Für Vegetarier und solche die es werden wollen

vom 20.09.2007, 05:53 Uhr

.:d2k hat geschrieben:Ein Vegetarier
.... hat keine Freunde weil alle in seiner Umgebung Fleisch essen

Die Aussage hat mich gerade zum Stutzen gebracht und ich frage mich, warum sie in die Liste aufgenommen wurde. Allgemeingültig ist die Aussage in jedem Fall nicht, das kann dir wahrscheinlich jeder Vegetarier beweisen. Ich bin auch Vegetarierin und ich habe, seitdem ich es geworden bin, keinen einzigen meiner Freunde verloren. Natürlich gibt es einige, die skeptisch sind und die davon ausgehen, dass es falsch ist, kein Fleisch zu essen, weil „es ja schon immer getan wird“, weil „wir Jäger und Sammler sind“ und weil „es total ungesund“ ist. Aber wenn die erste Welle der Empörung dann erst einmal weg ist und die Freunde und Verwandten sich daran gewöhnt haben, dass man sich fortan vegetarisch ernährt, dann kommt das Diskussionsthema eigentlich nur noch selten auf.

Es ist auch kein Problem, als Vegetarier essen zu gehen, wie es im ersten Beitrag dargestellt ist. Als Veganer stelle ich es mir schon schwierig vor, denn ein Gericht im Restaurant zu finden, das wirklich vollkommen vegan ist, ist gar nicht so einfach. Meistens muss man dann auf einen großen Salatteller zurückgreifen. Wenn man Glück hat, dann wird vielleicht so etwas wie ein Salatteller mit frischen, warmen Pilzen angeboten, aber ansonsten sind meistens Eier oder irgendein Milchprodukt enthalten.

Aber als Vegetarier habe ich da gar keine Probleme. Beim Döner bestelle ich mir eben einen vegetarischen Döner mit Schafskäse, während die anderen sich einen normalen mit Fleisch bestellen. Im Restaurant gibt es meistens auch eine kleine Auswahl an vegetarischen Gerichten und falls nicht lässt sich meistens mit der Bedienung reden, dass man sich dann entweder selbst etwas zusammenstellt oder von einer Beilage eine größere Portion als üblich bekommt.

» *sophie » Beiträge: 3506 » Talkpoints: 1,38 » Auszeichnung für 3000 Beiträge



Zunächst einmal finde ich es gut, dass es einen Thread zu Vegetariern gibt, da es ein wichtiges Thema in unserer heutigen Gesellschaft ist. Aber bei einigen Punkten muss ich doch widersprechen.

.:d2k hat geschrieben:
Ein Veggie zu sein – was Bedeuted dass
- Vegetarier meiden oft das Thema Ernährung und sind zurückhaltend mit Aussagen darüber. Dass liegt wohl daran dass sie die Meinung ihrer Umwelt größtenteils nicht teilen, wenn es ums Essen geht.
- Sie werden oft verbal angegriffen und man versucht ihnen die Lebensweise auszureden
- Es ist oft schwer was zu essen zu finden, wenn man unterwegs Hunger hat da sogar Bäckerein heutzutage Fleischwaren anbieten

Ein Vegetarier
... ist tolerant gegenüber seiner Umweld oder
.... hat keine Freunde weil alle in seiner Umgebung Fleisch essen

Ich bin mit mehrern Vegetariern befreundet, bin aber selbst keiner. Es wurde ihnen von niemandem bisher versucht, ihr Vegetarier-Dasein aufzugeben, weil andere es für besser empfunden hätten. Eher im Gegenteil - ich kenne auch einige Vegetarier, mit denen ich nicht befreundet bin, da diese durchweg versuchen, einem ein Dasein als Vegetarier aufzuzwingen. Diese sind meistens sogar intolerant und werden in meinem Umfeld auch oft als militante Vegetarier bezeichnet.

Meine Freunde hatten bisher noch keinerlei Probleme, irgendwo etwas zu finden, sei es im Restaurant oder beim Bäcker. Nur, weil beim Bäcker auch Sachen mit Fleisch angeboten werden, heißt es nicht, dass die fleischlose Kost sofort wegfällt. Was das Restaurant betrift: es gibt viele vegetarische Sachen, beispielsweise Salate, Käsespätzle und sonstiges. Ich stelle es mir sehr viel schwerer vor, für Veganer etwas zu essen zu finden.

Auch die Argumente, dass ein Vegetarier tolerant sei oder keine Freunde hätte kenne ich anders, wie oben beschrieben. Natürlich will ich nicht sagen, dass jeder Vegetarier anderen Leuten seine Lebenseinstellung aufzwingen möchte, aber es gibt solche und solche. Glücklicherweise kann ich sagen, dass es wohl mehr Vegetarier gibt, die die Leute sein lassen, wie sie wollen und dass es eine Minderheit der Vegetarier ist, die einem das aufzwingen wollen (vielleicht einer von 30 Leuten).

» cupcake03 » Beiträge: 1152 » Talkpoints: 29,50 » Auszeichnung für 1000 Beiträge


Ich finde deine Überlegungen zwar grundsätzlich nett, aber doch ein wenig irreführend. So empfinde ich den Vegetarismus nicht als Trend. Es mag sein, dass das Thema heutzutage präsenter ist als vor fünfzig Jahren, aber es ist heute einfach leichter, sich zu informieren und sich in der Konsequenz so zu ernähren, wie man es möchte. Früher war das Tierleid nicht so sehr im Fokus und die Leute haben sich viel seltener Gedanken über ihre Ernährung gemacht.

Ich bin wohl auch noch zur Gruppe der Ovo-Lacto-Vegetarier zu zählen, auch wenn ich versuche, auf Milchprodukte sowie Eier mehr und mehr zu verzichten. Für diese Dinge müssen die Tiere zwar zunächst nicht sterben, aber die Haltungsbedingungen sind oft sehr schlecht, die Kälber werden den Müttern früh entrissen und auch die sogenannten Freilandhühnern haben in der Regel kein artgerechtes Leben. Ich mag kein Fleisch und habe daher früh darauf verzichtet. Zwischendurch gab es eine Phase, in der ich mal Hackfleisch gegessen habe, aber nur so stark gewürzt, dass es nicht nach Fleisch schmeckte. Ich habe recht bald wieder darauf verzichtet.

Die Tiere spielen natürlich auch eine große Rolle. Für mich persönlich sind Tiere mindestens genauso viel wert wie Menschen. Ich kenne einige andere Vegetarier und Veganer, denen der Tierschutz sehr wichtig ist, aber es gibt auch welche, die einfach keine tierischen Produkte mögen und sie deshalb nicht essen. Ich würde daher auch nicht sagen, dass alle Vegetarier grundsätzlich Gegner der Fleischindustrie sind. Besser ist es sicher, diese nicht zu unterstützen und sie auch nicht zu gutzuheißen, aber es gibt eben auch andere.

Dass du den Leuten rätst, dass sie sich informieren sollen, bevor sie zum Vegetarier werden, finde ich mindestens kurios. Ich habe mich nie irgendwo informiert, bevor ich komplett auf Wurst oder Fleisch verzichtet habe. Irgendwann stellt man einfach fest, dass man es nicht mehr will, dass es einem nicht schmeckt oder dass man die Grausamkeiten, mit denen die Fleischgewinnung untrennbar verbunden ist, nicht länger unterstützen will. Dafür braucht man aus meiner Sicht keine ausführlichen Informationen.

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» Cologneboy2009 » Beiträge: 14210 » Talkpoints: -1,06 » Auszeichnung für 14000 Beiträge



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