Im Garten einen Brunnen anlegen

Hinter unserem Haus haben wir einen wunderschönen großen Garten. Im Sommer gibt es eine Menge Arbeit. Dazu gehört vor allem das Wässern der Pflanzen. Die Kosten dafür werden jedes Jahr höher. Nun hat mir ein ehemaliger Arbeitskollege erzählt, dass er einen Brunnen im Garten hat. Das finde ich sehr interessant. Dadurch hat er ganz enorme Einsparungen, da er nur die Elektrizität für die Pumpe als Kosten hat. Das Wasser ist natürlich umsonst.

Wie kann ich in meinem Garten auch einen Brunnen anlegen? Woher bekomme ich Informationen?

Du müsstest dafür beim Wasserwerk eine Genehmigung zum Pumpen bekommen. Diese erhälst du erst, wenn jemand bei dir bzw. bei euch vorbeigekommen ist und irgendwas überprüft hat. Ich glaube, ob das Wasser gut genug ist damit ihr es hochpumpt. Und die Wasserpumpe kriegst Du wahrscheinlich in einem Baumarkt und/oder im Internet.

Aber mir ist jetzt nicht ganz klar wieso du uns hier fragst und nicht deinen ehemaligen Arbeitskollegen?

Wenn Dein ehemaliger Arbeitskollege wirklich einen Brunnen im Garten hat, dann hat er aber Glück. Denn dann hat er eine Quelle, eine Wasserader, einen hohen Grundwasserstand oder irgendeine andere natürliche Wasserquelle im Garten, die diesen Brunnen mit Wasser speist. Aber sowas hat nun mal nicht jeder im Garten. Das erste wäre also, dieses herauszufinden, was nicht gerade eine preiswerte Angelegenheit sein wird. Und selbst wenn, dann müsste ein Brunnen angelegt werden, der das Wasser aus der natürlichen Wasserquelle speichert – was ebenfalls keine Kleinigkeit ist, an Kosten und Arbeitsaufwand.

Wenn Du also keine natürliche Wasserquelle im Garten hast, ist das Thema für Dich schon gelaufen. Andernfalls müsstest Du Dich als erstes schlau machen, welche Vorschriften es gibt, wenn Du einen Brunnen bauen willst und welche Kosten denn auf Dich zukommen würden. Und an diesem Punkt scheitern die meisten Vorhaben, denn Aufwand und Kosten stehen selten in einem vernünftigen Verhältnis dazu, was Du einsparen würdest, wenn Du das Wasser für die Bewässerung Deines Gartens nicht mehr bezahlen müsstest.

Eine halbwegs rentable Möglichkeit, das Wasser für die Gartenbewässerung „selber zu gewinnen“, ist es Regenwasser aufzufangen. Dazu müssten an den Regenrohren an der Hauswand entsprechende Klappen angebracht werden, die bei Regen geöffnet werden und über die das Wasser in darunter gestellte Regenfässer läuft. Aus den Regenfässern kann man das Wasser dann mit einer Gießkanne selber schöpfen oder – auf die bequemere, aber auch teurere Art – mit einer Tauchpumpe hochpumpen lassen zu einem Wasserhahn oder um sich nicht zum Wasser schöpfen bücken zu müssen.

Aber auch so eine Installation kann – mit Umbau der Regenrohre, Anschaffen der Wasserfässer und evtl. einer Tauchpumpe – ganz schnell einen Betrag von 100 € oder mehr ausmachen. Das musst Du dann mal dagegen rechnen, was Du an Wasser jedes Jahr verbrauchst, und was Du (incl. Abwasser) dafür zahlen musst. Und dann bedenke, dass die Wasserbehälter ein mal im Jahr mindestens geputzt werden müssen, dass Du im Sommer in Trockenzeiten trotzdem mit Wasser aus der Leitung gießen musst und dass so ein Regenfass auch nicht zig Jahre hält. Desweiteren solltest Du Dich vorher bei der Gemeinde/Stadtverwaltung erkundigen, in welchen Mengen Du Wasser auffangen/sammeln darfst. Große Tanks oder unterirdische Zisternen müssen genehmigt werden und in manchen Gegenden muss man einen Betrag an den Wasserversorger zahlen, wenn man eine große Menge an Wasser selber sammelt.

Naja – im ganzen würde ich sagen, Du fragst erstmal Deinen ehemaligen Arbeitskollegen, was es denn genau mit seinem Brunnen auf sich hat. Dann überlegst Du Dir, welche Möglichkeiten zum Wasser sammeln und Wasser sparen rund um Dein Haus gegeben sind, rechnest die Kosten für die Installationen auf gegen den Kosten für den Wasserverbrauch.

Und betrachte natürlich auch den Aspekt, dass das nicht-Verwenden von Frischwasser für Garten und andere Zwecke ein gute Beitrag zum Umweltschutz ist! Dann bist Du auf jeden Fall schon viel schlauer und weisst, ob sich das lohnt und ob Du diesen Aufwand treiben willst. – Deinem Geldbeutel und/oder der Umwelt zuliebe.