Ehrenamt oder nur gegen Bezahlung?

vom 07.05.2009, 14:36 Uhr

Ich selbst arbeite zwar nicht ehrenamtlich, jedoch fehlt es mir nicht an Willen, sondern eher an Zeit. Ich habe mir schon überlegt, dass ich die ganz kleinen in meinem Sportverein trainiere, jedoch bin ich nach reiflichem Überlegen zum Schluss gekommen, dass mir da wegen der Schule und meinen anderen Pflichten die nötige Zeit fehlt. Dennoch ist es wirklich sehr toll, wenn jemand seine eigene Freizeit für die anderen Mitmenschen beziehungsweise die Allgemeinheit opfert. Davor kann man nur den Hut ziehen. :top:

Ich würde wirklich sehr gerne als ehrenamtlicher arbeiten, jedoch denke ich, dass ich dafür noch ein bisschen zu jung bin, dennoch helfe ich den kleineren Kindern in unserem Jugendzentrum bei den Hausaufgaben, wenn sie diese nicht verstehen. Das passiert zwar nicht regelmäßig, allerdings kann ich doch versuchen mich ein wenig zu engagieren, wenn ich es nicht regelmäßig tun kann. Denn ich denke, dass man einfach die richtige Einstellung haben muss, um auch etwas ehrenamtlich machen zu können.

Beispielsweise kenne ich einen Inhaber einer Pizzeria, der jedes erste Wochenende im Monat 40 Pizzen an ein Obdachlosenheim spendet. Dort freut man sich auch unglaublich über warmes Essen. Zwar müssen die Pizzen dort abgeholt werden, allerdings ist es immer noch besser, dort warme Pizzen abzuholen, als irgendetwas im Müll zu suchen. Das verdient meiner Meinung nach Respekt.

Ich habe später nach meinem Abitur und nach meinem Studium vor, möglicherweise bei der freiwilligen Feuerwehr anzufangen, denn dafür lässt sich bestimmt etwas Zeit finden. Außerdem lebt unsere Gesellschaft von ehrenamtlichen Helfern, die sich nicht bezahlen lassen wollen. Solche gutherzigen Menschen sind wirklich unentbehrlich. Das muss man aber erst einmal erkennen.

Heutzutage gibt es allerdings immer weniger Leute mit dieser Einstellung. Mein Lateinlehrer hat dazu einen passenden Spruch gefunden: "Wenn ein Bankmanager bis 35 Jahre keine Million gescheffelt hat, dann hängt er sich auf." Im Grunde hat er damit recht, denn heutzutage achtet man nur auf die Bezahlung und nicht auf die Menschlichkeit. Das ist wirklich traurig. Man kann zwar nicht stundenlang ehrenamtlich arbeiten, aber eine Stunde im Monat lässt sich da bestimmt finden.

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» ich322 » Beiträge: 797 » Talkpoints: -1,81 » Auszeichnung für 500 Beiträge



Nein, ich gehe nicht arbeiten ohne mich dafür bezahlen zu lassen. Das ist etwas, wozu mir offenbar der Wille und die Gutmütigkeit einfach fehlt. Ich bewundere Menschen wirklich, die so etwas machen und wenn ich ganz ehrlich sein soll, ist das etwas, das ich für mich selbst einfach grundsätzlich ausschließe. Ich finde, dass ich in meinem Leben schon viele Dinge für andere Menschen mache und helfe wo ich kann. Ich besuche oft meine Oma und gehe mit ihr einkaufen und probiere sie einfach hinsichtlich dieser Dinge zu unterstützen. Dafür bekomme ich auch kein Geld, aber das ist ja auch keine wirklich ehrenamtliche Tätigkeit.

Ich finde es toll, dass Menschen so etwas machen und sich das vor allem auch leisten können und die Zeit dazu haben. Wie das gehen soll ist mir oft ein Rätsel. So etwas würde ich vermutlich nur dann machen, wenn ich arbeitslos wäre und so oder so die Zeit hätte dafür und sonst nichts anderes ansteht. Aber ich könnte es mir nicht leisten 10 oder 20 Stunden pro Woche umsonst zu arbeiten.

» Sippschaft » Beiträge: 7575 » Talkpoints: 1,14 » Auszeichnung für 7000 Beiträge


@Sippschaft:

Ich kann deine Einstellung durchaus verstehen, allerdings denke ich, dass ehrenamtliche Arbeit nicht heißen muss, dass man beispielsweise 10 - 20 Stunden in einem Altenheim arbeitet. Das ist meiner Meinung nach nicht gemeint, sondern eher solche einfachen Dinge, wie beispielsweise mal bei öffentlichen Veranstaltungen, wie einem Marathon mithelfen, der Geld für krebskranke Kinder sammelt. Ich persönlich fände es auch zu viel, ehrenamtlich mehr als 3 Stunden wöchentlich zu machen, denn man muss nicht alle Probleme der Allgemeinheit auf sich nehmen.

Wenn das allerdings jeder machen würde, dann müssten alle zusammen vielleicht ungefähr eine halbe Stunde pro Woche arbeiten. Und das ist meiner Meinung nach einrichtbar, wenn man nicht gerade im Urlaub ist. Dennoch ist es ja gut, dass deiner Oma beim Einkaufen hilfst, denn alleine ist sie dafür nicht fähig und somit muss es nicht jemand anderes tun. Es hilft zwar nicht der Allgemeinhaft und ehrenamtlich ist es auch nicht wirklich, da sie ja zu deiner Familie gehört, aber dennoch ist es besser so etwas zu tun, als gar nichts.

Ich denke nicht, dass nur arbeitslose Menschen diese Zeit haben, denn meine beiden Fußballtrainer arbeiten auf Vollzeit und sie schaffen es trotzdem, mit meiner Mannschaft und mir zu trainieren. Das ist übrigens auch ehrenamtliche Arbeit, für die sich nicht jeder eignet. Man kann es schon organisieren etwas ehrenamtlich zu machen, auch wenn man voll berufstätig ist. Da ist es dann unwichtig, ob man 15 Minuten arbeitet oder drei Stunden. Wichtig ist, dass man es tut.

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» ich322 » Beiträge: 797 » Talkpoints: -1,81 » Auszeichnung für 500 Beiträge



Ich opfere meine Zeit nicht (mehr) für irgendwelche ehrenamtlichen Tätigkeiten. Früher war ich idealistischer und habe es auch für mich persönlich als sinnvoll angesehen, ein Ehrenamt zu bekleiden. Allerdings habe ich damit keine guten Erfahrungen gemacht. Ich fand die Feuerwehr immer faszinierend und habe mich dann eine Weile dort engagiert, fand den Umgang der Leute miteinander und die Menschen an sich allerdings untragbar. Natürlich ist das eine sinnvolle Aufgabe, aber ich würde mittlerweile nicht mehr so viele Stunden meiner Freizeit opfern für Dinge, für die andere Leute bezahlt werden (Stichwort: Berufsfeuerwehr). Zudem handelte es sich eher um einen Sauf- und Partyverein, der zudem sehr abweisend gegenüber Schwulen, Lesben und generell auch gegenüber Frauen war. Solche rückschrittigen Clubs würde ich einfach aus Prinzip nicht mehr unterstützen.

Natürlich gibt es eine ganze Menge anderer sinnvoller Tätigkeiten, die man ehrenamtlich ausüben kann, aber ich habe mir diesen Idealismus mittlerweile abgewöhnt und würde nicht mehr arbeiten gehen, ohne dafür auch bezahlt zu werden. Es ist schön, dass es Menschen gibt, die wichtige Tätigkeiten ohne monetäre Interessen ausüben, für mich wäre das jedoch nichts mehr. Ich verbringe meine Zeit lieber mit Dingen, die mir persönlich mehr bringen. Ein Ehrenamt kann auch eine Bereicherung sein, allerdings sind eben auch viele Pflichten daran gebunden und ich möchte mich eigentlich nicht mehr fest an etwas binden, sondern im Rahmen meiner Freizeit immer neu entscheiden können, was ich machen möchte.

Ich mache es so wie Sippschaft. Ich kaufe ab und zu für meine Oma ein oder putze für sie. Diese unbezahlten Tätigkeiten erledige ich auch gerne, da ich weiß, dass meine Hilfe erstens wirklich benötigt wird und zweitens dort ankommt, wo sie ankommen soll. Zudem handelt es sich eben um ein Familienmitglied, das ich sehr mag und da helfe ich einfach lieber als bei jemandem, den ich vielleicht gar nicht kenne. Das ist einfach so. Wenn ich für fremde Menschen etwas erledige, möchte ich dafür auch bezahlt werden.

Ich denke dass man ehrenamtlich arbeiten kann, wenn man sonst nichts oder nicht viel zu tun hat - als Arbeitsloser, Hausfrau oder auch als Renter.

Wenn man ein Ehrenamt aus Prinzip für sich ablehnt, hat das meiner Meinung nach nicht unbedingt etwas damit zu tun, dass man nur auf das Geld aus ist. Auf der anderen Seite kann man ja auch so argumentieren, dass man seine Arbeitskraft nicht einfach für ein einfaches Dankeschön hergeben möchte, während vielleicht andere Menschen für die gleichen Tätigkeiten bezahlt werden. Zudem kostet ein Ehrenamt ja auch Energie und nicht jeder hat Lust und Kraft, sich nach einem harten Tag noch irgendwo zu engagieren, wenn man auf der anderen Seite noch Dinge tun könnte, die einem vielleicht einfach mehr bringen als dieses Ehrenamt.

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» Cologneboy2009 » Beiträge: 14210 » Talkpoints: -1,06 » Auszeichnung für 14000 Beiträge



Ich habe viele Jahre als Schwimm-Trainerin ehrenamtlich gearbeitet. Es hat mir Spaß gemacht und diente irgendwo ganz einfach auch zur Bewustseinnserweiterung. Es hat meinen Horizont erweitert und ich habe viele Erfahrungen gemacht, die ich nicht missen möchte.

Dennoch hat mir später einfach die Zeit und auch das Geld gefehlt. Immerhin habe ich ganz normal Mitgliedsbeitrag bezahlt, während ich nicht einmal ins Wasser kam um selber noch zu trainieren. Bis zu einem gewissen Punkt konnte ich damit gut umgehen. Als ich dann anfing zu studieren, war das weder finanziell möglich, noch zeitlich.

Jetzt würde ich es vermutlich auch nicht mehr machen, was einfach daran liegt, dass ich genug Sachen machen muss, mit denen ich in der Zeit Geld verdienen könnte. Hätte ich die Zeit aber mal wieder übrig, würde ich sowas auch noch einmal machen. Gleiches gilt, wenn ich Geld über haben sollte. Das würde ich ebenso an eine sinnvolle Organisation spenden wollen.

Ein bischen geht es auch um den Beweggrund. Macht man das für sich selbst (wegen der Anerkennung) oder macht man es tatsächlich für andere? Ich finde das schon wichtig, wenn man das für sich selbst klar stellt. Denn besser ist es durchaus für die Tätigkeit, wenn man das nur deswegen macht, weil es anderen zu Gute kommt.

Achso. Als Schülerinnen vor Jahren wollten wir auch mal im Tierheim Hunde ausführen. Das wurde gar nicht gern gesehen. Da haben wir uns dann auch gesagt, dass wenn die nur Geld wollen, aber auf unsere Hilfe sonst nicht angewiesen sind, dann können wir das auch nicht ändern. Ich fande das schon schade für die Tiere, aber aufdrängeln wollten wir uns dann auch nicht.

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» winny2311 » Beiträge: 15159 » Talkpoints: 4,91 » Auszeichnung für 15000 Beiträge


Ich habe einmal eine Zeit lang ehrenamtlich gearbeitet. Das war beim Alpenverein und da habe ich Jugendgruppen als Jugendbetreuer bei diversen sportlichen Aktivitäten ehrenamtlich begleitet. Mir hat die Arbeit sehr großen Spaß gemacht, ich muss jedoch sagen, dass ich es vor allem gemacht habe um eine Praxis vorweisen zu können.

Durch die ehrenamtliche Tätigkeit war es mir dann möglich in andere Bereiche reinzukommen, die bezahlt waren. Also in manchen Bereichen können ehrenamtliche Tätigkeiten auch hilfreich sein um in einen anderen Job reinzukommen.

Ich musste jedoch nicht, so wie bei Diamante einen Vertrag für eine einjährige Verpflichtung unterschreiben. Das schreckt denke ich sehr viele ab, weil man ja nie weiß was einem in einem Jahr so erwartet.

Was wird in solchen Verträgen eigentlich vereinbart? Außer dass man sich für ein Jahr verpflichtet. Aber was würde denn rein theoretisch passieren, wenn man diesen Vertrag dann nicht einhalten kann? Muss man dann Strafe oder so zahlen?

Mir hat meine ehrenamtliche Tätigkeit sehr gut gefallen. Ich muss jedoch ehrlich zugeben, dass ich es nicht gemacht hätte, wenn ich nicht gewusst hätte, dass es mir später hilfreich sein wird oder wenn ich die Wahl zwischen einer bezahlten und einer ehrenamtlichen Tätigkeit hätte, würde ich sicher die bezahlte Tätigkeit nemen. Ich habe leider auch kein überfülltes Bankkonto und könnte es mir auf längere Zeit auch einfach nicht leisten.

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» tournesol » Beiträge: 7760 » Talkpoints: 69,99 » Auszeichnung für 7000 Beiträge


Ich selbst habe noch nie ehrenamtlich gearbeitet, meine Mutter jedoch schon und bei den Erfahrungen die sie dort gemacht hat kann ich locker verstehen warum man vielleicht nicht ehrenamtlich arbeiten will, wenn man es sich leisten kann.

Meine Mutter hat damals für eine Zeitung gearbeitet da sie eine Beschäfitgung brauchte und als Invalidenrentner nicht wirklich arbeiten konnte. Sie ist dann dort mehrmals zu Interviews und Koneferenzenund hat organisatorische Dinge geregelt, doch nie zuvor in diesem Beruf gearbeitet, so dass es logisch ist, das man sie hätte einweisen müssen. Im Gegenteil, zum Schluss wurde sie immernoch angepöbelt ob sie zu blöd wäre irgendetwas richtig zu machen und das sehr oft. Irgendwann hat man natürlich keine Lust mehr und ich denke mir man sollte mit ehrenamtlichen Kräften warhscheinlich auch anders umgehen, aber okay.

Wenn ich nichts zu tun hätte und einen Job bräuchte, dann würde ich auch keine ehrenamtliche Stelle machen, denn dann setzt man ja alles daran einen Job zu bekommen. Geld wächst halt nicht auf Bäumen und wenn man das nun einmal braucht, dann kann man auch nur schwer einer ehrenamtlichen Tätigkeit nachgehen, schließlich müssen die Rechnungen ja auch irgendwie bezahlt werden.

Es ist sicherlich schade, das es immer weniger ehreamtlich arbeitende Personen gibt, aber wo sollten die in unsererm derzeitigen System herkommen? Jeder sieht nur zu selbst irgendwie über die Runden zu kommen und es bleibt oft nciht mal mehr genug Zeit für die eigene Familie und Freizeit. Es ist sehr schwer durchzusetzen.

Würde ich jedoch einmal an der gleichen Stelle wie meine Mutter stehen, dann würde ich mir definitiv etwas ehrenamtliches suchen, bevor ich gar nichts mache und zu Hause nur perspektivlos herumsetze ist dies doch immer eine bessere Alternative.

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» pichimaus » Beiträge: 2016 » Talkpoints: 6,99 » Auszeichnung für 2000 Beiträge



Ich habe keine ehrenamtliche Tätigkeit, würde aber gern eine ausüben. Warum? Weil ich denke, dass das meistens Sinn macht und mir persönlich viel bringt. Die Stellen, die ehrenamtliche Tätigkeiten vergeben, finde ich grundsätzlich immer sinnvoll, jedenfalls alle, die ich bisher kennengelernt habe. Ein Teil einer solchen Institution zu sein und meinen Teil dazu beizutragen, etwas Sinnvolles zu leisten, halte ich für lohnenswert genug, um ehrlich zu sein.

Das würde ich auch nicht als ein Opfern meiner Freizeit bezeichnen, sondern eher als eine Art Leidenschaft. Ich denke, man muss schon von einem emotionalen Grund angetrieben sein, um in einer solchen Aufgabe eben auch aufgehen zu können, zumal die ehrenamtlichen Tätigkeiten, die ich kenne, oft wirklich nah am Geschehen stattfinden, indem man viel Leid zu sehen bekommt, weil man praktisch an vorderster Front kämpft.

Spontan denke ich da - wie wahrscheinlich viele - an die Arbeit im Tierheim, weil mir persönlich das wohl am meisten liegen würde. Auch dort bekommt man viel Leid zu sehen, das einen sicherlich nicht kalt lässt. Wenn ich mir nun vorstelle, im Tierheim mitzuarbeiten, einfach nur aus Überzeugung, dann stelle ich mir die ehrenamtliche Arbeit sogar ein wenig leichter vor, weil sie mir mehr Möglichkeit lässt, mich eben mit etwas weniger Zeit einzubringen und dafür mehr Zeit zu haben, um mich von dem, was ich erlebt habe und was mir nah ging, wieder ausreichend distanzieren zu können, damit ich beim nächsten Einsatz wieder "voll" dabei sein kann.

Ich weiß nicht, ob es mir gelungen ist, auszudrücken, was ich meine. Aber ich bin davon überzeugt, dass eine ehrenamtliche Mitarbeit in irgendeiner sozialen Einrichtung mir persönlich viel geben würde. Und zwar wesentlich mehr, als ein finanzieller Gegenwert das könnte.

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» moin! » Beiträge: 7218 » Talkpoints: 22,73 » Auszeichnung für 7000 Beiträge


Wirklich ohne jegliche Bezahlung habe ich noch nie gearbeitet, obwohl wohl ein zwei Mal eine Tätigkeit von mir auch als ehrenamtlich hätte gelten können, aber ich wusste halt von vorn herein, dass ich ein wenig Geld bekomme für das was ich getan habe. Manche Ehrenamtlichen bekommen aber dennoch ein "Honorar" (ich glaube so nennt man das bei Ihnen) aber davon ausgehen kann man nicht und ich habe auch noch nicht davon gehört, dass dieses für die ausgeführte Tätigkeit angemessen hoch gewesen wäre. Oder nannte man das Aufwandsentschädigung? Ich komme da gerade ein wenig durcheinander.

Ich finde es klasse, wenn Leute wirklich so viel Motivation aufbringen können, um sich für umsonst für andere einzusetzen. Aber oftmals sind das ja auch gerade ältere Leute oder bin ich da alleine mit diesem Eindruck?

Die haben dann ja auch zum Teil nichts mehr zu tun und freuen sich über eine Art der ehrenamtlichen Beschäftigung weil sich manche im Alter ja auch nutzlos vorkommen, so gesehen, wäre die Arbeit für Sie ja auch nicht umsonst, sondern erfüllt halt deren Bedürfnis, wenn man es ganz kritisch sehen möchte.

Ob jemand wirklich etwas tut ohne einen eigenen Zweck zu verfolgen, weiß ich nicht. Aber es ist schön, dass es Ehrenämter gibt. Manche davon könnten aber auch meiner Meinung nach Arbeitsplätze schaffen, nur ist dann kein Arbeitgeber da, der dafür Arbeitnehmer bezahlt. Ich meine zum Beispiel im Tierschutz gibt es jede Menge zu tun, aber darum kümmert man sich heute noch viel zu wenig. :(

» ygil » Beiträge: 2551 » Talkpoints: 37,52 » Auszeichnung für 2000 Beiträge


Ich finde, dass es in gewisser Weise wichtig ist, dass die Gesellschaft bereit ist auch mal ehrenamtlich zu arbeiten. Das hat sich allerdings in Grenzen zu halten. Ich würde auch nur dann ehrenamtlich arbeiten, wenn ich genug Zeit dazu habe, mich die Situation nicht überlastet und ich darunter nicht leide. Ich habe schon einige Male ehrenamtlich gearbeitet und ich fand es in gewisser Weise auch erfüllend und bestätigend. Man weiß, dass man was gutes getan hat und das weiß, dass man den Menschen geholfen hat und sie einem eines Tages dafür danken können. Man fühlt sich nützlich und gebraucht.

Es ist allerdings wichtig, dass man ganz genau weiß, dass diese Menschen Hilfe brauchen und auf andere Menschen angewiesen sind. Ansonsten ist es doch nur Ausnutzung und man fühlt sich ausgebeutet und das ist dann kein positives Gefühl mehr. Ich habe einige Zeit lang im Altersheim ''gearbeitet''. Sie hatten genug Arbeitskräfte, darum ging es nicht. Viele alte Menschen im Altersheim bekommen keinen Besuch mehr und sind ganz alleine. Solche Menschen gilt es dann ein wenig zu unterhalten und ihnen vorzulesen oder ihnen was vorzuspielen, mit ihnen spazieren zu gehen oder auch einfach nur mit ihnen zu reden.

Ich finde es schon sinnvoll, sowas zu tun. Es wäre doch albern und unlogisch, wenn das Altersheim extra Arbeitskräfte einstellen würde, die sich darum kümmern die Menschen zu unterhalten. Und wenn man ein wenig Taschengeld dafür bekäme, dass man den Menschen ein wenig Gesellschaft bietet, würden sicherlich viele Jugendliche das ausnutzen. Voraussetzung ist eben, dass man darunter nicht leidet, nichts verliert und weiß, dass diese Menschen wirklich auf Hilfe angewiesen sind. Man muss genug Zeit dazu haben und es auch gerne tun. Alles andere wäre sinnlos.

» Crispin » Beiträge: 14916 » Talkpoints: -0,43 » Auszeichnung für 14000 Beiträge


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