Von einer Beziehung direkt in die nächste

Früher habe ich mich auch immer von einer Beziehung in die nächste gestürzt. Wahrscheinlich lag dies aber auch daran, dass ich noch nie von einem Partner verlassen wurde, sondern dass ich immer diejenige war die die Beziehung beendet hat. Wenn man verlassen wird kann man wahrscheinlich nicht direkt in eine neue Beziehung starten, da man erst mal wieder zu sich selbst finden muss und die vergangene Beziehung verarbeiten muss.

Mittlerweile bin ich aber schon neun Jahre mit dem selben Mann zusammen und wenn unsere Beziehung irgendwann mal zu Ende wäre, was ich nicht hoffen will, aber man weiß ja nie, dann könnte ich wahrscheinlich nicht so einfach nach ein paar tagen in eine neue Beziehung starten. Egal ob ich selbst die Beziehung beenden würde oder ob mein Mann dies tun würde.

Wenn man sich nach einer gescheiterten Beziehung wieder direkt in die nächste Beziehung begibt, kann das sicher problematisch sein. Ich habe mich bisher nach einer Beziehung nicht direkt in die nächste feste Geschichte gestürzt. Allerdings habe ich auch schon nach einer gescheiterten Beziehung eine Affäre gehabt, obwohl ich noch lange nicht über die alte Beziehung hinweg war. Man muss sicher immer schauen, wie man sich fühlt und um was es sich bei der potentiellen neuen Beziehung handelt.

Meine erste Beziehung verlief immer mehr im Sande und wurde im Laufe der Zeit zur Affäre, die dann endete, als ich mich wieder neu verliebt habe. Nachdem diese zweite Beziehung scheiterte, war ich am Boden zerstört und hätte mir niemals vorstellen können, mich direkt auf eine neue Beziehung einzulassen. Selbst wenn ein wundervoller Mensch vor mir gestanden hätte, hätte ich mich nicht darauf einlassen können, einfach weil ich emotional noch gar nicht bereit dafür gewesen wäre. Nach fast zwei Jahren habe ich mich dann neu verliebt. Diese Geschichte habe ich zu einem Zeitpunkt beendet, als ich mir sicher war, dass ich der Sache nicht hinterhertrauern würde. Da ich zum Schluss keinen Funken Liebe oder Zuneigung mehr empfunden habe, war ich vom emotionalen Standpunkt her direkt frei für neue Erfahrungen. Wäre mir der passende Mensch begegnet, wäre es sicher nicht ausgeschlossen gewesen, dass ich mich in diesem Fall recht schnell auf etwas Neues hätte einlassen können.

Wenn eine Beziehung sich wirklich im Nichts verliert und man tatsächlich schnell einen neuen, tollen Menschen trifft, finde ich es nicht problematisch, sich recht bald nach einer Trennung auf etwas Neues einzulassen. Was ich überhaupt nicht verstehen kann, sind solche Fälle, in denen sich Leute von einer Beziehung in die nächste stürzen, nur um keinen Tag alleine zu sein. Wenn man sich auf eine neue Beziehung einlässt, nur weil man den Trennungsschmerz nicht alleine bewältigen kann, ist das sicher problematisch. Wenn es sich nur um eine Affäre handelt, ist sicher nichts dagegen einzuwenden. Allerdings ist es absoluter Schwachsinn und Selbstbetrug, wenn man tatsächlich der Meinung ist, einen nahtlosen Übergang von einer Beziehung zur nächsten zu schaffen, wenn man mit der einen Beziehung noch nicht komplett abgeschlossen hat.

Immer wenn man sich auf eine neue Beziehung einlässt, sollte man die vorherige Beziehung komplett verarbeitet haben. Sonst ist man nicht komplett frei für die neue Beziehung und diese wird dann durch die Altlasten belastet. Um das zu vermeiden, sollte man sich erst auf etwas Neues einlassen, wenn man wirklich wieder frei ist - auch emotional.

Ich bin eher der Typ, der von einer Beziehung in die nächste stürzt. Allerdings muss ich auch sagen, dass ich mich meistens in meiner laufenden Beziehung schon in den neuen Partner verliebt habe und dieser dann auch ein erheblicher Trennungsgrund war. Außerdem waren die Beziehungen, die ich bisjetzt geführt habe, nicht so intensiv und meine Gefühle nicht so stark, dass ich es wirklich als "Liebe" bezeichnen würde.

Bei meiner jetzigen Beziehung gab es auch mal eine längere Pause, in dieser Zeit hatte ich allerdings keine neue Beziehung und wollte auch keine. Dies ist jetzt auch die erste Beziehung, in der ich sagen kann, dass ich meinen Partner wirklich liebe und ich denke, dass es dann einfach Zeit braucht, bis man wieder bereit für etwas neues ist.

Ich muß gestehen, dass ich so eine bin, die sich gerne in eine neue Beziehung stürzt. ich bin sehr sensibel und wenn mir ein Mann das Herz gebrochen hat, dann war ich mehr als am Boden. Ich war so im Keller, dass nach der Wut und dem hass rasch eine neue Beziehung sein mußte, auch um die alte zu vergessen.

Ich hab nie einen Freund mit dem nächsten Freund verglichen, aber es war einfach so. So ging es mir schnell wieder gut und vom Boden kam ich rasch wieder auf die Wolke Nummer 7. So ist es bei mir auch mit toten Tieren. Als meine Katze starb, da hatte ich 2 Tage wieder eine neue. Vielleicht komme ich persönlich auch nicht mit Unglück und Trauer gut klar, wer weiß. Auf jeden Fall bin ich mit diesen Methoden immer gut gefahren.

Ich hatte früher auch immer gedacht dass es eine Weile dauert bis man so eine Beziehung überwunden und wieder den Nerv für einen neuen Partner hat. Leider scheint dass aber nicht die Regel zu sein wie mir einmal einige Kolleginnen mit demselben Problem versicherten. Sie sagten mir dass sie eigentlich schon recht frühzeitig merkten dass ihre Beziehung in die Brüche gehen wird und haben sich praktischerweise anderweitig umgesehen. Erst als es soweit war dass sie einen neuen Partner an der Angel hatten haben sie ihren derzeitigen Partner vor die Tür gesetzt.

Ich möchte jetzt nicht darüber urteilen ob ich so etwas gut finde und ob das noch etwas mit einem erhöhtem Sicherheitsbedürfnis zu tun hat oder ob das wirklich die Regel ist. Mich hatte es nur gewundert dass ich so freimütig solche Geständnisse bekomme und da es von mehreren Personen kam kann es eigentlich kein Zufall sein.

Ich persönlich denke dass es von der Person abhängig ist ob man nahtlos in eine neue Beziehung übergehen möchte, ob beispielsweise die Trennung von mir ausging oder wie tief ich verletzt wurde. Auch können die persönlichen Verhältnisse eine Rolle spielen, fällt es schwer alleine zu wirtschaften, hat man niemanden für die Kinderbetreuung oder möchte man einfach immer nur jemanden um sich haben. Ich würde solch einen fliegenden Wechsel also nicht unbedingt verurteilen, aber auch nicht gutheißen. Wer so etwas macht hat seine Gründe die ich als Außenstehender oft nicht alle nachvollziehen kann. Aber eigentlich geht es mich auch nichts an.

Was ist denn daran so schlimm von einer Beziehung in die nächste zu gehen? Ich selbst bin zwar auch eher der Typ, der sich nach einer gescheiterten Beziehung erst mal in die Ecke verkriecht und dort seine Wunden leckt. Allerdings kenne ich durchaus Freunde, die genau das getan haben von einer Beziehung in die nächste gegangen sind. Meist haben diese dann in der Beziehung eine Person kennen gelernt, die sie sehr anziehend fanden und haben dann über diesen Weg festgestellt, dass die alte Beziehung schon längst nur noch Gewohnheit ist. Diese Menschen waren dann aber so fair, erst die bestehende Beziehung zu beenden und sich dann aber gleich im Anschluss auf die neue Beziehung eingelassen.

So lange niemand dabei verletzt wird, finde ich das völlig in Ordnung. Ganz ohne Verletzung geht aber eine Trennung in der Regel ohnehin nicht vonstatten, aber so lange es dabei ehrlich zugeht und mit offenen Karten gespielt wird, finde ich das nicht weiter tragisch.

Bedenklich finde ich es lediglich, wenn man denn nur deshalb eine neue Beziehung sucht, damit man nicht allein sein muss. Aber das hatten wir ja schon im Thread Partnerschaft eingehen, nur um nicht alleine zu sein? diskutiert.

Ich glaube nicht, dass die Schlussfolgerung, dass ein neuer Partner sozusagen als Ersatz missbraucht wird, unbedingt richtig ist. Manchmal mag das der Fall sein, aber sicherlich nicht immer. Es gibt einige Beziehungen, die zum Ende hin nur noch Zweckgemeinschaften sind. Oft wissen das die Beteiligten innerhalb dieser Beziehung auch. Sie versuchen vielleicht noch, an der Beziehung effektiv zu arbeiten, aber es wird einfach nicht mehr. Und während des Arbeitsprozesses wird beiden auch immer deutlicher, warum es nichts mehr wird.

Dass man dann eine bereinigte Situation hat, aus der man in eine neue Beziehung gehen kann, sehe ich durchaus so. Wozu soll man sich noch freiwillig in eine Art Quarantäne begeben, wenn man doch realisiert hat, dass und warum die alte Beziehung nicht mehr funktioniert hat und bereits beendet ist?

Bei mir gab es in der Vergangenheit keine immer gleiche Verhaltens- oder Verfahrensweise. Wenn eine Beziehung kaputt ging und ich nicht diejenige war, die sich getrennt hat, dann brauchte ich oft meine Zeit, um damit abschließen zu können und war erst danach wieder bereit für einen neuen Partner. Wenn ich die Beziehung aber selbst beendet hatte, war ich bereits soweit mit mir im Reinen, dass ich ohne Probleme und ohne Vergleiche zu ziehen in eine neue Beziehung gehen konnte und keinen Sinn darin sah, zu warten.

Also denke ich, dass man sich grundsätzlich nicht stürzen sollte, denn allein diese Begrifflichkeit hat etwas Unüberlegtes und von Emotionen Gesteuertes, deren Begründung einfach falsch und insofern für den anderen, neuen Partner, unfair sein und enden könnten. „In eine Beziehung begeben“ kann man sich meiner Meinung nach aber durchaus, wenn das Alte wirklich abgeschlossen ist. Da muss man eben sehr ehrlich zu sich selbst sein, damit man keine falsche und übereilte Entscheidung trifft.

Ich bin genau wie du und ich brauche auch immer einige Zeit um mit einer Beziehung abzuschließen und brauche dann auch immer ein bisschen Freiraum. Dann genieße ich meinen Freiraum und ich lebe meinen Freiraum eine Zeit lang aus. Das ist dann mal so richtig schön, wenn man wieder mehr Zeit für sich selbst hat und das machen kann, worauf man Lust hat.

Jedoch kommt es immer auf die Umstände an, wann man die nächste Beziehung anfängt. Wenn man sich in einen anderen verliebt hat und deswegen die Beziehung beendet, dann ist es klar, dass man gleich die nächste Beziehung hat, wenn der andere Mensch auch was für einen empfindet.

Aber ich finde es nicht okay, wenn manche Leute ohne Grund ständig den Partner wechseln. Ich kenne selbst Leute, die die Partner wie Unterwäsche wechseln und trotz einer Beziehung jeden Tag mit einem anderen Typen oder einem andern Mädchen flirten.

Um gleich meine Meinung zu äußern: Nein! Ich würde das nicht und ich könnte das nicht. Das würde dann so rüber kommen wie als wäre mir die Beziehung nicht allzu wichtig gewesen. Und Ich fange grundsätzlich nie eine Beziehung mit jemanden an der mir nicht in irgendeiner Art und Weise wichtig ist.

Ich glaube auch, dass die meisten überhaupt keine Zeit hätten so schnell jemanden neuen aufzutreiben. Ich zumindest hätte keine. Ich würde mich in irgendeine Arbeit vertiefen und hätte für die nächsten paar Wochen überhaupt keine Zeit für einen neuen Freund.

Eine Freundin von mir aber ist die Typ Frau, die nie länger Single bleibt als 2 Wochen. Das ist aber ihre Sache und ich finde man sollte sich nicht immer in alles einmischen.

Wie ist es bei euch? Würdet ihr euch gleich wieder in etwas Neues stürzten?

Ich denke, das man sich nach einer gescheiterten Beziehung erstmal für sich selber Zeit nehmen sollte, um auch die Beziehung mal zu verarbeiten, damit man offen für eine neue Beziehung ist.

Ich selber bin aber auch schon von die eine in die nächste Beziehung gegangen, aber in der Regel hab ich mir immer erst ne Auszeit von Beziehungen genommen. Man ist dann einfach viel offener dem neuen Partner gegenüber und vergleicht auch nicht alles mit der alten zerbrochenen Beziehung.