Probleme mit unserem Hund

vom 09.05.2009, 15:05 Uhr

Ich brauche mal euren Rat.

Wir haben einen 1 1/4 Jahre jungen (Altdeutscher-Hütehund) Mischling namens Neo.

Nach anfänglichen Schwierigkeiten ist er inzwischen eigentlich ein super lieber Kerl und man kann mit ihm durch dick und dünn gehen. Er ist kinderlieb und sehr lernfreudig, läuft problemlos ohne Leine, hört auf Ruf und kennt diverse Kommandos und kann diese auch ausführen. Sein Verhalten anderen Hunden gegenüber ist auch super, er zeigt keinerlei Aggressionsverhalten oä. und hat auch einige Hundefreunde die wir täglich treffen. Unsere 4 Kinder können mit ihm spielen und kuscheln- er liebt sie alle sehr. Und selbst meine Sorge er könnte unsere kleine Tochter, 3 1/2 Monate alt, nicht akzeptieren hat sich bisher nicht bestätigt. Im Gegenteil, er schaut schon eher fürsorglich wenn sie mal weint oä.

Leider ist unser Riese, 72 cm Schulterhöhe und 32 Kilo Körpergewicht, aber auch ziemlich wild und stürmisch. Er liebt Kinder, würde auch am liebsten rund um die Uhr spielen. Aber, so groß und stürmisch wie er eben ist, haben Freunde meiner Kinder oft einfach Angst oder ein mulmiges Gefühl bei ihm. Was ich auch absolut respektiere (draußen reagiere ich sofort mit anleinen oder festhalten etc.) Wie Kinder aber halt so sind rennen sie (in der Wohnung) dann auch schonmal weg oder bewegen sich panisch. Was ich verstehen und nachvollziehen kann. Nur er sieht das dann als Spielaufforderung, oder was auch immer, und rennt erstrecht hinterher und "schnappt" dann auch schonmal um das Kind "festzuhalten". Das geht natürlich gar nicht. Bei unseren eigenen Kindern gab es Anfangs deshalb oft Tränen, weil er mal gezwickt oder im Spiel jemanden umgeworfen hat. Das hat sich aber alles mit der Zeit gegeben. Jeder musste ja "lernen" denn auch für meine Kinder war das Thema Hund Neuland. Bei unseren eigenen Kindern macht er das inzwischen auch nicht mehr. Sie können auch mit ihm rumrennen ohne dass er versucht sie festzuhalten oder zu bremsen. Aber mit fremden Kindern, bzw. mit befreundeten Kindern oder meinen Nichten/Neffen gibts immer mal wieder Situationen, wenn ich es nicht driekt sehe, die mir nicht passen.

Wie vorhin. Meine Mutter war mit den beiden Kindern meiner Schwester hier in unserer Wohnung. Die Kinder haben eigentlich keine Angst vor Hunden da sie selbst viel mit Hunden zu tun haben (Hundeplatz). Sie selbst, bzw. meine Schwester und Mann, besitzen eine kleine Jack Russel- Hündin.
Neo wollte also spielen und hat meinen Neffen mehr oder weniger dazu aufgefordert. Der hat sich erschreckt, klar ein großer Hund ist halt für ein Kind mit 8 Jahren doch etwas anderes als ein kleiner Russel, und rannte auf einmal los. Neo natürlich hinterher und hat ihn gezwickt. Das geht für mich gar nicht. Selbst wenn ein Kind sozusagen "schuld" an der Situation wäre/ist hat mein Hund nicht zu zwicken. Mein Neffe hatte dann natürlich erst recht Angst und ihm standen die Tränen in den Augen. Neo kann es dann aber nicht lassen und geht dann immer noch mit Absicht hinterher.

Ich hab ihn natürlich zurecht gewiesen und auf seinen Platz geschickt. Aber ich möchte einfach nicht dass mein Hund Kinder, egal ob meine eigenen oder fremde, ständig als potentielle "Spielopfer" ansieht mit denen er so rüpelhaft umgehen kann.

Kann ich solchen Situationen irgendwie vorbeugen? Vorallem eben bei uns zu Hause? Zwei Freunde meiner Tochter wollen inzwischen schon nicht mehr zu uns kommen.

Draußen interessiert er sich komischerweise nicht so sehr für Kinder da er dort ja, ebenso rümpelhaft, mit seinen Hundekumpels spielt.

Ich wäre euch für einen Rat sehr dankbar!

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» Babuu » Beiträge: 192 » Talkpoints: 0,07 » Auszeichnung für 100 Beiträge



Hallo!

Dein Hund muss lernen, dass ER nicht zum Spielen auffordert, sondern man IHN zum spielen auffordert. Viele denken, wenn der Hund auffordert, dann muss man auch mit ihm spielen und das müsst ihr eurem Hund abgewöhnen. Nur wenn IHR spielen wollt , dann darf der Hund spielen und nciht, wenn ER das will. Denn ihr seit der Rudelführer und nicht er und nur der Rudelführer entscheidet.

Versuche mal deinen Kindern zu erklären, dass sie in der nächsten Zeit den Hund mal links liegen lassen sollen und nur ihr mit dem Hund spielt. Also nur die Erwachsenen. Der Hund soll lernen, dass die Kinder keine "Spieleopfer" sind, sondern nur ihr. Wenn er das glernt hat, dann können auch die Kinder ihn zum Spielen auffordern. sie müssen ihn aber links liegen lassen, wenn er zu ihnen kommt und mit ihnen spielen will. Egal, ob er einen Ball anbringt oder sein Lieblingsspielzeug. Die Kinder und auch ihr dürft auf diese Spieleaufforderung auf keinen Fall eingehen.

Dann wird euer Hund auch nciht mehr hinter den Kindern herrennen und sie zum spielen auffordern und dabei kneifen. Denn dann hat er gelernt, dass eine Spieleaufforderung nur von Zweibein kommen darf und nie von ihm,

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» Diamante » Beiträge: 41749 » Talkpoints: -4,74 » Auszeichnung für 41000 Beiträge


Vielen Dank für deine Antwort.

Wie schon erwähnt klappt es mit unseren eigenen Kindern ganz gut. Vorallem aber rennen sie auch nicht weg wenn sie ihn ignorieren und er zwickt oder sie mitziehen will. Nur mit anderen Kindern in unserem Umfeld bzw. dann auch bei uns in der Wohnung klappt es eben nicht.

Ich denke er testet die "fremden" Kinder dann aus. Aber wie können wir das, eben gerade in Bezug auf fremde Kinder, umgehen?

Ggf. spürt er ja auch zu Anfang schon dass diese Kinder dann ängstlich sind und "nutz" seine Größe sozusagen aus? Ich weiß es nicht!

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» Babuu » Beiträge: 192 » Talkpoints: 0,07 » Auszeichnung für 100 Beiträge



Hallo!

Wenn andere Kinder im Haus sind, muss der Hund auf seinen Platz und wenn er hinter den Kindern her will, dann muss er zurechtgewiesen werden. Er muss hören und darf nicht hinter den Kindern her gehen. Auch wenn er deinen Kindern hinterherrennt müsst ihr es unterbinden. Auch wenn es deinen Kindern nichts aus macht .

So wie du schreibst, zwickt er ja auch deine Kinder, aber den Kindern macht es nichts aus. Deswegen müsst ihr es komplett dem Hund verbieten den Kindern hinterherzurennen oder zu kneifen. Denn einen großen Unterschied wird der Hund nicht darin sehen und er ist völlig überfordert mit dem Verhalten der fremden Kinder. Denn das weiß er gar nicht zu deuten.

Wenn ihr das zu Hause im Griff habt und der Hund sofort darauf hört auf seinen Platz zu gehen, dann sollte das mit den fremden Kindern kein problem sein. Sobald fremde Kinder ins Haus kommen und der Hund anstalten macht hinter ihnen her zu sein, dann müsst ihr sofort reagieren. Am Anfang kann dann das liegen bleiben auf dem Platz auch mit einem Leckerlie belohnt werden. So merkt der Hund, dass es sich lohnt, auf dem Platz liegen zu bleiben.

Bei einem Hund ist es wichtig, genau zum richtigen Zeitpunkt zu reagieren. Also sobald er sich in Trab setzt und zu den Kinder will ein kurzes knappes "ab auf deinen Platz" reicht aus. Und das müsst ihr immer wieder trainieren, auch wenn keine Kinder im Haus sind oder er hinter euren Kinder her rennen will.

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» Diamante » Beiträge: 41749 » Talkpoints: -4,74 » Auszeichnung für 41000 Beiträge



Vielen Dank,
das gibt mir einen guten Ansatz und ich werde es erstmal komplett unterbinden den Kinden nachzugehen.

Es wäre schön wenn wir das bald, mit etwas Übung, in den Griff bekommen. Dann kommen auch die anderen Kinder hoffentlich wieder gerne zu uns!

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» Babuu » Beiträge: 192 » Talkpoints: 0,07 » Auszeichnung für 100 Beiträge


Hallo Babuu!

Wichtig ist bei dem ganzen, dass du sehr konsequent bist und es wirklich nie erlaubst. Wenn du einmal vergisst es zu unterbinden, hat der Hund wieder gesiegt und wird unsicher. Und diese Unsicherheit fdarf der Hund nicht haben. Wenn du nicht konsequent bist, dann muss die ganze Übung wieder von vorne beginnen und das macht nciht nur den Hund unsicher, auch ihr werdet dann müde und sehr immer wieder Rückfälle, die man wieder schwer ausbügeln kann.

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» Diamante » Beiträge: 41749 » Talkpoints: -4,74 » Auszeichnung für 41000 Beiträge


Hallo!

Ich kann mich Diamante nur anschließen. Ich habe auch viel über Hundeerziehung gelernt und man soll nicht immer darauf eingehen, wenn der Hund zu einem kommt und eine Aufforderung zum spielen macht. Denn Herrchen und Frauchen entscheiden darüber, wann gespielt werden soll.

Wenn dein Hund mal wieder mit deinen oder anderen Kindern spielen möchte und diese dazu auffordert, dann sollten deine Kinder, das Verhalten ignorieren. Am besten sagst du deinen Kindern, dass sie ab jetzt ignorieren sollen,, wenn Neo mit ihnen spielen will. Du kannst ihnen ja genau erklären, wieso sie das machen sollen und das es nur zu ihrem Besten ist und dem Hund auch gut tun wird. Wie Diamante schon schreibt, ist dabei wirklich wichtig, dass ihr das Konsequent durchzieht. Sonst hat das alles wenig Sinn.

Natürlich sollte ein Hund, auch nie mit Kindern unbeabsichtigt sein. Egal, ob es ein großer Hund ist, wie bei euch, oder eben ein kleiner Hund. Jeder Hund kann mal schnappen oder plötzlich aggressiv werden, daher sollte immer jemand da sein, der eingreifen kann.

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» Nelchen » Beiträge: 32238 » Talkpoints: -0,25 » Auszeichnung für 32000 Beiträge



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