bei uns jedenfalls werden in regelmäßigen Abständen Vorschläge für die Auswahl von Schöffen beim Amtsgericht eingereicht. Die Amtszeit geht über vier Jahre. Gesucht werden dabei 0Personen, die hier wohnen - sprich gemeldet sind , die deutsche Staatsangehörigkeit besitzen und zur Amtszeit zwischen 25 und 69 Jahre alt sind.

Eine juristische Ausbildung braucht man als ehrenamtlicher Schöffe nicht, allerdings sollte man gewisse Kompetenzen und Fähigkeiten mitbringen. Unparteilichkeit, selbstständige Meinungsbildung und eine gewisse Reife sind genauso wichtig wie körperliche Gesundheit, um lange Sitzungen durchhalten zu können. Man sollte sich gut in Situationen hineindenken können, um so das Handeln der Menschen nachvollziehen zu können oder eben auch nicht. Objektivität, Gerechtigkeitssinn und Unvoreingenommenheit sind wichtige Grundvoraussetzungen. Außerdem sollte man natürlich über eine gewisse Kommunikations- und Dialogfähigkeit verfügen, damit man seinen Standpunkt klar kommunizieren kann.

Mein Onkel war lange Zeit als Schöffe beim Jugendgericht tätig und hatte daran sehr viel Freude. Er durfte uns natürlich nicht von konkreten Fällen erzählen, man hat ihm aber angemerkt, dass er in dieser Aufgabe aufgeht und sich darüber freut, so seinen ehrenamtlichen Beitrag zur Gesellschaft beizutragen. Beruflich war er im Sozialdienst bzw. beim BRK tätig und hatte somit auch dort mit vielen verschiedenen Menschen/Charakteren, (Konflikt)situationen und Schicksalen zu tun.