Feueralarm - und keinen interessiert's

vom 06.05.2009, 20:58 Uhr

Neulich hatten wir eine Feuerwehrübung in der Firma. Dabei wurde natürlich der Feueralarm ausgelöst. Aber irgendwie reagierten die Leute nicht wirklich. Erst einmal hat jeder geschaut, ob irgendwo etwas passiert ist, aber keiner hat so richtig schnell reagiert. Nach einer Weile haben sich dann doch alle am Fluchtpunkt eingefunden. Bei einem wirklichen Großbrand wären aber sicherlich die meisten nicht rechtzeitig herausgekommen, es sei denn, sie hätten es auch durch Rauchentwicklung oder so etwas gemerkt.

Irgendwie finde ich also, dass der Feueralarm sinnlos ist. Es rechnet einfach keiner damit, dass wirklich etwas passiert ist, die Leute schalten also automatisch auf "Probealarmmodus". Irgendwie machen dann die ganzen Übungen auch wenig Sinn. Klar, es ist vielleicht gar nicht schlecht, wenn man sich mal die Fluchtwege anschaut, aber Probealarm stumpft die Leute irgendwie ab.

Habt ihr damit ähnliche Erfahrungen gemacht? Wie könnte man die Leute dazu bringen, doch richtig bei einem Feueralarm zu reagieren? Mir fällt da irgendwie nichts wirklich ein. Ich halte die momentane Situation schon für gefährlich und würde gerne eine Verbesserung vorschlagen.

» Weasel_ » Beiträge: » Talkpoints: Gesperrt »



Das ist bei uns an der Schule auch nicht anders gewesen. Feueralarm, aber die Lehrer hat es nicht interessiert, und wer aufgestanden ist, um zu gehen wurde dumm angeguckt, und sollte sich wieder setzen, weil es ein Übungsalarm ist. Man müsste so etwas mit kleinen oder großen Strafen ahnden. Entweder ein Seminar, wo jeder erscheinen muss, oder eine Aufgabe, wo man erklären muss, warum man einen Feueralarm nicht ernst genommen hat.

Ich denke aber auch, dass gerade viele Übungen eher schaden, als helfen. Aber ich wüsste nicht, wann wir die letzte Feuerübung hatten. Was mir auch heute aufgefallen ist, wir haben keinen Feueralarm in der neuen Schule, jedenfalls habe ich noch keinen gefunden. Im Vergleich zu meiner alten Schule, wo an jeder Ecke einer war, aber nie drauf reagiert wurde, ist das schon ziemlich komisch. Aber die Schule soll bald renoviert werden, also wird höchstwahrscheinlich ein Feueralarm eingebaut, sodass ich mich mal wieder auf Feuerübungen freien kann. Aber eigentlich schon krass, wenn man so drüber nachdenkt, wie man mit solch ernsten Sachen umgeht.

» Runtas » Beiträge: 157 » Talkpoints: 6,67 » Auszeichnung für 100 Beiträge


Ich habe mal in einer großen Firma gearbeitet, wo regelmäßig ein Probealarm stattfand. Jede Abteilung hatte einen Sicherheitsbeauftragten in jeder Schicht und der hat drauf geachtet, dass auch alles ordnungsgemäß abläuft und bei uns hat es immer sehr gut geklappt.

Ich denke, dass der Arbeitgeber da ein Machtwort sprechen muss und auch einen Sicherheitsbeauftragten stellen muss, der die Sache in die Hand nimmt. Wenn sowas in der Schule passiert, würde ich als Elternteil auf die Barrikaden gehen. Denn alles was geübt wird, kann im Ernstfall ja auch besser ausgeführt werden. Und wenn meine Kinder mir erzählt hätten, dass der Lehrer nicht aufgestanden ist und die Schüler aufgefordert hat sich hinzusetzen, weil es nur ein Probealarm war, dann wäre ich am nächsten Tag in der Schule erschienen und hätte Rabatz gemacht.

Es geht ja schließlich um Menschenleben, auch wenn es erst mal nur Probe war und man sollte auch eine Übung ernst nehmen. Das ist einfach unverantwortlich und sollte bestraft werden.

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» Diamante » Beiträge: 41749 » Talkpoints: -4,74 » Auszeichnung für 41000 Beiträge



In meiner damaligen Schule haben wir es eher "locker" gesehen wenn da einmal der Feueralarm losgegangen ist. Ist ja nur eine Übung, also immer mit der Ruhe. Jetzt im nachhinein bin ich mir sicher, das wenn da mal wirklich ein Feuer ausgebrochen währe, hätten alle wieder an die "Übung" gedacht, und währen ähnlich schnell aus dem Gebäude "geflüchtet".

Aus diesem Grund bin ich für zwei Arten von Feueralarm. Einen der unterbrochen und nicht so schrill ist wenn es eine Übung ist, und einen der durchgängig und extrem schrill dröhnt wenn wirklich etwas in Flammen steht. Dann wüssten alle gleich das es dieses mal KEINE Übung ist, und es käme mal ein bisschen Bewegung in das ganze.

» RavenThunder » Beiträge: 1315 » Talkpoints: 11,03 » Auszeichnung für 1000 Beiträge



An meiner alten Schule und sogar später während der Lehre an der Berufsschule wurden regelmässig Feueralarmübungen durchgeführt. Bis auf die Lehrer wusste niemand was davon. So konnten die Schüler auch nicht wissen, ob es echt ist oder nur Übung. So finde ich das in Ordnung.

Neulich war bei uns in der Stadt sogar ein Alarmtest, der zuletzt im Krieg gehört wurde. Um die Bevölkerung über die städteweite Alarmsysteme zu unterrichten wurde dieser nun reanimiert und soll für z.b. Giftalarm etc. eingesetzt werden. Dazu wurde tagelang vorher schon angekündigt, dass dieser Alarm am xxx um xxx Uhr stattfindet. Er war auch genau dann zu hören und zeitgleich wurde im Radio erklärt was die verschiedenen Intervalle bedeuten.

Die Bevölkerung müsste meiner Meinung nach viel öfter über solche Dinge aufgeklärt werden, dann würden sie auch nicht so labidar damit umgehen, wenn dann Ernst draus wird!

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» Mandylein » Beiträge: 1521 » Talkpoints: 10,39 » Auszeichnung für 1000 Beiträge


Das kenne ich. Aber diese ständigen Feueralarmproben sind teilweise aber auch wirklich nur kontraproduktiv. Mit der Zeit ist man abgehärtet. Wenn es immer wieder einen Alarm gibt und man jedes Mal feststellen muss, dass es nur ein Test war.

Es ist eine Art Dilemma. Wenn man nicht für den Ernstfall probt, wissen die entsprechenden Personen in einer wirklichen Notsituation nicht, wie sie reagieren sollen. Wenn man aber andauernd probt, wird es irgendwann von niemandem mehr ernst genommen und sollte wirklich mal ein Feuer ausbrechen, kann das Menschenleben kosten. Letztendlich läuft es beides auf das gleiche heraus: Es kann Tote geben.
Meiner Meinung nach, sollte es einfach nur eine ausführliche Einführung in dieses Thema geben, damit jeder ganz genau weiß, was er/sie zu tun hat. Damit verhindert man, dass Angestellte das Ganze nicht mehr ernst nehmen, aber auch, dass niemand weiß, wie er/sie reagieren soll.

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» JulietMay » Beiträge: 1078 » Talkpoints: -0,56 » Auszeichnung für 1000 Beiträge


Ich selber hatte mal einen Arbeitsunfall in einem Chemielabor, mir ist ein Gefäß mit brennbare Flüssigkeit unter dem Abzug auf die heizen Kochplatte geplatzt. Die meisten meiner Kollegen reagierten überhaupt nicht auf den Alarm. Eine Kollegin in einem Nachbarlabor bat sogar ihre Kollegin die Tür zu schließen, weil es da draußen so laut wäre.

Dieses Ereignis war für alle ein Alarmzeichen, denn das Feuer bei meinem Brand wurde schnell durch die Feuerwehr gelöscht und es war bis auf viel Ruß kein großer Schaden. Aber von da an gab es regelmäßig Übungen und es wurde auch in die Labors geguckt, ob alle mit raus gekommen sind. Bei einer Übung meinte eine Kollegin, dass sie auf der Toilette nichts gehört hätte und so wurden da dann extra Lautsprecher installiert.

Meine Mutter hatte mal im Büro in einem Kaufhaus gearbeitet und hatte eine Beinverletzung und musste an Krücken gehen. Sie hatten auch mal einen Alarm und die Aufzüge waren abgeschaltet. So musste sie sich an Krücken aus dem 4. Stock runter quälen, ihr Chef hatte ihr noch geholfen. Als sie endlich unten angekommen war, wurde bekannt gegeben, dass es eine Übung war.

Meine Mutter war stinke sauer, weil sie sich so abquälen musste, aber ihr Chef meinte, dass es im Ernstfall ja auch mal einen Gehbehinderten geben könnte und so konnte man es ihr schließlich nicht erlassen. Ich fand und meine Mutter dann auch schon, dass sie richtig gehandelt hatten und dass sie eben trotz der Verletzung die Treppen runter musste.

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» akasakura » Beiträge: 2635 » Talkpoints: 1,50 » Auszeichnung für 2000 Beiträge



In der Schule reagieren wir auf Feueralarmübungen ähnlich. Erstmal wird dumm geguckt, was da so laut läutet. Wenn wir dann bemerken, dass es sich um einen Feueralarm handelt, machen wir langsam die Fenster zu und gehen mehr oder weniger gemütlich auf den Hof. Eigentlich ist unser Verhalten völlig falsch, aber da wir wissen, dass es sich um eine Übung handelt, bemühen wir uns nicht wirklich. Der Lehrer, der die Übungen durchführt ist dann immer sauer, weil wir länger als eine Minute brauchen, um das Gebäude zu räumen. Ich kann das ja auch verstehen, aber durch die Übungen, rechnet man einfach nicht mit einem Feuer.

Unser Musiklehrer meinte neulich, dass er Musik anhatte und dadurch den Feueralarm nicht mitbekommen hat. Daher finde ich diese Übungen auf eine Art sinnlos. Natürlich ist es wichtig, das man weiß, wie man sich bei einem Feuer verhält, aber durch die vielen Übungen, reagiert man auf den Feueralarm falsch und rechnet nicht mit dem schlimmsten. Vielleicht sollte man nur einmal im Jahr eine Feueralarmübung machen. So würden sie nicht in Vergessenheit geraten und man würde vielleicht anders reagieren.

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» nickyleinchen » Beiträge: 387 » Talkpoints: 3,87 » Auszeichnung für 100 Beiträge


Wir wussten in der Schule zwar auch immer vorher wenn es einen Übungsalarm geben sollte, doch so lasch hat sich nie jemand verhalten. Sicher hatte keiner Bock aber wir wussten war wir zu tun hatten und bekamen auch Anweisungen von den Lehrern.

Einmal allerdings hat eine Lehrerin uns alleine rausgeschickt, als Alarm war, weil sie noch Sachen einsortieren wollte. Die Frau bekam richtig Ärger von unserer Schulleiterin, denn in einem Ernstfall hätte sie nicht wissen können, das wir alle sicher raus und vollzählig sind. Ich muss sagen recht hat sie und es hat gefruchtet, die Lehrerin hat sich danach bei einem Feueralarm immer sehr vorbildlich gezeigt und es haben auch immer alle Lehrer mitgezogen.

Ich finde so muss es auch sein, allerdings klappt das ja auch nur, wenn jemand verantwortlich ist und den Anderen in den Hintern treten kann. Eine gewisse Organisation muss hier schon sein, sonst geht alles schief und das hat ja euer Probealarm auch bewiesen. Es darf weder Langeweile und Trägheit noch Panik herrschen, denn nur so können im Ernstfall Schäden vermieden werden.

Sinnlos ist euer Alarm in keinster Weise, denn nur durch das Austesten kann man ja feststellen wo die Lücken im Plan sind und an diesen muss halt gefeilt werden, außerdem sollte der Alarm im Ernstfall zumindest einen aufrütteln, der dadurch entkommt, so hat der Alarm schon etwas gebracht. Bei dem nächsten Alarm kannst du ja mal versuchen allen Leuten in deiner Nähe in den Hintern zu treten, oder wende dich schon jetzt an die Leitung in deiner Firma und teile ihnen mit, was du erlebt hast.

Das kann schließlich auch dazu beitragen, was zu verbessern. Dann wäre es wahrscheinlich sehr gut, wenn man sicher geht, das alle Angestellten auch wirklich über den Notfallplan informiert sind. Ein paar Beauftragte mit gewissen Aufgaben Im Brandfall können natürlich auch nicht schaden, besonders wenn sie dazu da wären, die Leute geregelt hinauszubringen.

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» pichimaus » Beiträge: 2016 » Talkpoints: 6,99 » Auszeichnung für 2000 Beiträge


Das Verhalten deiner Kollegen finde ich ebenfalls ziemlich problematisch und ich bin auch erstaunt darüber, dass die anderen Poster scheinbar ähnliche Erfahrungen gemacht haben wie du. Ich denke, dass hier noch einiges an Nachholbedarf besteht und dass die einzelnen Firmen, Schulen und sonstigen Einrichtungen etwas unternehmen müssen, damit ihre Mitarbeiter und Schüler sich anders verhalten, sobald ein Feueralarm ausgelöst wird.

Ich selbst habe seit längerer Zeit keinen Feueralarm mitbekommen. Den letzten Probealarm habe ich während meiner normalen Schulzeit mitbekommen. An meiner Schule wurde der Feueralarm allerdings auch eher locker angesehen und manche Leute haben erst noch ein paar Sachen zusammengepackt bevor sie den Klassenraum verlassen haben. Ich kann mich daran erinnern, dass wir zwar von den Lehrern angehalten wurden uns zu beeilen, dass aber dennoch fast niemand diese Sache ernst genommen hat. Dazu muss ich erwähnen, dass der Probealarm bei uns immer schon im Vorfeld angekündigt wurde, so dass der Überraschungseffekt komplett fehlte und die Leute ohnehin schon davon ausgehen mussten, dass sowieso nichts passiert ist. Wenn man immer im Hinterkopf hat, dass es sich ja nur um einen Probealarm handelt, handelt man sicher anders als in einer echten Ernstlage.

Ich kann mich nicht erinnern, dass wir in der Berufsschule mal einen Probealarm erlebt haben. Allerdings hatte ich auch nur eineinhalb Tage pro Woche Berufsschule, so dass es sein kann, dass ich den Alarm immer verpasst habe. Ich habe in einem kleinen Atelier gearbeitet, so dass ich am Arbeitsplatz nie einen Feueralarm erlebt habe. So etwas gab es dort überhaupt nicht. Auch in der Uni habe ich noch keinen Alarm erlebt und ich weiß gar nicht, ob diese so etwas überhaupt veranstaltet. Sinnvoll wäre es sicher, denn gerade die Hörsäle sind doch recht groß und können im Falle eines echten Notfalls zur Falle werden.

Am besten ist es natürlich, wenn der Feueralarm vorher nicht bekannt gegeben wird, so dass jeder Mitarbeiter oder Schüler davon überrascht wird. Bei euch wäre es sicher das beste, wenn der Vorgesetzte oder eine andere Person, deren Meinung im Allgemeinen respektiert wird, klare Regeln für das Verhalten im Notfall mit den übrigen Angestellten bespricht. Dazu gehört auch, dass man beim Ertönen des Alarms direkt seine Sachen hinlegt und sich ruhig und geordnet nach draußen begibt. Nur wenn man das richtige Verhalten zwischendurch mal übt, kann man sich auch im Ernstfall richtig verhalten. Ich habe den Eindruck, dass diese Tatsache von vielen vergessen wird.

Natürlich sollte es nicht jede Woche einen Probealarm geben, aber ich halte es für sinnvoll, in unregelmäßigen Abständen und zu unterschiedlichen Zeiten einen Probealarm durchzuführen. Wenn die Leute dann wissen, wie es geht, verhalten sie sich im Ernstfall wahrscheinlich auch wesentlich ruhiger und zielorientierter als ohne das entsprechende Training.

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» Cologneboy2009 » Beiträge: 14210 » Talkpoints: -1,06 » Auszeichnung für 14000 Beiträge


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